Mich interessiert, was allgemein sinnvoller sein kann bei der Tilgung eines Immobilien-Annuitätendarlehens: jährliche Sondertilgungen einplanen und/oder den Tilgungssatz erhöhen, so dass am Ende der Zinsbindungsfrist (noch ca. 10 Jahre; dann immer noch erwerbstätig - sofern keine Erwerbsunfähigkeit eintritt, wovon ich jetzt einmal nicht ausgehe) die Restschuld Null beträgt. Mir ist klar, dass die Antwort sicherlich von den Konditionen des Darlehens, von der Lebensplanung und der Art des Einkommens (eher regelmäßig oder auch einmal ein "Batzen" auf einmal; ggf. Erbschaft etc.) abhängt. Es würde mich freuen, wenn Ihr mir trotzdem von diesen Details abgesehen ein paar allgemeine Gedanken Eurerseits dazu mitteilen könntet. Vielleicht ist etwas dabei, was ich bisher so nicht bedacht habe. Jedenfalls schonmal herzlichen Dank.
Es gibt noch eine dritte Variante, statt Sondertilgungen.
Außerplanmäßige Einnahmen diszipliniert zur Seite legen* und wenn die Anschlussfinanzierung ansteht, dieses dann reduzieren.
EDIT: Bankkaufmann hat mal von einer Statistik geschrieben, wonach 80%(?) eine Sondertilgung wollen, diese aber nie nutzen. Woran das wohl liegt?
T.
*Geld z.B. Parken als Festgeld. Wer's spekulativ mag, kann das Geld ja auch in Fonds etc. stecken.
Danke, mangelnde Disziplin ist sicherlich einer der Hauptgründe, weshalb die Möglichkeit der ST nicht genutzt wird (ich sehe es ja auch bei mir so). Was aber das "Beiseitelegen" angeht: Wenn ich sagen wir einen DV-Zinssatz von 1,3% habe, aber beim Festgeld nur 0,5% bekomme, macht es doch mehr Sinn, das "übrige" Geld lieber gleich in eine monatliche höhere Tilgung zu stecken oder eben z.B. am Jahresende in eine ST. Oder was übersehe ich hier? Gut, der Vorteil eines "Beiseitelegens" ist sicherlich noch, eine Notreserve zu haben (die man ohnehin auch haben sollte; 2-3 Monatsgehälter?). Ich frage mich halt, was es für einen Unterschied macht, eine monatliche höhere Tilgungsrate zu haben im Vergleich zu einer niderigeren, dies dann aber mit einer jährlich wiederkehrenden ST zu begleichen: Wo ist der Unterschied - von der Disziplin abgesehen? D.h., macht es monetär und/oder "taktisch" einen Unterschied?
Speziell zur Disziplin: Wenn ich eine höhere monatliche Tilgung habe, bleibt z.B. weniger für einen Sommerurlaub. Bei niedrigerer Tilgung könnte ich dafür immer etwas zur Seite legen und dann mit einer Bonuszahlung im Herbst/Winter sondertilgen. Macht das nun mehr Sinn? Oder ist es eher ein "Sich-etwas-in-die-Tasche-Lügen"?
Hm ...
Vielleicht sollte man sich noch überlegen, wie Wahrscheinlich sind außerplanmäßige Einnahmen?
Also, wenns z.B. Gewinnausschüttungen gibt, oder Dividendenzahlungen etc. dann könnte man diese für Sondertligungen einsetzen.
Andersrum, eine Erbschaft etc. ist wohl eher weniger denkbar und auch nur einmalig.
Von den Gesamtkosten über die Laufzeit dürfte es keinen Unterschied machen, ob man nun regelmäßig oder über Sonderzahlungen tilgt. Es sei denn, die ein- oder andere Option schlägt sich in höheren Zinsen nieder.
Bei niedriger regelmäßiger Tilgung gibts weniger Risiko was die eigene Liquidität betrifft.
Ich habe das Glück, dass ich bei mir kostenlos sowohl die Tlgung jederzeit ändern kann als auch 5% Sondertilgung habe.
Die Sondertilgung nutze ich nicht und würde ich nur machen, falls ich mich entschliessen sollte mein 13. Gehalt dafür zu nutzen.
Ich hab lieber meine Tilgung von 2% auf 5% umgestellt. Sollte sich die Lebenssituation ändern kann ich dies ja wieder ändern. Finde dadurch hab ich mehr Flexibilität.
Da mein Zinsbindung auf 20Jahre ausgelegt ist sollte ich vorher schon fertig sein.
Desweiteren ist es für mich auch wie eine Art Eingekapital sparen für den Neubau in einigen Jahren. Auf der Bank bekomm ich derzeit nichts und die Zinsersparnis trotz unter 2% Darlehnszins ist nicht zu verachten.
Die Frage ist wie weit möchte man sich einschränken bzw. auf was möchte man verzichten und auf was nicht. :-)
Eine Finanzierung mit einer gesunden Tilgung von mind. 2% besser 3%
und 5-10% Sondertilgungsoption. Dann ist man sehr gut aufgestellt und kann flexibel reagieren.
Inzwischen ist mein persönliches Ziel zur Rente mit dem Haus fertig zu sein!
Weil die Belastung der Wohnungsrate / Hausrate sollte nicht wie ein Klotz am Bein hängen!
Garten / Außenanlage fertig usw. solche Dinge gehen im Augenblick bei mir vor.
Die 10% Sondertilgungsoption für Teil vom Kredit werde ich 2016 deshalb wohl nicht nutzen. (2017 sieht das schon anders aus)
eine interessante Diskussion. Ich behalte mir meine Flexibilität über halbwegs niedrige Tilgungsrate von 3 %. Ich habe nur 2 mal die Option kostenlos den Tilgungssatz zu ändern von daher werde ich dies nicht stetig gebrauchen. Die 5 % Sondertilgungen pro Jahr werde ich jedoch sofern das Geld dafür vorhanden ist, jedes Jahr tätigen und zwar immer am Anfang des Jahres. So wirkt sich das direkt auf die Zinsen aus. So bin ich mit dem Kredit schon nach knapp 11 Jahren fertig statt 15 Jahre. Sollte man dennoch einmal nicht die kompletten 5% ausnutzen oder die ST einmal komplett ausfallen lassen, steht dennoch keine Restschuld nach 15 Jahren da.
Derzeit bekommt man halt nirgends ohne großes Risiko mehr als den Zinssatz vom Darlehen .
@TE: Wenn du statt der Sondertilgung am Jahresende diese am Anfang zahlst, macht sich dies schon einmal bemerkbar. Teilst du den Betrag der ST durch 12 und erhöhst du deine monatliche Tilgung um diesen Betrag kommst du damit auch günstiger als wenn du den Gesamtbetrag am Jahresende bezahltst. Die größte Zinsersparnis hat man, bei gleiche Gesamtsumme, wenn man diese einmalig am Jahresanfang zahlt.