Cybercrash schreibt:
"brutto 4% etwa so mikrig wie andere auch"
Es ist nicht oft, dass eine Konkursgefährdete Firma 4.5% Dividende bezahlt. Cybercrash kriegt sein brutto 4% bei einem Kurs von $25, also mit Kursgewinn noch.
Wirtschaftlich, bei hohem Verlust und negativem Cashflow, sollte GM eigentlich gar keine Dividende ausschüttern.
GM wirkt schon schwer und langsam, aber es ist wahrscheinlich gute Taktik vorsichtig zu handeln. Das management will den Aktienkurs verteidigen (nehme ich an, sonst hätte es die Dividende gestrichen) und viel wichtiger, es will die maximale Konzessionen den Werkschaften herausholen. Das braucht mehr Zeit und Druck.
Heute 9. März nach grobem Sturz unter 20$, hat ein leichter Eindeckungshandel stattgefunden, der heute mal wieder auf 21.6$ Plus 6% bringt, angeblich wegen einem Deal mit den Gewerkschaften. Das Hatchen im Vorfeld von Optionsterminen kann auch obsi gehen, ist allerdings eher selten. GM bleibt einbalsamiert, die hektischen Darmblähungen im Kurs mach ich nicht mit.
Ich sehe auch keinen Grund, dass der Kurs in der nächsten Zeit kollabieren würde. GM ist daran GMAC und andere Beteiligungen zum besten Preis zu verkaufen, reduziert seine Kapazität durch kostensparenden Werkschliessungen, verhandelt mit den Gewerkschaften über Lohn und Benefits und mit den Zuliefern über Einkaufspreisen.
Ob viele Puts geschrieben bzw. emitiert wurden, weiss ich nicht. Wenn ich richtig verstehe, meint Peitschi, dass die Emitenten auf höheren Kursen wetten und werden dies mit Aktienkauf unterstützen. Kann sein.
Über GM braut sich eine neue Gewitterwolke zusammen
Cls. (New York) Der Autoteile-Hersteller Delphi Corp., der 1999 aus General Motors Corp. (GM) ausgegliedert wurde und der im letzten Oktober um Gläubigerschutz unter Chapter 11 des US-Konkursgesetzes nachsuchen musste, hat mit der Autoarbeiter-Gewerkschaft (UAW) keine Tarifeinigung erzielen können. Eine von CEO Steve Miller gesetzte Frist ist am Donnerstag abgelaufen. Die UAW-Führung lehnte diese Woche ein letztes Lohnangebot von Delphi entrüstet ab. Dieses sah eine Kürzung der Stundenansätze ab nächstem Jahr von bisher 27 $ auf $ 16.50 vor. Ursprünglich wollte Miller die Stundenlöhne sogar auf $ 12.50 drücken. Wenn Miller seine Drohung wahr macht, dann wird er bereits am Freitag den zuständigen Konkursrichter bitten, die geltenden Tarifverträge zu annullieren und die neuen Konditionen per Dekret in Kraft zu setzen. Dies wird allerdings erst nach einer auf den 8. Mai anberaumten Anhörung möglich sein. Die UAW will nicht mitspielen. Sie hat einen Streik in Aussicht gestellt. Eine kleinere Gewerkschaft hat bereits einen Arbeitsausstand autorisiert. Dem kann Delphi relativ gelassen entgegensehen; der grösste Zulieferer der Autoindustrie will ohnehin die Beschäftigung in den USA von jetzt 34 000 auf rund 10 000 Mitarbeiter abbauen. Der Hauptleidtragende eines Streiks wäre GM. Der bereits mit schweren Problemen kämpfende und tief in den roten Zahlen steckende Autokonzern ist auf die Produkte von Delphi angewiesen. Ein längerer Lieferausfall würde GM im Urteil von Branchenanalytikern ins Chapter 11 zwingen.
"Die UAW will nicht mitspielen. Sie hat einen Streik in Aussicht gestellt."
Nein und ja. Die UAW muss doch mitspielen, um möglichst viel für ihre Mitgliederschaft zu retten. Ja, sie hat mit Streik gedroht, aber noch nicht. Der Richter entschiedet über den Antrag frühestens im Juni. Es wird inzwischen weiter verhandelt.
Ich muss logischerweise dabei bleiben, wie der Kirk auch. Wenn es nicht klappt, machen wir einen Pub-Crawl zusammen.
Die GM-Geschichte lässt sich auch mit den sehr hoch rentierenden Oblis spielen, zum Beispiel XS0171943649
Ratschläge und Meinungen gibt es dazu auch bei Forbes.com. Der Junk Bond-Experte Richard Lehmann aus Florida schreibt Artikel auch über die Aussichten von GM und Ford: https://www.forbes.com/lehmann
Ich persönlich finde die Junk Bond-Strategie wesentlich sicherer bei GM. Und Potenzial ist auch da (ausgerechnet im Chapter11-Fall wäre man dann neuer Aktionär, was das Upside massiv erhöhen würde).
Wer allerdings auf die Kerkorian-Strategie setzen will, findet auch bei Jerry Flint Unterstützung: ein Artikel hat den vielsagenden Titel:
Nicht zu glauben, jetzt will auch GM noch einen Quartalsgewinn ausweisen so an die 450 Mio $. Angeblich wegen Neubilanzierung von Krankenversicherungskosten. Unglaublicher Bilanzierungshokuspokus made in USA. Mal sehen was die Kurse daraus machen. Ernst nehmen darf man diese angeblich positiven Zahlen nicht, denn es ist ja nicht das operative Geschäft, welches sich besser präsentiert.
Starke Kursleistung, Shortsqueese? Sollte wieder einmal CHF 30 handelbar sein.
Heute SWX-Zertifikat zu 32 CHF abgestossen, mit ordentlich Verlust, Restposten stammt noch von 2003. Zuviel totes Kapital mit dem endlosen Dollar-Slalom. Wenn schon besser im $ handeln, ist aber eine unheimliche Nerwensäge. War ein Fehlgriff, läuft jetzt vielleicht flott sobald bei mir ausgebucht?
Ja, diese Umbuchung ist nicht sehr aussagekräftig.
Die Verbuchung von Verpflichtungen weit in die Zukunft lässt solche Sprünge leicht zu. Ähnliches gilt auch bei Risikorückstellungen bei Versicherern oder Leistungen bei Lebensversicherern.
Manchmal genügt schon eine kleine Änderung des Diskontierungssatzes oder eine Veränderung bei einer Eintretenswahrscheinlichkeit, und schon ist der Betrag zum Teil stark verändert.
Operativ hat dies nichts zu bedeuten. Aber bei GM scheinen sich langsam gewisse andere Erholungserfolge dennoch abzuzeichnen.
GM erreicht heute nach Tiefst 19$, die Marke von 28$. Damit ist Körk mit den damals von der Finanzgesellschaft Tracinda angebotenen 31$ nur noch 3$ im Verlust. Hat sehr gute Nerven der alte Herr. Hab meine GM bei 27$ mit kleinem Verlust abgeladen, Dividende gekürzt, scharfe unberechenbare Kurszacken inklusive Dollarrisiko, hat mich mehr genervt als erwartet! Kann den Wert nicht einschätzen, Prognose = ******. Einmal Konkursbefürchtungen, dann flotte Kaufdrängeleien.
GM - wenn geprügelte Hunde sich langsam aufrappeln
GM - wenn geprügelte Hunde sich langsam aufrappeln. Es ist knapp ein halbes Jahr her, als die Wall Street General Motors total abgeschrieben hatte.
Nicht nur die Aktien gerieten unter Druck, auch die Oblis tauchten als wäre der Laden in Vollbrand. Das Wort 'inevitable' machte die Runde. Frei übersetzt: die Todgeweihten grüssen dich, GM!
Heute sieht es schon etwas paradox aus, die breiten Märkte benehmen sich wie trübsinnige Alkoholiker und GM beginnt langsam zu schmunzeln.
Und dann scheint sich sogar bei Delphi die Situation zu entspannen:
FinanzNachrichten.de, 08.06.2006 10:35:00
Presse: Delphi kurz vor Einigung über Abfindungen und Frühpensionierungen
Westerburg, 8. Juni 2006 (aktiencheck.de AG) - Die bankrotte Delphi Corp. (ISIN US2471261055/ WKN 918726), der größte Automobilzulieferer in den USA, könnte Presseangaben zufolge bald eine Einigung erzielen, bei der tausenden Arbeitern eine pauschale Abfindung in Höhe von 70.000 bis 140.000 Dollar gezahlt wird. damit sie das Unternehmen ohne Ansprüche auf Gesundheitsleistungen verlassen.
Wie das "Wall Street Journal" am Donnerstag berichtet, haben die Verhandlungen zwischen dem Automobilzulieferer, seiner ehemaligen Muttergesellschaft General Motors Corp. (ISIN US3704421052/ WKN 850000) und den Gewerkschaften über eine Restrukturierung des Konzerns in der letzten Woche deutliche Fortschritte gemacht.
Laut der Zeitung wollen Delphi und General Motors auch den fünf kleineren Gewerkschaften von Delphi bald Frühpensionierungs-Pakete anbieten - ähnlich den Abfindungspaketen in Höhe von 35.000 Dollar, die man im März der United Auto Workers-Gewerkschaft angeboten hat.
Die pauschalen Abfindungszahlungen und Frühpensionierungsangebote könnten frühestens nächste Woche angekündigt werden, hieß es weiter.
Die Aktie von Delphi schloss gestern an der OTC bei 1,70 Dollar, die von General Motors an der NYSE bei 24,99 Dollar.
Quelle: aktiencheck.de AG
Die geprügelte 8,375% GM 2033 Obligation in EUR notiert immerhin bei fast 77% des Nennwertes.
Wenig Interesse und viele Fehleinschätzungen im Forum zu GM. Hatte selber in grosser Verunsicherung vorzeitig mit kleinem Verlust liquidiert. Völlig überraschend zaubert GM einen flotten (völlig unglaubwürdigen) Gewinn aus dem Hut. Jedenfalls die von Kürk Kerkorian bezahlten 31$ für eine GM-Aktie sind heute gut in der Gewinnzone, allzuviel Mitgefühl für die massiven Kürk-Buchverluste in den vergangenen Monaten braucht man also nicht mehr aufzubringen. Hätte selber nicht für möglich gehalten, dass nach dem schweren Baisse-Stunk mit Bankrott-Panik derartige Kapriolen gezündet werden. Ein typisches Beispiel für US-Kurs-Steuerungen. Halte derzeit keine GM mehr und fasse auch keine an, egal was für fänomenale Gewinnorgien inzeniert werden.
Irgendwie reizte mich der Kauf damals schon, nur bin schon zu stark in Ford und DCX investiert. Das reichte.
Halt eine weitere verpasste Gewinnchance....... eine mehr.....
Never mind.
Gruss Rich