Beurteilung DVAG Paket

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  1. Avatar von ruhrpotter
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    Standard Beurteilung DVAG Paket

    Hi!

    ich war heute bei einem Beratungsgespräch der DVAG.

    Kurz dazu:
    - der Berater ist ein bekannter, dem ich grundsätzlich vertraue. Er macht den Job seit einem Jahr.
    - Er ist gutmütig und man merkt ihm an, dass er sehr motiviert ist. Das schätze ich erstmal typisch für diese Branche ein, er könnte bald selbst Opfer des Systems werden.
    - Ich kann mich grundsätzlich damit anfreunden alles aus einer Hand zu haben inkl. Ansprechpartner, App, etc.

    Zu mir:
    - 25 Jahre alt, männlich, Single, keine Kinder
    - Einkommen ca. 65.000 € p.a
    - 18.000 € auf dem Tagesgeldkonto, Zinsen zu vernachlässigen
    - großzügig gerechnet bleiben am Ende mehr als 1.000 € zum sparen übrig

    Ich habe es bisher vermieden mich mit diesem Thema zu beschäftigen und habe bisher keinen Anlageplan, private Rentenversicherung o.Ä.

    Folgendes Angebot wurde gemacht:

    VERMÖGENSAUFBAU & SICHERHEITSPLAN
    mit Vermögensaufbau (Rentenversicherung)
    mit Arbeitskraftabsicherung (Berufsunfähigkeits-Versicherung)
    mit Pflegefallabsicherung (Pflegerentenoptions-Versicherung)
    mit Hinterbliebenenabsicherung (Todesfall-Versicherung)
    mit Schwere-Krankheiten-Absicherung (Schwere-Krankheiten-Versicherung)
    mit Einschluss des Dynamikplans

    Beispielrechnung:
    - warum steigt der Beitrag im 35. Jahr auf bis zu 400 €??

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    RiesterRente Strategie Plus CRK2 147€ monatlicher Beitrag

    Vermögenssicherungpolice (Haftpflicht, Reiseversicherung, Hausrat, Glas, Unfall) 43 € monatlicher Beitrag

    Da ich momentan gut verdiene, würden die Beitrage für mich kein Problem sein. Trotzdem stellt sich mir die Frage, wie dieses Angebot grundsätzlich zu bewerten ist.
    Vorallem die Rentenversicherung und der Vermögensaufbau!

    Ich möchte hier keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit der DVAG oder deren Praktiken lostreten. Die Vor - und Nachteile sind mir bekannt und ich bin mir bewusst, dass die AM eher eine teure Versicherung ist. Leider fehlen mir in den ganzen Diskussionen zu diesem Thema oftmals wirkliche Alternativen!

    Es geht mir nicht darum bei den Versicherungen einen oder zwei € zu sparen.
    Ich zahle gerne mehr, wenn ich dafür auch mehr bekomme.

    Generell halte ich die Todesfall, Schwere Krankheit, sowie Unfallversicherung für uninteressant.

    Es ist leider immer schwierig in einem Beratungsgespräch alles objektiv zu beurteilen, deswegen wende ich mich an euch!
    Ich beantworte gerne weitere Fragen, falls weitere Informationen benötigt werden.

    Vielen Dank für die Hilfe!

  2. Avatar von Daukind
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Haftpflicht und Hausrat sollten für einen Single eher 43 Euro im Jahr als im Monat kosten. Glas, Unfall benötigt niemand. Bei der Reiseversicherung kommt es auf den Inhalt und die Bedingungen an. Üblicherweise gibt es ganz gute für wenige Euros Jahresprämie oder sogar umsonst bei bestimmten Kreditkarten.

    Ich halte von der DVAG (und Konsorten) rein gar nichts. Bevor man Dir zu Alternativen rät, müsste man wissen was genau Du erreichen willst. Rentenlücke schließen? Vermögen aufbauen? Wie ist deine Risikoaffinität? Willst Du Immobilieneigentum irgendwann?

  3. Avatar von Couponschneider
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    "Rentenlücke" ist ja sowieso Unsinn, weil die da immer das Nettogehalt als Referenzwert rannehmen. Angenommen, das beträgt 2500 €, aber Rente gibt's laut Hochrechnung nur 1500 €. Lücke von 1000 €. Also tut man was und legt 750 € beiseite. Aber die 750 € kann man nur beiseitelegen, wenn man sie entbehren kann. Also muss man man 1750 € pro Monat auskommen. Und wenn man diese 1750 € als Referenzwert zugrundelegt, hat man nur noch eine Lücke von 250 €.

    Bei der DVAG sollte man vorsichtig, selbst wenn man da von ein einem guten Bekannten beraten wird. Das ist doch bei allen Strukkis so, dass die erstmal im Bekanntenkreis wildern und denen unsinnige Versicherungen aufschwatzen lassen. Wenn Sie da die Unterschrift druntersetzen, machen Sie praktisch alle Fehler, die man machen kann:

    1. Versicherung und Sparvertrag kombinieren.
    2. Verschiedene Versicherungen kombinieren.
    3. Überversichert sein. (Was wollen Sie mit Hinterbliebenenschutz?)


    Warum fehlen "die Alternativen"? Das ist doch ein Spruch, den bestimmt Ihr Bekannter gekloppt hat. Die Alternative ist, dass man sich selber drum kümmert, um seine Versicherungen und um seinen Vermögensaufbau.

    Was habe ich?

    Ich habe eine BU-Versicherung von der WWK. Nix dolles, nix teures. Ca. 26 € pro Monat. Ich habe eine private Haftpflichtversicherung: 40 € p.a. Und sonst nichts, mit Ausnahme der gesetzlichen Versicherungen (GKV, Rente, Pflege, Arbeitslosenversicherung), denn dagegen kann man sich nicht wehren.

    Kein Riester, keine KLV, keine Hausratsversicherung, keine Unfallversicherung. Ich stecke mein Geld lieber in Aktien. Die sind schon eine gute Altersversicherung. Ich müsste nur noch die Dividenden reinvestieren und ich wäre in 21 Jahren Millionär (bei 8 % Gesamtrendite p.a.)

  4. Avatar von ruhrpotter
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Glas, Unfall benötigt niemand. Bei der Reiseversicherung kommt es auf den Inhalt und die Bedingungen an. Üblicherweise gibt es ganz gute für wenige Euros Jahresprämie oder sogar umsonst bei bestimmten Kreditkarten.
    Die Reiseversicherung finde ich attraktiv, da diese einen sogenannten Domizilschutz gewährt. Ich befinde mich also auf Reisen, sobald ich das Haus verlasse und bin so gegen Diebstahl geschützt. Sie soll 8€ im Monat kosten.

    Zitat Zitat von Couponschneider
    "Rentenlücke" ist ja sowieso Unsinn, weil die da immer das Nettogehalt als Referenzwert rannehmen. Angenommen, das beträgt 2500 €, aber Rente gibt's laut Hochrechnung nur 1500 €. Lücke von 1000 €. Also tut man was und legt 750 € beiseite. Aber die 750 € kann man nur beiseitelegen, wenn man sie entbehren kann. Also muss man man 1750 € pro Monat auskommen. Und wenn man diese 1750 € als Referenzwert zugrundelegt, hat man nur noch eine Lücke von 250 €..
    Meine Wunschrente hatte ich mit 2.000€ Netto angegeben. Da ich damit auch jetzt schon wunderbar auskommen würde, erscheint mir das als ausreichend. Ihre Rechnung ergibt Sinn, so hatte ich noch gar nicht gedacht..

    Bei der DVAG sollte man vorsichtig, selbst wenn man da von ein einem guten Bekannten beraten wird. Das ist doch bei allen Strukkis so, dass die erstmal im Bekanntenkreis wildern und denen unsinnige Versicherungen aufschwatzen lassen. Wenn Sie da die Unterschrift druntersetzen, machen Sie praktisch alle Fehler, die man machen kann:

    1. Versicherung und Sparvertrag kombinieren.
    2. Verschiedene Versicherungen kombinieren.
    3. Überversichert sein. (Was wollen Sie mit Hinterbliebenenschutz?)
    Meinen Sie mit dem ersten Punkt die Berufsunfähigkeitsversicherung? Die fande ich attraktiv, da ich es als eher als eine Form des Investments sehe. Wenn ich die Rente ohne BU erlebe, bekomme ich diese ausgezahlt. Je nachdem wie sich die Fonds entwickelt haben, mit mehr oder weniger Gewinn.

    Warum fehlen "die Alternativen"? Das ist doch ein Spruch, den bestimmt Ihr Bekannter gekloppt hat. Die Alternative ist, dass man sich selber drum kümmert, um seine Versicherungen und um seinen Vermögensaufbau.
    Nein, hat er nicht ;-). Ich habe einfach den Eindruck, dass man bei diesem Thema nur verlieren kann! Schaut man sich ein bisschen um, liest Foren und Testberichte, Meinungen etc. dann scheint alles Mist zu sein! Alle wollen einen über den Tisch ziehen, Riester ist schlecht, Immobilien sind schlecht, dies das...

    Was habe ich?

    Ich habe eine BU-Versicherung von der WWK. Nix dolles, nix teures. Ca. 26 € pro Monat. Ich habe eine private Haftpflichtversicherung: 40 € p.a. Und sonst nichts, mit Ausnahme der gesetzlichen Versicherungen (GKV, Rente, Pflege, Arbeitslosenversicherung), denn dagegen kann man sich nicht wehren.

    Kein Riester, keine KLV, keine Hausratsversicherung, keine Unfallversicherung. Ich stecke mein Geld lieber in Aktien. Die sind schon eine gute Altersversicherung. Ich müsste nur noch die Dividenden reinvestieren und ich wäre in 21 Jahren Millionär (bei 8 % Gesamtrendite p.a.)
    So ähnlich hatte ich auch vor zu fahren, eine Hausrat und Haftpflicht besitze ich ja schon. Kann ich das so verstehen, dass sie im Rentenalter eine Summe X durch die Aktien erreicht haben und diese dann stückweise aufbrauchen? Es scheint ein lohnendes Geschäft zu sein, allerdings fehlt mir hier ein Garantiebetrag der als Rente ausgezahlt wird. Das kann natürlich kein privates Investment in Aktien leisten.

    Wie ist hier allgemein die Meinung zur Fonds-Riester? In welchem Fall lohnt es sich? Der Rentenfaktor des Angebots liegt bei 23€, die Effektiefkostenquote bei 2,3%. Wie ist das zu bewerten?

  5. Avatar von uwehaensch
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Zitat Zitat von ruhrpotter
    Wie ist hier allgemein die Meinung zur Fonds-Riester? In welchem Fall lohnt es sich? Der Rentenfaktor des Angebots liegt bei 23€, die Effektiefkostenquote bei 2,3%. Wie ist das zu bewerten?
    Um Fonds kommen Sie m.E. bei Riester nicht herum, ob als Versicherungslösung oder Fondssparplan, beides mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen.

    Effektivkosten 2,3 % - von was ? Mit oder ohne Fondskosten ?

    RF 23: nicht gut, und bitte nur einen Vertrag mit garantierten RF ohne Treuhänderklausel akzeptieren. Ansonsten- siehe jüngste Vorkommnisse bei Zurich, AXA, Allianz u.a.

  6. Avatar von ruhrpotter
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Folgende Kosten werden genannt:

    Ansparphase Abschluss- und Vertriebskosten Insgesamt 2.090,47 Euro Prozentsatz Ihrer vereinbarten Beitragssumme max. 2,50 % Prozentsatz der Zulagen max. 6,70 %
    Verwaltungskosten Voraussichtl. insg. im ersten vollen Vertragsjahr 238,91 Euro Prozentsatz Ihrer vereinbarten Beitragssumme, monatlich max. 0,03 % Prozentsatz der Zulagen, monatlich max. 0,02 % Prozentsatz des gebildeten Kapitals, monatlich max. 0,48 % fester Eurobetrag, monatlich 6,00 Euro
    Kosten für einzelne Anlässe Anbieterwechsel / Kündigung mit Auszahlung 100,00 Euro Kapitalverwendung für eigengenutzte Immobilie 100,00 Euro Versorgungsausgleich 250,00 Euro
    Ausschließlich Auszahlungsphase Verwaltungskosten während der Auszahlungsphase, bezogen auf die Altersleistung, jährlich 1,00 %
    Von den max. 0,48 % des gebildeten Kapitals fallen bis zu 0,25 Prozentpunkte nur an, wenn Sie Guthaben umschichten. Die 6 Euro fallen nur im Zusammenhang mit dem Ablaufmanagement

    Wer soll da durchblicken...

  7. Avatar von Spiagei
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Zitat Zitat von ruhrpotter
    Folgende Kosten werden genannt:

    Ansparphase Abschluss- und Vertriebskosten Insgesamt 2.090,47 Euro Prozentsatz Ihrer vereinbarten Beitragssumme max. 2,50 % Prozentsatz der Zulagen max. 6,70 %
    Verwaltungskosten Voraussichtl. insg. im ersten vollen Vertragsjahr 238,91 Euro Prozentsatz Ihrer vereinbarten Beitragssumme, monatlich max. 0,03 % Prozentsatz der Zulagen, monatlich max. 0,02 % Prozentsatz des gebildeten Kapitals, monatlich max. 0,48 % fester Eurobetrag, monatlich 6,00 Euro
    Kosten für einzelne Anlässe Anbieterwechsel / Kündigung mit Auszahlung 100,00 Euro Kapitalverwendung für eigengenutzte Immobilie 100,00 Euro Versorgungsausgleich 250,00 Euro
    Ausschließlich Auszahlungsphase Verwaltungskosten während der Auszahlungsphase, bezogen auf die Altersleistung, jährlich 1,00 %
    Von den max. 0,48 % des gebildeten Kapitals fallen bis zu 0,25 Prozentpunkte nur an, wenn Sie Guthaben umschichten. Die 6 Euro fallen nur im Zusammenhang mit dem Ablaufmanagement

    Wer soll da durchblicken...
    Da gebe ich dir Recht, selbst als Versicherungsfachmann muss i da mehrmals drüberlesen.

    Abschlussgebühr 2,5% ist OK.
    6,7% auf deine Förderung ist heftig
    .238€ Verwaltjngskosten im 1 Jahr ist heftig viel.Da du den 40 Jahre zahlen musst sind das 9520€
    Die nächsten Werte müsste ich erst nachschauen was damit gemeint sein könnte.

    Kurz gesagt. Es gibt wesentlich günstigere Angebote als die AM.

    Sollte der Plan oben eine Riesterrente sein, verstehe ich nicht warum hier eine so hohe Dynamik eingerechnet wird. Das bringt in einem Riestervertrag ausser hohen Kosten nix.

    Mir kommt auch dein anderes Paket zu teuer vor.

    Empfehlung: Suche dir einen Makler der dir ein 2 tes Angebot erstellt. Dann kannst du vergleichen und sxhauen was besser ist. Hier geht es fpr dich um zig tausend Euro Unterschied. Da sollte man sich die Zeit nehmen und ein 2tes Angebot einholen.

    lg Stefan

  8. Avatar von Couponschneider
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Selbst wenn ein Riester auf Fondsbasis günstig erscheinen sollte, fallen doch Fondsgebühren an und zwar deftig. Üblicherweise mit Ausgabeaufschlägen von 5 % und weil der Fondsmanager nicht nur exzellent speisen, sondern auch noch den Arsch vergoldet haben will, gibt's auch noch laufende Gebühren von 1 bis 2 % obendrauf. Und das ist immer noch nicht alles. Häufig gibt's auch noch eine Performance-Prämie, wenn mal der Vergleichsindex geschlagen werden sollte, was passieren kann. Zufällig kann das wirklich passieren, aber systematisch nicht. Und es ist immer noch nicht alles. Will man an sein Geld, fallen wieder Gebühren an. Und am Ende der Ansparphase, also mit Beginn der Auszahlphase, wird das Fondsvermögen in eine Leibrente umgewandelt; und da fallen wieder Gebühren an. Am Ende kommen Sie bestenfalls mit 0 % Rendite heraus. DVAG und AM werden dann exzellent an Ihnen verdient haben.

    Und bislang habe ich das nur singulär betrachtet. In der Mitte des Lebens wollen Sie aber beispielsweise ein Haus bauen. Dann verzinst sich Ihr Geld lausig in so einem Riesterprodukt und Sie kommen nicht dran und müssen umso mehr Zinsen für den Baukredit zahlen. Sterben Sie, ist das Geld aus Ihrer Altersvorsorge auch weg.

    Das sind so Gedanken, die ich mir 2009 bereits stellte und für mich kategorisch ausschloss, jemals die typischen Versicherungsprodukte zur Altersvorsorge abzuschließen. Ich bin der Meinung, dass man dazu kein Genie sein muss, sondern schlicht und ergreifend mit gesunden Menschenverstand an die Sache rangehen sollte. Im Nachhinein habe ich eine Menge gelesen und auf Youtube geschaut (alte Beiträge von WISO, Plusminus usw.) Die typischen Produkte "für den kleinen Mann" kann man alle samt und sonders in die Tonne treten: Bausparen, Riester, Rürup, KLV, Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr, Berufsunfähigkeit mit Prämienrückgewähr usw. usf. Es wird dem einfachen Bürger überall eingeredet, wie gefährlich die Börse und dieses Aktienzeugs sei. - Volatil ist die Börse, das ist richtig, aber für die Altersvorsorge, also einer Investition mit 30-jährigem Anlagehorizont, ist die Volatilität unbedeutend.

    Ich habe einen Kollegen. Er sagte, er hätte sich bei Aktien die Finger verbrannt und wolle jetzt mit CFDs traden. Ich bin mir sicher, dass er sich nicht nur die Finger verbrannt hat. CFDs sind Derivate mit Hebel und damit wirklich riskant. Er hatte mich auch schon gefragt, was ich so "trade", dabei hatte ich ihm schon Tage zuvor erklärt, dass ich nicht "trade", sondern investiere. Ich finde meinen Kollegen exemplarisch für viele Deutsche, weil sich darin die irrationale Angst vor Aktien (=Unternehmensbeteiligungen) manifestiert.

    Ich habe aber auch schon zwei andere Kollegen überzeugen können, mit dem langfristig orientierten Investieren zu beginnen. Der eine kann auch schon ein sechstelliges Vermögen in Aktien vorweisen. Seine Lebensgefährtin hat sich auch überzeugen lassen. Es ist eigentlich so einfach: Man beteiligt sich an den Dickfischen der Wirtschaft und nimmt direkten Anteil am Wachsen der Weltwirtschaft teil. Das Risiko, das sich aus einer einer Nestlé-Aktie rgibt, ist überschaubar. Was soll denn passieren? Dass jemand eine Atombombe auf Vevey niederschmeißt und die Nestlé-Zentrale ausgelöscht wird? Sollte das passieren, hätte wir ganz andere Probleme, aber dann würde jede Altersvorsorge, egal auf welche Währung sie lautet, wertlos, denn wir hätten dann den dritten Weltkrieg. Selbst die Einträge in den Grundbüchern stünden dann zur Disposition.

    Ich muss sagen, ich setzte auch auf Aktien, weil mir der ganze Versicherungs- und Fondskram zu kompliziert ist. Bei Aktien gibt's kein Kleingedrucktes. Ich weiß, was die Unternehmen machen, ich weiß, ob sie gut oder schlecht dastehen und daran partizipiere ich. Ich will mich auch nicht mit meinem Finanzamt auseinandersetzen, um Riesterförderung zu bekommen.

    Ich habe in diesem Jahr bereits 1500 € (brutto) an Dividenden erhalten. Demnächst kommen noch einmal 200 € dazu. Im Mai werden es über 2000 € sein. Nur mal so als Anregung. Sie könnten bei Ihrem Gehalt und in Ihrem Alter es sehr schnell schaffen, die Sorgen hinter sich zu lassen. Ihnen dürfte ein Nettogehalt von 3100 € übrig bleiben. Sie sagen, Sie brauchen 2000 € zum Leben, also haben Sie 1000 € freie Mittel zum Investieren, zudem 18000 € auf dem Tagesgeldkonto.

    Lassen Sie sich 8000 € als Reserve, d.h. Sie könnten jetzt schon 10000 € investieren, am besten in solche Dickfische wie BASF, Johnson & Johnson, General Mills, Unilever usw. Kaufen Sie in Tranchen von 2000 bis 3000 €. Halten Sie die Gebühren gering, d.h. Depot über Direktbank. Diversifzieren Sie gut über Branchen und Länder, bis Sie ca. 30 Titel haben. Kaufen Sie regelmäßig nach.

    Wie sähe das Ergebnis nach zehn Jahren aus?

    10000 € * 1,08^10 + 2000 € * (1,08^10-1)/(1,08^(2/12) - 1) = 201135 €. (Der zweite Summand drückt aus: Alle 2 Monate 2000 €, 10 Jahre lang und das zu 8 %.)

    Und nach 20 Jahren?

    10000 € * 1,08^20 + 2000 € * (1,08^20-1)/(1,08^(2/12) - 1) = 613784 €.

    Dann sind Sie Mitte 40, bekämen ca. 20000 € p.a. an Dividenden raus (brutto) und wären abgesichert. Gehaltssteigerungen habe ich gar nicht berücksichtigt. Da könnte sich noch mehr Spielraum ergeben fürs Investieren.

    Sind 8 % p.a. utopisch? Nein, es ist das langjährige Mittel, was man an der Börse machen erreichen kann.

    Sicherlich werden wieder einige die Augen drehen, weil ich das nun schon so oft gepredigt habe. Aber es ist die Wahrheit. Als Aktionär ist man auch weniger anfällig für bestimmte Geisteskrankheiten, d.h. für rechte und linke Narreteien und Parolen. Das ist doch vorteilhaft.

  9. Avatar von Cici
    Cici ist offline

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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Zitat Zitat von Couponschneider
    Sind 8 % p.a. utopisch? Nein, es ist das langjährige Mittel, was man an der Börse machen erreichen kann.
    Wohlbemerkt kann. Jemand, der über Jahrzehnte regelmäßig zu aktuellen Marktkursen kauft, erreicht diesen Durchschnittswert mit hoher Wahrscheinlichkeit. Jemand, der nach dicken Crashs wie 2008 einsteigt, übertrifft ihn vermutlich sogar. Jemand, der nach einem der längsten Bullenmärkte der vergangenen Jahrzehnte einsteigt, wird ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreichen, selbst wenn man den Einstieg in Tranchen aufteilt. Nichts gegen Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau, aber deine Hochrechnung über die nächsten 10-20 Jahre halte ich für reines Wunschdenken.

  10. Avatar von ruhrpotter
    ruhrpotter ist offline
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Danke für die Antworten!

    Wie kann ich mir das mit Aktien etc. praktisch vorstellen? Über eine Direktbank? Welche ist zu empfehlen?

    Was ist von ETF im Gegensatz zu normalen Unternehmensbeteiligungen zu halten? Ich könnte mir vorstellen einerseits eine größere Summe in ein paar große Unternehmen zu stecken und "liegenzulassen" und monatlich 100-200€ in einen ETF Sparplan.

    Das man hier nicht immer mit einer hohen Rendite rechnen kann, ist klar. Besser als mein Tagesgeldkonto ist es wohl definitiv...

    Ich habe mich mittlerweile entschieden, das Angebot der DVAG nicht anzunehmen und werde auch keine weitere Zusammenarbeit anstreben. Eigentlich wollte ich sowas auch nie. Ich bin gerne selbst für mich verantwortlich. Und wenn ein Berater her muss, dann erhält er von mir Honorar. Dann werden ehrlich und unkompliziert 100€ auf den Tisch gelegt und dann erhalte ich auch eine ehrliche Beratung.

    Was die DVAG macht ist verkaufen, nicht beraten.

  11. Avatar von florianmeier
    florianmeier ist offline

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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    100-200 EUR kann man kaum sinnvoll direkt monatlich in Aktien investieren, allein aufgrund der Kaufkosten.

    Sinnvoll erscheint mir da nur ein kostengünstiger ETF-Sparplan.

    Empfehlenswerte Anbieter sind z.B. Flatex oder Comdirekt, die einige gebührenfreie ETF-Sparpläne anbieten.

  12. Avatar von Tikonteroga
    Tikonteroga ist offline

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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Zitat Zitat von ruhrpotter
    Danke für die Antworten!

    Wie kann ich mir das mit Aktien etc. praktisch vorstellen? Über eine Direktbank? Welche ist zu empfehlen?

    Was ist von ETF im Gegensatz zu normalen Unternehmensbeteiligungen zu halten? Ich könnte mir vorstellen einerseits eine größere Summe in ein paar große Unternehmen zu stecken und "liegenzulassen" und monatlich 100-200€ in einen ETF Sparplan.

    Das man hier nicht immer mit einer hohen Rendite rechnen kann, ist klar. Besser als mein Tagesgeldkonto ist es wohl definitiv...

    Ich habe mich mittlerweile entschieden, das Angebot der DVAG nicht anzunehmen und werde auch keine weitere Zusammenarbeit anstreben. Eigentlich wollte ich sowas auch nie. Ich bin gerne selbst für mich verantwortlich. Und wenn ein Berater her muss, dann erhält er von mir Honorar. Dann werden ehrlich und unkompliziert 100€ auf den Tisch gelegt und dann erhalte ich auch eine ehrliche Beratung.

    Was die DVAG macht ist verkaufen, nicht beraten.
    Also damit du Aktien, Fonds oder ETFs kaufen kannst benötigst du ein Depot. Dieses kannst du wie schon gesagt etwa bei Flatex, ComDirect oder bei Ing DIBA, 1822direkt abschließen.

    Für das Depot können Gebühren anfallen. Außerdem fallen Transaktionsgebühren für das Kaufen und Verkaufen an. Dabei kann es sich um eine Pauschale handeln oder um einen Prozentsatz auf den Kauf- oder Verkaufswert oder eine Kombination aus beidem.

    Die unterschiedlichen Banken bieten für bestimmte ETFs einen Sparplan an. Hier sind die Transaktionsgebühren günstiger, da die Bank die Sparraten für alle Sparpläne eines bestimmten ETFs zu einer Transaktion bündelt und dann an der Börse selbst günstiger kaufen kann.

    Du solltest dir sowohl für den ETF als auch für das Depot die Vertragsbedingungen genau durchlesen. Die negativen Eigenschaften stehen nicht immer auf der Website auf der geworben wird.

    Da du ja 18.000 EUR auf dem Tagesgeldkonto hast, müsstest du nicht unbedingt einen ETF Sparplan erstellen. Du könntest dir ja mal einige "gute" Unternehmen oder ETF raussuchen und jeweils mit um die 2.000 EUR einsteigen, wenn der Kurswert attraktiv ist (z. B. Kaufsignal, Kurs unter dem 256-Tage-Durchschnitt...). Ab gewissen Beträgen sind die Transaktionskosten anteilig sehr niedrig.

    Ich finde es gut, dass du das Angebot der DVAG ausgeschlagen hast. Von denen würde ich mich fern halten. Es wäre aber ratsam ein Privat-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Unter Check24 kann unterschiedliche Tarife vergleichen. Es gibt auch Tarife für < 30 EUR pro Jahr...

  13. Avatar von Spiagei
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Würde an deiner Stelle nicht auf einen Riestervertrag verzichten. Denke das da über 40% Steuervorteil rausholen kannst.
    = 100 € einzahlen. 40 € bekommst du wieder zurück. Also netto nur 60 €, aber Rendite für 100 €.
    Das kann keine Aktie wieder reinholen.
    Was Couponschneider geschrieben hat stimmt nicht. Bei einer Fondrentenversicherunge werden KEINE Ausgabeaufschläge fällig. Deswegen sind die Kosten manchmal sogar niedriger als direkt in einen Fonds zu investieren. ( Bei längeren Laufzeiten)
    Auch eine betriebliche Altersvorsorge könnte interessant sein. Denke dabei sparts du 60% auf deinen Beitrag.

    Als Beimischung ETFs sind gut, aber nicht als alleiniges Invest. Denk dran. Du kaufts dabei einen bestimmten Index. Also die guten da drin, aber halt leider auch die schlechten.

    Deswegen immer auf mehrere Aufteilen.

  14. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Zitat Zitat von Spiagei
    Würde an deiner Stelle nicht auf einen Riestervertrag verzichten. Denke das da über 40% Steuervorteil rausholen kannst.
    = 100 € einzahlen. 40 € bekommst du wieder zurück. Also netto nur 60 €, aber Rendite für 100 €.
    Das kann keine Aktie wieder reinholen.
    Was Couponschneider geschrieben hat stimmt nicht. Bei einer Fondrentenversicherunge werden KEINE Ausgabeaufschläge fällig. Deswegen sind die Kosten manchmal sogar niedriger als direkt in einen Fonds zu investieren. ( Bei längeren Laufzeiten)
    Auch eine betriebliche Altersvorsorge könnte interessant sein. Denke dabei sparts du 60% auf deinen Beitrag.

    Als Beimischung ETFs sind gut, aber nicht als alleiniges Invest. Denk dran. Du kaufts dabei einen bestimmten Index. Also die guten da drin, aber halt leider auch die schlechten.

    Deswegen immer auf mehrere Aufteilen.
    Ich finde diese Argumentation von dir nicht fair. Du unterschlägst dabei nämlich, dass bei einem Riestervertrag auch diverse Gebühren anfallen. Das resultiert oft darin, dass z. B. in den ersten Jahren ein Teil der Beiträge mit diesen Gebühren verrechnet werden und nicht verzinst werden. Außerdem ist die Rente wiederum zu versteuern und es sind ggf. Beiträge für die Kranken- und Pflegepflichtversicherung in voller Höhe abzuführen.

    Eine ganz andere Frage ist, wie viel Kaufkraft eine garantierte Rente von z. B. 210 EUR abzüglich Steuern und Beiträge für die Kranken- und Pflegepflichtversicherung in 35 Jahren haben wird?

    Wenn dann die gesetzliche Rente unter dem Existenzminimum liegt, erhält man evtl. keine Sozialleistung, um die gesetzliche Rente auf das Existenzminimum aufzustocken, weil die Riester-Rente angerechnet wird.

  15. Avatar von VersBeratGamper
    VersBeratGamper ist offline

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    Standard AW: Beurteilung DVAG Paket

    Hallo ruhrpotter,

    bevor ich mich mit der Produktauswahl beschäftigen würde, sollten Sie m.E. eine individuelle Risikoanalyse erstellen lassen und eine neutrale Beratung zum Versicherungsschutz in Anspruch nehmen. Das kann m.E. auch in Form einer Zweitmeinung zu dem von der DVAG erstellten Vermögensaufbau- und Sicherheitsplan geschehen.

    Ich kenne die Vermögensaufbau- und Sicherheitspläne der DVAG aus Kundengesprächen relativ gut. Sie stellen leider keine anspruchsvolle Risikoanalyse dar und schon gar nicht, handelt es sich um eine Ruhestandsplanung.

    Was Ihnen m.E. fehlt ist eine Ruhestandsplanung. In dieser Ruhestandsplanung (oder privaten Finanzplanung) sollten Versorgungslücken ermittelt, die Entwicklung von Vermögen und Liquidität geplant und berechnet und Steuerwirkungen bis zum Ende der jeweiligen Lebenserwartung dargestellt werden. Das sind bei Ihnen ja noch rund 60 Jahre.

    Und das schon im Alter von 25 Jahren? Ja, denn die Ruhestandsplanung kann jederzeit aktualisiert werden, d.h. neue Lebensumstände (z.B. Heirat) und Lebensbrüche (z.B. Arbeitslosigkeit) können problemlos dort über Szenario-Analysen nach dem Motto „was wäre, wenn“ abgebildet werden.

    Ein Hinweis in eigener Sache: Ich bin Versicherungsberater, der per Gesetz Dritte bei der Vereinbarung, Änderung oder Prüfung von Versicherungsverträgen oder bei der Wahrnehmung von Ansprüchen aus dem Versicherungsvertrag im Versicherungsfall rechtlich beraten und gegenüber dem Versicherungsunternehmen außergerichtlich vertreten darf (https://dejure.org/gesetze/GewO/34e.html).

    Mir lagen weder vollständige Unterlagen und Informationen vor, noch habe ich eine rechtliche Prüfung des Einzelfalls durchgeführt. Insofern ist meine Antwort hier auf Ihre Fragestellung als Rat bzw. eine Empfehlung gemäß § 675 Absatz 2 BGB zu werten (https://dejure.org/gesetze/BGB/675.html).


    Mit besten Grüßen

    Versicherungsberater
    Robert Gamper
    Wilhelmstraße 5
    36037 Fulda

    Erlaubnis nach § 34e Abs. 1 Gewerbeordnung, Aufsichtsbehörde: Industrie- und Handelskammer Fulda, Heinrichstraße 8, 36037 Fulda, www.ihk-fulda.de

    Vermittlerregister (vermittlerregister.info): D-YHT7-58YTW-36

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