ich bin neu hier, lese schon eine Weile mit und habe nun den Bedarf für meinen ersten Post / Frage. Für unser Bauvorhaben haben wir heute ein Finanzierungsangebot von Dr. Klein erhalten, dass ich irgendwie recht merkwürdig finde.
Objektkosten
374k Grundstück
351k Haus
65k Nebenkosten
>>790k Baukosten. Die Nebenkosten werden durch Eigenkapital gedeckt, d.h. Haus und Grundstück sind mit 725k zu finanzieren. Das ist meinem Verständnis nach eine 100% Finanzierung, richtig?
Finanzierungsangebot von Dr. Klein erhalten:
- 725k Darlehenssumme
- 2,24% Effektivzinssatz
- 20 Jahre Zinsbindung
- 1,5% Tilgungsrate (jährliche Sondertilgungen bis 5% möglich und über 10k p.a. eingeplant)
- 15k Sondertilgung in den ersten beiden Jahren fest vereinbart
- Finanzierungspartner wäre die Hypovereinsbank
Jetzt das Merkwürdige: Als weitere Voraussetzung hat mir Dr. Klein mitgeteilt, dass die Hypo gerne einen Bausparvertrag sehen würde:
- Wüstenrot D/P Premium
- 200k Bausparsumme
- Mindestsparguthaben 40% der BS
- Zins- und Tilgungsbeitrag mntl. 833,46 EUR
- Sollzins 1,25%
- Gewünschter Auszahlungstermin 01.09.2031
- 2k Abschlussgebühr
- 0,1% Guthabenzinsen
- 100 EUR monatlich ansparen in den ersten zwei Jahren, ab dem dritten Jahr zstl. 6k p.a.
Zu diesem Konstrukt drängen sich mir zwei Fragen auf:
(1) Was soll dieser Bausparvertrag? Mir kommt es so vor, als wolle sich der Dr. Klein Berater hier nur eine zusätzliche Provision einstreichen. Ich selbst bin dadurch doch schlechter gestellt, oder? Vor allem durch die Kombination aus niedrigen Guthabenzinsen und Einzahlung in den Bausparer i.H.v. 6k p.a. anstelle von Tilgung.
(2) Warum wird kein KfW 124 Darlehen berücksichtigt? Nach meiner Berechnung würde ich mit KfW knapp 20k weniger zahlen. (Annahmen: 10k Sondertilgung p.a. in den ersten 10 Jahren, anschließend 5k, Anschlussfinanzierung jeweils zum 2,5-fachen Zinssatz)
Kann mir das jemand erklären..?
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Man kann nie so ganz genau sagen, was sich ein "Konstrukteur" einer Finanzierung ausgedacht hat, wenn man nicht alle anderen Daten auch kennt.
Auf jeden Fall sieht das irgendwie "merkwürdig" aus.
Wie alt sind Sie ?
Einkommen ?
KfW-Standard beim Haus ?
Wenn Sie mich fragten. Ich würde das anders designen.... allerdings müsste ich Ihr Einkommen wissen. Das wird der wichtigste Parameter sein, für diese Finanzierung.
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Zitat von bobodda
Wie alt sind Sie ?
40 (m), 37 (w), 2 Kinder (1 schulpflichtig, 1 Kindergarten)
Zitat von bobodda
Einkommen ?
8300k netto p.m., zum größten Teil von m; ca. 1400 von w (Beamtin auf Lebenszeit)
Zitat von bobodda
KfW-Standard beim Haus ?
Nur EnEV 2016, Objektwert allerdings vom Gutachter bestätigt - sowohl Grundstück als auch Haus.
Ich verstehe halt nicht, was die Verbindung mit dem Bausparer da drin soll. Schließlich wollen wir doch jetzt die Hypothek, bei 20 Jahren Laufzeit und den Sondertilgungen ist mit die Höhe der Zinsen bei der Anschlussfinanzierung nach 20 Jahren fast egal - und nach 25 Jahren ist die gesamte Hypothek abbezahlt. Außerordentliche Sondertilgungen gar nicht berücksichtigt.
Wahrscheinlich liegt es an fehlender Erfahrung, aber das Konstrukt ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Bis darauf, dass der Vermittler eine zusätzliche Provision erhält und die Bank höhere Zinszahlungen, da ich in der Ansparphase des Bausparers aufgrund deutlich geringerer Sonderzahlungen signifikant weniger tilge... Oder habe ich da irgendwo nen Knoten?
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
@just_clueless, einen Bausparvertrag "können" Sie einbauen "müssen" aber nicht.
Sie haben Recht, bei EUR 725.000 kann man auch die Finanzierung mit einem Direktilgungsdarlehen und KfW aufstellen, und fertig.
Da Sie 40 Jahre alt sind sollte das Darlehen innerhalb 27 Jahre (Renteneintritt) zurückgezahlt werden oder für die Bankeinreichung werden noch die Renteneinkünfte von Ihnen (bei 1,5 oder 2% Tilgung) zwingend benötigt.
Für mich ist das Verhaltens obigen Vermittlers aber auch nicht nachvollziehbar.
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Guten morgen just_clueless,
Bausparverträge sind Geschmacksache. Im Zweifel "zahlt man Zinsen für nicht getilgte Beträge" kauft sich aber "Zinssicherheit in der Zukunft".
In meinen Augen macht das im Moment sehr viel Sinn ! Warum ? Weil Sie auf den Betrag, den Sie nicht tilgen eben auch nur einen relativ niedrigen Zinssatz zahlen.
... und in der Zukunft sich fantastische Zinssätze sichern können.
Die aktuellen Zinssätze sind langfristig ein unglaublicher Ausreißer nach unten. (Aufgrund / Nachwirkung der "Finanzkrise 2008").
Ich würde nicht davon ausgehen, dass das Umfeld immer so bleibt. 4% wäre durchschnittlich immer noch nicht teuer...
Warum Ihr Vorschlag einen Bausparvertrag enthält, der nach 15 Jahren zuteilungsreif sein soll entzieht meiner Vorstellungskraft total.
Es wäre die maximale zeitliche Entfernung vom KfW Zinsanpassungstermin UND der Hauptfälligkeit. Jeweils 5 Jahre.
Sie haben eine wunderbare Ausgangsituation.
Mein Vorschlag wäre folgender:
50k KfW Wohnungseigentumprogramm - unterlegt mit einem Bausparvertrag, der die Anschlussfinanzierung übernimmt. Thema erledigt bis zur vollständigen Bezahlung.
Die Hauptschuld würde ich teilen. Dazu müssten Sie noch sagen, was Ihre gewünschte Rate sein soll.
Je nach Rate würde ich einen "Volltilger" (das ist ein Darlehen, was sich während der Zinsperiode bezahlt) und einen vorfinanzierten Bausparvetrag für den Rest vorschlagen.
Also zum Beispiel:
300k 20 Jahre Volltilger ca. 1,9.% ca. Rate 1550. Schuld vollständig getilgt nach 20 Jahren
50k KfW 1,25% 10 Jahre Restschuld mit Bausparvertrag "zinsabsichern" - Laufzeit ca. 16-18 Jahre je nach BSV. ca. 300 EUR Monat
Den Rest zum Beispiel 12-13 Jahre zu vielleicht 1,7 % Festdarlehen ohne Tilgung mit Tilgungsersatz Bausparvertrag,
welcher dann nahtlos anschließend eben diese Schuld ablöst. Je nach Kapitaleinsatz auf den BSV hier 1 - 2,35% möglich.
Insgesamt wohl ungefähr fertig zur Rente. Geschätze Gesamtrate hier ca. 1400 EUR.
Oder man könnte - Wokri-konform - auch einen Teil einbauen der in die Rentenzeit hereinläuft, wenn der Wunsch ist die Rate kleiner zu machen.
Die Sonderzahlungen: Je nachdem könnte man geplant entweder den Teil des Volltilgers größer machen (indem man die Sonderzahlungen einkalkuliert)
oder vielleicht auch die Laufzeit verkürzt und damit den Zins kleiner macht.
Sie hätten eine Rate von "etwas über 3000 EUR" hätten Ihr Traumhaus "durchfinanziert" und müssen sich nie wieder um Zinsen kümmern.
Sie haben einen feste Zahlungsplan, der an Charm gewinnt, weil (vermutlich irgendwann wieder) Inflation kommt, aber die Rate feststeht - und die Immobilie vermutlich an Wert gewinnt.
Leider kann ich Ihnen keine genauen Zahlen geben, da ich in diesem Fall mit Menschen in Unternehmen sprechen muss und nicht selber rechnen kann.
Das ist er wieder Montag möglich.
Ich habe nach besten Wissen und Gewissen geschätzt. Eher defensiv...
Schön wäre noch zu erfahren, wie Ihre Wunsch - und Maximalrate ist (gerne mit und ohne (geplanten) Sondertilgungen)
Bei dem vorfinanzierten BSV sind eher mal keine Sondertilgungen möglich (zumindest nicht auf den Bankdarlehenssteil)
Bei dem "Volltilger" würde ich eher hohe Raten einbauen, wenn das möglich ist.
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Zitat von bobodda
Die Hauptschuld würde ich teilen. Dazu müssten Sie noch sagen, was Ihre gewünschte Rate sein soll.
Je nach Rate würde ich einen "Volltilger" (das ist ein Darlehen, was sich während der Zinsperiode bezahlt) und einen vorfinanzierten Bausparvetrag für den Rest vorschlagen.
Also zum Beispiel:
300k 20 Jahre Volltilger ca. 1,9.% ca. Rate 1550. Schuld vollständig getilgt nach 20 Jahren
50k KfW 1,25% 10 Jahre Restschuld mit Bausparvertrag "zinsabsichern" - Laufzeit ca. 16-18 Jahre je nach BSV. ca. 300 EUR Monat
Den Rest zum Beispiel 12-13 Jahre zu vielleicht 1,7 % Festdarlehen ohne Tilgung mit Tilgungsersatz Bausparvertrag,
welcher dann nahtlos anschließend eben diese Schuld ablöst. Je nach Kapitaleinsatz auf den BSV hier 1 - 2,35% möglich.
Insgesamt wohl ungefähr fertig zur Rente. Geschätze Gesamtrate hier ca. 1400 EUR.
Oder man könnte - Wokri-konform - auch einen Teil einbauen der in die Rentenzeit hereinläuft, wenn der Wunsch ist die Rate kleiner zu machen.
Die Sonderzahlungen: Je nachdem könnte man geplant entweder den Teil des Volltilgers größer machen (indem man die Sonderzahlungen einkalkuliert)
oder vielleicht auch die Laufzeit verkürzt und damit den Zins kleiner macht.
Warum denn die restliche Summe nach den 50k KfW aufteilen und nicht als eine Hypothek mit 20 Jahren Zinsbindung aufnehmen. Die Restschuld nach 20 Jahren - ohne größere Sondertilgungen - wäre selbst bei dreifachem Zinssatz verkraftbar (und das wären dann immerhin 6,72%). Und ich ließe uns noch die Möglichkeit, über zwei erwartbare, aber nicht eingeplante, Erberträge vorzeitig zu tilgen.
Sollte das Konstrukt nicht ganz einfach sein:
50k KfW, ggf. Aschlussfinanzierung mit Bausparer absichern
675k "normale" Hypothek, 20 Jahre Laufzeit
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Neue info: es wird geerbt und die Restschuld kann abgetilgt werden.
Sehr gut. (Mehr Info: "bessere" und passendere Angebote).
Dann eben nur einen Teil Volltilger und einen Teil mit Tilgung. Warum ? Volltilger bekommen besseren Zinssatz.
Also je nach Geschmack, monatlicher Rate, und gewünschter Restschuld eben aufteilen.
Ich will nicht unken, aber wir hatten auch mal 11% Baufi-Zinsen. Damit rechne ich aber auch in 20 Jahren gar nicht.
Es ist halt bei allen Entscheidungen immer eine Betrachtung des "Kosten-Nutzen-Faktors" und des "Einsatz-Risiko-Faktors".
Davon ab macht es auch Sinn bei einem Haus einen Bausparvertrag nebenher laufen zu lassen. (Für Modernisierungen o.ä.)
Bei Eigentumswohnungen wird man nicht gefragt. (Wohngeld)
Man kann es mögen oder nicht. Manchmal macht es Sinn, manchmal nicht.
(Wie von Ihnen genannt, nach 15 Jahren fällig, zu einem Zeitpunkt an dem kein Darlehen ausläuft, eher mal ohne tieferen Sinn (ohne weitere Hintergrundinfo)).
Auf jeden Fall würde ich nicht die Abschlussgebühr als "Entscheidungskriterium" nehmen. Einen Effektiven Zinssatz gegenüber einem Bankdarlehen - ja klar.
Gerade bei etwas längeren Laufzeiten können Bankphase und BSV ein direktes Bankdarlehen auch mal schlagen.
Nicht alle Leute erben (und hoffentlich werden Ihre Verwandten alt und bleiben dabei gesund). Man kann sich damit halt "Sicherheit kaufen".
Auch eine Verteilung des Risikos auf zwei Partner (Bank und Banksparkasse) kann viel Sinn machen (und den Zinssatz verbessern).
So könnte zum Beispiel 300k Volltilger 20 Jahre
200k 20 Jahre mit Tilgung und Restschuld
deutlich besser werden, wenn man
den Rest durch einen Vorfinanzierten Bausparvertrag auf eine (vermutlich der Bank angeschlossene) Bausparkasse auslagert,
weil das Risiko verteilt wird und andere "Verantwortliche" das Risiko tragen....
Immerhin sprechen wir von einer 100% Finanzierung. Das darf man ja nicht vergessen.
Auch bei grandiosem Einkommen !
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Nun das Erben ist eigentlich keine neue Info, da nicht in meiner Planung enthalten. Und möchte ich auch nicht fix einplanen.
Genauso nicht die Möglichkeit, in 20 Jahren 11% Zinsen für die Anschlussfinanzierung zu haben. Wären dann die beiden Extreme:
- 11% Zinsen Anschlussfinanzierung
+ Erbe genügt zur vorzeitigen Ablösung
In diesem Kontext können sich auch beide Fälle gegenseitig aufheben: beide treten ein = egal für mich, keins tritt ein = egal für mich. Schwierig wäre nur das Szenario 11% ohne Erbe. Nur stellt sich dann die Frage, ob ich mich wirklich gegen alles absichern muss. Denn eingerechnet sind auch Einkommenssteigerung etc. noch nicht. Und ich hoffe doch mal sehr, dass sich mein Einkommen in den nächsten 20 Jahren noch etwas verändert..
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Man kann schwierig eine falsche Entscheidung treffen, wenn man seine Gesamtsituation kennt und die Risiken abschätzt und "in Kauf nimmt".
Also, wenn man "weiss was man macht".
In Ihrem Falle sind wir meiner Meinung nach auf dem richtigen Wege und schon recht weit gekommen.
(Eigentlich fehlt nur noch die Wunschrate)
In Ihrem Fall würde ich einen kleinen Bausparvertrag nebenher laufen lassen. Vielleicht sogar riestergefördert.
Machte steuerlich maximalen (Riester-)Sinn.
Darlehen dann "riesterfrei" benutzen, damit die Immobilie nicht "infiziert" ist.
Kleines Fach "Rücklage für die eigene Immobilie" macht Sinn und kleine Extrarente tut nicht weh.
Darüber hinaus: auch wenn man "Geld hat" macht es Spass ein Darlehen zu (beispielsweise) 1,25% zu bekommen.
In normalen Zinszeiten, kann man sein Geld risikoarm besser anlegen. (Kapital auch noch gefördert...)
Wer weiss, was alees so in der Zukunft passiert - auf Sicht von 20 Jahren... insgesamt ist alles "volatiler" geworden.
Vielleicht haben wir in 15 Jahren tatsächlich ernsthaft hohe Zinsen. (Nicht meine Meinung, aber ausschließen kann und will ich es nicht)
Sicherlich keine 200k.
Wenn ich ein Angebot einholen sollte, würde ich nach wie vor einen kleinen Teil zur Risikoverlagerung auf eine Bausparkasse "schubsen", vermutlich.
Den Gedanken würde ich nicht außer Acht lassen und da lacht das Banker- und Zinsentscheider-Herz.
Unter dem Aspekt halt so klein wie möglich - mir scheint, dass Sie grundsätzlich kein "Freund davon" sind.
Möglichst großer Volltilger. Rest Darlehen mit Tilgung und Sondertilgungsmöglichkeiten. (Also neben dem eventuellen Risikoverlagerungsinstrument)
Das ganze auf die Restschuld hin designed.
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Viel be-, und geschrieben. Insbesondere bei dieser Ausgangskonstellation ist es wichtig - wie zurecht von bobodda erfragt - zu wissen, wie hoch der Zins-, und Tilgungsbeitrtag sein darf. Auch kann - ebenfalls richtig von bobodda angemerkt - mit den normalen Berechnungsprogramm (Europace2) kein gutes Angebot erstellt werden. da es hier einer Bank bedarf, die Konditionen individuell auf das Einkommen abbilden kann. Dahin wird der Weg gehen, will man das bisherige Angebot unterbieten.
Grundsätzlich sehe ich ein Finanzierungskonzept mit einer 20 oder gar 25 jährigen Zinsfestschreibung als geeignet an. Was hat es mit den beiden Sondertilgungen in den ersten 2 Jahren auf sich? Können sie dann tatsächlich 6.000 Euro jährlich zusätzlich tilgen, wie es der vorgeschlagene BSV erfordert?
Was mich zu dem ein wenig stutzig macht, warum wird das Haus nicht mind. einen KfW 55 Standard erhalten?
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Berechtige Fragen - natürlich
Die monatliche Belastung sollte 2.600 EUR nicht übersteigen.
Die beiden hohen Sondertilgungen über 15k in den ersten beiden Jahren wurden nach Auskunft von Dr. Klein von der Bank gefordert.
Die zusätzlichen jährlichen Sondertilgungen i.H.v. 6k für den BSV wären kein Problem, da wir ohnehin jährliche Sondertilgungen i.H.v. 5-10k eingeplant hatten. Das ist bei unserer Einkommenssituation in Bezug auf den privaten Cashflow einfach vorteilhaft.
Kein KfW55, da die Einsparungen zu Zinsbelastung und Energiekosten gegenüber der EnEV2016 die signifikanten Mehrkosten im Bau schlichtweg nicht rechtfertigen. Bei uns vor allem Isolation (Außenwände, Fenster, Bodenplatte), Heizungsanlage ist mit Sole-Wärme bereits energiesparend ausgerichtet. Photovoltaik wird nur vorbereitet. Aber darum soll es hier bitte nicht gehen.
Darüber hinaus habe ich gestern noch recht viel Zeit in xls verbracht - und nun auch die Kombination mit dem BSV verstanden: In Summe kostet uns darüber die Immobilie ca. 45k weniger - allerdings mit einem ordentlichen Hockeystick in den letzten zehn Jahren der Rückzahlung. Die Raten steigen von anfänglich ca. 2.500 auf 3.100 (nach 15 Jahren) und schließlich 3.650 (nach 20 Jahren), Annahme war eine Verdreifachung des Zinssatzes für die Anschlussfinanzierung.
Hier erscheint mir dann das oben angesprochene Modell sinnvoller, d.h. 50k KfW + 675k Hypothek. Allerdings mit 2% anstelle von 1,5% Tilgung. Dann wäre das Darlehen mit entsprechenden Sondertilgungen in 25 Jahren beglichen. Die monatliche Belastung läge dabei bei ca 2.500 und 3.200 (nach 20 Jahren); Annahme identischer Zinssatz (2,2% und 6,6% nach 20 Jahren).
Darüber werde ich am Montag mit dem Vermittler noch einmal sprechen. Sowas sollte doch zu realisieren sein. Oder führt eine höhere Tilgung zu einer höheren Zinsrate?
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Zitat von bobodda
Eine höhere Tilgung führt eher zu einer niedrigeren Zinsrate.
(Zuviel Tilgung ist auch wieder nicht gewünscht... 10% plus)
Es gilt jetzt noch zu beachten, dass der Zinssatz mit längerer Laufzeit halt steigt.
25 Jahre teurer 20 Jahre.
Nun, 20 Jahre Zinsbindung genügt vollkommen. 25 wäre schon übertrieben. Über 2% mntl. Tilgung werden wir nicht gehen. Wir brauchen nur eben die Möglichkeit zur jährlichen Sondertilgung. Aber da genügen die üblichen 5%.
Zitat von bobodda
Mit welcher Restschuld zu welchem Zeitpunkt können Sie denn gut leben ? ... zinslich nicht abgesicherter Restschuld...
In meinem Rechenbeispiel mit 2% Tilgung bei obigen Konditionen komme ich auf ca. 190k nach 20 Jahren. Das empfinde ich als recht entspannend; auch bei einer Verdreifachung oder mehr der Zinsen. Außerdem hätte ich hier ja meinem Verständnis nach auch in den Jahren 10-20 die Möglichkeit, ggf. günstige Zinsentwicklungen über eine Kündigung der Hypothek für mich zu nutzen und damit ggf bis zur Volltilgung festzuschreiben. Ergo hätte ich da eher Potential als Risiko.
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Schön geschlussfolgert.
Sie sind auf dem richtigen Weg.
Damit meine ich als erstes die Sachlage vollständig zu verstehen. Wenn das mal alle machen würden..... Kompliment.
Hat man verstanden, kann man sinnvoll entscheiden...
Jetzt könnte man eventuell noch optimieren:
Ein "ganz normales" 20 Jahre-Darlehen wird zinsmäßig nicht wirklich gesponsort. Weil kein BSV dabei und es kein Volltilger ist.
Eventuell - Feinschliff - könnte man einen kleineren Teil Volltilger einbauen. Den vielleicht auf 15 Jahre, um die günstigeren Zinsen "mitzunehmen".
Ich würde Ihre Einstellung zu den Sondertiilgungen noch einmal überdenken.
Planen Sie z.B. 5k fest ein, macht es Sinn die Rate um 416 EUR zu erhöhen.
Sie haben dann nicht die Flexibilität "nicht sonderzutolgen", aber andere Vorteile. (besserer Zins durch höhere Tilgung oder mehr Volltilgeranteil).
Davon ab haben Sie auch die Möglichkeit den Tilgungssatz zu wechseln.
Bei dem Institut, welches ich im Kopf habe (passt Zins an Bonität an) zwischen 2 und 5%...
Will sagen: nehmen Sie doch 3% Tilgung und sondertilgen Sie nicht. WENN es vorteile bringt.
Passt es mal ein Jahr nicht, stellen Sie halt zurück auf 2%.
(Kostet nach ein paar mal eine Gebühr - vernachlässigbar...)
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Zitat von bobodda
Ich würde Ihre Einstellung zu den Sondertiilgungen noch einmal überdenken.
Planen Sie z.B. 5k fest ein, macht es Sinn die Rate um 416 EUR zu erhöhen.
Sie haben dann nicht die Flexibilität "nicht sonderzutolgen", aber andere Vorteile. (besserer Zins durch höhere Tilgung oder mehr Volltilgeranteil).
Davon ab haben Sie auch die Möglichkeit den Tilgungssatz zu wechseln.
Bei dem Institut, welches ich im Kopf habe (passt Zins an Bonität an) zwischen 2 und 5%...
Will sagen: nehmen Sie doch 3% Tilgung und sondertilgen Sie nicht. WENN es vorteile bringt.
Passt es mal ein Jahr nicht, stellen Sie halt zurück auf 2%.
(Kostet nach ein paar mal eine Gebühr - vernachlässigbar...)
Verstehe den Gedankengang. Das würde auch funktionieren wenn ich mein Einkommen linear übers Jahr verteilt ist. Das ist es aber nun einmal nicht und daher möchte ich die jährlichen Sondertilgungen aus einem Teil meines jährlichen Bonus bestreiten.
Dies auf eine fixe monatliche Tilgung zu verteilen wäre wahrscheinlich für die Zinsen von Vorteil, ist jedoch für mich aufgrund (a) der fehlenden Flexibilität (Bonus wird einfach mal in einem Jahr für etwas anderes benötigt) und (b) der damit verbundenen emotionalen Belastung (monatliche Fixkosten kratzen / übersteigen das Limit des monatlichen Cashflows nach allen monatlichen Fixkosten und somit bliebe einfach zu wenig für ein entspanntes (!) Leben übrig.) keine Alternative.
AW: Merkwürdiges Finanzierungsangebot von Dr. Klein
Man kann die Variante mit dem BSV sicher in Betracht ziehen, allerdings wird der viel zu teure Tarif der Wüstenrot nicht die richtige Auswahl sein.
Die hohen Sondertilgungsleistungen, so sie denn tatsächlich erbracht werden, lassen aber ganz andere Konstrukte zu, ebenso die Bereitschaft zu der hohen Tilgung nach Zuteilung des Bausparvertrages.