Hallo liebes Forum,
es folgt ein ziemlich langer Text, bitte nicht in der Luft zerreißen, ich möchte wirklich nur unsere Möglichkeiten abwägen.
Wir wohnen aktuell zur Miete bei 988€ warm und interessieren uns für eine Naubau ETW in der Kölner Innenstadt. Diese hat knapp 100qm, liegt in Köln Zollstock soll 430.000€ kosten.
Hausgeld sind bei der Wohnung 236€ mtl.
Käufer wären ich und meine Frau. Wir würden dann auch selbst dort wohnen wollen.
Zu unseren Lebensumständen:
Ich arbeite bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und verdiene knapp 2600€ netto monatlich in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Dazu kommen ein Bonus von knapp 4000€ jährlich und bezahlte Überstunden, deren Höhe von der Auslastung abhängt. Mir wurde von Kollegen berichtet, dass man mit jährlich 5-10k€ für bezahlte Überstunden rechnen kann, wenn man diese denn nicht statt dessen in Urlaubstage umwandelt. Da die Höhe nicht abschätzbar ist, würde ich den Betrag für eine evtl. Sondertilgung außen vor lassen.
Sie verdient knapp 2150€ netto monatlich und ist auch unbefristet bei einem größeren Unternehmen eingestellt.
Ich habe letztes jahr im April eine ETW zusammen mit einem freund gekauft. Das Objekt hat 360.000€ gekostet und war eine 100% Finanzierung. Die Rate ist 1350€. Die Gesamtfixkosten inkl. Gas, Stro, Internet und Hausgeld sind 1725€. Diese Wohnung wird möbliert vermietet. Wir haben in den ersten sechs Monaten einen durchschnittlichen Umsatz von 4000€ und einen Überschuss von knapp 1000€ monatlich erzielt. Tendenz steigend. Das heisst ich habe seit Vermietungsbeginn Ende September keinen Euro mehr selbst eingezahlt, sondern verdiene einen nicht unerheblichen Betrag monatlich dazu. Dadurch zähle ich die monatliche Rate von 1350€, die mein partner und ich uns teilen sollten, nicht als Belastung, weil ich sie rein faktisch seit September nicht zahle. Wir werden ab Mai 2017 auch kein Geld mehr aus dem Hauskonto entnehmen, sodass wir eine gesunde Kasse für Instandhaltung und Mietausfälle aufbauen. Wobei Mietausfälle bei uns fast ausgeschlossen sind, da die Nachfrage sehr groß ist und wir aufgrund unseres Geschäftsmodells sehr flexibel auf den Markt reagieren können. Mietausfälle sind nur Gäste, die stornieren könnten oder unabsehbare Katastrophen, weswegen wir nicht vermieten könnten. Aber falls jemand storniert ist die Nachfrage an bestimmten tagen in Köln so hoch, dass man am selben tag eine neue Buchung erhält. Und gegen die meisten Katastrophen sind wir gut versichert, sodass ich eher weniger mit Ausfällen rechne.
Zu den Verbindlichkeiten:
- Ich habe einen Privatkredit in Höhe von knapp 24.000€. Monatliche Rate ist 670€. Tilgungsende wäre im August 2020. Da ich diesen Kredit zu einem damalig sehr hohen Zinssatz von knapp 7% abgeschlossen habe, überlege ich diesen Kredit zu einem besseren Zinssatz umzuschulden. Die Ratenhöhe würde ich gerne auf unter 400€ senken, die Laufzeit würde sich dann natürlich verlängern.
- BaFöG Schuld: Aktuell noch knapp 8400€ offen, die ich monatlich zinsfrei zu 100€ monatlich zurück zahle.
- KFW Studentenkredit: Aktuell noch knapp 2500€ offen, ich zahle monatlich 120€ zurück
- Berufsunfähigkeitsversicherung: 130€
- Zahnzusatzversicherung: 20€
- Hausrat, Rechtschutz und Haftpflicht: 40€
Meine Frau hat keine Verbindlichkeiten.
Sie hat noch einen Bausparvertrag wo aktuell 10.000€ angespart sind. Ansonsten würde unser Eigenkapital nur für die Kaufnebenkosten von etwas über 30k und eine neue Küche reichen. Somit würden wir eine 100% Finanzierung benötigen.
Meine Fragen:
1) Sollte ich zusehen erst meine ganzen privaten Verbindlichkeiten zu bedienen oder würde ein Kauf auch schon 2018 Sinn machen?
2) Inwieweit wäre eine Umschuldung und Verlängerung des Privatkredits sinnvoll? Was ist besser? Kleinere Rate oder kleinere Laufzeit?
Zum Einen möchte ich nicht erst kaufen, wenn die Zinsen wieder hoch sind. Zum Anderen würden wir uns gerne den Traum einer Neubauwohnung erfüllen, aber eben nicht zur Miete. In Köln würde man für so eine Wohnung kaum weniger als 1500€ warm zahlen.
Ich denke wir sollten mit unserem Einkommen in der Lage sein eine Rate von 1500€ stemmen zu können. Mit dem Hausgeld wären das dann 1736€, was 36% unseres Nettoeinkommens entspricht.
So das war jetzt viel Text, aber ich hoffe ihr könnt euch ein Bild machen. Ich möchte sagen, dass ich ziemlich risikofreudig bin, da ich mir wenig Sorgen über Arbeitslosigkeit mache, was verschiedene Gründe hat. Das mag der ein oder andere sicher bekloppt finden
Ich freue mich auf euer Feedback, auch wenn ich schon befürchte, dass die meisten mir sagen werden ich sei zu sorglos.