Verkaufen die Banken die Hypothekenverträge weiter?
Hallo, vor Jahren war es groß in den Medien, dass die ursprüngliche finanzierende Bank den Vertrag weiterverkauft hat - gerne an einen amerikanischen Hedgefonds. Ist das immer noch möglich? Muss das in den Verträgen ausdrücklich erwähnt sein oder geht das "einfach so"? Wodrauf sollte ich bei der Auswahl der finanzierenden Bank in dieser Beziehung achten? Agieren lokale Genossenschaftsbanken anders als große deutsche Banken? Viele Grüße Baba
AW: Verkaufen die Banken die Hypothekenverträge weiter?
Das Thema können sie vernachlässigen, da dem der Gesetzgeber vor 8 Jahren mit dem Risikobegrenzungsgestz ein Riegel vorgeschoben hat.Banken sind nun verpflichtet, im Kreditvertrag darüber aufzuklären, falls ein Kreditverkauf möglich sein soll. Wenn es zum Verkauf kommt, muss die Bank den Kunden informieren. Wenn der Käufer des Kredits eine Zwangsvollstreckung unberechtigterweise betreibt, muss er Schadensersatz leisten. Mit dem Risikobegrenzungsgesetz gilt zudem, dass Immobiliendarlehen aufgrund eines Zahlungsverzugs nur dann gekündigt werden dürfen, wenn der Darlehensnehmer zweimal hintereinander mit den Ratenzahlungen im Verzug ist - und wenn der Rückstand mindestens 2,5 Prozent der Kreditsumme beträgt. Dies gilt für Verträge, die nach Inkrafttreten des Gesetzes geschlossen oder übertragen wurden.
Zudem hat der BGH im Jahr 2010 entschieden, dass der Käufer eines Kredites nicht mehr die sofortige Zwangsvollstreckung betreiben bedarf (AZ: XI ZR 200/09). Es muss geprüft werden, ob der Käufer des Kredits alle Rechte und Pflichten aus dem ursprünglichen Darlehensvertrag übernommen hat. Dies gilt auch für Verträge, die vor Inkrafttreten des Risikobegrenzungsgesetzes geschlossen wurden.
Es gibt Banken die den Verzicht auf Forderungsverkauf explizit erklären und vertraglich zusichern, sich aber nur auf diese zu beschränken nimmt ihnen ggf. die Freiheit, die besten Konditionen zu generieren. Aus meiner Sicht völlig unnötig.