Riester-Rente für Baufinanzierung kündigen, um an das Geld zu kommen?
Hallo,
vor Jahren als ich noch Jung war (17) haben mich meine Eltern zur Bank geschleppt und gesagt du musst etwas fürs Alter tun, somit habe ich dort eine Riester-Vertrag bei der Union Investment abgeschlossen. Ein Riester geförderter Fonds-Sparplan, wenn ich mich nicht irre.
Ein genauer Blick in die Auszüge verrät, dass ich die Zulagen nie komplett bekommen habe (so 75% davon), da ich nicht komplett 4% meines Brutto-Lohns einzahle.
Des Weiteren war mir auch nie bekannt, dass man eine Steuererklärung machen muss, um später die steuerliche doppel Belastung zu vermeiden. Heißt ich zahle derzeit beim Einzahlen Steuern und später bei der Ausgabe.
Ich habe es mal ausgerechnet, ich müsste um die 82 Jahre werden um das raus zu bekommen, was ich eingezahlt habe.
Also habe ich gedacht, ich löse meine Riester-Rente auf für die Baufi. So wie ich das verstehe, ist es aber so wenn ich das mache, ist das Haus Riester gefördert mit allen entsprechenden Nachteile einer Riester geförderte Immobilie, dies ist für mich ein No Go, dass der Staat in dem Haus steckt.
Ich brauche aber nun Geld, somit habe ich als Alternative gedacht, ich kündige die komplett und verzichte auf alle Zulagen etc. So, dass ich nur meinen Anteil, den ich bezahlt habe heraus bekomme , c.a. 6500 Euro. Dann sollte doch der Staat nicht in dem Haus stecken und mich im Alter in Ruhe lassen, mit der nachträglichen Besteuerung.
AW: Riester-Rente für Baufinanzierung kündigen, um an das Geld zu kommen?
Zitat von TatzyXY
...., da ich aber die Zulagen immer nur zur Hälfte bekommen habe und auch nie eine Steuererklärung gemacht habe sind die Riester-Steuervorteile auch weg.
Du könntest immer noch rückwirkend ab 2013 Steuererklärungen abgeben.
Zitat von TatzyXY
Ich denke daher macht es Sinn, diesen Vertrag einfach zu kündigen
Wahrscheinlich hast Du mit dem Kündigen recht. Vor allem deshalb, weil die Rendite durch Zulagen und Steuervorteile in keinem Verhältnis zur späteren Steuer steht. Jetzt zahlst Du ein paar Kröten empfangene Zulagen zurück, später dagegen müsstest Du das gesamte Kapital und - wenn Du es jetzt förderunschädlich für die Immobilie einsetzen würdest - zusätzlich noch die dazu addierten Fiktivzinsen versteuern.
Wie hoch ist der Gewinn (Kontostand abzüglich Zulagen abzüglich Einzahlungen)? Weil bei der Auflösung - neben den zurückzuzahlenden Zulagen - auch dieser Gewinn mit deinem aktuellen Grenzsteuersatz versteuert werden muss.
Zitat von TatzyXY
und lieber Betriebsrente oder etwas ganz anderes zu machen
Betriebsrente ist nur dann besser, wenn der Arbeitgeber sich rentierlich daran beteiligt. Die Nachteile der Betriebsrente sind:
- Verminderung der gesetzlichen Rente, weil auf die Zahlungen innerhalb der Beitragsbemessungsgrenze keine RV-Beiträge (auch nicht durch den Arbeitgeber) abgeführt werden,
- Verminderung von Arbeitslosen- und Krankengeld, weil auf die Zahlungen innerhalb der Beitragsbemessungsgrenze weniger KV-Beiträge abgeführt wurden,
- Volle Krankenversicherungsbeiträge von der späteren Betriebsrente (zur Zeit ca. 15 %),
- keine Flexibilität vergleichbar der Riesterrente (Teilkapitalisierung, Immo-Schuldentilgung).
Zitat von TatzyXY
Ich habe bedenken, dass ich hier auf ein falsches Pferd setze nämlich Riester.
Hast Du sicher nicht. Oder hast Du keinen Gewinn gemacht?
Zitat von TatzyXY
Nun wäre gerade ein guter Zeitpunkt diese aufzulösen.
Damit würdest Du die später hohe Besteuerung bei bisher minimaler Förderung egalisieren.
Dennoch würde ich den Riester als Folgeanlageobjekt nicht aus dem Auge verlieren. Dann aber darauf achten, dass die maximal mögliche Förderung beansprucht wird.
AW: Riester-Rente für Baufinanzierung kündigen, um an das Geld zu kommen?
Zitat von Hanomag
Betriebsrente ist nur dann besser, wenn der Arbeitgeber sich rentierlich daran beteiligt. Die Nachteile der Betriebsrente sind:
- keine Flexibilität vergleichbar der Riesterrente (Teilkapitalisierung, Immo-Schuldentilgung).
Erster Satz: Nein, das ist so pauschal grob falsch. Das hängt, und das sollten Sie eigentlich selbst wissen, von der individuellen Situation ab. Ich kenne jede Menge Fälle wo eine bAV, auch ohne Arbeitgeberbeteiligung und nach steuern und Kv sich besser rechnet als Riester. Dabei muss man natürlich produkttechnisch Äpfel mit Äpfeln vergleichen. Natürlich ist es wünschenswert dass sich der Arbeitgeber beteiligt, aber bei Fehlen einer solchen Beteiligung den Sinn einer bAV grundsätzlich gegenüber Rister in Frrage zu stellen, ist fahrlässig.
zweiter Satz: Hää ? Die allermeisten bAV-Verträge lassen eine 100&ige Kapitalisierung zu, ganz im Gegensatz zu Riester. Ob das am Ende dann immer die bessere Variante für die versicherte Person ist, ist eien andere Frage.
AW: Riester-Rente für Baufinanzierung kündigen, um an das Geld zu kommen?
Zitat von uwehaensch
Erster Satz: Nein, das ist so pauschal grob falsch. Das hängt, und das sollten Sie eigentlich selbst wissen, von der individuellen Situation ab. Ich kenne jede Menge Fälle wo eine bAV, auch ohne Arbeitgeberbeteiligung und nach steuern und Kv sich besser rechnet als Riester. Dabei muss man natürlich produkttechnisch Äpfel mit Äpfeln vergleichen. Natürlich ist es wünschenswert dass sich der Arbeitgeber beteiligt, aber bei Fehlen einer solchen Beteiligung den Sinn einer bAV grundsätzlich gegenüber Rister in Frrage zu stellen, ist fahrlässig.
Fahrlässig ist es keineswegs, denn wer kennt schon das individuell beste Produkt und kann dies seinem Arbeitgeber schmackhaft machen. Und ein heutiges Spitzenprodukt kann in zehn oder zwanzig Jahren ein Verlustbringer sein. Die 15 % für die KV müssen auch erst hereingeholt werden, ganz zu schweigen von den fehlenden Zahlungen des Arbeitgebers zur gesetzl. Rente.
Zitat von uwehaensch
zweiter Satz: Hää ? Die allermeisten bAV-Verträge lassen eine 100&ige Kapitalisierung zu, ganz im Gegensatz zu Riester.