mein Mann und ich (26 und 30 Jahre) sind derzeit am überlegen, ob wir uns nicht doch ein Eigenheim leisten können. Da wir die letzten Jahre über 60.000,- EUR an Miete gezahlt haben, ist der Frust natürlich groß. Wir sind beide Vollzeit-Angestellte mit unbefristeten Arbeitsverträgen, und haben ein monatliches Einkommen von 3.300,- EUR. Aktuell zahlen wir 1400,- EUR Warmmiete und wir kommen gut über die Runden. Allerdings konnten wir bisher kein Eigenkapital ansparen, weil das meißte Geld dann eben doch für die Miete drauf ging. Unser Schufa-Score liegt jeweils bei 97,3 %. Meint ihr, es macht Sinn mal bei Banken anzufragen oder belächeln die eher unsere Pläne?
Über eine erste Einschätzung wäre wir euch sehr dankbar!
Ok, aber geht es da wirklich um euch, oder ging es um euch oder um den Vater? Der Vater hat in seinem Handeln scheinbar seinen Sinn gesehen, dieses als seine Lebensaufgabe gesehen, kann man dagegen was sagen? Geht es bei den Fragenden nicht eben auch genau darum? Mag sein dass du anders denkst, dass kritisiere ich auch überhaupt nicht, aber geht es nicht um denjenigen, der über die Investition, über das Vorhaben nachdenkt, ja auch dafür dann Sorge targen muss, dem auch gerecht zu werden? Dürfen und können wir da einfach so reinargumentieren, weil wir das vielleicht anders sehen? Gar nicht mal falsch oder richtig, einfach nur anders?
Ob sich was gelohnt hat mache ich nicht nur an dem materiellen Erfolg abhängig, bei dem Vater kann ich mir vorstellen dass es ihn erfüllt hat, glücklich gemacht hat für euch zu sorgen, Werte zu schaffen, ja vielleicht nicht rumzugammeln, in Kneipen abzuhängen ( was aber auch sein muss) sondern zu schaffen, sich zu beschäftigen und immer dabei euch im Kopf, denen was mitzugeben, denen etwas zu geben, etwas zu hinterlassen. Wir mögen das anders sehen, denn Sinn und den Nutzen darin nicht, aber dein Vater hat es bestimmt glücklich gemacht. Weisst du wie viele Kinder es sich wünschen, im Eigenheim aufzuwachsen?
Das meine ich mit, lass doch jeden so wie er meint, keine Gleichmacherei, keine Vorschriften, Anmaßungen und Vorhaltungen. Jedem sein Gedankengang, jedem seine Auseindersetzung mit Gedanken, jedem sein Versuch - hier Wohneigentum - Träume zu realisieren.
Nicht nur dass wir es anders gemacht hätten, vielleicht hätten wir es genauso vom Vorhaben wie dein Vater gemacht, nur falsch! Ich schließe nicht von mir auf andere, jeder hat seine Motivationen, Fähigkeiten und Charaktereigenschaften etwas zu schaffen, zu unternehmen oder zu unterlassen. Mein Job ist es nicht Träume platzen zu lassen, sondern diese - so es denn möglich ist - zu realisieren und das dann wieder mit meinen Eigenschaften, mit meinen Ansichten ganzheitlicher und verbraucherschutzorientierter Finanzierungsberatung, mit meinem Verständnis mit der Ökonomie der Fairness und Vernunft.
@nexttry
Schau doch einfach mal in deinem Umfeld, welcher Rentner stellt sich mal grundsätzlich gesehen besser, der mit bezahltem Wohneigentum oder der, der zur Miete wohnt?
Auch das ist ein ganz typischer Logikfehler. Weil jedes Pferd ein Tier ist, ist noch lange nicht jedes Tier ein Pferd. Nur weil es Rentnern mit Immobilien besser geht, heißt es noch lange nicht, dass Immobilien dafür sorgen, dass es Rentner besser geht.
Menschen mit mehr Geld haben im Schnitt mehr Immobilien. Das ist erstmal eine sicherlich richtige Aussage. Das diese Personen allerdings das "Mehr" an Vermögen überwiegend durch Immobilien gemacht haben, halte ich für eine sehr gewagte These und würde eher das Gegenteil behaupten (auch hier bestätigen natürlich Ausnahmen die Regel).
Zitat von noelmaxim
Zählen denn die Argumente Inflationsschutz, fester Zins bis Ende, Komfort, aber auch steigende Lebensqualität und Unabhängigkeit gar nichts? Steigende Mieten? Abhängigkeiten, armsparen in herkömmlichen Anlagen, bezahlte Immobilie im Alter als Altersvorsorge überhaupt nichts?
Natürlich zählen, wie von mir in meinem letzten Beitrag auch beschrieben, Faktoren wie "steigende Lebensqualität", sonst hätte ich selber niemals gekauft. Alle anderen Punkte sind allerdings in meinem Beispiel enthalten (armsparen könnte man auch auf die Immobilie beziehen, mit einer Rendite um die 0%....). Ob ich mit 60 Jahren eine abbezahltes Haus im Wert von 400.000€ habe oder ein Wertpapierportfolio im Wert von 400.000€ spielt im Endeffekt überhaupt keine Rolle (ich könnte jederzeit das Haus verkaufen und in Aktien anlegen oder die Aktien verkaufen und mir die Immobilie kaufen...). Alles unter der Annahme, der Mieter spart auch wirklich die Differenz zum Kaufen eines gleichwertigen Objekts, und verlebt das Geld nicht "sinnlos" - da wäre wieder der von mir genannte Vorteil des Kaufens, der Sparzwang.
Zitat von noelmaxim
@nexttry
Ich finde eher man kann das nicht pauschal beantworten, es muss individuell betrachtet werden und das habe ich versucht zu verdeutlichen ...
Richtig, aber es gibt halt auch Fälle, bei denen die Konstellation derart schlecht ist, dass man ohne weitere Informationen mit einer extrem hohen Wahrscheinlichkeit davon abraten kann. Das haben wir getan (unter der Wortwahl mit Wörtern wie "quasi ausgeschlossen", da je nach Rahmenbedingungen natürlich noch eine geringe Wahrscheinlichkeit übrig bleibt, dass es doch darstellbar ist), aber mit dem Beiwort, bitte mehr Informationen preiszugeben, damit man es "final" bewerten kann. Da sind wir uns doch sogar einig..!
Um weitere Diskussionen zu dem "Kaufen vs Mieten" Thema zu verkürzen, war das auch mein letzter Post in diesem Thread (zu dem Thema). Sorry an den Threadersteller, ich wollte lediglich dein schlechtes Gewissen für die bezahlte Miete der letzten Jahre ein wenig reduzieren "Du hast kein Geld verschwendet".
Und ich Möglichkeiten finden, diese horrenden Mietzahlungen in Eigentum zu investieren.
Die Frage wäre, wie ich 400.000 Euro im Depot erwirtschaften kann, wenn ich ein Leben lang Miete und die Steigerungen bezahlt habe, bezahlen musste und ob Eigentum mich daran gehindert hat, das nicht zusätzlich noch zu schaffen. Denke das hängt von ganz vielen Eigenschaften ab.
Die meisten Rentner sind glücklich, bezahltes Wohneigentum geschaffen zu haben, nicht weniger Rentner die kein Eigentum haben wünschten sich, es doch realisiert zu haben.
Im Leben scheitere ich nicht mit oder ohne bzw. an der Eigentumsfrage - da bin ich bei dir Nexttry - insofern halte ich es für legitim unter Berücksichtigung ALLER Aspekte darüber nach zu denken. Eigenkapital ist da nur einer von vielen Aspekten, die beachtet werden müssen. Ein Ausschlusskriterium ist es aber beileibe nicht, keines zu besitzen.
Informationen, Hintergrundwissen, die Öffnung neuem, Aufgeschlossenheit, positives Denken, das Handeln und die Neugierde sind das halbe Leben. Ob mit oder ohne Eigentum.
Du hast ja auch nicht Unrecht.
Nur, eine Immobilie zu kaufen bedingt einfach auch, dass man dann regelmäßig einen Geldbetrag (eben nicht nur 50 EUR) im Monat weglegt.
Der TE hier hat dies, trotz gutem Einkommen nicht getan (ist auch sein gutes Recht, sein Geld auszugeben).
Nur wenn man dann mal ein paar Monate die rosarote Brille aufhat und bereit ist fürs Eigenheim ja auf sooo viel zu verzichten, dann ist einem oft nicht klar, wie lange 15-20 Jahre dauern.
Du rechnest halt mit steigendem Einkommen und anderen positiven Ereignissen, ich sehe halt, was passieren kann und ob man dann immer noch glücklich ist un stelle die Frage, ob man auf Biegen und Brechen wegen der tollen Zinslage (welche die Immobilienpreise dafür steigen lässt) sich eine Immobilie zulegen MUSS (!).
Wenn der TE, so wie Du es schreibst, dies abgewogen hat, dann kann er ja seine Entscheidung treffen. Aber die Gedanken über die negativen Sieten gehören zu dem Entscheidungsprozess sicherlich genauso dazu wie Deine Beratung, wie man mit einem schlüssigen FInanzierungskonzept das Ganze realisieren kann.
Nein, keineswegs sehe ich das alles positiv, bewerte das halt nur erst dann, wenn mir alle Informationen vorliegen und ich den Kunden/Verbraucher kennengelernt habe.
Ich habe aber auch versucht aufzuzeigen, dass er bei der derzeitigen Warmmiete in der Tat 300-400 Euro zurück legen kann, die Betriebsnebenkosten bezahlen, sowie eine Zins-, und Tilgungsleistung von 800-900 Euro aus dieser bezahlen kann.
Von einem Neubau rate ich selbst mit den zu wenig vorliegenden Daten schon ab, aber ein Invest im Bereich 250.000 bis 300.000 Euro ist - so denn die fehlenden Informationen positiv zu bewerten sind, so man sie hat - aus der Warmmiete sicher darstellbar.
Möglicherweise entspricht das Invest auch aufgrund der darstellbaren Summe nicht den Erwartungen des TE's, aber das wäre ja eine weitere vorliegende Information, die uns Finanzierungsmakler in der Beratung zu der Erkenntnis bringen Könnte oder aus dieser heraus fest zu stellen, das passt wirklich nicht, hier wird etwas unvernünftig oder unrealistisch. Dies ist dann aber begründbar und selbst dann, glaub mir, lassen sich einige Verbaucher immer noch nicht von dem Vorhaben abbringen. Dann gilt es abzuwägen, den Fall noch begleiten zu wollen, begleiten zu können. Hat aber nichts damit zu tun den Verbraucher aus Profitgründen ins Eigentum zu prügeln, weder hat man das beworben, noch aktiv offeriert und ist somit grundsätzlich der böse BUHMANN
meine Meinung dazu.
Einkommen 3.300€
Warmmiete: 1.400€ (schon recht hoch zu zweit) ;-)
Autokredit Rate: 250 €
also ca. 1.600 € für Lebensunterhalt / Versicherungen / Handy usw. usw. usw. usw.
Ich finde da sollte man sich echt überlegen vielleicht mehr zu sparen!
Und dann mit mind. 5.000 - 10.000 € Eigenkapital an eine Finanzierung denken.
Muß es eine Wohnung für 1.400€ WM sein?
Oder zieht man z.B. mal 1-2 Jahre in eine Wohnung die 500€ weniger kostet?
Eine Wohnung / Haus ist Luxus!
Eine Finanzierung im Bereich 200.000 € ist bestimmt locker darstellbar!
Aber ist man dann dauerhaft mit zufrieden? Wird soviel gespart und getilgt, dass
einem eine Zinserhöhung nichts ausmacht?
Eine Finanzierung im Rahmen kann einen auch zu einem sparen zwingen!
Muß deshalb nicht unbedingt falsch sein.
Beispiel von meiner Frau und mir:
Als wir noch keine Kinder hatten wurde 1 Zahltag fast komplett gespart.
Gesamteinkommen damals ca. ähnlich wie bei Ihnen. Nur haben wir 700€ WM bezahlt.
Glaubst du ernsthaft dass man seinen Anspruch 1-2 Jahre herunter schrauben kann/will, um Geld zu sparen? Dies wo man das Vorhaben realisieren will, um den Standard noch zu erhöhen?
Sinnvoll ja, aber ich glaube nicht dass das wirklich jemand ernsthaft so durchführt. Insbesondere weil das EK gar nicht nötig wäre und 10.000 oder 15.000 Euro zwar hilfreich wären, aber die Ausgangssituation auch nicht wesentlich verbessern würde. Insbesondere dann nicht, wenn in 1-2 Jahren die Zinsen 0,3% höher sind und der Umzug auch noch Geld kostet und verschlingt.
Glaubst du ernsthaft dass man seinen Anspruch 1-2 Jahre herunter schrauben kann/will, um Geld zu sparen?
Auch wenn ich nicht direkt angesprochen bin: Ja, ich glaube das. Und das man/frau das kann, weiß ich sogar. Und ich lege mich nach wie vor fest: Aus meiner Sicht ist es allemal besser, mit einem guten Teil eigenen Geldes einen noch "guteren" Teil fremden Geldes zu leihen.
Insbesondere dann nicht, wenn in 1-2 Jahren die Zinsen 0,3% höher sind und der Umzug auch noch Geld kostet und verschlingt.
Machen wir uns doch nichts vor: Steigen die Zinsen, fallen die Preise. Das Argument der potentiell steigenden Zinses ist für mich persönlich keines. Und warum ein Umzug im momentan herrschenden Niedrigzinsumfeld kein Geld verschlingen sollte, ist mir nicht ersichtlich.
Wer das beste Haus beste Ausstattung haben möchte, ist nicht immer die Person die am meisten tilgt!
Eine Baufinanzierung hat heutzutage solche Summen die man nur mit 1 Gehalt aber oft auch nur mit 1,5 Gehältern dauerhaft bedienen kann. (bis zur Komplettrückzahlung)
Für mich stimmt die Grundvorraussetzung nicht.
Einkommen - gut - sehr gut
Miete - sehr hoch
Sparrate - nicht vorhanden (Schulden für kleinen Autokredit)
Ich möchte gerne mal wissen wieviel Geld 2015 für Urlaub ausgegeben wurde.
Mein Tipp: über 2000€ denke bei 3000-4000€
Ja ich denke man kann sich auch 1 - 2 Jahre einschränken
und ein Ziel verfolgen. Keine Frage die Zinsen sind im Augenblick sehr niedrig aber die Preise
auch überteuert!
Beispiel: Ich bin Eigentümer einer Wohnung in einer Großstadt Wert 2011: ca. 110.000€, Wert 2016: 150.000€
Wir sind trotz Erbe und Wohnung trotzdem 2011 & 2012 usw. nicht groß in Urlaub gefahren. (Urlaubskosten im Jahr unter 1000€)
Grund: Wir haben ein Ziel verfolgt einen Bauplatz zu kaufen und dann zu bauen.
Die Haus & Wohnungspreise gehen auch wieder runter!
Das die Haus und Wohnungspreise herunter gehen ist genauso eine spekulative Annahme wie die Einschätzung der Zinssituation.
Wenn es unserer Wirtschaft weiterhin so gut geht, wir uns von ggf. von europäischen Problemen - auf welchen Weg auch immer - lösen, gehen u.a. Lohnsteigerungen ganz sicher nicht zwgindend mit fallenden Immobilienpreisen einher, nur weil die Zinsen steigen. Steigende Zinsen haben - lässt man europäische Interessen aussen vor - auch etwas mit guten wirtschaftlichen Daten zu tun. Erhalten sich die Konjunkturdaten und steigen die Zinsen, wird die Nachfrage aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus nach Immobilien nicht schlechter, denn der erhöhte Zins kann dann aus den real gewachsenen Lohnsteigerungen (die bei guter Konjunktur unerlässlich sind) bezahlt werden. Steigen die Zinsen nicht - was europäisch betrachtet auch derzeit nicht drin liegt - geht dies in Deutschland trotzdem mit steigenden Löhnen und gleichzeitig gebannter Inflationsgefahren einher. Beide Situationen, Zinsniveau bleibt oder Zinsniveau steigt aufgrund gutgehender Wirtschaftskraft lassen die Nachfrage nach Immobilien nicht sinken, erhalten aber die Motivationen für Käufer aktiv zu werden.
Sicherlich spielt die Kapitalflucht bei steigenden Zinsen und gebannten Inflationsgefahren aus Aktien in festverzinsliche Anlagen eine Rolle, bzw. nimmt Einfluss auf die Wirtschaftskraft der Unternehmen. Erstmal müsste aber der Zins ja überhaupt steigen, will man mit der Aussage Recht behalten die Immobilienpreise fallen wieder und zweitens müsste die Nachfrage bei steigenden Zinsen sinken, beides tut wie beschrieben der Nachfrage nach Immobilien keinen Abbruch. Sieht man noch den Wohnungsmarkt und die Vernachlässigungen im Wohhnungsbau in den vergangenen 20 Jahren, wird man feststellen, dass Immobilien immer gefragt sind, gefragt bleiben.
Die Nachfrage regelt den Immobilienpreis, nicht alleine das niedrige Zinsniveau. Die Nachfrage wird bei gerechtfertigten und kalkulierbaren Zinserhöhungen für die Wirtschaft aber eben auch nicht abnehmen.