wir sind eine kleine Familie bestehend aus 3 Personen. Mein Mann ist derzeit Alleinverdiener. Ich bin in Elternzeit und da noch ein weiteres Kind geplant ist würde sich das wieder verlängern. Mein Mann verdient 2300 Euro und wir bekommen 190 Euro Kindergeld. Da wir eine größere Wohnung brauchen und diese in einem ähnlichen Preissegment liegen würde, als wenn wir ein Haus abzahlen, würden wir lieber selber bauen. Geplant ist eine Finanzierungssumme von 230.000 Euro. Die Nebenkosten haben wir angespart. Da wir kein Eigenkapital haben wollen wir Eigenleistung in den Bau einbringen. Geschätzt um die 10.000 Euro. Die monatliche Rate möchten wir auf 700 Euro ansetzen. Nun zu eurer Einschätzung. Ist das möglich und wie am Besten? Wir überlegen KFW Gelder einzubeziehen und einen Bausparvertrag.
Wow die Anfragen hier werden ja immer unrealistischer. Das Vorhaben ist nicht nur knapp nicht realisierbar, es ist jenseits von Gut und Böse. Das Haus wird nicht ansatzweise am Ende für die genannte Summe fertig dort stehen, und bei dem sehr niedrigen Einkommensniveau ist auch keinerlei Puffer da, nach und nach alles vernünftig zu machen.
Bei 800 Rate (ist natürlich eine komplett unrealistische Rate für einen Neubau quasi ohne Eigenkapital), 300 Nebenkosten, und Leben muss man ja auch noch irgendwie, wo soll denn da noch etwas für die Instandhaltungsrücklage übrig bleiben, geschweige denn für alle anderen Sachen, die am Haus noch nicht fertig sind...
Kurz und knapp: Neubau ist ein Ding der Unmöglichkeit ohne deutlich mehr Eigenkapital und/oder Einkommen.
Das mit der Firma kann man aus verschiedenen Perspektiven sehen. In unserer Region wird viel mit denen gebaut und es gibt da auch viele zufriedene Bauherren. Das das kein Architektenhaus ist war mir klar und auch nicht unser Anspruch. In dem Bericht sind unten auch einige Kommentare, sind ebenfalls interessant.
Wir haben uns mal von einer Bank beraten lassen und würden eine entsprechende Finanzierung bekommen können. Allerdings auf mehreren Standbeinen aufgebaut. Wir werden uns auch noch mit der Baufirma zusammensetzen und die Kosten realistisch aufstellen. Unser Finanzberater hat uns auch daruf hingewiesen das noch zusätzliche Kosten anfallen, die aber alle noch konkret mit ihm und der Baufirma aufgeschlüsselt werden. Danach könnten wir eine Finanzierungssumme festlegen. Unsere Rate wird nicht über 700 betragen bei 2% Tilgung, weil wir durch die Eigenleistungen weg von der 100% Finanzierung kommen. Wir müssen jetzt erstmal abwarten und rechnen, was das Haus mit Nebenkosten kostet.
Ein Bausparvertrag wird auch dabei sein das stimmt
Na da ist der Bankberater aber ja genauso uneigennützig wie der Frenchisenehmer von T&C..... Die wollen alle nur Euer Bestes......
Berry,
wir gönnen Euch echt das Eigenheim, aber die Zahlen passen nicht. Da lässt sich u.U. wirklich was konstruieren, damit man dann das alles schöngerechnet hat, aber das bringt Euch in echt große Schwierigkeiten sobald da irgendwo was passiert. mal 3-6 Monate ALG1 -> aus die Maus..... Mal in Krankengeldbezug geraten -> Pleite....
Und wie schon geschrieben wurde, es wird nicht bei den Baukosten bleiben.
Mit den Risiken hast du schon Recht. Es würde dann echt problematisch. Es ist zwar unwahrscheinlich das mein Mann arbeitslos wird aber trotzdem sollte man es bedenken. Wir überlegen ja noch, was wir nun machen. In ein paar Jahren könnte ich ja auch wieder arbeiten. Dann sieht es wieder besser aus.
Bevor sich die finanzielle Situation nicht verbessert bzw. bevor du nicht sicher wieder im Job stehst, lasst die Finger vom Eigenbau, speziell unter den genannten Bedingungen!
Jetzt mal aus Sicht von jemandem, der eine ähnliche Situation hat. Mein Mann hat etwas mehr Einkommen und wir haben 3 Kinder. Und deutlich mehr Eigenkapital. Wir haben uns wegen eines Town and Country Hauses beraten lassen. Der Preis, der genannt ist, ist definitiv nicht der Endpreis. Da kommt noch einiges mehr dazu, egal was die dort erzählen. Alles gut in Klauseln versteckt. Und Außenanlagen mal eben von Eigenkapital zu bezahlen ist auch unmöglich, weil die Rate des Hause + NK und was sonst so anfällt definitiv wenig Spielraum für Spareinlagen lässt. Und man muss ja auch noch beachten, dass man immer was auf der Seite haben muss falls was am Haus ist, das Auto kaputt geht, Waschmaschine etc.
Für eine Außenanlage werden auch 15 000€ fällig. Und ihr wollt doch, dass der Garten jetzt benutzbar ist, wo das Kind noch klein ist.
Wir haben jetzt ein Haus für 225000€ gekauft, da ist alles fertig und muss nur etwas renoviert werden. Das war die bessere Wahl.
Alles fertig, muss nur in ein paar Zimmern renoviert werden.
Ihr habt es doch nicht eilig, lieber den Immobilienmarkt beobachten und dann reagieren, wenn sich was geeignetes findet.
Würde auch zum Gebrauchthaus raten, obwohl der örtliche T&C Partner nicht der schlechteste zu sein scheint.
Ist einfach besser kalkulierbar.
Die Bautagebücher im Internet beweisen ja auch, daß es teuerer wird. Und die Tagebücher sind alle ein paar Jahre alt, bevor die Schutzsuchenden kamen und die Preise doch merklich stiegen.
Und bitte: Wenn ein "Berater" in diesen Tage bei einer knappen Finanzierung noch mit einer Bausparkasse ankommt, würde ich das Weite suchen.
P.S: Die T&C Häuser sehen innen wie außen nach sozialem Wohnungsbau aus. Aber Geschmackssache.
P.P.S: Wie liegt denn ein Scanhaus? Sollen recht gut sein, obwohl verklinkerte "Holzkiste".
Ich weiß auch gar nicht ehrlich gesagt um was es noch geht. Ich denke dass dieses Beispiel wunderbar untermauern kann, warum ich immer Wert drauf lege, dass wenn es denn dann schon unbedingt sein muss, die Finanzierung durch einen umsichtigen, gewissenhaften und erfahrenen Finanzierungsmakler begleitet wird.
Ich habe zu dem Thread ja schon meine Meinung geschrieben, machbar, aber gefährlich, da Kosten weglaufen können (werden), vieles nicht bedacht wird und einiges schön geredet werden wird durch die Finanzierer und insbesondere durch die Hausverkäufer. Bei solchen knappen Kalkulationen wird kein Geld für Bodengutachten, Bausachverständigen und Reserven da sein, aber eben bei diesen krappen Finanzierungen/Bauvorhaben müsste dies eigentlich der Fall sein. Eines sei vorweg genommen, die Aussenanlagen werden aller Voraussicht nach in 5 Jahren noch nicht begonnen sein, sollte nicht unerwarteter Geldsegen eintreffen. Sollte Geld über sein, Geld angespart werden wird dieses für ganz andere Dinge aufgewendet werden müssen, die die Funktionalität des Hauses gewährleisten bzw. betreffen oder eben innen benötigt werden, eben weil diese nicht bedacht waren.
Was ich aber bedenklich finde ist die Tatsache, dass man sich hier Rat holt, sich informiert, dem vetraut was hier so an Meinunen vorherrschen und kundgetan werden aber bezüglich der Finanzierung ein Berater vor Ort der Mann der Fälle ist. Da wird in einem Unterbereich Finanzierungen des Forums über den Bau und die Sinnhaftigkeit als Solches gesprochen, die Finanzierung aber wird mal nebenbei erwähnt, diese - das Zünglein an der Waage bei solch einer ganzheotlich engen Kalkulation - wird vor Ort besprochen, natürlich mit Bausparen, ohne KfW Mittel und vor allem ohne die Berücksichtigung von Landesfördermitteln!
Man gewinnt so den Eindruck, als ginge es nur um die Realisierung des Vorhabens auf und um jeden Preis. Möglicherweise verkenne ich das, aber ich werde das Gefühl nicht los, man geht das Vorhaben nicht ganzheitlich an und da beginnen die Fehler, da nimmt das Baudrama meistens seinen Lauf. Übersehen, unterschätzt und falsch bewertet wird dann im Nachgang noch viel mehr.
Wir haben jetzt länger überlegt und haben uns gegen den Neubau entschieden. Ihr habt schon Recht, dass mit höheren Kosten zu rechnen ist und bei unserem Einkommen die monatliche Belastung zu hoch ist. @noelmaxim und eure Meinungen sind uns durchaus längere Zeit durch den Kopf gegangen aber das man auch mal bei einer ansässigen Bank fragt ist denk ich nicht verwerflich. Auch wenn die Bank uns den Kredit geben würde, möchten wir nicht mehr. Eure Meinungen haben uns zu Denken gegeben und wir überlegen nun was wir anstatt des Neubaus realisieren könnten.
Es wurde ja schon vorgeschlagen ein älteres Haus zu kaufen. Ist zwar hier schwierig aber vielleicht ist das eine bessere Wahl? Bis zu welchem Betrag meint ihr könnten wir schauen?
ohne dass ich jetzt vorab mal schaue ob die Wunschrate in die Haushaltsberechnung bei euch passt und ein positives Kreditvotum gewährt werden kann, wäre es sinnvoll das ihr uns noch mal mitteilt, ob es bei der Wunschrate für die Zins-, und Tilgungsrate von 700 Euro bleiben soll. Ebenso ob die 20.000 Euro Eigenkapital weiterhin zur Verfügung stehen. Anhand dieser kann man - ein individuelles und sinnvolles Finanzierungskonzept in punkto Zinsfestschreibungszeit und Sicherheit unterstellt - dann eine Finanzierungssumme ermitteln.
Man muss dann sehen ob diese ermittelte Summe für ein Kaufpreis (nach Abzug der Erwebsnebenkosten und dem Einsatz der mal angegebenen 20.000 Euro EK) dann ausreicht oder ob der Kaufpreis geringer gewählt werden muss, weil Renovierungen und Modernisierungen zusätzlich anfallen. Das hängt dann ja ganz von dem Zustand des Kaufobjektes und den ENK (ggf. Makler) ab.
Schön dass ihr so einsichtig seid und dass das Forum hier einen Beitrag dazu geleistet hat!
ich würde mal aus dem Bauch heraus sagen bis 200.000 EUR. Dann bleibt Ihr bei 2%Eff + 2% Tilgung unter 700 EUR Rate. Aber denke jemand wie Noelmaxim kann sicher, wenn er mehr Details kennt, eine bessere Einschätzung abgeben.
Ja Herrmueller, so sehe ich das auch. Ggf. muss aber - um gute Konditionen zu generieren - ein Nachrangdarlehen eingebaut werden, dies gilt es ebenso zu berücksichtigen wie ggf. Maklerkosten, dann reicht das EK nicht mehr aus, um die Erwerbsnebenkosten zu bedienen, entsprechend fällt man im Beleihunsgwert aus der 100% Grenze raus. Dem stelle ich aber die Option entgegen, Landesfördermittelinanspruchnahme zu prüfen.
Alles in Allem um die 220.000 - 230.000 Euro Gesamtkosten abzgl. des Eigenkapitals - somit so um die 215.000 Euro Kaufpreis/Kaufpreis plus Modernisierungen-Renovierungen ist eine gute und darstellbare Summe.
Für 200000 bekommt man bei uns fast nur Häuser, die modernisiert werden müssen. Wie viel Geld dürften wir denn dafür noch ausgeben? Die KFW bietet ja so ein Programm " energieeffizient sanieren". Wäre es eine Option zusätzlich diesen Kredit von der KFW zu beantragen?