ich bin 29 jahre jung bin von der gesetzlichen Sozialversicherung nicht mehr erfasst.
Ich habe 10 Jahre in die gesetzliche Rente eingezahlt.
Ich stehe an dem Punkt, nicht genau zu wissen was der richtige Weg ist:
Meinen Rentenbescheid habe ich soeben angefordert, da ich noch nie einen zugeschickt bekommen habe. Ich denke aktuell dürften bei 10 Jahre später nicht mehr als monatlich 200-250€ drin sein.
Ich habe Direktversicherungen in voller Höhe (§3 Nr. 63 EstG - 4% der BBMG RV - aktuell 248€) + (§40b EstG 1.800€ jährlich) = 4776€ im Jahr bzw. 398€ monatlich, was mir aktuell eine Rente von 1.043,00€ bringen soll
Ich habe eine BUZ i.H.v 2.000€ abgeschlossen
2 x VWL-Vertrag
Eigenkapital 100.000€ Festgeldkonto
Dazu habe ich folgende Versicherungen:
Privathaftpflichtversicherung
Privatrechtsschutzversicherung
Hausratsversicherung
Unfallversicherung
Mein Versicherungsmakler meint aktuell vor dem 01.07.2016 eine Versicherung der Canada Life GENERATION business abzuschließen als Unterstützungskasse Durchführung. (Im Anschluss soll der garantierte Zins von 1,5% runter gesenkt werden - verstehe ich nicht).
Abschluss- und Vertriebskosten i.H.v 24.375,39€ !!!!
monatliche Verwaltungskosten i.H.v. 5,55€
Aktuell bin ich am hadern, ob dies in meiner Situation sinnnvoll ist. Ich habe seit 6 Jahren eine Freundin, mit welcher ich gedenke die nächsten Jahre eine Familie zu gründen und ein Eigenheim (Wohnung oder Haus) zu beziehen. Aktuell leben wir in einer Mietwohnung.
Könnte mir jemand erfahrenes über meinen Post drüber schauen und Feedback geben?
Vielen Dank vorab
"ich bin 29 jahre jung bin von der gesetzlichen Sozialversicherung nicht mehr erfasst."
Warum, weil Du Unternehmer (selbständig) bist ?Bist Du GGF einer GmbH o.ä. ?
Grundsätzlich unterscheidet sich eine U-Kasse deutlich von den versicherungsförmigen Durchführungswegen gem. 3.63 EStG, hier werden diese gut zusammengefasst: https://www.iww.de/lgp/sozialversiche...erblick-f74118
Die unbegrenzte Steuer- und ggf. ebenfalls unbegrenzte Sozialversicherungfreiheit der Beiträge ist der Clou. Das Ganze aber bitte nicht ohne Deinen Steuerberater zu konsultieren.
Was Dir angeboten wurde, ist eine U-Kasse, wahrscheinlich die Rosenheimer, und eine Rückdeckungsversicherung bei der Canada Life. Das ist m.E. eine sehr gute Variante, die Canada Life ist sehr solide und die Generation Private (UWP) ein sehr gutes, wenn auch teures (dazu gleich mehr) Produkt.
Die garantierte Mindestverzinsung beträgt in der Tat (noch) 1,5 %, ab 01.07.16 dann nur noch 1,0 %. Lass Dir mal genau das Funktionsprinzip der Generation Private erklären, dann sollte klar sein was das mit dem Garantiezins auf sich hat, und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen. Anm.: da eine Übertragung der U-Kasse bei Arbeitgeberwechsel und eine private Weiterführung nur sehr schwer oder gar nicht möglich ist, bedarf es hier m.E. erhöhter Genauigkeit.
Die genannten Abschlusskosten sprechen für ca. 1.000 Euro Monatsbeitrag. Ob das angemessen ist, kann hier keiner sagen. Ich persönlich würde, da Du ja auch schon den "normalen" bAV-Rahmen voll ausgeschöpft hast, nicht Alles auf die selbe bAV-Schiene setzen. Einen Teil der Kosten bekommt man bei der Canada Life in Form eines Bonusses nach 12 Jahren Laufzeit und dann im Weiteren auch nochmals, erstattet. Hält man den Vertrag durch, sind die Kosten durchschnittlich oder sogar eher niedrig.
Hoffentlich bist Du privat krankenversichert, ansonsten bitte genau rechnen und überlegen was die Abzüge in der Auszahlungsphase angeht.
Zu Deinen anderen Dingen nur einige kurze Bemerkungen:
BU 2000 Euro - hört sich eher niedrig an bei Deinem Einkommensniveau. Gibt es da Nachversicherungsgarantien die ggf. greifen ?
100000 Euro Festgeld - ist für die Immobilie gedacht oder ? Wenn nicht, dann ggf. renditeträchtiger (Investmentfonds ?) anlegen. Privatrechtsschutz - was ist mit Verkehrs, Miet- und ggf. Arbeits-Rechtsschutz. Wenn Du (G)GF bist, dann greift allerdings der normale Arbeits-Rechtschutz nicht, dann bräuchtest Du Anstellungs-Vertrags-RS.
Je nach Deinem Status könnte man auf einer D & O Versicherung herumdenken.
Bist du bereit, die Verantwortung für deine Finanzen nicht nur zu tragen (das tust du jetzt schon) sondern selbst wahrzunehmen? Das wäre sehr zu empfehlen, damit du mit Versicherungsmaklern oder -verkäufern oder ähnlichen Personengruppen auf Augenhöhe reden kannst. Letztlich ist das Thema gar nicht so komplex und zeitaufwändig. Allerdings ist eine Grundbildung in Finanzdingen erforderlich, der Aufwand sich darum selbst zu kümmern ist überschaubar.
Bin sicher, dass die Versicherungsexperten hier im Forum noch im Detail zu deinen Fragen Stellung nehmen. Hier sind ein paar sehr kompetente Leute versammelt.
Das Video ist nicht schlecht. Er empfiehlt Qualitätsaktien zu kaufen, stur und stetig.
Bloß kein Gebührenmonster unterschreiben! Ich selber betreibe das Aktiensparen à la Tim Schäfer. Ich kaufe die Aktien solider Unternehmen wie beispielsweise BASF, Johnson & Johnson und AT&T. Die Dividenden steigen. 2009 kaufte ich meine ersten Aktien, aber so richtig durchgestartet bin ich erst 2011. Ab da habe ich meine Sparvorgänge enorm intensiviert. Die Dividenden decken mittlerweile die Kaltmiete ab und das nach nur wenigen Jahren.
Die Gebühren, die ich so zahle, betragen weniger als ein Prozent. Bei mir gibt's keine dauerhaften, wiederkehrenden Gebühren, wie z. B. Depotgebühren. Sowas ist unbedingt zu vermeiden, genauso die Gebühren, dass andere Leute mit Ihrem Geld Gassi gehen. Die Gebühren fallen nur bei der Transaktion an, d.h. beim Kauf. Ich verkaufe sehr selten. Ich habe kürzlich erstmals seit zwei Jahren wieder etwas verkauft. Mit Verlust, denn lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Dennoch beträgt mein interner Zinsfuß über 9 %, wenn man alle Investitionen seit 2009 betrachtet. Ich habe ein Tabellenblatt in Calc, wo der interne Zinsfuß ausgerechnet wird.
Auf dem Blog "Rente mit Dividende" ist kürzlich auch ein Artikel zum Thema erschienen. In dem wird gezeigt, dass selbst die kontinuierliche Anlage in der Telekom Aktie sich rentiert hätte. Hier der Link: https://www.rente-mit-dividende.de/20...-es-geht-doch/ Aber auch die anderen Artikel von Alexander sind lesenswert.
Das Sparplan-Prinzip habe ich für meine eigene Finanzseite (noch in Vorbereitung) übernommen. Hier der Sparplanverlauf ($1.200 Startinvestition, $100 Sparrate pro Monat) für Johnson und Johnson bei Anlage seit dem 01. Januar 2010:
Warum, weil Du Unternehmer (selbständig) bist ?Bist Du GGF einer GmbH o.ä. ?
Hoffentlich bist Du privat krankenversichert, ansonsten bitte genau rechnen und überlegen was die Abzüge in der Auszahlungsphase angeht.
Privatrechtsschutz - was ist mit Verkehrs, Miet- und ggf. Arbeits-Rechtsschutz. Wenn Du (G)GF bist, dann greift allerdings der normale Arbeits-Rechtschutz nicht, dann bräuchtest Du Anstellungs-Vertrags-RS.
Korrekt
Ja bin ich - Debeka Tarif n-sb (i.H.v 1.250EUR)
Ich wollte mir eigentlich nicht noch mehr Versicherungen aufhalsen - Danke aber für den Hinweis. Ich werde mich diesbezüglich einlesen.
Aktuell habe ich weitere 60.000EUR in ETF´s investiert welche DAX, Pfandbriefe und Staatsanleihen abbilden. Eine Kostenquote von >0,15% TER sind hier der Fall. Ausschüttend, mit deutschem Domizil.
Könnt Ihr mir aktuellere Emfpehlungen aussprechen? Diesen Dirk Müller hab ich mir schon online stundenlang rein gezogen, das Buch jedoch ist von 2011.
Was haltet Ihr von diesem Finaz Punk Gerhald Hörhan, welcher in ner Mietwohnung haust, aber über 100 Eigentumswohnungen sein Eigen nennt?!
Kurzum als Fazit zu euren Beiträgen: BlueChips oder ähnlich sichere Aktien zu möglichst günstigen Unterhaltskosten stetig und kontinuierlich kaufen und hoffen dass man bevor es rumst die Aktien verkauft hat?!
Investment Punk steht bei mir rum, es war definitiv nicht meins. Sehr polarisierend geschrieben und eben voll auf Immobilien fokussiert. Den Weg kann man sicher gehen, ist aber absolut nicht meins. Immobilienbesitz bringt dich eben doch mehr in den Verantwortung und man muss sich um noch mehr Dinge kümmern. Zudem ist für mich als Laien das Risiko zu hoch.
Das Dirk Müller Buch mag 5 Jahr alt sein, es werden aber Grundlagen behandelt und diese haben meines Erachtens nicht an Aktualität verloren.
Der von dir genannte Weg mit den Aktien ist mein Weg und mein Ding. Kaufe ich eine Aktie, will ich sie möglichst nie wieder verkaufen. Krisen sitze ich aus. Bei Dividendentitel fällt das besonders leicht, weil die Dividende in der Regel auch bei Krisen weitergezahlt oder sogar erhöht wird. Bsp. zahlt Coca Cola seit 1920 eine Dividende und seit über 50 Jahren wird sie Jahr für Jahr erhöht. Meine Rendite auf das eingesetzte Kapital erhöht sich also jedes Jahr und liegt aktuell bei circa 10%. Ja, der Wert der Anteile ist auch gestiegen. Aber wenn ich verkaufe, muss ich Steuern auf den Gewinn abführen und wo soll ich den Rest anlegen, um dann mehr als 10% zu bekommen?
(Hier wäre das entsprechende Buch zur Dividendenstrategie: https://www.finanz-forum.de/threads/1...finanzberatung) Alternativ mal im Aktienboard-Forum umschauen, dort gibt es einen Thread, in welchem auch der Autor Fragen beantwortet. Einen Link möchte ich hier aber nicht posten.
Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen
Das gehört denke ich aber nicht mehr zu 100% in diesen Sektor, deswegen lasse ich den Thread hier austrudeln. Wenn jemand eine neue Erkentniss gewinnt, bitte mitteilen.
Den Kindle habe ich immer bei mir und wenn mir langweilig ist, lande ich häufig bei den Investment-Bücher, u.a. von Borkner.
Seine Philosophie ist die gleiche wie die Tim Schäfers und die meinige: Qualitätsaktien kaufen und nach Möglichkeit mindestens 10 Jahre liegen lassen.
Nachtrag:
Borkners Buch empfahl, ich bevor ich Ihrem Link zu der Buchempfehlung gefolgt bin.
Johnson und Johnson habe ich seit März im Depot. Ich bin mit 5000 € rein. Die erste Quartalsdividende bekomme ich in diesem Monat.
Über Dirk Müller habe ich keine gute Meinung. Er ist ein Goldbug, der gerne Verschwörungstheorien zusammenspinnt. Ich teile seine negative Meinung zum Eigenheim. Seine größten Fans glauben die Verschwörungstheorien, horten Gold und meinen wahrscheinlich, in punkto Eigenheim hätte Müller unrecht.