Ich schreibe momentan meine Masterarbeit im Bereich Erneuerbare Energien. Wirtschaftlichkeit war bisher leider nur ein Randthema (eigentlich nicht vorhanden) im Studium - Verzeiht mir daher bitte mein Halbwissen
Also, ich hab mich mittlerweile durch einige Bücher gewälzt (Wöhe, Kruschwitz, Busse von Colbe) und hoffe, dass ich einige Grundlagen gesammelt habe. Leider wird mir nun die Zeit mittlerweile Knapp... Daher bräuchte ich bzgl. folgender Fragen ein bisschen Hilfe von euch Finazprofis:
Ich berechne die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage. Betrachtungszeitraum: n=21a Der Strom meiner Anlage wird über 21 Jahre mit einem festen Vergütungssatz vergütet. Ich würde gerne Steuern (Einheitlicher Steuersatz), Abschreibung (Linear 5 %) und Kapitalkosten (z.B. EK/FK: 25/75) berücksichtigen. Es geht um eine große Anlage. Betreiber ist hierbei eine Projektgesellschaft (GmbH).
Da ich verschieden Anlagen vergleichen will macht für mich (soweit ich das bisher sehe) die Kapitalwertmethode am meisten Sinn (Bitte korrigiert mich!). Da ich die Fremdfinanzierung berücksichtigen möchte, kommen bei mir jedoch die ersten Probleme auf.
So wie ich das verstanden habe, wird bei der Standart Kapitalwertmethode von einem vollkommen Kapitalmarkt und mit einheitlichem Kalkulationssatz (geforderte Mindestzinssatz des Investors) gerechnet. Jetzt habe ich in einer Abschlussarbeit zum Thema im Kontext Solaranlagen eine Methode gefunden, welche die Kapitalwertformel mit dem WACC-Ansatz mischt. Anstelle des Kalkulationszinssatzes werden die gewichteten Kapitalkosten (mit Steuerberücksichtigung (1-S)) eingesetzt. In den Cashflows mindert die Kreditauszahlung in to die Investitionskosten danach werden die Zinsen + Tilgung in den CF als Ausgaben betrachtet. Nur die Zinsen mindern hier jedoch den Steuerpflichtigen Gewinn. Irgendwie kommt mit das komisch vor. Ist durch die Steuerberücksichtigung durch den WACC die Berücksichtigung im cashflow überflüssig?
In der Arbeit wird bei der Summe der diskontierten Cashflows explizit vom Kapitalwert geredet. Bisher hab ich den WACC-Ansatz jedoch nur im Kontext DCF-Methode gesehen. Ich habe den Verdacht, dass die Methode in der Arbeit der DCF-Methode entspricht. Dann würde der hier genannte Kapitalwert doch dem Gesamtunternehmenswert entsprechen, oder? Also dem diskontierten FCF. Kann das sein?
Ich könnte mich mit dem DCF WACC Ansatz anfreunden, nur habe ich in der Literatur nichts vergleichbares im Kontext mit der DCF beim Vergleich von Investitionen gefunden. Würde eine Fremdfinanzierung nicht der Prämisse eines vollkommenen Kapitalwertes widersprechen? Könnte ich für einen Investitionsvergleich anstelle der NPV auch die DCF-Methode nutzen und hier die Unternehmenswerte vergleichen? Der Fokus bei der DCF liegt doch eher in der Bewertung des EK-Marktwertes oder?
Wenn der Vergütungssatz der Anlage über den Zeitraum von t=21 fix ist kannst du mit dem Rentenbarwertfaktor rechnen um die Investition zum Zeitpunkt t=0 abzuzinsen. Damit kannst du die Investition dann mit anderen vergleichen, vorausgesetzt du hast die nötigen Informationen und eine entsprechende Alternative.
Alles was du oben aufgelistet hast lässt sich in die Berechnung problemlos mit einschließen, die (kalkulatorische) Abschreibung, der Steuersatz und die Eigen- bzw. Fremdkapitalkosten mit entsprechendem Kostensatz.
Wenn du einen Ansatz hast poste ihn ruhig, ist zwar schon etwas her bei mir aber vielleicht steige ich ja dann nochmal durch und kann dir helfen!