gedanklich beschäftigen wir uns mit einem Hauskauf in ca. 2-3 Jahre.
Das monatliche Nettoeinkommen von meiner Partnerin und mir beträgt aktuell ca. 4200 Euro.
Kredite bestehen nicht und sind auch nicht geplant, freie Rücklagen betragen aktuell ca. 15000 Euro, in zwei Jahren sollten es 30000 Euro sein. Diese stehen dann als Eigenkapital zur Verfügung.
Der Hauskauf ist in NRW geplant.
Folgende Fragen bestehen.
Welche Finanzierungssumme ist realistisch?
Meine Freundin ist Architektin, wir würden entweder selber bauen oder eine alte Immobilie komplett sanieren. Der Fokus liegt eher auf der Bestandsimmobilie. Was macht aus finanzieller Sicht mehr Sinn? Inwiefern können die selbst erbrachten Architektenleistungen als zusätzliches Eigenkapital bei einer Finanzierung berücksichtigt werden?
Wir sind beide unter 30 und hätten noch einige Jahre, um den Kredit zu tilgen.
Wenn sich keiner von den Experten meldet, dann stelle ich mal die klassische Fragen in dem Fall:
Was zahlt ihr aktuell an Miete?
Ist mit Gehaltsausfall wegen Kindern zu rechnen?
Teure Hochzeit oder Autokauf geplant?
Theoretisch ist bei dem hohen Gehalt durchaus 1.500€ Sparrate und mehr im Monat möglich, sodass ihr in 2 Jahren noch einiges mehr an Eigenkapital mitbringt.
Anhand der Sparrate die nächsten 2 Jahre merkt ihr ganz gut, was ihr euch dauerhaft jeden Monat zusätzlich für das Haus aufbringen könntet. (Natürlich mehrere 100€ Puffer für Hausnebenkosten und Rücklagen einplanen).
Voraussetzungen gut. Zinsen aktuell auf historisch niedrigem Niveau.
Ja, mit 15k mehr Eigenkapital haben Sie eine "bessere Voraussetzung", aber es kann sehr leicht sein, dass diese Vorteile
durch leichte Anstiege des Zinses aufgefressen werden.
Davon ab, zahlen Sie dann ja noch zwei Jahre Miete und tilgen nicht auch ein bisschen in Ihren "Sparstrumpf Haus".
Es kommt ja auch auf den Umfang des Vorhabens an. Grobe Hausnummer "Darlehen nicht (viel) größer als 80-faches Monatseinkommen"
ist mal ein guter Ansatz zum gucken.
Mit 15k Eigenkapital sind also 350.000 (und einen Schluck drüber) mal "in gesundem Rahmen". Es geht sicherlich (viel) mehr, aber dann wird es auch irgendwann schon wackeliger.
Mein persönlicher Rat: Jetzt bauen und durchfinanzieren. (Alle Zahlungsströme bis zur vollständigen Bezahlung jetzt fest machen)
Meine Meinung wäre:
Vom Bauen würde ich jetzt absehen, da sehr wenig EK vorhanden. Somit bei evtl. Kostensteigerungen steht man während der Bauphase u.U. recht schnell mit dem Rücken zur Wand, da die beleihungsgrenze bereits ausgereizt ist, hatten wir erst hier: https://www.finanz-forum.de/threads/1...nicht-moeglich
Der Kauf einer Bestandsimmobilie könnte durchaus gleich erfolgen.
Danke für die Antworten. Erstmal möchte ich die Fragen beantworten.
Aktuelle Miete beträgt knapp 700 Euro. Hochzeit wird sicher mal ein Thema, Autokauf auch immer mal wieder.
Die Sparrate ist monatlich auch höher, aber meine genannten Beträge stehen rein für die Immobilie zur Verfügung. Sparraten für den Wertverlust des Autos, Urlaub etc., werden separat gerechnet. Auch sind momentan mehr verfügbare Barmittel als 15000 vorhanden, allerdings sollen die grundsätzlich für andere Bereiche zur Verfügung stehen und ein gesunder Rest von 3 Monatsnettoeinkommen sollte immer bleiben.
Wenn ich die aktuelle Miete und die Rücklagen für die Immobilien im Monat sehe sind es ca. 1300/1400 Euro die momentan dafür im Monat weggehen.
Kinder sind sicher mal ein Thema in einige Jahren, bis dahin sollten aber Gehaltssteigerung bzw. Elterngeld etwas auffangen. Denke dann liegen wir immer so bei 3800 / 4000 Euro im Monat, ohne Kindergeld.
Warum nicht jetzt kaufen?
Gute Frage. Erstens fühle ihc mich mit mehr Eigenkapital sicherer, sehe nicht, dass ich meine Miete im Moment verschenke. Dafür muss ich keinen Kredit bezahlen, mehr tilgen könnte ich ja nicht.
Dazu muss auch noch ein passendes Objekt gefunden werden, Hochzeit o.ä. erstmal laufen. Ausschließen würde ich nichts, aber ich sehe 2-3 Jahre als realistischer.
Aktuell würde ich sagen 300.000 sollte das Maximum sein. Lieber schneller fertig sein, ist natürlich trotzdem gut zu wissen, wie viel man noch nachlegen könnte.
Bin auf mehr Meinungen gespannt. Vielleicht kann jemand noch etwas zu Architektenleistungen als Eigenkapital sagen?! Das wäre super.
Ich schließe mich der weiter Sparen Fraktion an. Mindestens Nebenkosten durch Eigenkapital decken ist der vernünftige Ansatz. Bei eurem jetzigen Gehalt bin ich auch eher bei deiner genannten Summe als 350T+...
Das Verkäufer Argument noch zwei Jahre Miete und tilgen nicht auch ein bisschen in Ihren "Sparstrumpf Haus" glaubst du zum Glück ja nicht Allein durch die deutlich geringere Größe an Wohnung derzeit sparst du jedes Jahr, welches du nicht kaufst, real unglaublich viel Geld.
Das Argument mit den steigenden Zinsen.. ja kann sein, genau so kann es sein, dass die Zinsen weiter fallen, sprich du würdest mit jeder Sekunde, die du früher kaufst, Geld verbrennen. Das Argument mit den steigenden Zinsen und lieber jetzt direkt wurde auch schon vor 2 Jahren benutzt, ... ach vor 4 auch, ... vor 6 auch, ja selbst vor 8 Jahren.... "blabla"
Zu Architektenleistungen: Diese gehören zu den Kosten, die normalerweise jede Bank mit finanziert. Könnt ihr da selber was leisten, sollten diese zu 100% anrechenbar sein.