Kapitalentnahme Riester - Vertrag wechseln sinnvoll?
Hallo Zusammen,
ich habe seit November 2011 einen Riestervertrag (Riester Förder Rente) bei Zurich über die Deutsche Bank ( abgeschlossen. Jetzt stehen wir gerade vor dem Kauf einer Immobilie und ich würde gerne das angesparte Kapital entnehmen. Bei der Beratung der deutschen Bank wurde mir gesagt, dass ich jederzeit das Geld entnehmen kann ab einer angesparten Summe von 3000 Euro. Die 3000 Euro sind bereits überschritten, allerdings sagte mir die nette Dame bei der Zurich am Telefon, dass aufgrund des Abzuges von Verwaltungskosten etc. ich möglicherweise die Grenze von 3000 Euro zum jetzigen Zeitpunkt nicht erreiche. Nach Recherchen im Internet bin ich nun leider "jetzt erst" darauf aufmerksam geworden, welche hohen Kosten für Verwaltung etc. bei diesem Vertrag drauf gehen.
Jetzt bräuchte ich mal euren Rat. Ich würde ziemlich gerne das Geld der Riester entnehmen. Nach meinen Recherchen wäre es möglicherweise sinnvoll zu einem anderen Anbieter zu Wechseln (z.B. Wohnriester bei der LBS) ohne das mir die bisherigen Zulagen verloren gehen.
Ist das ein sinnvoller Plan oder muss ich hier mit weiteren Problemen rechnen (außer ca. 100 Euro für die Wechslergebühr). Könnt ihr mir hier etwas empfehlen?
AW: Kapitalentnahme Riester - Vertrag wechseln sinnvoll?
Kündigen und gut. In Zukunft sparen Sie sich das Geld für die Rentenversicherung und kaufen lieber kontinuierlich ETF-Anteile (S&P 500 oder MSCI World).
AW: Kapitalentnahme Riester - Vertrag wechseln sinnvoll?
Also es gibt Meinungen die Raten dazu, dass man raus aus Geldwerten (Versicherungen, BSV, Sparbuch, ...) soll und rein in Sachwerte (Immobilien, Rohstoffe, Unternehmensbeteiligungen).
Ob da jetzt ETFs die Lösung sind, ist eine andere Frage. Da gibt es ja auch Nachteile wie Wertpapierleihe, (versteckte) Gebühren, ... Und die Wertpapierleihe ist ja vom Prinzip her einer der Gründe, warum man raus aus Geldwerten soll...
AW: Kapitalentnahme Riester - Vertrag wechseln sinnvoll?
Habe bei vielen Kunden den Riestervertrag in einen Wohnriester umgewandelt. Ob das nun zur direkten Zahlung des Kaufpreises oder als Einzahlung in einen Wohnriester Bausparvertrag hängt vom Einzelfall ab.
Die Kosten sind definitiv im BSV günstiger.
AW: Kapitalentnahme Riester - Vertrag wechseln sinnvoll?
Ich bin der Meinung dass das nicht pauschal gesagt werden kann.
Wie hoch ist der Anteil an Zulagen bei den 3000€?
Wie hoch sind die Verwaltungsgebühren
Wie lange haben Sie zum Renteneintrittsalter?
Wie schaut ihre bisherige Finanzierung zur Immobilie aus?
Ich habe mich vor Kurzem sehr stark mit dem Thema Riester auseinander gesetzt, da ich mir zunächst nicht im Klaren war was ich mir vor zig Jahren andrehen habe und was ich da überhaupt abgeschlossen hatte.
Wenn Sie bisher die volle Zulage ausgeschöpft haben und evtl. noch steuerliche Vorteile genossen haben ist Kündigung sicherlich die schlechteste Alternative und wenn Sie dazu relativ jung sind wäre mMn in den Wohnriester zu wechseln die zweit schlechteste Alternative. Kündigung bedeutet, sämtliche Zulagen und steuerliche Vorteile zurückzahlen zu müssen. Vorallem wenn Sie für Kinder Zulagen erhalten haben und nur den Sockelbeitrag selbst eingezahlt habt, bleibt am Ende nichts mehr. Wenn Sie jedoch fast keine Zulagen erhalten haben, wäre Kündigung eine Möglichkeit um das Kind wieder aus dem Brunnen zu holen. Wohnriester bedeutet (kurz geschrieben) dass dieser Betrag bis zum Renteneintrittsalter mit 2% p.a. verzinst wird und die Verwaltungsgebühren bleiben natürlich.
Eine Alternative wäre in einen Riestervertrag der auf Fonds basiert zu wechseln (wie Hanomag bereits geschrieben hat). Hierdurch entstehen sicherlich auch Kosten (Verwaltung und ggf. Ausgabeaufschläge für Anteile) aber die Renditechance ist deutlich höher und Sie haben ihre Zulagen gesichert. Danach einfach erstmal keine Anteile mehr dazukaufen, wenn es wieder besser ausschaut können Sie das ja wieder ändern und Beiträge anpassen und Anteile nachkaufen.
Problem ist, dass wir gerade wieder an einer Obergrenze (Dax 12000) angeklopft haben und auch dafür der Einstieg nicht der günstigste ist, aber bis es bei ihnen soweit ist und auf lange Zeit betrachtet sicherlich noch die günstigste Alternative wäre. Andere Alternative, bleiben Sie bei einem ähnlichen Riester-Vertrag und wechseln nur den Anbieter, mit günstigeren Verwaltungskosten, damit Sie die Zulagen behalten. Da werden auch GEbühren verlangt, aber das müssen Sie halt über die Jahre ausrechnen.
Entscheidend bei allen Berechnungen ist immer wo Sie am Ende, bzw. zu Beginn ihres Renteneintrittsalters stehen.
Aber, diese Einschätzung beruht nur auf meinen persönlichen Erfahrungen mit den Bankmitarbeitern, Maklern und alle die nur ihr Bestes (nämlich IHR Geld) wollen und auf unserem Finanzsystem.
AW: Kapitalentnahme Riester - Vertrag wechseln sinnvoll?
Hat nur indirekt mit ihrer Frage zu tun, aber...
Thema Bausparvertrag
von dem Zeug würde ich sowieso die Finger lassen.
Lieber paar Zentel beim Bankdarlehen mehr in Kauf nehmen und die Zinsbindung dafür verlängern und je nach beruflichen und familiären Aussichten und Planungen Sondertilgungsrechte einbauen. Aber auch das kann sicherlich nicht pauschal gesagt werden und kommt auf die angebotenen Konditionen und ihren eigenen finanziellen Mitteln, Voraussetzungen und Planungen an.
Aber grundsätzlich verlangen die ja schon 1% Abschlussgebühr von der Gesamtsumme(!). Wenn Sie also nur 50% des Darlehens nutzen, haben Sie dafür schon 2% für den Abschluss und den Lohn des Maklers oder der Bank ausgegeben. Und das zu Beginn des Vertrages, sprich zzgl. Zinseszins bis zur Zuteilung und verlorene Rendite dieser 1% an ihrem Kapital!
Keine Ahnung was zZt an Konditionen möglich ist, kommt ja auch wieder drauf an, habe mir aber vor wenigen Wochen ein Angebot machen lassen um die "aktuellen Niedrigzinsen zu sichern"... ein Witz, mehr kann ich dazu nicht sagen.
Unserer Wirtschaft geht es gut und ich bin der Meinung dass es ihr weiterhin gut gehen wird, wenn keiner auf der Welt durchdreht und an der Position (z.B. Präsident ist) ist das es alle betreffen kann. Es wird also von dem her keine gewaltigen Zinssprünge geben.
Noch allgemein, weil bei vielen der Wunsch vom Eigenheim die tatsächlichen Möglichkeiten überwiegt:
Spätestens nach 25 Jahren oder bei Renteneintritt, besser deutlichst früher, sollten Sie aber auch mit dem Haus abbezahlen fertig sein. Das Haus muss instand gehalten werden und spätestens nach 25 Jahren kommen größere Reparaturen, meist jedoch schon vorher, selten dass eine Heizung so lange hält! Wenn Sie dann erneut Geld aufnehmen müssen (Beispiel Heizung zw. 5000 und 30000€), weil Sie neben dem Darlehn kein Geld auf die Seite gebracht haben oder mit dem alten Kredit noch nicht fertig sind, ist es ein Teufelskreis und der Traum vom Eigenheim ("EIGEN") nicht realisierbar, da Sie wohl nie fertig werden würden. Schlimmstenfalls bekommen ihre Erben (in vielen, vielen Jahren), eine alte nicht auf Stand gehaltene Immobilie und einen Kredit dazu. Oder ein Anderer erhält den Zuschlag bei der Zwangsversteigerung und Sie haben nur weniger Schulden zu tilgen.
Wichtig ist, dass man das Produkt das man kauft hinterfragt und voll verstanden hat und das man sich über alle auch persönliche Parameter im klaren ist!!!
...Alles nur Erfahrungen und persönliche Meinungen.