Mein Name ist Jens bin 33Jahre und lebe im Schönen Saarland. Ich überlege mir schon seit längerem eine Immobilie anzuschaffen würde halt nur gerne bei mir in der Umgebung bleiben, aber hier sind die Preise Aktuell am Explodieren im Gegensatz zu vor 3-4-5 Jahren was mich dann doch verunsichert. Habe auch schon bei der Bank Rat gesucht, nur da Fühle ich mich irgendwie schlecht beraten, da diese mir nicht mal eine Richtung geben was ich mir leisten kann. :-(
Also fang ich mal an; Ich würde mir gerne ein Haus Kaufen oder Bauen am liebsten so um die 140qm+ mit Keller wäre toll und 200-300qm Garten wären toll. Aktuell Lebe ich noch in einer Wohnung in meinem Elternhaus für die ich nichts bezahle. Ich habe auch eine Lebensgefährtin, wir leben aber noch nicht zusammen was sich dann natürlich beim Haus Kauf oder Bau natürlich auch ändern würde, aber sie würde ich gerne aus der Finanzierung Raushalten da ich persönlich das ganze was den Arbeitsmarkt angeht immer ein bisschen pessimistisch sehe und es toll wäre, wenn einer alleine das Haus Finanzieren könnte falls jemand mal Arbeitslos werden würde das nicht alles den Bach runtergeht.
Zu meinen Daten:
Alter: 33 Jahre
Beruf: Programmierer in Luxembourg
Finanzen: 150.000€ Bausparvertrag
(Aktuell 45.000€ angespart, also theoretisch wäre er dieses Jahr fällig, habe auch mal drüber nachgedacht ihn auszubezahlen, ob mir das aber Vorteile oder Nachteile bringt weiß ich leider nicht.)
Einkommen: ~2800€ Netto im Monat ohne Zulagen oder Sonderzahlungen.
(Meist sind es am Ende des Jahres ca. 40.000€ Netto, das würde ich aber nach Möglichkeit auch gerne aus der Finanzierung raushalten).
Eigenkapital: ~20.000€
Schulden habe ich keine. Meine einzigen Ausgaben wie Versicherungen, Auto, Benzin, Fitness Studio, Handy usw. lassen sich eigentlich mit ~500€ im Monat Deckeln, meist habe ich mit essen für mich alleine, wenn ich mir nichts Großes angeschafft habe ~600€ im Monat an ausgaben, natürlich weiß ich das es als Hausbesitzer mehr wird.
Falls es von Belang ist, meine Lebensgefährtin ist auch 33 und ist Notfallsanitäterin bei der Bundeswehr als Hauptfeldwebel ca. 2000-2200€, sie hat aber kein Nennenswertes eigenkapital dafür aber einen 9 Jährigen Sohn. J
Nun wende ich mich an euch und würde mich freuen, wenn ich den ein oder anderen Tipp bekommen könnte wie ich weiter verfahren soll mit meiner Ausgangssituation. Was wäre besser, Kaufen oder Bauen? Die Preise sind ja mittlerweile wirklich fast gleichwertig. Sollte ich einen Zweiten Bausparvertrag abschließen bzw. die Summe Aufstocken, sollte ich ihn ausbezahlen oder sogar hinauszögern? (Da man ja aktuell eigentlich höhere Zinsen im BSV hat als bei einer Finanzierung – Entschuldigt falls ich was Falsches sage.)
Ich würde mich über Feedback jeder Art sehr freuen,
Hallo Evilone, deine Ausgangssituation hört sich sehr gut an, das passt alles wunderbar.
Vorab, den BSV würde ich so lassen wir er ist, einen neuen würde ich vorerst nicht aufnehmen. Ggf. macht bei Finanzierungsbeginn die Aufnahme eines Blankobauspardarlehens (bis 30.000 Euro) Sinn, damit dein EK von dann 67.000 Euro mit den Fremdmitteln erhöht werden kann. Das führt zu einer Reduzierung der Darlehensmittel, was den Beleihungsaulauf senken und somit die Konditionen reduzieren lässt.
Grundsätzlich wäre wichtig zu wissen, was du dir an monatlichen Zins-, und Tilgungsleistung nach Bestreiten deines Lebensunterhaltes und der Bewirtschaftungskosten für das Haus (rechne da mal so mit um die 350-400 Euro) leisten möchtest. Ist diese Rate bekannt, kann aus dieser unter Berücksichtigung des EK und eines möglichen Bauspardarlehens eine Gesamtinvestitionssumme und damit einen möglicher Kaufpreis zzg. Modernsierungskosten ermittelt werden.
Vom Prinzip stehen dir erstmal alle Möglichkeiten offen, wobei natürlich ein Neubau anders kalkuliert und berechnet werden muss wie der Kauf eines Bestandsobjektes. Beides hat seine Vor-, und Nachteile und entscheiden tut das in erster Linie der Markt mit den zur Verfügung stehenden Objekten und Bauplätzen.
Meine Eltern haben kürzlich das Haus der Großeltern im Saarland verkauft. 122qm Wohnfläche (+Keller), Grundstück 568qm, Baujahr 1964, zumindest teilweise sanierungsbedürftig. In Riegelsberg, also für Saarland gute Lage (soweit ich mich da auskenne). Das ging für 165.000 Euro weg, was genau dem Wertgutachten entsprach. In vielen anderen Lagen in Deutschland träumt man von solchen Preisen... Es gab direkt in den ersten Tagen knapp 20 Interessenten, der Verkauf ging dann sehr schnell über die Bühne. Insofern: Wenn du dir halbwegs sicher bist, im Saarland dauerhaft zu bleiben... warum nicht. Bezüglich Finanzierung können dir andere sicher mehr sagen.
@Noelmaxim, Vielen Dank das beruhigt mich ja schon einmal das ich nicht auf dem abbrechenden Ast sitze. J
Danke für den Tipp mit dem Blankbauspardarlehn.
Was die Rate angeht habe ich mir persönlich noch nicht so viel Gedanken gemacht, aber theoretisch würde ich sagen, wenn ich das Haus mit Renten Eintritt bezahlt hätte was, wenn Theoretisch alles gut läuft mit 57 Jahren wäre also in knapp 24 Jahren.
Was der Markt zur Verfügung stellt, das ist bei uns aktuell so ein Problem. Hier kommen auch auf jedes Haus gleich X Interessenten und ohne jemand zu beleidigen die Makler machen richtig aggressiv Werbung die letzten Monate. Ich persönlich würde aktuell eine Summe von ca. 250.000€ für ein Haus im Raum Saarlouis (66740) rechnen in dem noch gut was zu machen ist und ca. 300.000-350.000€ für eins in das man ziemlich schnell schon einziehen kann, wobei das zweite schon eigentlich für einen Neubau reicht und die Preise mir doch schon etwas Bauchschmerzen bereiten bzw. ich auch gar keine Idee habe ob ich mir das so überhaupt leisten könnte.
@Kofferradio, Vielen Dank für deinen Beitrag. Das hört sich gar nicht so schlecht an, aber ich habe hier bei uns in Saarlouis / Roden schon länger nichts mehr in diesem Preis Segment gesehen außer man muss noch wirklich komplett kern sanieren.
Ich würde mich über Feedback jeder Art sehr freuen,
Diese werden aktuell je nach größe und Lage zwischen 130-150€ berechnet. Natürlich ist das ganze in den besseren lagen auf das doppelte bis dreifache, aber das ist ja Utopisch. Zumindest für mich.
Ok, nehmen wir mal an der Kaufpreis liegt bei 330.000 Euro, zzgl. 13 % ENK mit 43.000 Euro, dann ergibt der Finanzierungsbedarf abzgl. deiner 65.000 Euro EK 308.000 Euro. Dies würde einem Beleihugsauslauf von 93% entsprechen.
Schon hier wird ersichtlich, wie sinnvoll dein BSV sein kann, denn ich würde zu den 45.000 Euro dann ein Blankodarlehen in Höhe von 11.000 Euro (diese Summe ist in Abhängigkeit zum Finanzierungsbedarf natürlich variabel zu gestalten und entfällt, so kein Makler involviert ist) beantragen. Somit liegt der Beleihungsauslauf dann bei 90% und da lässt sich für den Finanzierungsbedarf von 297.000 Euro z.B. mit der DSL Bank ein wunderbares Konstrukt aus einem Annuitätendarlehen und der Zinsabsicherung Bausparen F60 der Signal ein zusammenstellen.
Die Finanzierungssumme von 297.000 Euro wäre dann zinssicher mit einem Zinsgefüge von durchgehend 2% über 25 Jahre mit einer Zins-, und Tilgungsrate von um die 1300 Euro zurück gezahlt. Flexiibiltät, weil Annuität mit Sondertilgungsoption und Bausparen mit der Möglichkeit der Ratenaussetzung oder Inansparuchnahme bzw. Teilinanspruchnahme (wenn auch zu Lasten der Laufzeit und Zinssicherheit) und grundsätzlicher Zinssicherheit zu 100% inklusive.
Dies nur mal so als Richtschnur. Ob diese Rate sinnvoll erscheint, muss man sehen und hängt sicherhlich auch davon ab wie viele Gehälter und Sonderzahlungen du erhlälst.
Vielen Dank für deine Mühe bzw. Ausführliche Antwort, das hört sich für mich jetzt eigentlich schon einmal sehr positiv an, so zumindest mein erster Eindruck. Dann muss ich ja nur noch endlich eine passende Immobilie finden.
Denke mit 1300€ + 400€ (Bewirtschaftungskosten) = 1700€. Dann wären dann noch 1100€ im Monat nur von meinem Gehalt übrig für alles andere. Natürlich würde ich jetzt ja mal davon ausgehen das mein Gehalt so nicht stehen bleibt (hoffe ich doch mal..lach). Natürlich könnte man mehr haben und riesen Sprünge sind da denke ich auch nicht mehr drin, aber da man ja doch zusammen wirtschaftet sieht die Sache dann doch besser aus
Hallo Liebes Finanz Forum Nutzer,
Also fang ich mal an; Ich würde mir gerne ein Haus Kaufen oder Bauen am liebsten so um die 140qm+ mit Keller wäre toll und 200-300qm Garten wären toll.
Zitat von Evilone
Ich persönlich würde aktuell eine Summe von ca. 250.000€ für ein Haus im Raum Saarlouis (66740) rechnen in dem noch gut was zu machen ist und ca. 300.000-350.000€ für eins in das man ziemlich schnell schon einziehen kann, wobei das zweite schon eigentlich für einen Neubau reicht und die Preise mir doch schon etwas Bauchschmerzen bereiten bzw. ich auch gar keine Idee habe ob ich mir das so überhaupt leisten könnte.
Zitat von Evilone
Hallo,
Diese werden aktuell je nach größe und Lage zwischen 130-150€ berechnet. Natürlich ist das ganze in den besseren lagen auf das doppelte bis dreifache, aber das ist ja Utopisch. Zumindest für mich.
Danke
Grundstück 400qm a 150€ = 60T€ + KNK~ 7,2T€ =67,2T€
1500-1600€/m² nach Enev-Haus in Standardausstattung = 210T - 224T (140qm)
+30-40T€ BNK
+10T€ für Malerarbeiten
+10T€ für notwendigste Außenanlagen
+10T€ für Carport/Fertiggarage
+50T€ für Nutzkeller
+10-20T€ für Bemusterungsaufschläge
+ 15T-30T Puffer für eventualitäten (wie schwierige Bodenverhältnisse, etc)
~410-460T€ für ein normales Haus über den Daumen gepeilt. Das kann man auch wenig günstiger gestalten, bzw. ist nach oben offen , aber man sollte sich nicht von den Preisen blenden lassen mit denen eigentlich alle Firmen erstmal so werben. Oft ist das nämlich nur der reine Hauspreis. Der Rest wird einem später "verkauft".
Noch nicht eingerechnet sind so Sachen wie Küche, zusätzliche Möbel/Lampen oder Umzugskosten.
Vielen Dank für deine Ausführliche Auflistung, also dann würde ein Hausbau wohl doch nicht in Frage kommen hehe.
460.000€ ist schon ein Haufen Geld, das muss ich auch zugeben wäre ich auch nicht bereit auszugeben, würde mich nicht komplett bis zum Hals in Schulden verstricken wollen mit 2 Gehältern.
Vielen Dank das du mir da mal ein wenig die Augen geöffnet hast, das die Lockvogel Angebote wohl alle nicht so toll sind wie sie wirken.
Natürlich kann man auch günstiger ein freistehendes EFH bauen. Das bedingt aber oft recht viel Eigenleistung (z.B. auch die berühmten Ausbauhäuser), sehr einfacher Standard, bzw. an Material günstiger zu kommen über Handwerker im Bekannten und Freundeskreis.
Und man darf einfach die ganzen Kosten um so ein Haus drumherum wirklich nicht vergessen.
Geworben wird fast immer nur mit dem reinen ab-Hauspreis als "schlüsselfertig" auf einer geraden Wiese mit idealem Boden. Das "schlüsselfertig" ist auch kein geschützter Begriff. Das bedeutet auch ein Haus ohne
gespachtelte Wände, ohne Tapeten, ohne Bodenbeläge ausserhalb des Sanitärbereich gilt als "Schlüsselfertig".
Und natürlich muss man über euro-Paletten ins Haus klettern, weil das Eingangspodest gehört ja schon zu den bauseits zu erbringenden Leistungen.
Schon mal dran gedacht den Job zu wechseln? In Luxemburg sollte sich doch das doppelte recht problemlos realisieren lassen.....
In Luxemburg ist auch nicht mehr alles Gold was glänzt. Die Gehalts Entwickelung ist dort auch nicht mehr so prickelnd seit der EU und seit JC Junker EU Präsident war wird sich um jede Lohn Erhöhung gedrückt und jeder Index verschoben wo man nur kann. Es wird natürlich auch mittlerweile Eiskalt die Grenzregion ausgenutzt Deutschland / Frankreich / Belgien. Natürlich ist es möglich in Luxembourg mehr zu verdienen, aber man muss halt auch gerade mal an einen solchen Job rankommen und auch wenn jeder es offiziell abstreiten würde, die besser gestellten Jobs werden den Luxemburgern vorbehalten und diese bekommen auch bei gleicher Tätigkeit mehr.
Aber natürlich kann ich auch alles hinwerfen und für 1500€ Netto im Saarland bleiben.
Also ganz so schlimm ist es jetzt auch wieder nicht. In Luxembourg beträgt der Mindestlohn ohne Qualifikation 1998€ Brutto (1726€ Netto) und mit Qualifikation 2398€ Brutto (2020€ Netto).
Damit müssen dann sogar einheimische Leben, in einem Land in dem man für eine Eigentumswohnung die 30km von Zentrum entfernt ist noch 450.000€ aufruft (60qm).
Wenn ich 80.000€ in Deutschland verdiene, dann habe ich nach allen abzügen als Single auch nur noch 3600€ über. Was je nach Lage wie Hanomag schon erwähnte auch nicht so super ist.