Annuitätendarlehen oder TA-Darlehen, mir raucht der Kopf!
Hallo zusammen,
ich beabsichtige den Kauf eines Hauses (DHH) in einem Vorort von Bonn, prima Lage, guter Zustand, Kaufpreis 330.000 Euro.
Baujahr 72, aber einiges modernisiert, Sachverständiger rät klar zum Kauf.
Zu mir: Berufssoldat, 46 Jahre, Jahresnette ca. 60.000, dazu Hausfrau und 2 Kids.
Eigenkapitaleinsatz nur für Kaufnebenkosten geplant, um ein Polster auf der Bank für unvorhergesehenes zu behalten, also 100%-Finanzierung des Kaufpreises.
Grundsätzlich an Sicherheit interessiert, daher keine 10jährige Zinsbindung, sondern min. 15 Jahre (und auch da habe ich natürlich Bammel davor, dass in 15 Jahren die Zinsen bei z.B. 4 oder 5 oder noch mehr Prozent liegen).
Nun kriege ich bei allen möglichen Banken Angebote für Annuitätendarlehen, ganz klassisch mit 50.000 KfW (1,4%) und dem Rest bei der jeweiligen Bank, bei 15jähriger Zinsbindung für ca. 1,9 bis 2,2%. Als Alternative wird mir (teilweise sehr vehement) zu TA-Darlehen mit BSV geraten, die ich vorher gar nicht kannte. Nun raten mir Bekannte/Fachleute teilweise ganz massiv davon ab, in Richtung TA-Darlehen zu gehen, andere lobpreisen dieses Modell. Ihr könnt Euch vorstellen, wie ich als Nicht-Experte von einem zum anderen schaue und immer ratloser werde. Ich habe ein wenig die Befürchtung, dass diejenigen, die mir zum TA-Darlehen raten, teilweise davon beeinflusst werden, dass sie da (so sagen die anderen!) eine sehr üppige Provision kassieren. Mag sein, aber deswegen muss es ja nicht wirklich schlecht sein.
Kann mir hier jemand die "wirklichen" Vor- bzw. Nachteile der beiden verschiedenen Modelle für meine konkrete Situation verständlich erklären? Weitere Infos zu den Rahmenbedingungen gibt es bei Bedarf gerne.
Vielen Dank im voraus!
AW: Annuitätendarlehen oder TA-Darlehen, mir raucht der Kopf!
Vorteil TA + BSV = Provision für den Vermittler......
Wir haben absolute Niedrigzinsen und Du bist schon alt....
Wenn, dann würde ich an Deiner Stelle eher noch auf ein Volltilgerdarlehen gehen, sollte mit 1.500 EUR Rate im Monat in 20 Jahren durch sein.
Wieviel Eigenkapital stünde denn zur Verfügung zum Einbringen ?
AW: Annuitätendarlehen oder TA-Darlehen, mir raucht der Kopf!
Danke, sehe ich genauso. BSV ist mir viel zu kompliziert. Lest Euch einmal Beiträge dazu bei Finanztest oder anderen Quellen durch. Da gibt es genügend negative Meinungen (Provision, Anschlussgebühr, Zuteilung, mir persönlich viel zu kompliziert). Volltilger ist gut, denn erstens gibt es dafür einen Rabatt beim Zinssatz und zweitens weiß man, dass man am Ende der Zinsbindung keine Sorgen mehr hat, falls die Zinsen dann gestiegen sind. Leider sind mir keine Volltilger bekannt, wo man die Möglichkeit für Sondertilgungen hat, aber vielleicht irre ich mich ja (auch) in diesem Punkt?
AW: Annuitätendarlehen oder TA-Darlehen, mir raucht der Kopf!
Zitat von Bankkaufmann
Ja nach BGB 489 haben Sie bei auch hier ein Sonderkündigungsrecht bei 15 Jahren Sollzinsbindung
Danke für den Hinweis. Kennen Sie Volltilgerdarlehen, welche auch die Möglichkeit von Sondertilgungen und/oder 1-2 Änderungen des Tilgungssatzes erlauben? Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, dass es so etwas gibt, aber das heißt nicht nichts.
AW: Annuitätendarlehen oder TA-Darlehen, mir raucht der Kopf!
Zitat von SorcererJB
Volltilgerdarlehen wollte ich wg. der mangelnden Flexibilität bisher nicht.
Wie muss man das vestehen ?
Du bist 46 Jahre alt und musst in den nächsten 20 Jahren das Haus abbezahlt haben.
Was stellst Du Dir denn unter Flexibilität vor ?
AW: Annuitätendarlehen oder TA-Darlehen, mir raucht der Kopf!
Ein TA Darlehen bietet Sicherheit, sprich z.B. 23 Jahre lang die gleiche Rate zahlen bei absoluter Zinssicherheit. Das kann sich schon rechnen, maßgebend sind hier die Gesamtkosten im Vergleich zu einem Volltilger.
Im Bauspardarlehen können Sie jederzeit Sondertilgungen vornehmen und auch auf Antrag verlangen, dass die mtl. Rate abgesenkt wird. Vollablösungen sind auch jederzeit möglich.
Grundsätzlich in der heutigen Zinssituation würde ich Ihnen aber aus mathematischen Gesichtspunkten heraus 10J fest mit ca. 2% Tilgung empfehlen + KfW Darlehen. Haben Sie jetzt noch Luft in ihrer mtl. Liquidität, dann kann man überlegen ob man heute in 10J einen Teil der Restschuld oder die komplette Restschuld über einen Bausparvertrag abdeckt. Der Vorteil wäre dann, dass ihr BSV nicht abgetreten ist und insofern sind ihre mtl. Beiträge in den BSV freiwillig.
Durch den nicht abgetretenen Baussparvertrag haben Sie jetzt ein Art "Freiheitskonto" auf das Sie jederzeit Zugriff haben. Sollten die Zinsen jetzt in 10J unter dem Sollzins des Bauspardarlehens stehen (nicht dem eff. Zins) dann verzichten Sie auf das Bauspardarlehen und verlängern ihren Zins bei der Bank (Guthaben wird dann an die Bank übertragen).
Sollte etwas passieren in ihrem Leben, dann haben Sie immer Zugriff auf den BSV. Zur Not kann man auch bis 30.000 Euro Darlehensanspruch ein Blankodarlehen aktivieren.
Sehr sinnvoll ist das ganze auch bei Scheidung. Da kämpfen viele um jede Kommastelle bei der Kondition, aber wenn es zur Trennung kommt dann fallende hohe Vorfälligkeitsentschädigungen an. Jetzt leider wieder erlebt. 3 Jahre war nur noch die Restlaufzeit bei einer Bekannten bei 192.000 Euro Valuta. 22.000 Euro hat die Bank veranschlagt an Vorfälligkeit. Weg war das Geld.
AW: Annuitätendarlehen oder TA-Darlehen, mir raucht der Kopf!
Zitat von eugh
Danke für den Hinweis. Kennen Sie Volltilgerdarlehen, welche auch die Möglichkeit von Sondertilgungen und/oder 1-2 Änderungen des Tilgungssatzes erlauben? Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, dass es so etwas gibt, aber das heißt nicht nichts.
Viele Grüße,
eugh
Hallo eugh! Ja gibt es. Angebot hab ich selbst hier vorliegen. DKB Bank. Volltilger, 10% Sondertilgung, 2 Änderungen des Tilgungssatzes möglich.