Möchte mich 2017 endlich um meine Geldanlage kümmern.
Anlagesumme ca. 40.000 Euro, derzeit auf einem Tagesgeldkonto.
Da ich mich zu wenig auskenne, möchte ich eine professionelle Beratung zurückgreifen.
Der Stundenlohn eines unabhängigen Honorarberaters beträgt 150 Euro.
In Summe würde es einem Ausgabeaufschlag (5%) im normalen Provisionsgeschäft entsprechen für die Erstberatung.
Nun meine Frage: ist die Beratung bei der Verbraucherzentrale gleichwertig anzusehen?
Hier ergibt die Anfrage auf der Homepage 90 - 115 Euro für 1,5 h Beratung.
VBZs haften nicht für deren Beratungen, im Gegensatz zu (Honorar)Finanzanlagenvermittlern und ich zweifele bei VBZs nicht an den generellen kenntnissen baer an deren Detailexpertise und an deren Fähigkeit nicht immer in bestimmten Schubladen zu denken.
Ich habe auch einmal eine Beratung bei der Verbraucherzentrale gemacht. Es ging allerdings mehr um generelle Vermögensplanung, Altersvorsorge, Versicherung etc. Ich war mit dem Gespräch sehr zufrieden. Wenn es dir nur um die Anlage der 40000,- EUR geht, braucht du dich auch nicht 90 min berieseln zu lassen. Dafür reicht auch eine halbe Stunde. Wenn du dein Vermögen anlegen willst, solltest du dir erst einmal überlegen welches Ziel du verfolgst (z.B. wann du das Geld wieder benötigst). Wenn du es nur für ein Jahr anlegen willst, wäre Festgeld eine Option. Willst du erst in 10 oder 20 Jahren über das Geld verfügen, wäre ein ETF-Fond eine gute Sache. Je nachdem wie risikofreudig du bist. Der Vorteil ist, dass du jederzeit an dein Geld kommst, keinen Vertrag abschließen musst und auch notfalls nur einen Teil der Fondsanteile zu Geld machen kannst. Der Nachteil ist, dass in schlechten Börsenzeiten dein Vermögen auch einmal weniger wert sein kann als 40000,- EUR. Daher solltest du langfristig denken, um die möglichen Verluste wieder auszugleichen. Du kannst auch 2 oder 3 Fonds kaufen. Bei den Direktbanken geht es auch ohne Ausgabeaufschlag. z.B. 50% MSCI-World, 20% Euro, 20% Asien und 10% Goldmünzen.
Mein Tipp: Kaufe dir ein Buch und lese dich ein wenig ein. Mache dann einen Termin bei der Verbraucherzentrale und frage gezielt deine offenen Fragen. Notfalls nochmal nachlesen und dann triffst du deine Entscheidung. Lass die Finger von Honorarberatern. Machmal geben sie an unabhängig zu beraten, verlangen dann Geld von dir und verkaufen dir doch ihr eigenes Produkt bei dem sie noch eine Provision kassieren. 40000,- EUR sind eine schöne Summe, aber soviel ist es auch wieder nicht. Das schaffst du auch alleine.
Finanztip meint zu wissen, wie man einen guten Honorarberater findet. Dazu ein Beitrag vom März 2015:
Das sollten Sie wissen
Ein Honorarberater verdient sein Geld nicht mit Provisionen von Produktanbietern, sondern stellt Ihnen ein Honorar in Rechnung.
Dadurch hat er keinen Anreiz, Ihnen ein ungeeignetes Produkt nur aufgrund der Provision zu verkaufen. Vielmehr berät er Sie tatsächlich in Ihrem Sinne.
Leider ist der Beruf Honorarberater nicht umfassend gesetzlich geregelt. Deshalb sollten Sie sich genau über Ihren Berater informieren.
Üblich ist ein Honorar von 150 Euro pro Stunde. Das Erstgespräch dient der Information und sollte kostenlos sein.
Vor allem langfristig ist das Honorar meist günstiger als die Provision, die Sie sonst für Finanzprodukte bezahlen.
So gehen Sie vor
Suchen Sie einen Versicherungsberater beim Bundesverband der Versicherungsberater oder einen Honorarberater über das Kontaktformular des Verbunds Deutscher Honorarberater (VDH).
Recherchieren Sie zunächst im Internet über den Honorarberater, seinen Vermittlerstatus, seine Qualifikation und seine Preise.
Wenn Sie dann einen guten Eindruck haben, lassen Sie sich einen Termin bei ihm geben.
Überprüfen Sie im Erstgespräch seine Referenzen und seine Glaubwürdigkeit.
Verlangen Sie einen schriftlichen Beratungsvertrag und bevorzugen Sie eine Bezahlung pro Stunde.
Also ich bin der Meinung, dass sich jeder auch selbst mit dem eigenen Vermögensaufbau beschäftigen sollte. Man sollte sein Wissen auch nicht nur aus einer Quelle beziehen, sondern sich mehrere Meinungen anhören und mehrere Bücher oder Blogs lesen und sich dann eine eigene Meinung bilden. Auch YouTube kann eine mögliche zusätzliche Quelle sein. Ich würde mich beim eigenen Vermögensaufbau nicht "blind" auf "Experten" verlassen. Man sollte eine Beratung oder Empfehlung eines "Experten" oder eine Anlageform, in die man investiert schon in gewisser Weise verstehen und auch bewerten können. Und letztendlich kann man nur selbst entscheiden, welches Risiko man etwa eingehen möchte. Es spricht ja nichts dagegen, zusätzlich 150 EUR in die Hand zu nehmen und sich anzuhören, was ein Experte empfiehlt. Vielleicht erhält man ja spezielle Informationen z. B. über bestimmte Zusammenhänge, die man in Blogs, Büchern und YouTube Videos nicht erhält bzw. erhalten hat.
Hier meine Positionen (mit deutlich mehr Investment)
Nordamerika
DE000A1C22M3
42,36%
EM
LU0480132876
24,39%
Europa
DE0002635307
22,22%
Asia-Pacific
LU0392495023
10,91%
Die Anteile habe ich aus dem Mittelwert von BIP und Marktkapitalisierung ermittelt.
Hallo,
darf ich dich fragen, warum du die Kombination aus Nordamerika, Europa und Asia-Pacific anstelle eines MSCI World gewählt hast? Möchtest du dir die Möglichkeit offen halten in der Zukunft die Gewichtung zu verändern?
Der World ist überpropotional USA lastig. Deswegen ist es wohl auch bei größeren Depots sinnvoll einem World-ETF auch EM und Europa ggf. auch den Pazifikraum beizumischen.
Der MSCI World hat nur Industriestaaten und keine Schwellenländer.
Wenn dann wäre der MSCI ACWI richtig, aber den gab (oder gibt) es nicht als Ausschütter.
Hallo,
jetzt haben wir uns glaube ich missverstanden. Meine Frage war warum Nordamerka + Europa + Pacific anstelle des MSCI World? Der EM war bei der Frage ausgenommen. Gibt es vom MSCI World auch keinen "guten" ETF, der ausschüttend ist?
Ob man die 1 Fonds Lösung (MSCI ACWI), 2 Fonds Lösung (MSCI World + MSCI EM), die 3 Fonds Lösung (MSCI World + Stoxx Europe 600 + MSCI EM) oder eben die 4 Fonds Lösung (S&P 500 + Stoxx Europe 600 + MSCI Pacific + MSCI EM) nimmst ist Geschmacksache.
Ich investiere als Mischung aus BIP und Marktkapitalisierung und habe relativ viel Geld drin hängen. Da sind 4 Fonds einfacher. Eventuell ist bei mir auch noch Small Cap zu empfehlen in Zukunft.
Ob man die 1 Fonds Lösung (MSCI ACWI), 2 Fonds Lösung (MSCI World + MSCI EM), die 3 Fonds Lösung (MSCI World + Stoxx Europe 600 + MSCI EM) oder eben die 4 Fonds Lösung (S&P 500 + Stoxx Europe 600 + MSCI Pacific + MSCI EM) nimmst ist Geschmacksache.
Ich investiere als Mischung aus BIP und Marktkapitalisierung und habe relativ viel Geld drin hängen. Da sind 4 Fonds einfacher. Eventuell ist bei mir auch noch Small Cap zu empfehlen in Zukunft.
Malapascua, sind diese 4 Lösungen "Standard-Empfehlungen", die für jede Depotgröße gelten? Mit denen man nicht groß was falsch machen kann?
Ich danke euch allen für die Tipps und Meinungen :-)
Schönes Wochenende!
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Der Fragesteller dankt für diese hilfreiche Antwort
#16
Spiagei
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Spiagei
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AW: Honorarberatung oder Verbraucherzentrale?
Hallo,
habe bislang noch nicht viel positives über die Verbraucherzentralen gehört, deswegen wenn dann eher ein Honorarberater. Bei deiner noch übeschaubaren Summe kannst du auch zu einem Finanzberater gehen.
Ob deine Beratjng dann gut war, weisst du erst in 10 Jahren....
Wichtig ist, dein Berater sollte sich zuerst deine Wünsche und Ziele anschauen und erst dann ein Produkt empfehlen.
Deswegen bin ich kein Freund irgendwelcher Standarddepots. Du weisst ja gar nicht ob das passt.
Willst du z.B. aus deinen 40000€ später eine Rente beziehen, könnt sogar eine Fondgebndene Rentenversicjherung z.B. mit garantiertem Rentenfaktor interessant sein.
Willst du dagegen nur für ein paar Jahre anlegen, dann Fonds direkt. ETFs sind meines Erachtens zu Risikoreich für kürzere Anlagezeiträume.