Zinsbindung vs. Tilgung

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  1. Avatar von Andre1515
    Andre1515 ist offline
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    Standard Zinsbindung vs. Tilgung

    Hallo Forum,

    wie der Titel schon aussagt, stehen wir gerade vor der Entscheidung Zinsbindung vs. Tilgung.
    Wir möchten einen Kredit über 220.000€ (Kaufpreisfinanzierung für Neubau, kein Arbeitgeberdarlehen oder Förderung möglich) aufnehmen, den wir nächste Woche über einen Kreditvermittler einreichen wollen. Es soll hier gar nicht um die Summe oder Machbarkeit gehen, denn die Tilgung ist mit einem guten monatlichen Überschuss in beiden Fällen machbar.
    Es sieht so aus, dass die Rate in beiden fällen ungefähr die selbe wäre (+-10€). Bei 15 Jahren und 2,5% Tilgung wären es 0,45% Zinsen mehr als bei 10 Jahren und 3,0% Tilgung.
    Der Vermittler rät uns eher zu ersterem, da es ja in 10 Jahren einen Zinsanstieg geben könnte und die Rate dann höher sein wird. Auf der anderen Seite denke ich mir, dass es auch in 15 Jahren so sein kann, dann hätten wir aber in 10 Jahren mehr getilgt und könnten die Tilgung dann immer noch runter nehmen.
    Ich weiß, es hat hier keiner eine Glaskugel, aber was sagt euch die Erfahrung? Über hilfreiche Tipps wäre ich sehr dankbar.

    Viele Grüße

  2. Avatar von wbs
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Hallo Andre

    hat dein Finanzvermittler dich nicht auf die Möglichkeiten hingewiesen, das Zinsänderungsrisiko von von herein auszuschließen?
    Sprich ihn ggf. noch einmal darauf an. Der Markt bietet hier einige interessante Instrumente.

    Welchen Zins hat euch der Finanzvermittler abgerufen und wie sieht der Finanzierungsauslauf der Immobilie aus?

    LG,
    Heidi

  3. Avatar von Paddy007
    Paddy007 ist offline

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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Zitat Zitat von wbs
    Hallo Andre

    hat dein Finanzvermittler dich nicht auf die Möglichkeiten hingewiesen, das Zinsänderungsrisiko von von herein auszuschließen?
    Sprich ihn ggf. noch einmal darauf an. Der Markt bietet hier einige interessante Instrumente.
    Welche Instrumente meinst du denn zum Beispiel?

  4. Avatar von BenniG
    BenniG ist offline

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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Wahrscheinlich das Instrument des Bausparens. Wobei dann natürlich weniger in die Tilgung fließt.

    An Andre's Stelle, denke ich, dass der Betrag von 220.000 € doch noch recht überschaubar ist. Wenn er jetzt eine Rate von rund 750 € locker tragen kann, so hat er nach den ersten 10 Jahren noch rund 150.000 € Schulden. Wenn dann die Zinsen auf 3 % steigen würden, hätte er nach weiteren 10 Jahren schon unter 100.000 € Restschulden.
    Wenn er seine Tilgung inflationsbedingt jedes Jahr um 2% erhöht (oder diese Summe anspart) deutlich weniger.

    Ich finde den Aufschlag von 0,45 % für 5 weitere Jahre einfach zu hoch. Nach 10 Jahren hättest du dann noch eine Restschuld von rund 160.000 €.

  5. Avatar von Caspar2020
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Bei 15J wäre er aber bei ner RS von knapp 115.000. also knapp die hälfte des ursprünglichen. Sprich die prongolation ist gestaltet sich einfacher.

    Nach 10J ist ja noch ~150.000 offen; also erst 70.000 abgezahlt

    Was ist den jetzt der tatsächliche Zins?

    Dann wäre es einfacher durchzurechnen mit welchem
    Abschlusszins das 2. Modell günstiger ist

    Und ist SoTI vereinbart? Und geplant?

  6. Avatar von Andre1515
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Danke für die schnelle und gute Antwort. Nur zur Info, es handelt sich um 170.000€ + 50.000€ KfW.

    Ich finde den Aufschlag auch ziemlich heftig. Auf der anderen Art hat man immer Angst, das die Zinsen zu sehr steigen können. Es ist alles nicht auf Kante genäht, aber mal so 400-500€ mehr an Rate kann schnell mal zum Problem werden, ich denke für fast jeden.

  7. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Zitat Zitat von Andre1515
    Hallo Forum,

    wie der Titel schon aussagt, stehen wir gerade vor der Entscheidung Zinsbindung vs. Tilgung.
    Wir möchten einen Kredit über 220.000€ (Kaufpreisfinanzierung für Neubau, kein Arbeitgeberdarlehen oder Förderung möglich) aufnehmen, den wir nächste Woche über einen Kreditvermittler einreichen wollen. Es soll hier gar nicht um die Summe oder Machbarkeit gehen, denn die Tilgung ist mit einem guten monatlichen Überschuss in beiden Fällen machbar.
    Es sieht so aus, dass die Rate in beiden fällen ungefähr die selbe wäre (+-10€). Bei 15 Jahren und 2,5% Tilgung wären es 0,45% Zinsen mehr als bei 10 Jahren und 3,0% Tilgung.
    Der Vermittler rät uns eher zu ersterem, da es ja in 10 Jahren einen Zinsanstieg geben könnte und die Rate dann höher sein wird. Auf der anderen Seite denke ich mir, dass es auch in 15 Jahren so sein kann, dann hätten wir aber in 10 Jahren mehr getilgt und könnten die Tilgung dann immer noch runter nehmen.
    Ich weiß, es hat hier keiner eine Glaskugel, aber was sagt euch die Erfahrung? Über hilfreiche Tipps wäre ich sehr dankbar.

    Viele Grüße
    Hallo,

    könntest du mal schreiben, wie hoch die Kreditrate und der Zinssatz jeweils ist? Dann wäre es einfacher das ganze mal nachzurechnen.

  8. Avatar von Andre1515
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Zitat Zitat von Caspar2020

    Was ist den jetzt der tatsächliche Zins?

    Und ist SoTI vereinbart? Und geplant?
    Der Zins liegt bei 2,0% (10Jahre bei 2,5 Tilgung / Rate bei 637€ ) und 2,45% (15Jahre bei 3,0% / Rate bei 772€ ) und bei der KfW bei 1,35%.
    Sondertilgung kann gemacht werden, wird aber wohl schwierig, da ich das Geld für meine Meisterausbildung nutzen möchte.

  9. Avatar von Caspar2020
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Zitat Zitat von Andre1515
    Nur zur Info, es handelt sich um 170.000€ + 50.000€ KfW.

    Es ist alles nicht auf Kante genäht, aber mal so 400-500€ mehr an Rate kann schnell mal zum Problem werden, ich denke für fast jeden.
    Alleine das da KfW drin ist ne relevante Info. Schließlich tilgt man da deutlich schneller

    Warum sollte die Rate steigen? Wenn die Zins steigt würde sich bei gleichbleibender rate erstmal die Restlaufzeit ändern. Außer bei der KfW.

  10. Avatar von Caspar2020
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Zitat Zitat von Andre1515
    Der Zins liegt bei 2,0% (10Jahre bei 2,5 Tilgung / Rate bei 637€ ) und 2,45% (15Jahre bei 3,0% / Rate bei 772€ ) und bei der KfW bei 1,35%.
    Sondertilgung kann gemacht werden, wird aber wohl schwierig, da ich das Geld für meine Meisterausbildung nutzen möchte.
    Und wo siehst du da: "Es sieht so aus, dass die Rate in beiden fällen ungefähr die selbe wäre (+-10€). "

  11. Avatar von Andre1515
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Zitat Zitat von Caspar2020
    Und wo siehst du da: "Es sieht so aus, dass die Rate in beiden fällen ungefähr die selbe wäre (+-10€). "
    Entschuldigung, ich habe mich bei den Zinsen verschaut.

    Bei 10 Jahren: 170.000 x (2,15% + 3,0%) / 1200 = 729€
    bei 15 Jahren: 170.000 x (2,60% + 2,5%) / 1200 = 722€

    So müsste es stimmen. Der KfW Anteil bei 1,35% kommt dann noch hinzu. Wir machen die 25 Jahre mit dem Jahr Tilgungsfrei.

  12. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Hallo,

    also wenn du die Variante mit 10 Jahren wählen würdest, hättest du gegenüber der Variante mit 15 Jahren nach 10 Jahren etwas über 7000 EUR an Zinsen eingespart und einen ähnlichen Betrag mehr getilgt, wenn ich das richtig gerechnet habe.

    Das Problem ist jedoch, dass du dann bei der Variante mit 10 Jahren nach 10 Jahren eine Restschuld von etwas über 110.000 EUR hast (wenn ich richtig gerechnet habe) und evtl. zu einem deutlich höherem Zinssatz und evtl. niedrigerem Beleihungswert nachfinanzieren musst. Das könnte zum Problem werden.

    Die Schlussfolgerung muss jetzt nicht unbedingt sein, die Variante mit 15 Jahren zu wählen, sondern folgende Modifikationen vornehmen a) die Kreditrate erhöhen => höhere Tilgung, b) Sondertilgung fest einplanen, c) kleineres Haus bauen => niedrigeres Darlehen erforderlich!

    Grüße

  13. Avatar von Caspar2020
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Bei 10J sind es 113.000 + 33.000m von der KfW.

    Schon noch ein hübsches sümmchen

  14. Avatar von Caspar2020
    Caspar2020 ist offline

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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Aber selbst angenommen der Zins wäre bei 5% in 10J. Dann wäre mit der gleichen Rate die Bude in knapp weiteren 20J abbezahlt. Bei 4% mit gleicher Rate 17,3J

    Im z.b krassen Fall von 7% und gleicher Rate weitere 30J Jahre.

    Wir wissen ja nicht wie alt du bist, aber bis zum geplanten Rentenalter sollte man die Finanzierung abgeschlossen haben

  15. Avatar von Andre1515
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Zitat Zitat von Caspar2020
    Aber selbst angenommen der Zins wäre bei 5% in 10J. Dann wäre mit der gleichen Rate die Bude in knapp weiteren 20J abbezahlt. Bei 4% mit gleicher Rate 17,3J

    Im z.b krassen Fall von 7% und gleicher Rate weitere 30J Jahre.

    Wir wissen ja nicht wie alt du bist, aber bis zum geplanten Rentenalter sollte man die Finanzierung abgeschlossen haben
    Ich bin 28 Jahre und meine Freundin 30 Jahre. Ich bin irgendwie immernoch am Abwägen, was besser wäre.
    Wäre es auch sinnvoll bei 10 Jahren 2,5% Tilgung und bei 15 Jahren 2,0% Tilgung zu nehmen und eine Sondertilgung anzusparen?

  16. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Zitat Zitat von Andre1515
    Ich bin 28 Jahre und meine Freundin 30 Jahre. Ich bin irgendwie immernoch am Abwägen, was besser wäre.
    Wäre es auch sinnvoll bei 10 Jahren 2,5% Tilgung und bei 15 Jahren 2,0% Tilgung zu nehmen und eine Sondertilgung anzusparen?
    Man könnte die Rückzahlung so auslegen, dass die Kreditrate auch bei Eintreten eines schlechten Falles abgesichert ist. Ein schlechter Fall könnte sein, dass einer von euch (der mit dem höheren Einkommen) anstelle seines Gehalts ein niedrigeres Krankengeld, Arbeitslosengeld 1 oder eine niedrigere Berufsunfähigkeitsrente beziehen muss - falls eine Berufsunfähigkeitsversicherung besteht. So lange dieser schlechte Fall nicht eintritt, könnte man zusätzlich zur Kreditrate eine freiwillige Sondertilgung einplanen. Man könnte die Sondertilgung monatlich leisten, also z. B. ein Zwölftel der für das Jahr maximal möglichen Sondertilgung oder als Einmalzahlung. Den besten Effekt hinsichtlich Zinsersparnis und Beschleunigung der Rückzahlung erzielt man, wenn man zum 01.01. die für das Jahr maximal mögliche Sondertilgung auf einmal leistet.

  17. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Völlig falsches Finanzierungskonzept, Zins viel zu teuer für eine Kaufpreisfinanzierung.

    Welche Bank wurde angeboten und hat der Finanzberater keine anderen Ideen???

  18. Avatar von Caspar2020
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Zitat Zitat von noelmaxim
    Völlig falsches Finanzierungskonzept, Zins viel zu teuer für eine Kaufpreisfinanzierung.

    Welche Bank wurde angeboten und hat der Finanzberater keine anderen Ideen???
    Mal ohne alle Fakten zu kennen schon mal ein pauschales "viel zu teuer" in die Runde werfen.

    Was heißt den viel zu teuer? 10BP? Oder 100?

  19. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    @Caspar2020

    Ja natürlich, welche Informationen fehlen, wenn es heisst dass es sich um eine Kaufpreisfinanzierung handelt? Ich sehe doch die Zinsen, die sind schlecht, zu dem hat man sich bzw. hat sich der Finanzvermittler bei einem zu akzeptierenden Tilgungssatz von 3 % überhaupt keine Gedanken über ein zinsabgesichertes Modell gemacht.

    Was meinst du mit 100???

  20. Avatar von Caspar2020
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    Standard AW: Zinsbindung vs. Tilgung

    Die 100 bezog sich auf die basispunkte? Also, sprechen wir über 0,1% oder um 1%?

    Man kann die Annahme treffen das sich die 220k auf die kompletten Kaufpreis bezieht. Da sind ja 2% für 100% nicht wirklich teuer. Kann aber auch sein das im beleihungsausauf abgeschläge gemacht sind, dann ist 2% wieder gut.

    Außerdem hat der TE nicht wirklich so seiner Situation gesagt. Gibt da durchaus Banken wie z.b. DB die ja bonität miteinpreisen.

    Das das Konzept nicht das beste ist, bin ich übereins.

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