Immobilien-Finanzierung - welche Variante würdet ihr bevorzugen?
Hallo liebes Forum,
ein Hauskauf steht an zur Eigennutzung
Finanzierung über 100%, insgesamt benötigen wir 155.000€, bezahlen wollen wir ~800/Monat. Unsere Bank hat uns folgende Varianten angeboten:
1. zwei Darlehen, eins mit 15 Jahre fest Laufzeit über 100.000€ mit 1,81 eff.Zins, das zweite mit 10 Jahre Zinsbindung 1,5% über 55.000.
2. zwei Riester-Darlehen á 50.000€ + wieder das Darlehen von oben über 55.000€
Unsere Überlegungen sind folgende:
- bei den Riesterdarlehen würden wir kein staatliche Föderung(oder die Steuervorteile) beantragen, da ich nachgelagerte Besteuerung schlichweg nicht will
- ohne Förderung macht es von den Zinssätzen keinen nennenswerten Unterschied, das Riesterdarlehen ist zwar günstiger jedoch mit Kosten verbunden, also kommts ungefähr aufs gleiche raus
- jetzt der Vorteile die uns erzählt wurden beim Riestern: In der Darlehnsphase (nach ca. 7Jahren) können wir neben den Mindestbeitrag von 320€ soviel zahlen wie wir wollen und quasi jeden Monat neu entscheiden wie viel wir tilgen wollen. Zudem haben wir zwei getrennte Darlehen, die wir unabhängig voneinander tilgen können (das gefällt uns sehr, wir teilen gern)
- Nachteile aus meiner Sicht: Ganze drei statt zwei Verträge müssten unterzeichnet werden, jede Menge Papierkram. Vielleicht kommen dadurch auch noch Kosten auf uns zu, die wir zur Zeit gar nicht sehen. Diese ganze Riester-Geschichte steh ich eher negativ gegenüber, vielleicht kommt die Regierung ja doch noch drauf, dass irgendwie auch ohne Förderung eine Nachbesteuerung erfolgt...
Wie seht ihr aus? Erkenne ich den Haken nicht? Haben die uns das richtige mit dem flexiblen tilgen erzählt? Muss ich ohne Förderungsbeantragung wirklich keine Versteuerung befürchten?
Welche Variante würdet ihr wählen?
Vielen Dank fürs lesen, freue mich auf Antworten und Diskussionen
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bobodda
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bobodda
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AW: Immobilien-Finanzierung - welche Variante würdet ihr bevorzugen?
Hallo Penny-J
Wohnriesterverträge, die nicht gefördert werden sind praktisch normale Bausparverträge.
Das mit der Tilgung stimmt. (Bei jedem Bauspardarlehen)
Drei Verträge muss nicht schlecht sein. OK, einmal unterschreiben...
Vielleicht sind hohe Kontoführungsgebühren "versteckt" oder ähnliches.
Ich finde das erste Modell mal grundsätzlich gut. Der Frage nach "besser".
Es sollte zu schaffen sein zu einem ähnlichen Zinssatz auch einen "20 Jahre Volltilger zu bekommen".
(Hängt auch von Ihrer Einkommenssituation ab)
Weiterhin bekommen Sie natürlich über KfW 154 für 10 Jahre einen guten Zins. (1,00% bis 1,25% aktuell)
Die würde ich mitnehmen. (Ich vermute, dass das Angebot der Hausbank kein KfW hat, weil es eine relativ hohe Tilgung hat und die Rate bei 800 gewünscht ist)
Ich habe mal grob gerechnet und komme so auf eine Rate von ca. 715 EUR. (105k 20 J Volltilger und 50k 10 J KfW154)
Der Volltilger erledigt sich von selber, das KfW Darlehen wird eine Restschuld von knapp 33k EUR haben nach 10 Jahren.
Hier können Sie einen moderaten Bausparvertrag über die 33.000 EUR einsetzen, den Sie mit den übrigen 85 EUR schon fast in die Zuteilung
nach 10 Jahren bekommen können. Vielleicht noch einmal Vermögenswirksame Leistungen einfließen lassen: passt.
Nach 10 Jahren bekommen Sie dann ihr günstiges Bauspardarlehen, zahlen das in ca 7 Jahren ab - auch fertig.
Oder, wenn die Zinsen immer noch (so) niedrig sein sollten in 10 Jahren, verlängern Sie KfW und behalten den BSV "in petto" für Eventualitäten an der Immobilie.
Nochmal:
Bausparverträge können helfen Zinsrisiken in der Zukunft zu vermindern.
800 EUR auf eine Schuld von 155.000 ist "eher viel" und Sie kommen gar nicht in die Verlegenheit große Restschulden mit Zinsrisiko zu haben.
Insofern 100k EUR vorfinanzierte BSV klingen auf den ersten Blick mal nicht sinnvoll.
AW: Immobilien-Finanzierung - welche Variante würdet ihr bevorzugen?
Vielen Danke für die schnelle Antwort!
KfW 154 habe ich jetzt online nicht direkt gefunden, allerdings käme für uns höchstens KfW 124 in Frage, da das Haus (noch) nicht energieeffizient renoviert ist. Bei KfW 124 gibts jedoch höchstens 50.000€. Laut den Berechnungen lohnt sich das ganze nicht wirklich, da man ja auch das erste Jahr nicht tilgen kann.
Was ich vorher hätte erwähnen sollen: Unser Ziel ist es schon so schnell wie möglich zu tilgen. 15 Jahre sind schon lang, vorallem da wir bei Variante eins mindestens 15Jahre zahlen müssen und keine Sondertilgungen vornehmen dürfen (nur bei dem Darlehen über 55.000). 800€ sind gut zu machen, die oberste Grenze liegt bei 1000€.
Somit klingt Variante 2 für uns besser, wenn das mit der variablen Tilgung so richtig ist.
Sehe ich das richtig? Bin ein Mensch der Bestätigung brauchtsonst denk ich zuviel drüber nach...
AW: Immobilien-Finanzierung - welche Variante würdet ihr bevorzugen?
1000 mal sorry ! KfW 124 - keine Ahnung, warum ich gerade die falsche Zahl im Kopf hatte. Pardon.
15 Jahre Volltilger bei 1,72 einfach so wäre eine rate von 978 EUR.
Warum Können Sie keine Sondertilgungen auf das "Darlehen 1" zahlen ???
Davon ab: In Ihren Varianten haben Sie nach 15 Jahren nicht alles getilgt, wenn Sie nicht sondertilgen.
(800 mal 12 Monate mal 15 Jahre = 144.000 - Zinsen gibts ja auch noch...) Das werden dann fast 20 Jahre... (bei meiner Idee fällt eine Zahlung nach 17 Jahren weg)
Es erscheint sinnvoll sich zu überlegen, wie Sie wirklich sondertilgen werden.
95% der Häuslebauer kämpfen bis zum letzten Blutstropfen um Sondertilgungsmöglichkeiten und weniger als 4% nutzen es...
Ich bin Bausparvarianten Fan !!! Aber nein. Variante 2 ist nicht besser !!!
Wenn Sie die große Sondertilgungsflexibilität wirklich benötigen, wählen Sie ein Darlehen mit 10% Sondertilgungsmöglichkeit.
Oder Sie bauen EINE Tranche ein mit einem vorfinanzierten Bausparvertrag. (Bitte kein Riester, wenn Förderungen nicht anstehen !! Allein schon "fürs Auge")
Bei Variante 2 tilgen Sie das Darlehen nicht die ersten 10 Jahren, sondern zahlen Zinsen und legen das Geld auf den BSV.
Das kann Sinn machen, aber nicht in Ihrem Fall. Eher, wenn eine Rate so niedrig wie möglich sein soll.
Klar können Sie dann nach 10 Jahren alles sofort - oder in Bröckchen - abbezahlen. Aber zu welchem Preis.
Mit welchen jährlichen Sondertilgungen planen Sie denn ?
Stehen größere Einkünfte an ?? Lebensversicherungsauszahlung o.ä. ?
AW: Immobilien-Finanzierung - welche Variante würdet ihr bevorzugen?
Sondertilgungen sind mit ca. 2000€/Jahr geplant.
Wir können mehr zahlen an Rate,ja, wollen wir aber nicht (Nettoeinkommen zur Zeit ca. 4000€). Lieber über die Sondertilgung, falls ein Jahr wieder ein Urlaub für 1000€+ ansteht ;-) (oder,natürlich, die neue Heizung).
Daher lieber flexibel und sondertilgen. Können aber nicht müssen.
Sondertilgungen dürfen wir bei dem Angebot Nr. 1 halt nur bei der direkten Hausbank machen, die 100.000 werden ausgelagert auf eine andere Bank die keine Sonderfinanzierung anbietet. Warum weiss ich nicht.
Da wir Haus+Nebenkosten+Küche finanzieren bin ich eh schon froh, dass die Bank ja sagt
AW: Immobilien-Finanzierung - welche Variante würdet ihr bevorzugen?
Moment !
Das ist dann keine 100% Finanzierung. Eine "100% Finanzierung" heisst, dass der vollständige Kaufpreis finanziert wird.
Keine Nebenkosten, kein Makler, keine Küche. Manchmal Renovierungen (bei manchen Banken)
In dem Fall zu den Konditionen: jetzt in die Bank einbrechen und sofort unterschreiben !!! (um das mal mit Humor zu formulieren )