ich habe mich hier angemeldet, weil ich ein paar Fragen zu meinem Riester-Vertrag habe.
Kurz ein paar Infos zu mir: Ich bin 26 Jahre, kinderlos, ledig
Im Jahr 2009 habe ich einen Riestervertrag abgeschlossen (Zurich DWS Premium, Fondsgebunden). Dabei werden die Kosten auf 5 Jahre verteilt.
Nach 5 Jahren gezahlten Kosten begann ein neuer 5 Jahres Kostenblock mit allen Gebühren (Grund: Gehaltssprung) und dieser wird sich beim nächsten Gehaltssprung wiederholen.
Kurz zusammengefasst: Meine eingezahlten Beiträge gehen Jahr für Jahr hauptsächlich für Gebühren drauf. -.-
Da ich diese Miesere beenden möchte, bin ich mir nicht sicher, ob es sinnvoller ist, den Vertrag bis zum Rentenbeginn (voraussichtlich im Jahr 2056) ruhen zu lassen / beitragsfrei zu stellen oder den Vertrag sofort zu kündigen?
Ich habe folgende Summen bezahlt / erhalten (Hochrechnung bis 31.12.2016):
Einzahlungen: 5.500 EUR
Erhaltene Zulagen: 1.200 EUR
Steuervorteile: 900 EUR (gesonderte Feststellung nach §10a Abs 4 EStG in meinen Steuerbescheiden)
Ist meine Rechnung korrekt, dass ich von meinen eingezahlten 5.500 EUR dann 4.600 EUR verloren hätte, wenn ich den Vertrag kündige?
Und somit im Gegenzug beim Ruhen des Vertrages 39 Jahre nur eine kleine Verwaltungsgebühr bezahlen muss?
Ich bin wirklich ratlos, was in meiner Situation die beste Entscheidung ist (kündigen oder ruhen). Ich ärgere mich zu tiefst, dass ich dem Versicherungsvertreter vertraut habe und in all den Jahren so viel Geld aus dem Fenster geworfen habe.
Bei 5500€ Einzahlung und 900€ Steuervorteil hast du ja effektiv nur 4600€ eingezahlt - und 1200€ Zulagen erhalten -> 5800€ auf dem Konto - minus 2500€ Kosten (wären dann 3300€) - wiehoch ist denn der aktuelle Stand der Fonds?
Bei Riester sollte man später ja min. Einzahlung + Zulagen erhalten?
Was mich stört: Ich zahle akutell zwischen 500 und 600 EUR Gebühren im Jahr, d. h. mein Guthaben ist am Ende geringer als meine Einzahlungen (Trotz Zulage + Steuervorteile).
Wenn ich gegenrechne:
Ich lege im Jahr 1.200 EUR auf mein Tagesgeldkonto bei 0,35 % Zinsen = 1204,20 EUR Guthaben (Risikolos, ohne Verluste) gegen
Riester Einzahlung 1.200 EUR - 550 EUR Gebühren + 154 EUR Zulage + ca 200 EUR Steuervorteil = ca. 1.000 EUR Guthaben (Was bei Renteneintritt noch versteuert werden muss sowie mit Kursrisiko des Fonds, Verluste möglich)
Differenz: 200 EUR (Den Fonds mal weggelassen)
Oder kann ich das so nicht rechnen?
Ich hoffe, dass ich nicht zu viele Fragen auf einmal stelle
Welche Kurssteigerungen haben denn die Fonds pro Jahr - bei 4% sind das bei 4000€ Guthaben schonmal +160€ - wird im Laufe der Jahre mehr ...
bei später garantierten 1200+154€ pro Jahr ...
Bei deinen 0,35% mußt du noch Kapitalertragssteuer zahlen +Soli/Kirchensteuer - wenn du dann noch 2% Inflation hinzurechnest, bist du sehr wohl im Verlust.
(Solange es noch positive Zinsen auf Tagesgeld gibt ...)
Vielleicht solltest du dch bei der Verbraucherzentrale beraten lassen?
Nach 5 Jahren gezahlten Kosten begann ein neuer 5 Jahres Kostenblock mit allen Gebühren (Grund: Gehaltssprung) und dieser wird sich beim nächsten Gehaltssprung wiederholen.
Wenn Du aufgrund des Gehaltssprungs mehr einzahlen musst, fallen natürlich im Verhältnis mehr Kosten an.
Zitat von mg21
Kurz zusammengefasst: Meine eingezahlten Beiträge gehen Jahr für Jahr hauptsächlich für Gebühren drauf. -.-
Das erscheint mir unwahrscheinlich. Du schreibst doch selbst, der Fonds wäre mit 300 € im plus. Wieso gehen dann die eingezahlten Beiträge hauptsächlich für Gebühren drauf?
Zitat von mg21
Da ich diese Miesere beenden möchte, bin ich mir nicht sicher, ob es sinnvoller ist, den Vertrag bis zum Rentenbeginn (voraussichtlich im Jahr 2056) ruhen zu lassen / beitragsfrei zu stellen oder den Vertrag sofort zu kündigen?
Du könntest auch einen Produkt- und Anbieterwechsel in Erwägung ziehen.
Zitat von mg21
Ich habe folgende Summen bezahlt / erhalten (Hochrechnung bis 31.12.2016):
Einzahlungen: 5.500 EUR
Erhaltene Zulagen: 1.200 EUR
Steuervorteile: 900 EUR (gesonderte Feststellung nach §10a Abs 4 EStG in meinen Steuerbescheiden)
Ist meine Rechnung korrekt, dass ich von meinen eingezahlten 5.500 EUR dann 4.600 EUR verloren hätte, wenn ich den Vertrag kündige?
Du würdest den Wert des Fonds bekommen und müsstest die Zulagen von 1.200 € und die Steuervorteile von 900 € zurückzahlen. Wenn der Fonds aktuell mit 300 € im plus liegt und Dir 2.500 € Kosten abgezogen wurden, dann hat der Fonds doch insgesamt 2.800 € erwirtschaftet. Wenn er die Kosten nicht erwirtschaftet hat, dann würde ich die Reißleine ziehen, weil die Börse von 2009 bis heute ganz ordentliche Kursgewinne gemacht hat. Mein Sohn hat z. B. mit seinem Uni-Riesterfonds von 2008 - 2015 die Einzahlungen und Zulagen mehr als verdoppelt.
Und somit im Gegenzug beim Ruhen des Vertrages 39 Jahre nur eine kleine Verwaltungsgebühr bezahlen muss?
Zumindest wären am Ende die Einzahlungen einschl. Zulagen gesichert. Für den Fonds mit Versicherungsmantel hättest Du vermutlich auch noch einen guten Höchstrechnungszins.
Zitat von mg21
Ich bin wirklich ratlos, was in meiner Situation die beste Entscheidung ist (kündigen oder ruhen). Ich ärgere mich zu tiefst, dass ich dem Versicherungsvertreter vertraut habe und in all den Jahren so viel Geld aus dem Fenster geworfen habe.
Im Augenblick scheint es aufgrund der extrem niedrigen Zinsen keine Alternative zum geförderten Riester zu geben. So schreibt man es zumindest hier.
Können kannst du schon, ist aber nicht, weil der Gebührenblock niemals nicht so hoch ist wie von dir beschrieben ("500-600€ im Jahr"). Riester und Fonds ist immer eine Sache für sich, ich habe bis heute aufgrund der zu stellenden Kapitalgarantie nicht verstanden, welcher Sinn dahinter stecken sollte. Wenn Riester als Konzept infrage kommt und man unbedingt "was mit Fonds" machen möchte, dann doch bitteschön einen kostengünstigen Versicherer wählen, der die potentiellen Verrentungsfallstricke von Fondssparplänen nicht hat, eine Investition in günstige Fonds zulässt und den Versicherten auch fair an evtl. Kickbackzahlungen beteiligt. Aber doch keinen Quatsch wie UPR oder RRP. Dennoch darfst du mir glauben: Es gibt Versicherer, die treiben es noch wilder als die Zurich.
Für den Fonds mit Versicherungsmantel hättest Du vermutlich auch noch einen guten Höchstrechnungszins.
Nein.
Im Augenblick scheint es aufgrund der extrem niedrigen Zinsen keine Alternative zum geförderten Riester zu geben. So schreibt man es zumindest
Schreibt ein Anbieter von Riesterverträgen. Quelle surprise...
das Dilemma hat man bei allen Riester und LV+Rentenprodukten. Erhöhung heißt direkt neue Abschluss und Vertriebskosten. Ist leider so.
Mit Riester machte der Staat die Versicherungen reich. Dafür gibt's nette Incentivepartys wie bei der ERGO.
das Dilemma hat man bei allen Riester und LV+Rentenprodukten. Erhöhung heißt direkt neue Abschluss und Vertriebskosten. Ist leider so.
Mit Riester machte der Staat die Versicherungen reich. Dafür gibt's nette Incentivepartys wie bei der ERGO.
Hast du dich langsam genug ausgeheult? Was können andere für deine eigene Blödheit?
Als Info, zum Vergleich und wer mag gerne zur Diskussion, bringe ich mal meine Riester-Statistik ein. Der Vertrag wurde im Dezember 2005 abgeschlossen bei der DEVK.