Vorfälligkeitsentschädigung bei angeordneter Zwangsversteigerung
Guten Abend,
bei uns ist nun eine Frage aufgetreten.
Wir haben eine Immobilie erworben und sind mit einigen Raten im Rückstand.
Die Bank hat nun die Zwangsversteigerung angeordnet und gerichtlich einen Sequester bestellt, da wir berufsbedingt umgezogen sind. Wobei sich hier Verwandte weiterhin um das Haus kümmern.
Einen Termin für die Versteigerung gibt es noch nicht, wir können das Haus weiter versuchen freihändig zu verkaufen.
Jetzt kam eine Abrechnung der Bank,dass diese eine satte Summe Vorfälligkeitsentschädigung verlangt,obwohl sie die Zwangsversteigerung ja schon angeordnet hat.
Ist diese Vorfälligkeitsentschädigung dann rechtmäßig?
Ich danke Ihnen im Voraus.
Viele Grüße
AW: Vorfälligkeitsentschädigung bei angeordneter Zwangsversteigerung
Zwangsversteigerung hat was mit dem Eigentum der Immobilie zu tun.
Die Eigentumsverhältnisse ändern sich.
Völlig unabhängig davon ist welches Darlehen Sie haben, welche Sollzinsbindung.
Und die Vorfälligkeitsentschädigung hängt davon ab wieviel Jahre noch offen sind in Ihrer laufenden Finanzierung.
Diese Gebühr ist aus meiner Sicht prüfbar. Kommt aber auf den Zeitpunkt der Kündigung durch die Bank an.
AW: Vorfälligkeitsentschädigung bei angeordneter Zwangsversteigerung
Hallo Bankkaufmann,
danke für Ihre Antwort.
Es sind noch knapp 7 Jahre in der Sollzinsbindung und ein Betrag von 14138,- Euro Vorfälligkeit.
Ich habe gelesen,dass der BGH geurteilt hat, dass die Banken bei einer Zwangsversteigerung keine Vorfälligkeit erheben dürfen?
AW: Vorfälligkeitsentschädigung bei angeordneter Zwangsversteigerung
Ja da gab es ein Urteil 19.01.2016 – XI ZR 103/15
Unter dem Strich muss man aber das ganze detailliert prüfen. Denn wenn jetzt eine Bank kündigt ist aus meiner Sicht keine Vorfälligkeitsentschädigung mehr zulässig.
Es kommt immer auf alles an.
AW: Vorfälligkeitsentschädigung bei angeordneter Zwangsversteigerung
Ja,das hatte die Bank auch so geschrieben, dass sie bei einer Kündigung ihrerseits keinen Anspruch auf die Vorfälligkeit haben.
Aber bei einer Zwangsversteigerung ja doch genauso wenig? Ist die Anordnung dieser Zwangsversteigerung denn schon sozusagen eine Kündigung?
AW: Vorfälligkeitsentschädigung bei angeordneter Zwangsversteigerung
Die Bank kündigt das Darlehen.
Eine Zwangsversteigerung ist ja die Folge der Kündigung des Bankdarlehens.
Man müsste das Schreiben der Bank genau lesen, wenn diese eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangt und gleichzeitig schreibt keinen Anspruch darauf zu haben.
Vorfälligkeitsentschädigung bei angeordneter Zwangsversteigerung
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