Immobilienfinanzierung über Wohn-Riester / Rürup zusätzlich sinnvoll?
Hallo,
Aktuelle Situation:
- Angestellter
- 33 Jahre alt
- Verheiratet
- Ein Kind (1 Jahr)
- Bruttojahreseinkommen von ca. 60.000 Euro
- Ehefrau in Kürze in Teilzeit bei ca. 14.000 Euro
Ich finanziere mein Eigenheim über zwei Riester-Kombikredite in denen die Riesterzulagen von meiner Frau, mir und unserem einjährigen Sohn reinfließen. Es besteht darüber hinaus für mich ein Basis-Rentenvertrag seit 2008, macht es grundsätzlich Sinn den aufrechtzuerhalten oder was wäre Mittel der Wahl für die Altersvorsorge wenn man bereits die Riesterförderung ausgeschöpft hat?
Der Basis-Rentenvertrag wurde mir statt Riester aufgeschwätzt, der Umstand dass dieser Vertrag existiert soll nicht Teil der Diskussion sein. Mir geht es mehr darum ob und wie ich sinnvoll meine Altersvorsorge ergänzen kann, wenn die Riesterförderung in die Immobilienfinanzierung fließt. Der Rürup-Vertrag kann ja nicht gekündigt sondern nur beitragsfrei gestellt werden.
Der Rürup-Vertrag ist lediglich mit 5 Jahren Rentengarantiezeit, zurzeit gehen dort knapp 50 Euro monatlich rein.
AW: Immobilienfinanzierung über Wohn-Riester / Rürup zusätzlich sinnvoll?
Nur 5 Jahre Rentengarantie??? Wer hat dir denn den verkauft?? Sowas freut die Versicherung aber empfinde ich als Beratungsfehler
Davon abgesehen gehen ja "nur" 50€ da rein. Also ein kleiner Vertrag.
Grundsätzlich ist steuerlich bei deinem Einkommen eine Rürup interessant. Aber wie du weisst hat dieser auch Nachteile.
Deswegen bin ich gerne für einen Mix.
Welche Art von BAV gibt es in eurem Betrieb? Evtl kannst du hier noch einen zusätzlichen Vertrag mir Förderung abschliessen
AW: Immobilienfinanzierung über Wohn-Riester / Rürup zusätzlich sinnvoll?
Zitat von Spiagei
Nur 5 Jahre Rentengarantie??? Wer hat dir denn den verkauft?? Sowas freut die Versicherung aber empfinde ich als Beratungsfehler
Davon abgesehen gehen ja "nur" 50€ da rein. Also ein kleiner Vertrag.
Grundsätzlich ist steuerlich bei deinem Einkommen eine Rürup interessant. Aber wie du weisst hat dieser auch Nachteile.
Deswegen bin ich gerne für einen Mix.
Ja, das sehe ich im Nachhinein auch so. Ich hake das für mich nun ab und schaue nach vorne, jetzt bin ich auf jedenfall schlauer.
Zitat von Spiagei
Welche Art von BAV gibt es in eurem Betrieb? Evtl kannst du hier noch einen zusätzlichen Vertrag mir Förderung abschliessen
Die betriebliche Altersvorsorge läuft bei uns über eine Direktversicherung, ich weiß allerdings nicht mit welchem Anbieter. Ich werde mich dort mal beraten lassen, ggf. erscheint es mir sinnvoll die Rürup-Rente einfach beitragsfrei zu stellen.
AW: Immobilienfinanzierung über Wohn-Riester / Rürup zusätzlich sinnvoll?
Zitat von redhorse
Ich finanziere mein Eigenheim über zwei Riester-Kombikredite in denen die Riesterzulagen von meiner Frau, mir und unserem einjährigen Sohn reinfließen.
Das ist nicht ganz verkehrt. Aber hoffentlich ist Dir das Wohnförderkonto ein Begriff? Alles, was als Tilgung in die Wohnriester geht, wird im fiktiven WoFöKo festgehalten und dort zwecks späterer Versteuerung bis zum Rentenbeginn mit 2 % hochgezinst.
Zitat von redhorse
Die betriebliche Altersvorsorge läuft bei uns über eine Direktversicherung, ich weiß allerdings nicht mit welchem Anbieter. Ich werde mich dort mal beraten lassen, ggf. erscheint es mir sinnvoll die Rürup-Rente einfach beitragsfrei zu stellen.
Eine Betriebsrente (z. B. als Direktversicherung) ist zu 100 % steuer- und sozialversicherungsfrei. Sie wäre sicher noch interessanter, wenn sich der Arbeitgeber - über die seinerseits auch eingesparten Sozialversicherungsbeiträge hinaus - nennenswert beteiligt würde. Der Nachteil: Als gesetzlich Krankenversicherter zahlt man im Rentenalter den vollen Krankenversicherungsbeitrag in Höhe von ca. 15 % und bei Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze (RV) fehlen Beiträge für die gesetzliche Rente.
Beiträge in eine Rürup-Rente sind in 2017 bereits zu 84 % steuerfrei, ab 2025 zu 100 %.
Im Rentenalter sind die Renten aus allen genannten Modellen zu 100 % steuerpflichtig. Des weiteren wird man in der Sparphase aller Modelle fremdbestimmt, wobei der Wohnriester hier noch am transparentesten ist.
Ich würde übriges Sparkapital auf Tagesgeldkonten und ähnlichem ansparen und bei einem nachhaltigen Börsencrash breit gestreut in Dividendenwerte investieren. Lies mal, was der Couponschneider dazu schreibt.
AW: Immobilienfinanzierung über Wohn-Riester / Rürup zusätzlich sinnvoll?
Zitat von Hanomag
Das ist nicht ganz verkehrt. Aber hoffentlich ist Dir das Wohnförderkonto ein Begriff? Alles, was als Tilgung in die Wohnriester geht, wird im fiktiven WoFöKo festgehalten und dort zwecks späterer Versteuerung bis zum Rentenbeginn mit 2 % hochgezinst.
Ja, das darüber habe ich mich informiert. Es handelt sich um zwei "kleinere" Riesterverträge über 50.000 Euro und 30.000 Euro, die unserem Gehalt entsprechend die vollen Zulagen ermöglichen. Die Wohnförderkonten haben am Ende eine Höhe von knapp 77.000 Euro, das macht dann ca. 320 Euro zu versteuern im Monat. Bei ca. 25% Steuern macht das 80 Euro im Monat, das sollte gemessen an der Inflation bis 2051 machbar sein (hoffe ich).
Zitat von Hanomag
Eine Betriebsrente (z. B. als Direktversicherung) ist zu 100 % steuer- und sozialversicherungsfrei. Sie wäre sicher noch interessanter, wenn sich der Arbeitgeber - über die seinerseits auch eingesparten Sozialversicherungsbeiträge hinaus - nennenswert beteiligt würde. Der Nachteil: Als gesetzlich Krankenversicherter zahlt man im Rentenalter den vollen Krankenversicherungsbeitrag in Höhe von ca. 15 %.
Ja, diese Details muss ich nun mal mit meinem Arbeitgeber besprechen. Die Sache ist, dass ich aktuell auf Grund des Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenze ohnehin keine Kranken- und Pflegeversicherung bezahle, das wirkt sich doch in der Rechnung sicherlich nachteilig auf den Spareffekt aus?
Zitat von Hanomag
Beiträge in eine Rürup-Rente sind in 2017 bereits zu 84 % steuerfrei, ab 2025 zu 100 %.
Im Rentenalter sind die Renten aus allen genannten Modellen zu 100 % steuerpflichtig. Des weiteren wird man in der Sparphase aller Modelle fremdbestimmt, wobei der Wohnriester hier noch am transparentesten ist.
Ich würde übriges Sparkapital auf Tagesgeldkonten und ähnlichem ansparen und bei einem nachhaltigen Börsencrash breit gestreut in Dividendenwerte investieren. Lies mal, was der Couponschneider dazu schreibt.
Mich stört bei der Rürup-Rente auch die Inflexibilität und sie dient auch nicht als Absicherung für die Familie, zudem habe fehlt mir das Kapitalwahlrecht.
Also vielen Dank für die Tipps, ich finde es gut, dass man als Laie vernünftige Antworten bekommt und nicht wegen fehlender Erfahrung "dumm angemacht" wird.
AW: Immobilienfinanzierung über Wohn-Riester / Rürup zusätzlich sinnvoll?
Zitat von redhorse
Ja, diese Details muss ich nun mal mit meinem Arbeitgeber besprechen. Die Sache ist, dass ich aktuell auf Grund des Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenze ohnehin keine Kranken- und Pflegeversicherung bezahle, das wirkt sich doch in der Rechnung sicherlich nachteilig auf den Spareffekt aus?
Ja und die eingesparten RV-Beiträge fehlen später bei der gesetzlichen Rente. Zu allem Überfluß werden für die Rente ggf. dennoch doppelte KV-Beiträge fällig.