Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

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  1. Avatar von tm16
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    Standard Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Hallo zusammen,

    wir sind schon länger auf der Suche nach einer Immobilie oder einem Baugrundstück hier bei uns im Dorf. Jetzt wird seit einigen Tagen ein noch nicht gebautes EFH angeboten und da stellt sich uns die Frage, ob wir uns das überhaupt leisten könnten und wir zuschlagen sollten?
    Hier die Daten der Immobilie:

    - EFH (ob Massivhaus muss ich noch klären) mit 160 m² Wohnfläche
    - Grundstück ca. 1200 m²
    - Preis ca. 475.000 €
    - KFW 55
    - Lage: Südbayern
    - Baubeginn noch dieses Jahr

    Unsere Situation sieht wie folgt aus:
    - M: 28 J., Nettoeinkommen 3200 €
    - W: 28 J., Nettoeinkommen 2200 €
    - K: 8 J., Unterhalt 300 €
    - keine Schulden
    - Ausgaben laut Haushaltsrechnung pro Monat ohne Miete: ca. 2000 €
    - angespartes Eigenkapital ca. 25.000 €
    - Miete: 550 € warm, 350 € kalt
    - Keine Maklerprovision

    Diese 25.000 € EK haben wir ungefähr im letzten dreiviertel Jahr angespart, da wir im Moment über 3000 € pro Monat zur Seite legen können. D.h. die Nebenkosten können wir definitiv komplett selber zahlen, notfalls auch mit Geld aus der Verwandtschaft.

    Ist das ganze über einen sinnvollen Zeitraum zu finanzieren? Geld von Eltern oder Verwandschaft könnten wir uns auch noch leihen, würden dass allerdings als Notnagel für höhere Baukosten als angenommen verwenden. Grundschuld auf die beiden Immobilien der Eltern könnten ebenfalls eingetragen werden.
    Wenn ich mit einigen Rechner im Internet spiele, komme ich mit Tilgungen zwischen 3 und 4% auf monatliche Raten von ca. 2000 € bis 2400 € und je nach Laufzeit der Zinsbindung (10-20 Jahre) mit Restschuld von 200.000 € bis 0 €. Ist das realistisch?
    Mein Ziel wäre eigentlich eine Rate von ca. 2000 €. Alles was am Ende vom Jahr übrig wäre, würde in die Sondertilgung kommen.

    Danke für Hilfe und Denkanstöße
    tm16

  2. Avatar von paulus87
    paulus87 ist offline

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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    moin moin,

    eine Annuität von 2000€ + ist in meinen Augen gefährlich. Wenn nur einer von euch Einkommenstechnisch ausfällt, droht die Insolvenz.
    Bei" im Dorf wohnen"klingelts bei mir sowieso, wie ist die Nachhaltigkeit eurer Arbeit?
    Lieber eine kleinere Rate planen und dafür höhere Sondertilgung leisten - so bleibt ihr flexibel.

    Finanzieren wird euch das Ding sicher irgend eine Bank.

    Gruß
    Paulus

  3. Avatar von Bankkaufmann
    Bankkaufmann ist offline

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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Die Eckdaten sehen sehr gut aus. Und sehe es genauso wie paulus87. Mit Sondertilgungen seit Ihr Flexibel. Keine so hohe Direkttilgung von EUR 2.000 monatliche Rate.

    Familienplanung abgeschlossen?

  4. Avatar von tm16
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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Zitat Zitat von paulus87
    eine Annuität von 2000€ + ist in meinen Augen gefährlich. Wenn nur einer von euch Einkommenstechnisch ausfällt, droht die Insolvenz.
    Ja, da ist durchaus etwas dran. Eine mehr oder weniger flexible Sondertilgung wäre vermutlich der bessere Weg.

    Zitat Zitat von paulus87
    Bei" im Dorf wohnen"klingelts bei mir sowieso, wie ist die Nachhaltigkeit eurer Arbeit?
    Im Dorf wohnen bedeutet hier ca. 70 km von München entfernt. Einen extrem großen Einbruch der Grundstücks und Immobilienpreise sehe ich in der Gegend auch bei Zinsanstieg, Platzen einer möglichen Immobilienblase, usw. in den nächsten Jahren eher nicht.
    Zur Nachhaltigkeit der Arbeit:
    - M: unbefristet angestellter Akademiker mit naturwissenschaftlichem Hintergrund und Aufstiegschancen
    - F: Beamtin

  5. Avatar von tm16
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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Zitat Zitat von Bankkaufmann
    Die Eckdaten sehen sehr gut aus. Und sehe es genauso wie paulus87. Mit Sondertilgungen seit Ihr Flexibel. Keine so hohe Direkttilgung von EUR 2.000 monatliche Rate.

    Familienplanung abgeschlossen?
    Nein, die Familienplanung ist noch nicht abgeschlossen, dass spricht m.M ebenfalls für eine niedrigere Tilgung mit Sonderzahlungen.
    In welchem Bereich sollte sich die Rate denn bewegen? 1500 €?

  6. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Hallo,

    also ich finde eure aktuelle finanzielle Situation sehr gut. Da kann man was draus machen. Vor allem, dass ihr so wenig Miete bezahlt und monatlich so viel Geld zur Seite legen könnt. Jetzt mit 25.000 EUR an Eigenkapital ein Haus für 475.000 EUR + Kaufnebenkosten zu kaufen und euch mit fast 500.000 EUR zu verschulden, wäre meiner Meinung nach ein Schritt in die falsche Richtung.

    Ich würde zum Einen versuchen mehr Eigenkapital anzusparen und zum Anderen versuchen ein Haus zu einem niedrigerem Preis zu finden. Je höher der Anteil an Eigenkapital ist, desto niedriger ist das Risiko und der Verlust durch Zinsen.

    Grüße

    Tikonteroga

  7. Avatar von tm16
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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Zitat Zitat von Tikonteroga
    Hallo,

    also ich finde eure aktuelle finanzielle Situation sehr gut. Da kann man was draus machen. Vor allem, dass ihr so wenig Miete bezahlt und monatlich so viel Geld zur Seite legen könnt. Jetzt mit 25.000 EUR an Eigenkapital ein Haus für 475.000 EUR + Kaufnebenkosten zu kaufen und euch mit fast 500.000 EUR zu verschulden, wäre meiner Meinung nach ein Schritt in die falsche Richtung.

    Ich würde zum Einen versuchen mehr Eigenkapital anzusparen und zum Anderen versuchen ein Haus zu einem niedrigerem Preis zu finden. Je höher der Anteil an Eigenkapital ist, desto niedriger ist das Risiko und der Verlust durch Zinsen.

    Grüße

    Tikonteroga
    Wir versuchen definitiv, so viel wie möglich Eigenkapital anzusparen. Ein Haus mit dieser Grundstücksgröße zu einem niedrigeren Preis zu finden halte ich hier in der Gegend für fast ausgeschlossen. Wenn man mal mit 150 € pro m² rechnet, würden ca. 300.000 € als Kosten nur für das Haus übrig bleiben. Ich denke, dass das schon sehr knapp kalkuliert ist. Man müsste eine Immobilie mit weniger Grund suchen, um den Preis zu drücken.
    Da es hier aber praktisch keinen Markt für Bestandsimmobilien gibt, kann man nicht auf ein Haus zu einem niedrigeren Preis hoffen.

  8. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Also ich sehe das halt so, dass ihr aktuell 350 EUR Kaltmiete zahlt und 200 EUR an Nebenkosten. Das ist sehr wenig im Verhältnis zu eurem gesamten Einkommen. Aber im positiven Sinne, dass muss man ausdrücklich betonen.

    In der Kaltmiete sind ja quasi die Zinskosten, die Kaufnebenkosten und die Instandhaltungs- und Modernisierungskosten des Vermieters eingerechnet. In den Nebenkosten sind die Müllgebühren, Grundsteuer, Gebäudeversicherung enthalten.

    Wenn ihr jetzt ein Haus für 475.000 EUR baut oder kauft und dann noch 16.625 EUR an Grunderwerbsteuer (zzgl. Notar, ...) zahlen musst und quasi ein Darlehen für beispielhaft 475.000 EUR zu einem Zinssatz von beispielhaft 1,5 % aufnehmen würdet, dann müsstet ihr mit der 1. Kreditrate ganze 593,75 EUR an Zinsen zahlen und habt im Vergleich zur Mietwohnung zusätzlich das Risiko, dass Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich sind, die ihr dann selbst bezahlen müsst. Oder brechen wir die Grunderwerbsteuer von 16.625 EUR mal beispielhaft auf 30 Jahre herunter, dann wären das nochmals 46,18 EUR im Monat.

    Dann müsst du bedenken, dass die Gebäudeversicherung, die Grundsteuer und auch andere Unterhaltskosten für ein Haus mit 160 m^2 Wohnfläche und entsprechendem teurer sind als für eure Mietwohnung mit insgesamt 200 EUR Nebenkosten.

    Vielleicht ist auch die Frage berechtigt, was ihr mit einem Haus mit 160 m^2 Wohnfläche machen möchtet, wenn ihr alt seit und eure Kinder ausgezogen sind. Ein Mehr an Wohnfläche führt auch zu einem Mehr an Arbeit und Kosten...

    Also ich möchte jetzt nicht sagen, dass mieten pauschal besser ist als kaufen, aber in diesem Einzelfall macht mieten m. M. nach aus finanzieller Sicht mehr Sinn. Wenn jetzt dieses Haus eurer Lebenstraum ist und ihr dann überglücklich seit und die Kosten keine Rolle spielen, dann ist das natürlich was Anderes ... Ihr werdet bestimmt einen Kredit bekommen und könnt euch das Haus kaufen, also "möglich" wird es wohl sein aber ob das "sinnvoll" ist, da würde ich ein großes, rotes, blinkendes und trötendes Fragezeichen setzen...

  9. Avatar von tm16
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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Zitat Zitat von Tikonteroga
    Also ich sehe das halt so, dass ihr aktuell 350 EUR Kaltmiete zahlt und 200 EUR an Nebenkosten. Das ist sehr wenig im Verhältnis zu eurem gesamten Einkommen. Aber im positiven Sinne, dass muss man ausdrücklich betonen.

    In der Kaltmiete sind ja quasi die Zinskosten, die Kaufnebenkosten und die Instandhaltungs- und Modernisierungskosten des Vermieters eingerechnet. In den Nebenkosten sind die Müllgebühren, Grundsteuer, Gebäudeversicherung enthalten.

    Wenn ihr jetzt ein Haus für 475.000 EUR baut oder kauft und dann noch 16.625 EUR an Grunderwerbsteuer (zzgl. Notar, ...) zahlen musst und quasi ein Darlehen für beispielhaft 475.000 EUR zu einem Zinssatz von beispielhaft 1,5 % aufnehmen würdet, dann müsstet ihr mit der 1. Kreditrate ganze 593,75 EUR an Zinsen zahlen und habt im Vergleich zur Mietwohnung zusätzlich das Risiko, dass Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich sind, die ihr dann selbst bezahlen müsst. Oder brechen wir die Grunderwerbsteuer von 16.625 EUR mal beispielhaft auf 30 Jahre herunter, dann wären das nochmals 46,18 EUR im Monat.

    Dann müsst du bedenken, dass die Gebäudeversicherung, die Grundsteuer und auch andere Unterhaltskosten für ein Haus mit 160 m^2 Wohnfläche und entsprechendem teurer sind als für eure Mietwohnung mit insgesamt 200 EUR Nebenkosten.

    Vielleicht ist auch die Frage berechtigt, was ihr mit einem Haus mit 160 m^2 Wohnfläche machen möchtet, wenn ihr alt seit und eure Kinder ausgezogen sind. Ein Mehr an Wohnfläche führt auch zu einem Mehr an Arbeit und Kosten...

    Also ich möchte jetzt nicht sagen, dass mieten pauschal besser ist als kaufen, aber in diesem Einzelfall macht mieten m. M. nach aus finanzieller Sicht mehr Sinn. Wenn jetzt dieses Haus eurer Lebenstraum ist und ihr dann überglücklich seit und die Kosten keine Rolle spielen, dann ist das natürlich was Anderes ... Ihr werdet bestimmt einen Kredit bekommen und könnt euch das Haus kaufen, also "möglich" wird es wohl sein aber ob das "sinnvoll" ist, da würde ich ein großes, rotes, blinkendes und trötendes Fragezeichen setzen...
    Diesen Überlegen stimme ich definitiv zu, wir sehen das im Prinzip genau so. Das günstigste, was uns passieren kann ist und bleibt diese Mietwohnung.
    Manches lässt uns allerdings überlegen. Die Miete ist im Vergleich zur Umgebung wirklich praktisch nichts. Vergleichbare Wohnungen bekommt man hier (wenn überhaupt) warm für um die 1000 €. Außerdem wissen wir nicht wie lange die Wohnung uns noch passt (sei es durch eigenen Nachwuchs oder durch Ausbau der wahnsinnig hellhörigen Wohnung nebenan). Dann etwas vernünftiges im Ort zu finden wird schwer.
    Aber es ist richtig, dass wir mit jedem Monat in dieser aktuellen Wohnung nicht gerade wenig Geld sparen (können).

  10. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Also vielleicht könnte man sich ja mal nach einem Haus mit weniger Wohnfläche umschauen. Das schlägt sich bestimmt in einem niedrigerem Preis nieder.

    Ich kenne mich mit den Energiestandards nicht aus. Aber ich würde da aus preislichen Gründen nur das umsetzen was man umsetzen muss. Ich bin davon nicht so überzeugt. Soweit ich mich erinnere ist der KfW-55-Standard schon sehr "gehoben" und halt auch teuer.

  11. Avatar von wurmwichtel
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    Standard AW: Hausbau - Finanzierung möglich UND sinnvoll?

    Zitat Zitat von tm16
    ...- EFH (ob Massivhaus muss ich noch klären) mit 160 m² Wohnfläche
    - Grundstück ca. 1200 m²
    - Preis ca. 475.000 €
    - KFW 55...
    Mal vom Einkommen abgesehen:
    Hast Du schonmal durchgerechnet ob sich die Gedanken zum Haus überhaupt rechnen?
    Tun sie mit kfw55 oder 40 nämlich keinesfalls. Selbst nach 20 Jahren bleibt da trotz Förderprogrammen noch ein dickes Minus vor der Schlussrechnung und jetzt geh mal mit einem solchen Vorschlag zu Deinem Chef - der haut Dir Ideen mit diesen Zeiträumen links und rechts um die Ohren um Dir danach Deine Papiere in die Hand zu drücken.
    Das gilt gleichermaßen für Lüftungsanlagen (Außnahme Allergiker) und vor allem die mit Wärmerückgewinnung. Letztgenannte armortisieren sich frühestens nach 70 Jahren und ökologisch ist da auch nichts dran. Wände mit WVDS brauchen bei gleichem Dämmwert rund 30% mehr Energie für die Produktion der Teile - macht bei einem Haus mit 130m² Wohnfläche mal eben 11MWh die eingespart werden müssten, was aber wegen der voran gegangenen Bedingung (gleicher Dämmwert) gar nicht funktionieren kann.
    Der Bau nach EnEv2016 dürfte Deinen Finanzierunsgrahmen um etliche 10.000€ nach unten drücken. Alles Andere ist Augenwischerei.

    BTW:
    Bin mit meiner Holden grad in der Schlußphase vorm Bau und stehe vor dem selben Problem mit verhältnismäßig geringem EK ein Haus zu bauen.
    Geht aber wenn man sich im Vorfeld intensiv mit dem Thema Bau beschäftigt und Stift wie Zettel parat hat um alles auf Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Nur überstürzen sollte man nichts.

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