Wie lege ich mein Geld am besten an als Azubi?

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  1. Avatar von Splitter
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    Standard Wie lege ich mein Geld am besten an als Azubi?

    Hallo,

    Wie ihr in der Überschrift schon lesen könnt bin ich gerade in der Ausbildung und habe mich in letzter Zeit etwas über den Umgang mit Geld informiert.
    Viel Geld verdiene ich zwar noch nicht aber ich würde trotzdem gerne schon jetzt anfangen zu sparen. Ich habe in den letzten Monaten ca. 3000€ auf mein Sparkonto gespart als "Notfallkonto". Das Geld entspricht ca. 3 Monatsgehälter meines Ausbildungsgehalts. Habe gelesen es wäre ratsam erstmal ein Notfallkonto zu "ersparen" bevor man mit dem richtigen Sparen bzw. investieren anfängt.

    Meine Frage ist jetzt welche Art von Sparen ist sinnvoll für mich? Ich würde gerne im Monat 110€ Sparen bzw. Investieren solange ich in der Ausbildung bin.
    Ich habe mich in letzter Zeit über ETF Sparpläne informiert aber ich muss sagen ich blick da einfach nicht durch. Ich könnte eine Einmalzahlung von 1000€ als Anfang machen.

    Macht es überhaupt sinn mit so wenig Geld zu investieren?
    Wenn ja wäre eine DirektBank wie ComDirekt geeignet?
    Habe bisher nur gutes über diese Bank gelesen.

    Wie ihr schon seht habe ich recht wenig Ahnung von dem Thema Sparen und Investieren... ich würde am liebsten in meine Commerzbank Filiale gehen und mich beraten lassen allerdings habe ich gelesen, dass die Bankberater dort einfach nur an ihre Provisionen denken. ( habe dort bisher ein Giro + Sparkonto )

    Habt ihr Ideen was der richtige Einstieg zum Sparen wäre und mit wem man darüber am besten unabhängig reden kann?
    Mein Ziel wäre es irgentwann 48.000€ für eine Anzahlung einer Eigentumswohnung zu besitzen.

    Vielen Dank im Vorraus

  2. Avatar von Cici
    Cici ist offline

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    Standard AW: Wie lege ich mein Geld am besten an als Azubi?

    Ganz prinzipiell finde ich deine Herangehensweise schon mal recht gut. Eine ausreichend große Cashreserve sollte ganz am Anfang stehen, erst dann sollte man anfangen, überschüssiges Geld zu investieren. Langfristig gesehen waren Aktien bisher die lukrativste Anlageform. Ob das auch in Zukunft so bleibt, weiß natürlich niemand. Da du noch jung bist, kannst du prinzipiell ein weitaus höheres Risiko bei der Geldanlage eingehen, als wenn du schon kurz vor der Rente stehen würdest. Die Zeit spielt dir hier ganz gewaltig in die Hände. Entsprechend könntest du hier direkt Sparpläne auf zwei/drei Aktien-ETF abschließen und einfach stur über die nächsten Jahrzehnte laufen lassen (evtl. kombiniert mit einer Einmalzahlung am Anfang).

    Das Problem sehe ich hier allerdings bei deinem Sparziel (Wohnungskauf). Damit du mit Aktien relativ sicher wieder im Plus landest, solltest du schon mindestens 15, besser 20 oder mehr Jahre veranschlagen. Ich nehme an, der Wohnungskauf soll früher erfolgen? Es besteht somit das Risiko, dass du am Ende weniger Geld für den Wohnungskauf zur Verfügung hast, als du über die Jahre eingezahlt hast. Entsprechend wäre hier evtl. ein Ansparen auf ein simples Tagesgeldkonto vorzuziehen. Oder du kombinierst beides, indem du einen Teil "sicher" anspart und einen Teil spekulativ in ETFs fließen lässt.

    Für eine unabhängige Beratung gibt es neben diversen Internetforen auch freie Finanzberater, die tatsächlich unabhängig beraten, statt dir hauseigene Finanzprodukte aufschwatzen zu wollen. Dieser Service ist allerdings nicht kostenlos. Wenn du dich bei der Selbstinformierung überfordert siehst, ist so eine unabhängige Beratung vermutlich nicht das Schlechteste. Als einmalige Investition sollte sich das durch eine gute langfristige Finanzstrategie am Ende auszahlen.

  3. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Wie lege ich mein Geld am besten an als Azubi?

    Zitat Zitat von Splitter
    Wie ihr in der Überschrift schon lesen könnt bin ich gerade in der Ausbildung und habe mich in letzter Zeit etwas über den Umgang mit Geld informiert.
    Viel Geld verdiene ich zwar noch nicht aber ich würde trotzdem gerne schon jetzt anfangen zu sparen. Ich habe in den letzten Monaten ca. 3000€ auf mein Sparkonto gespart als "Notfallkonto". Das Geld entspricht ca. 3 Monatsgehälter meines Ausbildungsgehalts. Habe gelesen es wäre ratsam erstmal ein Notfallkonto zu "ersparen" bevor man mit dem richtigen Sparen bzw. investieren anfängt.
    Das ist ein guter Anfang. Eine "hohe Kante" ist ja auch eine Risikoabsicherung und verleiht dir beim Investieren eine höhere Flexibilität.

    Zitat Zitat von Splitter
    Meine Frage ist jetzt welche Art von Sparen ist sinnvoll für mich? Ich würde gerne im Monat 110€ Sparen bzw. Investieren solange ich in der Ausbildung bin.
    Ich habe mich in letzter Zeit über ETF Sparpläne informiert aber ich muss sagen ich blick da einfach nicht durch. Ich könnte eine Einmalzahlung von 1000€ als Anfang machen.
    Solange du dich selbst so einschätzt, dass du "recht wenig Ahnung" hast, solltest du dich erst darauf beschränken einfach weiterhin Geld auf dem Tagesgeldkonto zu sparen. Du hast zwar eine schlechte Rendite, aber dafür ein niedriges Risiko sowie eine hohe Liquidität.

    Zitat Zitat von Splitter
    Macht es überhaupt sinn mit so wenig Geld zu investieren?
    Also wenn du ein größeres Geldvermögen hättest, wäre es zumindest einfacher zu investieren.

    Bei kleinen Transaktionen ist oft der Anteil an Transaktionsgebühren sehr hoch. Oft gibt es z. B. eine pauschale Gebühr oder eine Mindestgebühr. Du musst ja durch Kurssteigerungen und Dividenden zuerst die Gebühren erwirtschaften, bevor du einen Gewinn verbuchen kannst.

    Es fällt dir dann auch schwerer das Risiko zusätzlich auf mehrere Aktien zu verteilen.

    Dieses Problem wird zwar durch ETFs etwas gelöst, aber es entstehen andere Nachteile.

    1) Für das Halten von ETFs fallen Gebühren an.
    2) Von den Dividenden wird (oft) ein Teil indirekt als Gebühr einbehalten.
    3) Viele ETFs verleihen die enthaltenen Aktien nach Extern. Das erhöht das Risiko für dich.
    4) Die Zusammenstellung der ETFs erfolgt nach Regeln bzw. Gewichtungen (höchste Marktkapitalisierung, höchste Dividendenausschüttungen) die für die Erwirtschaftung einer Rendite nicht sinnvoll sein müssen.

    Wenn die Aktien in einem ETF z. B. nach Marktkapitalisierung gewichtet werden, dann kann es auch passieren, dass eine überbewertete Aktie in größeren Stückzahlen gekauft wird.

    Es gibt z. B. auch Strategien, die mit Spekulation verbunden sind, dass man Aktien lauft, wenn der Kurs durch eine Panik an der Börse stark gefallen ist, man aber spekuliert, dass er wieder ansteigt. Ich glaube Adidas und VW waren hierfür Beispiele in letzter Zeit ... Bei Adidas konnte man durch diese Spekulation unverschämt hohe Gewinne einfahren ... da zieht es einem die Schuhe aus ... So etwas ist mit einem ETF nicht gezielt möglich ...

    Zitat Zitat von Splitter
    Wenn ja wäre eine DirektBank wie ComDirekt geeignet?
    Habe bisher nur gutes über diese Bank gelesen.
    Du könntest ja auch mal bei einem Vergleichsportal einen Vergleich der Tagesgeldkonten machen, um dir einen Überblick zu verschaffen.

    Zitat Zitat von Splitter
    Wie ihr schon seht habe ich recht wenig Ahnung von dem Thema Sparen und Investieren... ich würde am liebsten in meine Commerzbank Filiale gehen und mich beraten lassen allerdings habe ich gelesen, dass die Bankberater dort einfach nur an ihre Provisionen denken. ( habe dort bisher ein Giro + Sparkonto )
    Ich würde dir stark davon abraten, dich mit "recht wenig Ahnung" in der Filiale einer Bank beraten zu lassen. Die Bankberater sind meiner Meinung nach keine "Berater" sondern "Verkäufer" die ihre eigenen Interessen und die Interessen der Bank vertreten. Die verwenden bestimmte Fragetechniken, psychologische Verkaufstricks, erzeugen Angst um dich dazu zu verleiten diverse Finanzprodukte zu kaufen. Schau dass du nach Möglichkeit nur ein Beratungsgespräch vereinbarst, wenn du weißt was du möchtest.

    Ich habe da so meine Erfahrungen gemacht. Ich bin z. B. zur Sparkasse, weil ich ein Aktiendepot eröffnen wollte. Das ging nur mit Termin. Der Bankberater hatte dann schon was vorbereitet und wollte mir einen Fond verkaufen. Hat mich nicht interessiert. Ich wollte ein Depot, damit ich Apple Aktien kaufen kann und habe abgelehnt. Dann war der Bankberater beleidigt und wollte mit mir sofort Apple Aktien kaufen. Ich wollte aber bestimmen wann und zu welchem Kurs ich die kaufe. Das Depot habe ich nicht bekommen. Ich solle doch nochmal einen Termin vereinbaren, sobald ich die Apple Aktien kaufen möchte. Ich war dann wütend, weil ich für den Termin mein Gleitzeitkonto belastet hatte. Habe dann am selben Tag bei der Sparkasse alles gekündigt (Girokonto, BU) und bin zu einer Direktbank, habe die Apple Aktien gekauft und Gewinn gemacht ...

    [QUOTE=Splitter;140477]Habt ihr Ideen was der richtige Einstieg zum Sparen wäre und mit wem man darüber am besten unabhängig reden kann?

    Ich würde dir empfehlen in Bücher zu investieren und dich zu diesem Thema privat zu bilden. Das kann ein langjähriger Prozess sein. Glaube jedoch nicht alles was in Büchern steht. Hier vertreten die Autoren auch ihre eigene Meinung. Hole dir unterschiedliche Meinungen ein, versuche diese zu verstehen und bilde dir deine eigene Meinung.

    Ich habe in letzter Zeit z. B. "Cashkurs" von Dirk Müller und "Die Millionärsformel" von Carsten Maschmeyer gelesen. Dabei hat mir Cashkurs von Dirk Müller besser gefallen. Ich habe hier im Forum aber auch schon eher negative Meinungen über Dirk Müller gelesen ...

    Zitat Zitat von Splitter
    Mein Ziel wäre es irgentwann 48.000€ für eine Anzahlung einer Eigentumswohnung zu besitzen.
    Wenn dein Ziel der Erwerb einer Eigentumswohnung ist, würde ich dir empfehlen, dass du bis dahin hohe Verbindlichkeiten vermeidest. Die Fehler, die viele in jungen Jahren mit ihrem ersten Gehalt machen sind, ihre verfügbaren finanziellen Mittel zu einem großen Teil in ein Auto, eine teure Mietwohnung, teure elektronische Konsumgüter (Fernseher, Handy, Computer, Soundanlage, Spielekonsole, ...), teure Urlaube, Gastronomie, überflüssige Versicherungen, ... zu verkonsumieren. Wenn dann aber eine Familiengründung mit Kindern ansteht, hat man viel des bisher erwirtschafteten Geldes verlebt und muss sich übermäßig verschulden, um den Traum vom Eigenheim zu realisieren...

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