ich befasse mich zurzeit mit Anlagemöglichkeiten in ETF's und möchte einen Sparplan für einen Fonds erstellen, der aus Aktien dividendenstarker Unternehmen besteht. Auch hierfür gibt es inzwischen auf dem Markt eine Vielzahl an Fonds, die man anhand der üblichen Kennzahlen miteinander vergleichen kann.
Außer der Gesamtkostenquote, Replikations- und Ausschüttungsart gibt es naturgemäß kaum Unterschiede zwischen ETF's. Das entscheidende Kriterium ist vielmehr, auf welchem Index der jeweilige ETF basiert, deswegen ja "Indexfonds". Der Vergleich zwischen den einzigen Indizes kommt mir in den zahlreichen Veröffentlichungen zu diesem Thema speziell bei dividendenorientierten ETF's ein bisschen zu kurz. Es gibt z.B. mit dem STOXX Global Select Dividend 100, MSCI Europe High Dividend Yield , S&P Global Dividend Aristocrats und dem guten alten DivDax eine ganze Reihe Dividendenindizes, die sich in ihrer Methodik teilweise deutlich unterscheiden. Dieser Aspekt findet bei den Vergleichen zwischen den ganzen ETF's m.E. kaum Beachtung und darüber wundere ich mich.
Die Webseiten, auf denen ich bisher ETF's verglichen habe, bieten bei der Vorauswahl nicht einmal die Möglichkeit an, auszuwählen, welchen Index man bevorzugt, sondern man findet diese Angabe erst später irgendwo versteckt in der Detailansicht der Fonds. Da ich nur wenig Erfahrung mit Aktienfonds habe, fehlt mir möglicherweise auch einfach der Blick fürs Wesentliche.
Es interessiert mich, wie das diejenigen in diesem Forum sehen, die schon Erfahrungen mit (dividendenorientierten) ETF's gemacht haben. Habt Ihr Euch eingehend mit den Indizes beschäftigt und erst dann einen Fonds ausgewählt, der auf Eurem bevorzugten Index basiert? Oder war diese Frage für Euch eher zweitrangig?
Zunächst einmal meine Meinung zu der grundsätzlichen Thematik. Dividenenstarke Indices bringen keinen Vorteil ggü. einer nicht gewichteten Anlage. (siehe Chart)
Ich habe damals auch geglaubt, dass dieses Verkaufsargument (Dividendenstarke Titel - Sicherheit - Rendite usw.) mir einen Vorteil bei der Geldanlage verschafft. Dem war aber dann eben nicht so. Danke hier an den "netten" Bankberater.
Setze dich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen im Portfoliomanagement auseinander (Moderne Portfoliotheorie) und baue auf dieser Basis dein Depot auf. Kaufe keine aktiven Fonds, die mit irgendeiner tollen Weisheit beworben werden.
Die meisten bringen nur dem Berater/Vermittler eine schöne neue Uhr.
Also einen aktiven Fonds ziehe ich ohnehin nicht in Betracht, sondern einen ETF der auf einen Index dividendenstarker Aktien basiert. Wenn ich bedenke, wie die Indizes für Dividendentitel (hier: Stoxx Global Dividend) konzipiert werden, sehe ich schon Gemeinsamkeiten mit aktiven Fonds, nur dass hier halt der Index gemanagt wird und nicht der Fonds, da es ja ein ETF ist. Darauf zielte auch meine Frage ab, also ob sich jemand mit den verschiedenen Indizes beschäftigt hat.
Unabhängig von dieser Frage finde ich den Vergleich in Deiner Grafik zwar interessant, aber würde daraus keine Prognose für die Zukunft ableiten. Die letzten 5 Jahre waren halt sehr gute Börsenjahre, was m.E. auch an dem Einbruch 2008/2009 liegt, sodass die Kurse von einem niedrigen Niveau aus gestartet sind. In so einer Phase scheint es mir normal zu sein, dass dividendenstarke Firmen tendenziell schlechter abschneiden als der Gesamtmarkt, da solche Firmen i.d.R. bereits langfristig etabliert sind und nur noch wenig Wachstumspotenzial bzw. eine geringe Volatilität aufweisen, was in Abschwungszeiten durchaus positiv ist. Aber da ich wie gesagt nur über sehr wenig Erfahrung mit Aktienfonds verfüge, ist das jetzt mehr aus der Hüfte geschossen als fundiert analysiert.