Immobilien Finanzierung machbar - bei kleinem Eigenkapital

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  1. Avatar von Nordlicht17
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    Frage Immobilien Finanzierung machbar - bei kleinem Eigenkapital

    Moin moin!

    Mein Partner (29) und ich (24) haben unsere Traumimmobilie, eine Eigentumswohnung, gefunden. Nun stellt sich natürlich vor allem die Frage nach einer möglichen Finanzierung.
    wir haben leider aufgrund eines Rechtsstreites im letzten Jahr einen Großteil unseres Eigenkapitals eingebüßt. Aktuell stellt sich unser Budget wie folgt zusammen:

    Gemeinsames Einkommen: 3.300 € netto
    Haushaltsausgaben (ohne Mietkosten): 900 €
    Eigenkapital: 5.000 €

    Die Immobilie kostet aktuell 184.800 € ohne Nebenkosten.
    Hausgeld sind 450 € mit Wasserpauschale

    Wir sind leider auf dem Thema Finanzierung / Baukredit noch sehr unerfahren und haben ernsthafte Bedenken, dass wir uns damit übernehmen könnten.
    Aufgrund des geringen Kapitals, dass wir aufbringen können, kommt für uns scheinbar nur eine 110 % Finanzierung in Frage.

    Aber ist das sinnvoll oder sollten wir lieber die Finger davon lassen?

    Über eine unabhängige Meinung wären wir sehr dankbar.

    LG von der Ostseeküste
    Nordlicht17

  2. Avatar von Tikonteroga
    Tikonteroga ist offline

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    Standard AW: Immobilien Finanzierung machbar - bei kleinem Eigenkapital

    Hallo,

    also wenn ihr eine 100 % oder sogar eine 110 % Finanzierung macht, müsst ihr eure Immobilie mit dem vollständigen Beleihwert beleihen. Dies führt zu einer Risikoprämie auf den Zinssatz (=> höherer Zinssatz).

    Ihr müsst bedenken, dass ihr euch nur eine Kreditrate mit einer bestimmten Höhe leisten könnt. Mit der Kreditrate müsst ihr aber auch die Zinsen bezahlen (Restschuld * Zinssatz / 12). Nur mit dem was übrig bleibt könnt ihr euer Darlehen tilgen (Kreditrate - Zinsen = Tilgung). Bei meiner Immobilienfinanzierung lag das Verhältnis von Tilgungsanteil zu Zinsanteil bei 10 : 1. Inzwischen liegt er bei 20 : 1, da das Darlehen etwa zur Hälfte getilgt ist. Bei mir ist auch in etwa so, dass sich meine Immobilie bereits nach 4 Jahren gegenüber meiner vorherigen Mietwohnung zu rechnen beginnt, da Kosten durch Kaltmiete in etwa so hoch gewesen wären, wie das was ich an Zinsen, Kaufnebenkosten, Renovierung, Küche bezahlt habe.

    Bei einem höheren Darlehen steigt vom Prinzip her die Risikoprämie auf den Zinssatz, den die Bank erhebt. Das führt zu höheren Zinskosten. Das führt wiederum dazu, dass der Tilgungsanteil niedriger ist. Dies führt dazu, dass ihr mehr Zeit benötigt um das Darlehen zu tilgen. Das führt dazu, dass ihr eine längere Zinsbindungsfrist vereinbaren solltet. Das führt wieder dazu, dass die Bank eine weitere Risikoprämie auf den Zinssatz aufschlägt. Dies führt nochmal zu höheren Zinskosten. Dies führt wieder zu einem niedrigerem Tilgungsanteil ....

    Im Idealfall sollte man eine Immobilie komplett über Eigenkapital kaufen. Oder man sollte zumindest die Kaufnebenkosten sowie etwa 50 % vom Kaufpreis über Eigenkapital finanzieren. Somit würde man die Immobilie zu etwa 60 % des Beleihwerts der beleihen.

    Was auch beachtenswert ist, ist dass die Immobilienpreise aktuell sehr hoch sind. Der Verkehrswert ist also deutlich höher als der Sachwert. Falls die Immobilienpreise fallen, könnte man Probleme bei einer Anschlussfinanzierung bekommen. Das bedeutet, dass dann die Zinssätze wohl höher sind und der Beleihwert der Immobilie niedriger ist.

    Das Hausgeld von 450 EUR ist meiner Meinung nach auch sehr hoch. Da fehlen euch dann 100-200 EUR bei der Kreditrate (=> Tilgung).

    Hier vielleicht noch ein Hinweis, der m. M. nach gerechtfertigt ist, wenn man ab jetzt 20 Jahre lang ein Darlehen zurückzahlen muss. Bei einer Währungsreform würden Schulden und Geldvermögen nicht im gleichen Verhältnis entwertet werden. Das würde dazu führen, dass man nach der Währungsreform noch mehr Schulden im Verhältnis zum Geldvermögen und Einkommen hat ...

  3. Avatar von noelmaxim
    noelmaxim ist offline

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    Standard AW: Immobilien Finanzierung machbar - bei kleinem Eigenkapital

    Hallo Nordlicht17,

    ich denke schon dass die Finanzierung darstellbar ist und es für euch eine sinvolle Entscheidung sein kann, sich Immobilieneigentum mit wenig EK anzueignen.

    Folgende Fragen stellen sich mir:

    - wo liegen die 5.000 Euro EK, ggf. in einem Bausparvertrag?
    - aus welchem Bundesland (wegen Landesfördermittel) kommt ihr?
    - ist ein Arbeitgeberdarlehen bei eurem Arbeitgeber möglich?
    - wäre ein Verwandtendarlehen für eine kurze Zeit möglich?
    - können die Eltern ggf. Ersatzsicherheiten auf deren Immobilienvermögen bereit stellen?
    -

  4. Avatar von Nordlicht17
    Nordlicht17 ist offline
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    Standard AW: Immobilien Finanzierung machbar - bei kleinem Eigenkapital

    Hallo,

    wir möchten in Schleswig-Holstein kaufen. Da in der Eigentümergemeinschaft, in welcher die Wohnung liegt, im letzten Jahr eine neue Gasheizung eingebaut wurde, gib es vlt. die Möglichkeit der KfW Förderung. Dies müsste aber erst geprüft werden.
    sowohl ein kures Darlehen bei den Eltern, als auch beim Arbeitgeber sind leider nicht möglich.

    Gibt es eventuell die Möglichkeit das Hausgeld zu drücken oder zu verhandeln? Da könnte man meiner Meinung nach ordentlich sparen ( 100 - 200 € mehr für die Finanzierung).

  5. Avatar von noelmaxim
    noelmaxim ist offline

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    Standard AW: Immobilien Finanzierung machbar - bei kleinem Eigenkapital

    Da müsste man wissen wie sich das Hausgeld zusammen setzt. Kollektives, anteiliges Geld für die Gemeinschaft in bezug auf Instandhaltungsreserven wirst du nicht ändern können, da hat die Eigentümergemeinschaft so fest gelegt, aber Verbrauchskosten, so diese enthalten sind, könntest du sicher herabsetzen, was ja aber die Gefahr birgt, dass es dir am Ende des Jahres fehlt, da der Verbauch doch höher war.

    Grundsätzlich ist deine Finanzierung darstellbar, auch ohne die angefragten Zuwendungen. Dann muss das fehlende EK über ein Nachrangdarlehen teurer nachgespart werden.

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