PKV - aber welche?

Moin,

- generell sind Aussagen wie " ich bin unzufrieden" genauso wenig hilfreich wie "ich bin super zufrieden", es ist ja immer eine persönliche Sichtweise der Dinge, es gibt unter Garantie 1000 andere, die die das genau anders bewerten
- insofern helfen diese Aussagen relativ wenig ("jeder Popel fährt nen Opel..Schrottkarre.. Ich dagegen bin mit meinem Opel Zafira total zufrieden, der hat einen integrierten Fahrradträger - für einen Triathleten genial..)
- hoffe, es wird klar, was ich damit meine? ist mit Versicherungen ähnlich wie mit Autos...
- es gibt m.E. nur einen vernünftigen Weg, den passenden Versicherer zu finden:
1 - was gibt es im Markt zu kaufen, welche Vertragsbedingungen bieten die einzelnen Versicherer an (dabei geht es nicht um so banale Dinge wie 1 Bett oder 2 Bett, wieviel für die Brille und die Zähne!)
2 - was davon will/muss ich unbedingt haben? Worauf bin ich ggfls. bereit zu verzichten?
3 - bin ich bereit, den entsprechenden Preis zu zahlen? - falls nicht ---> zurück zu Schritt 2
4 - begleitend zu 1,2,3: genaueste Aufbereitung der persönlichen Gesundheitshistorie -> Risikovoranfrage --> zu welchen Konditionen nimmt mich mein Wunschversicherer --> evtl. wieder zurück zu Schritt 2

Alles andere ist heiteres Tarife raten - da kann man genauso 10 Angebote an die Wand pinnen und mit einem Dartpfeil drauf werfen!

Ja sowas gibts auch von der Stiftung Ratetest...wenn sie mal nicht damit beschäftigt sind Hundefutter oder Tampons zu bewerten, versuchen die sich auch mal an Krankenversicherungen.

Generell: Wechsel von einer PKV zur anderen sollte immer sehr,sehr gut überlegt werden! Eigentlich nur überlegenswert, wenn Schritt 1 und 2 ergeben, dass ich irgendetwas unbedingt haben will/brauche - aber bei meinem Versicherer nicht dazu kaufen kann! Hier um Himmels willen keine Schnellschüsse los lassen!

Zitat von Akino

Den Anmerkungen/Hinweisen von Herrn Wolnitza kann man im Grunde nichts hinzufügen, da sie genau das beschreiben, worauf man achten sollte. Vor allem der Punkt "Schnellschüsse" sollte definitiv beachtet werden, da man diese im Anschluss gerne bereut und nur in den seltensten Fällen wieder korrigieren kann.

Wenn man möchte, kann man natürlich einzelne Tarife bzw. Versicherer vergleichen lassen. Das habe ich vor Kurzem über https://privatekrankenversicherungtests.de/ selber auch getan, mich schlussendlich aber gegen einen Versicherungswechsel entschieden, da die jährliche Ersparnis nur sehr gering gewesen wäre. Der günstigste Tarif ist halt nicht immer auch der Beste und man sollte genau prüfen, welche Leistungen man selber erwartet. Wer das nicht weiß, dem kann man auch nicht wirklich helfen.

Sorry, wenn ich grade mal einschreite:
Den Besuch der beworbenenen Seite (vermutlich Hauptzweck des oben zitierten Postings!) kann man sich ruhigen Gewissens schenken.

Dort heisst es z.B.
Zitat:
Das Team von privatekrankenversicherungtests.de unterstützt bei der Suche nach der besten privaten Krankenversicherung. Wir bieten Ihnen viele private Krankenversicherung Testergebnisse kostenlos und sofort abrufbar direkt online an. Die aktuellsten Bewertungen für die PKV 2016 kommen von Franke & Bornberg aus Mai 2016 (erster Absatz), dem Map-Report Februar/2016 (siehe zweiter Absatz) sowie Focus-Money 2/2016 (dritter Absatz). Zu den beliebtesten PKV Tests gehören die Bewertungen von Stiftung Warentest. Zusammen mit der Zeitschrift Finanztest veröffentlicht Stiftung Warentest PKV Tests. Der aktuelle Test der privaten Krankenversicherung wurde von test.de im Mai 2014 veröffentlicht. Neben Stiftung Warentest gibt es noch Testergebnisse zur PKV wie ... Zizat Ende

Ein paar Anmerkungen dazu:
Schon der Begriff "Test" ist an dieser Stelle (bewusst?) irreführend!!
Wie teste ich einen Staubsauger? Wie eine Waschmaschine? Richtig ich schliesse das Ding an und kann dann testen, probieren und bewerten.
Wie bitte schön "teste" ich denn eine Krankenversicherung? Keiner der an diesem Spiel Beteiligten hat vermutlich bei allen Krankenversicherern einen Vertrag abgeschlossen, um dann zu "testen", ob die z.B. das Lasern der Augen bezahlen..oder eine Herztransplantation im Ausland..oder..oder..
Der Begriff Test aber suggeriert: Wir haben es auf Herz und Nieren geprüft, wir wissen genau Bescheid. Klingt besser als: Wir haben bewertet, sorgt für höhere Auflage...
In Wirklichkeit ist es ein mehr als fragwürdiges Kratzen an der Oberfläche der Vertragsbedingungen - ein Raten, Ranken und individuelles Bewerten.
Es werden willkürlich Bewertungskriterien zusammengestellt, Bedingungen oberflächlich ausgewertet und ein Gesamturteil vergeben (Drei Sternchen, 5 Kochlöffelchen und was sonst noch alles da verteilt wird)
Das wirtschaftliche Interesse dahinter besteht darin, die produzierten und verteilten Gütesiegel (=geschütztes Markenzeichen des jeweiligen Rate-Hauses!!) für teures Geld an die bewerteten Gesellschaften zu verkaufen.
(Die wollen das natürlich auf ihren Flyern, auf Ihrer Homepage etc. überall abdrucken)
Auch Stiftung Ratetest macht da keine Ausnahme: Für das Abdrucken einer guten Bewertung müssen die Gesellschaften erhebliche Jahresgebühren überweisen.
Welches Interesse sollten diese ganzen Rate-Häuser also haben, irgendeinen Versicherer mit grottenschlechten Vertragsbedingungen so richtig blosszustellen? Oder einfach nurmal auf vorhandenen Schwachpunkte in den Vertragsbedingungen der einzelnen Gesellschaften hinzuweisen?

Mag jeder mal in einer ruhigen Sekunde drüber nachdenken, was von einem Berater/Makler/Vertreter zu halten ist, der sich in seinem Verkaufsgespräch (Beratung kann man das nicht nennen) auf solche Sternchen, Gütepunkte und Kochlöffelchen stützt.