Wahl der Verkehrsrechtschutzversicherung - Testberichte vs. Statistik

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    Frage Wahl der Verkehrsrechtschutzversicherung - Testberichte vs. Statistik

    Guten Abend,

    ich würde gerne eine reine Verkehrs-Rechtsschutzversicherung abschließen und habe mich über verschiedene Kanäle informiert. Jedoch gibt es aus meiner Sicht zwei widersprüchliche Sichtweisen und ich bin gerade etwas unbeholfen, was ich nun auswählen soll. Benötigt wird eine Verkehrs-RS für 1 Fahrzeug und als Single. Ich bin Angestellter, nicht im öffentlichen Dienst und Wohneigentum besteht auch nicht. Es gibt keine Vorversicherung und somit auch keine Schadensfälle in den letzten 5 Jahren. Selbstbeteiligung maximal bei 150 Euro, wobei der Verzicht auf die SB bei einer telefonischen Erstberatung nicht schlecht wäre. KFZ-Versicherung für das Fahrzeug besteht bei der HUK Coburg als Vollkasko, Mitglied im ADAC bin ich auch (Standard-Mitgliedschaft).

    Am Wichtigsten ist mir, dass die RS-Versicherung auch bezahlt, wenn es zum Streitfall kommt. Ich weiß, das kann man nicht pauschal beantworten, jedoch sollte die nicht einzige Geschäftsstrategie daraus bestehen, Leistungen zu kürzen oder abzulehnen. Weil dann brauch ich auch keine Versicherung.

    Finanztest
    Die Finanztest hat in der Ausgabe 10/2015 bzw. im Nachtest 02/2016 viele der Rechtsschutzversicherungen getestet. Sehr weit oben waren die Advocard, Allrecht, Württembergische, DAS/Ergo, ARAG und DEVK, jeweils in den Komfort oder Premium Tarifen. Im Mittelfeld die HUK und ÖRAG und relativ schlecht abgeschnitten der ADAC.

    DISQ - https://disq.de/2015/20150602-Rechtss...cherungen.html
    Die DISQ hat Mitte letztes Jahres (ich glaub im Auftrag von n-tv) Rechtsschutzversicherungen getestet. Dabei hat es sich jedoch um keine reinen Verkehrs-RS gehandelt. Gewonnen hat die ÖRAG, dicht gefolgt von der ARAG. Die HUK eher im Mittelfeld und die DAS/Ergo auf Platz 13. Die DEVK z.B. war an der Stelle gar nicht mehr vertreten. Im Test von 2013 (https://disq.de/2013/20130531-Rechtss...cherungen.html) war die DEVK auf Platz 2 und die ARAG auf 1.

    RSV-Blog
    Auf dem mittlerweile eingestellten RSV-Blog wurden seit 2004 Beschwerdefälle und auch positive Berichte über Rechtsschutzversicherungen veröffentlicht. Das stellt natürlich keine Gesamtheit der Versicherungsfälle dar, gibt aber aus meiner Sicht einen guten Hinweis. Die Advocard und die ARAG sind dort Spitzenreiter im Negativ-Ranking. Kürzungen, unendliche Nachfragen nach weiteren Informationen, usw. Der ADAC hat zwar größtenteils etwas ältere Berichte (2008-2009), jedoch durchwegs positiv, mit sehr schneller Deckungszusage und Bezahlung der Anwälte. Bei der DEVK gibt es wohl auch weniger Probleme. Die HUK hat in den älteren Beiträge durchwegs positive Erfahrungen, in den zwei neueren Beiträgen eher schlechtere Erfahrungen vorzuweisen.

    Vor-Anwalt Zusammenfassung
    Die Seite Vor-Anwalt hat eine Zusammenfassung der Bafin Statistiken und eine Umfrage unter Anwälten vorgenommen. -> https://voranwalt.de/wp-content/uploa...chutzvers_.pdf
    Auf die Statistik der Bafin gehe ich gleich nochmal gesondert ein, bei der Umfrage aus dem Berliner Anwaltsblatt aus 2010 ergibt sich folgendes Bild: der ADAC, die DEVK und HUK sind wohl am Beliebtesten bei den Rechtsanwälten. Die Advocard, ARAG und DAS/Ergo schneiden am Schlechtesten ab. Natürlich handelt es sich auch hier um eine nicht repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2010 und ist daher mit Vorsicht zu behandeln.

    Beschwerdestatistik der Bafin
    Die Bafin veröffentlicht ja regelmäßig eine Beschwerdestatistik der Versicherer, enthalten auch die Rechtsschutzversicherungen. In der Statistik von 2014 habe ich mal die Beschwerden und Anzahl der Versicherten in Relation gebracht. Daraus ergibt sich, dass beim ADAC nur jeder 270.000te Versicherte eine Beschwerde bei der Bafin einreicht (2,4 Mio Versicherte, 9 Beschwerden). Ein paar Plätze später kommt die HUK mit jeder 101.000te (1,6 Mio Vers., 16 Beschwerden) und die DEVK mit jeder 88.000te (1 Mio Vers., 12 Beschwerden). Im Mittelfeld befindet sich die DAS/Ergo mit jeder 60.000te. Am unteren Ende befinden sich die Advocard mit jeder 29.000te und ARAG mit jeder 20.000te (1,3 Mio Versicherte und 67 Beschwerden).

    Fazit
    Bei den reinen Testberichten (Finanztest und DISQ) hat die ARAG sehr gut abgeschnitten. Der ADAC hingegen eher schlecht.
    Bei den Erfahrungswerten bzw. Beschwerdestatistiken, hat die ARAG, Advocard und DAS/Ergo extrem schlecht abgeschnitten. Der ADAC jedoch einer der Besten.

    Da Frage ich mich doch, wem kann man hier trauen und wo sollte ich meine RS-Versicherung abschließen?
    Ich denke die Testberichte haben auf Leistungs- und Preisbasis stattgefunden, ohne die Inanspruchnahmen und Beschwerden zu berücksichtigen. Also eher der Werbeprospekt der Versicherungen als Grundlage. Der RSV-Blog erhält sicherlich nur einen kleinen Teil der Beschwerdefälle in Deutschland. Der Bafin schenke ich an der Stelle schon größeres Vertrauen. Wenn nur 9 Beschwerden bei der zweit höchsten Anzahl der Versicherten (2,4 Mio) eingehen, dann sagt das doch etwas über die Vorgehensweise und Zufriedenstellung der ADAC Versicherten aus.
    Aus dem ersten Fazit wären für mich ARAG, Advocard und DAS/Ergo rausgefallen. Interessant wären der ADAC, DEVK und die HUK.

    Wenn man nun dem Leistungsvergleich der Finanztest trauen darf, ergeben sich folgende Fakten:
    ADAC: 1 Mio. Deckungssumme, kein Sozial-Rechtsschutz in Verkehrssachen, eingeschränkte Meditation, Kündigungsmöglichkeit nach nur 1 Schadensfall, kein Entfall der SB bei reiner Telefonberatung
    HUK: 1 Mio. Deckungssumme, kein Sozial-Rechtsschutz in Verkehrssachen, Rest vorhanden
    DEVK: unbegrenzte Deckungssumme und Rest alles vorhanden

    Preislich sieht das wie folgt aus (jährliche Zahlung):
    ADAC: 70 Euro
    HUK: 90 Euro (inkl. telefonischer Beratung - kostet 34 Euro extra)
    DEVK: 96 Euro

    Da bleiben für mich noch die HUK und DEVK übrig, wobei ich spontan zur DEVK greifen würde.

    Wie wichtig ist der Sozial-Rechtsschutz im Verkehrsrecht? Was ist eure Meinung zu den verschiedenen Tests und Statistiken? Und letztendlich: welche Versicherung könnt ihr empfehlen bzw. welche sollte ich abschließen? Welche ist vielleicht noch gut und habe ich in meiner Auswahl übersehen?

    Danke.

  2. Avatar von erazorlll
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    Standard AW: Wahl der Verkehrsrechtschutzversicherung - Testberichte vs. Statistik

    Falls jemand vor der gleichen Frage steht, möchte ich hier noch mein Ergebnis dokumentieren:
    Ich habe mir noch die Mühe gemacht, die Bafin Statistiken der letzten Jahre anzuschauen und die Veränderungen zu beobachten. Die DEVK war eigentlich bis 2014 immer unter den ersten Rängen und ist nur in 2014 etwas gefallen. Die HUK ist dagegen im Jahr 2014 etwas gestiegen. Es gab noch einen Test von ServiceValue im Auftrag von Focus Money (Focus Money 37/2015), in dem nur die Kundenzufriedenheit zu verschiedenen Punkten bewertet wurde. Auch dort hat die DEVK und HUK sehr gut abgeschnitten.

    Im Endeffekt waren für mich die DEVK und HUK relativ gleich auf. Die Laufzeit bei der DEVK ist immer das aktuelle Jahr + das Folgejahr, wobei ich nicht davon ausgehe, direkt im nächsten Jahr zu kündigen. Die HUK hat ein Schadensfreiheitssystem, was sich variabel auf die Selbstbeteiligung auswirkt. Wählt man den 150 Euro SB Tarif, startet man mit 150 Euro SB und kann ca. alle 3 Jahre um 50 Euro sinken (bei schadensfreiheit). Nach 9 Jahren müsste man somit bei einem Schadensfall keine SB zahlen. Jedoch kann sich dies bei mehreren Schadensfällen auch bis auf 500 Euro SB erhöhen.

    Auf Grund der besseren Inklusivleistung, gleichbleibender Selbstbeteiligung und relativ guter Testergebnisse, habe ich mich im Endeffekt für die DEVK Verkehrsrechtsschutz entschieden.

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