Hallo,
beim Thema Altersvorsorge ist mir die Debeka-Rentenversicherung "CHANCE" über den Weg gelaufen. Anbei der Link, ich fasse das wichtige aber auch noch einmal zusammen.
Diese Altersvorsorge ist in einen garantiebasierten Baustein und einen fondsgebundenen Baustein unterteilt. Jeder kann für sich selbst entscheiden, wie sehr er auf Sicherheit bzw. Risiko (5 verschiedene Stufen) gehen möchte. Man kann ausschließich auf garantierten Baustein setzen, aber auch "zocken" und alles in den Fonds investieren. Die Stufen dazwischen sind 75/25-Sicherheit, 50/50 und 75/25-Risiko.
Im garantiebasierten Baustein wird das Geld mit 0,5% bis zur Rente verzinst. Hinzu kommen Verzinsungen aus dem Überschusszins, welcher im Debeka Global Shares investiert wird. Beim Fonds wird der Anteil in den Debeka Global Shares investiert. Dieser soll weltweit die Märkte abdecken.
Die Auszahlung erfolgt durch eine lebenslange Rente oder Einmalzahlung.
Was ist generell von dieser Form der Altersvorsorge zu halten? Unabhängig welches Risiko man selbst eingehen möchte. Wie ist der Debeka Global Shares einzuschätzen?
Nehmen wir an, eine Fondspolice nimmt "nur" 10€ vom monatlich eingezahlten Beitrag, der 100€ betragen soll. In den Sparplan laufen also nur 90€. Die Fondsverwaltungskosten waren bei Debeka 0,3% p.a.. Nach 40 Jahren (5% Zuwachs) hätte man dann einen Gewinn von 80.000€
Mache ich das ganze mit einem ETF (z.B. Vanguard FTSE All World, 0,25% p.a.) und einem Broker der pauschal 1,5€ verlangt (z.B. DKB), dann fließen 98,5€ in den Sparplan. Nach 40 Jahren hätte ich dann einen Gewinn von 88.000€.
Das ist natürlich alles noch VOR Steuern. Wie sieht es nach Steuern aus?
Fondspolice:
Es muss nur die Hälfte des Gewinns mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden. Wenn ich mir meine Gehaltstabelle anschaue, dann wäre das ein Steuersatz von 31%. Beamtenrechner gibt es ja im Netz.
Also 40.000€*0,85*0,31 = 10.540€ --> Jetzt mit Teilfreistellung von 15% gerrechnet.
bleiben also: 80.000 - 10.540 = 69.460€
ETF-Sparplan:
Etwas komplizierter, da über die Vorabpauschale schon Teile versteuert wurden, bzw. bei nicht ausgeschöpften Sparerfreibetrag steuerfrei waren. Also die Vorabpauschale wird beim Verkauf berücksichtigt.
Also (88.000*0,7)*0,28 = 17.248€ --> wurde angepasst, hatte hier erst auch die 40.000€ statt der 88.000€.
bleiben also 88.000€-17.248€ = 70.752€ --> Wobei es jetzt auch nicht ganz passt, da ja über die Jahre schon ein Teil versteuert wurde, und der zum Teil steuerfrei war..
Nehmen wir an, eine Fondspolice nimmt "nur" 10€ vom monatlich eingezahlten Beitrag, der 100€ betragen soll. In den Sparplan laufen also nur 90€. Die Fondsverwaltungskosten waren bei Debeka 0,3% p.a.. Nach 40 Jahren (5% Zuwachs) hätte man dann einen Gewinn von 80.000€
Mache ich das ganze mit einem ETF (z.B. Vanguard FTSE All World, 0,25% p.a.) und einem Broker der pauschal 1,5€ verlangt (z.B. DKB), dann fließen 98,5€ in den Sparplan. Nach 40 Jahren hätte ich dann einen Gewinn von 88.000€.
Das ist natürlich alles noch VOR Steuern. Wie sieht es nach Steuern aus?
Fondspolice:
Es muss nur die Hälfte des Gewinns mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden. Wenn ich mir meine Gehaltstabelle anschaue, dann wäre das ein Steuersatz von 31%. Beamtenrechner gibt es ja im Netz.
Also 40.000€*0,31 = 12.400€ --> hier fehlt noch die Teilfreistellung von 15% oder?
ETF-Sparplan:
Etwas komplizierter, da über die Vorabpauschale schon Teile versteuert wurden, bzw. bei nicht ausgeschöpften Sparerfreibetrag steuerfrei waren. Also die Vorabpauschale wird beim Verkauf berücksichtigt.
Also (80.000*0,7)*0,28 = 15.680€ --> wurde angepasst, hatte hier erst auch die 40.000€ statt der 80.000€. Wobei es jetzt auch nicht ganz passt, da ja über die Jahre schon ein Teil versteuert wurde, und der zum Teil steuerfrei war..
Man muss das Ganze mal klar definieren. Wir sprechen von einer fondsgebundenen (ETF-gebundenen) Rentenversicherung in Schicht 3, ohne Garantie zum Ablauf und
ohne BU-Zusatzversicherungen. Nur dann kann man ernsthafte Vergleiche zu einem ETF-Sparplan anstellen. Riesterrente, bAV, Basisrente oder auch einfach Tarife mit
Garantie zum Ablauf sind ein ganz anderes Thema, da bspw. Förderungen mit ins Spiel kommen und die Kalkulation deutlich komplexer wird. Dann sollte man auch Anbieter
wählen, die konkurrenzfähig sind und nicht den Tarif der Debeka . Da sind Anbieter wie die Condor, LV 1871, Volkswohl Bund, Alte Leipziger, InterRisk, Continentale und
noch ein paar wenige andere Anbieter zu nennen. Dann wird man feststellen, dass das Ganze eine sehr knappe Nummer wird und von einigen Dingen in der Zukunft abhängt,
womit man schlussendlich besser fährt. Die steuerliche Gesetzgebung hat sich in den letzten zwanzig Jahren bereits derart häufig geändert, dass man damit nicht unbedingt
planen sollte. Das kann zukünftig wieder in Richtung Rentenversicherung oder in Richtung Sparplan gehen. Daher würde ich, sofern es finanziell möglich ist, immer zweigleisig
fahren.
Okay, da hast du wohl Recht. Ich habe auch nichts gegen die Fondspolicen im Allgemeinen. Es gibt ja wirklich Anbieter die auch Nettopolicen haben (Alte Leipziger) oder halt Fintechs wie myPension. Mir ging es eben, weil ich den Vertrag von der Debeka hatte, um diesen.
Okay, da hast du wohl Recht. Ich habe auch nichts gegen die Fondspolicen im Allgemeinen. Es gibt ja wirklich Anbieter die auch Nettopolicen haben (Alte Leipziger) oder halt Fintechs wie myPension. Mir ging es eben, weil ich den Vertrag von der Debeka hatte, um diesen.
Absolut verständlich, es gibt einfach nicht "die" fondsgebundene Rentenversicherung, sondern x verschiedene Modelle. Alle von mir genannten Anbieter bieten
auch Nettotarife an oder aber Bruttotarife mit den unterschiedlichsten Vergütungsmodellen. Kleiner Fakt am Rande...myPension liegt kostentechnisch auf dem
Niveau von günstigen Bruttotarifen (mit vergleichbarer ETF-Auswahl) und über den meisten Nettotarifen. Innovativ sieht für mich anders aus, da hilft auch keine
bunte Website.
Hi
Ich muss sagen, dass diese Thematik die von mir erwartete Komplexität in nicht unerheblichem Maße übersteigt.
Ich frage mich nach euren Beiträgen ernsthaft, ob ich mich als Laie jemals so in die Materie einlesen kann, dass ich eine für mich langfristig gute und befriedigende Entscheidung treffen kann?
Eine Aufteilung in ETF und Riester ist also als Sinnvoll anzusehen?
Wenn man sich mal ne Weile mit dem ganzen beschäftigt versteht man natürlich immer mehr, am Anfgang - an dem auch ich mich befinde - kommt einem alles extrem verwirrend vor. Aber immer wenn man was verstanden hat, macht das extreme Freude. Zumindest löst es bei mir diese Freude aus; die Selbstwirksamkeit steigt einfach enorm.
Das tolle ist, dass es solche Foren gibt oder Blogartikel und Podcasts. Man muss ja nicht zwei Wochen am Stück alles "LERNEN" sonder kann immer wieder mal bisschen was dazulernen. Auch in youtube gibt es viele gute Leute, die einem das alles von der Picke an erklären. Ich wusste am Anfang also vor ca. 1,5 Jahren nichtmal was eine Aktie ist. Heute beschäftige ich mich mit der Vorabpauschale von ETFs und der KGV eines Unternehmens, welches ich seit geraumer Zeit beobachte.
Ich denke es kommt darauf an, wie man grundsätzlich dazu steht. Hat man Lust sich damit zu beschäftigen, findet man das irgendwie spannend. Wenn NEIN, dann kann es ja auch okay sein, jemand dafür zu bezahlen, der es gut macht.
Ich kann nur dazu sagen, dass es echt Spaß machen kann, sich finanzielle Bildung anzueignen - jeden Tag ein bisschen mehr.
Das Ganze bleibt ja thematisch derart an der Oberfläche, daran sollte man sich bitte nicht orientieren. Der Finanzwesir mag bei einem ETF-Depot helfen (ist auch nicht
besonders schwierig), aber bei komplexeren Finanzthemen ist der aus meiner Sicht definitiv raus.
Ich frage mich nach euren Beiträgen ernsthaft, ob ich mich als Laie jemals so in die Materie einlesen kann, dass ich eine für mich langfristig gute und befriedigende Entscheidung treffen kann?
Eine Aufteilung in ETF und Riester ist also als Sinnvoll anzusehen?
Zur Bildung eines 0815 ETF-Depots sicherlich ja, sofern du Eigenverantwortung übernehmen möchtest. Ansonsten gibt es aber auch Honorar-Anlageberater,
die bei dem Thema sicherlich weiterhelfen können. Riester ist da schon um einiges komplexer und immer ausgehend von deiner persönlichen Fördersituation.
Man findet kaum vernünftige Informationen dazu im www, vor allem was die spätere Tarifauswahl betrifft. Der größte Fehler bei Riester ist es, ausschließlich
die Fördersituation zu betrachten und dann den ersten Riester-Tarif abzuschließen, den bspw. die Bank vor Ort einem vorlegt. Es gibt insgesamt mehr schlechte
als gute Riester-Tarife aktuell, obwohl sich der Markt schon ausgedünnt hat in den letzten Jahren. Die Kostenspanne bei Riester-Tarifen ist übrigens auch riesig
und für einen Laien schwer zu durchblicken, da die Muster-Produktinformationsblätter kaum eine Aussagekraft haben.