AW: Wie lange halten die Lebensversicherungen noch durch?
Versicherungen überleben immer. Was aber ganz sicher ist, ist dass wir als Anleger in Lebensversicherungen auf jeden Fall Einbußen hinnehmen müssen werden.
AW: Wie lange halten die Lebensversicherungen noch durch?
Leider nicht weitestgehend bekannt, aber leider wahr:
Ein Großteil der LV-Gesellschaften haben Klauseln in Ihren Verträgen, dass (sinngemäß):
"die Garantieverzinsung ausgehebelt werden kann, wenn es das Weiterbestehen der Gesellschaft gefährdet".
Man kann das mal vergleichen mit einer "betriebsbedingten Kündigung".
Davon ab:
Geht eine (Lebens-)Versicherung pleite, kommt erst einmal "Protector" - eine Art "Rettungsschirm für Versicherungen".
(der übrigens weitaus älter ist, als die Finanzkrise (2007/2008).
Sollte Protector "alle" sein, sähe es allgemein nicht wirklich rosig sein. Will sagen: die Probleme, dass unsere LV's nichts mehr wert sind
sollten dann schon zweitrangig geworden sein.
Ich habe kein "Insiderwissen".
Aber es gibt sehr viele öffentliche Informationen und Debatten:
Die EZB würde gerne mehr Geld in den (Finanzmarkt-)umlauf pumpen.
Es ist immer wieder die Rede von "Helicopter-Geld". In Kurzform: Geld was einfach irgendwie an alle verschenkt wird.
("Helicopter-Ben" Bernanke, derzeitiger Vorsitzender der amerikanischen Zentralbank während der Hochzeiten der Finanzkrise wollte
"soviel Geld der Wall-Street bereitstellen, dass es zu keinem Zusammenbruch des Systems kommt". Zur Not wollte er "mit Helicoptern
über die Wall Street fliegen und jede menge Bargeld auskippen". Kein Witz, dass hat er offiziell gesagt.)
Insofern erscheint mir dass Szenario, dass (zu) viele Gesellschaften kurzfristig pleite gehen nicht imminent.
Darüber hinaus, werden die Gesellschaften von der Politik ja auch gefördert.
So zum Beispiel dürfen Lebensversicherer (und nur Lebensversicherer) Ihre Aktien mit dem Einkaufswert bewerten in der Bilanz.
*Hust* Z.B. eine Commerzbank-Aktie vor 2007 mit EUR 50 gekauft, steht heute mit 50EUR als Aktiva in der Bilanz. (50 EUR, nicht 50 Cent - das wäre ja schon zu viel, nach den ganzen Kapitalerhöhungen ! *lach*)
Lustig:
Vor ungefähr einem Jahr kam eine Debatte auf, dass die LV-Versicherer die Überschussbeteigungen kürzen wollten. Laute Geschichte in der Presse...
Klar, wenn ich natürlich die oben genannte Aktie zu hoch in der Bewertung habe, bekomme ich ja auch falsche Zahlen für die Berechnung der
Überschussbeteiligungen. Einfach nur logisch, wenn ich einen Geldbetrag, der sich als "Luftwert" entpuppt, als Berechnungsgrundlage für eine Ausschüttung nehme.
Der, der dann seine Überschussbeteiligung ausbezahlt bekommt, bekommt ja "seinen Anteil an den Commerzbankaktien im Portfolio" zu EUR 50 abgerechnet.
Irgendwann fiel den Gesellschaften das halt einmal auf...
Mal wieder - ohne schwarz zu malen - sehe ich die Gefahr woanders:
Wenn der Lösungsweg der Zentralbanken "expansive Geldpolitik" nicht langfristig von der Realwirtschaft eingeholt wird,
- was ich persönlich zu 99.9% bezweifle - bekommen wir irgendwann auf jeden Fall eine "neue Situation".
(Digitales) Geld kann man drucken. Kaufkraft kann man nicht drucken...
Vielleicht eine Währungsreform. Wer weiß.
Die Enteignung des privaten Kapitals hat ja bei der Euro-Einführung auch gut geklappt.
Unsere Policen wurden dann halt auf Euro umgestellt.
Einen Totalverlust halte ich für sehr unwahrscheinlich.