ich bin jetzt 37, und mit meinen Zähnen sieht es nicht gut aus:
Aus verschiedenen Gründen ist damit zu rechnen, dass ich frührer oder später intensive zahnmedizinische Behandlungen benötige.
Ich kann das hier auch gerne näher ausführen, wenn notwendig.
Ich bin gesetzlich versichert.
Mein Zahnarzt erwidert auf meine Frage nach einer Zusatzversicherung, dass ich da "durchaus drüber nachdenken sollte".
Meine Frage an euch:
Was ist der nächste Schritt?
Wo informiere ich mich?
Ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung von Krankenversicherungen. Und die Werbe-Popups, die einem im Web entgegenspringen, scheinen mir nicht effektiv. Vor allem deshalb, weil ich beruflich sehr eingespannt und wenig Zeit habe.
Bevor Sie sich konkret mit Tarifvergleichen beschäftigen, sollten Sie sich die verschiedenen Leistungsbereiche (Zahnersatz, Zahnbehandlung inkl. Zahnreinigung, usw.) einer Zusatzversicherugn erklären lassen (oder selbst recherchieren), und das unter Berücksichtigung des grundsätzlichen Funktionsprinzips der GKV (Stichwort: Festzuschuss). Außerdem sollten Sie ggf. Ihr Bonusheft (Ihrer KK) "auf Vordermann bringen lassen, denn dieses ist sowohl bei Ihrer Krankenkasse (bis zu 30 % Bonus) als auch bei vielen Zusatzversicherungen von Belang.
Danach sollten Sie festelegen, am besten mit einem versierten Vermittler / Berater zusammen, welche Leistungen für Sie wichtig sind und welche ggf. eher optional sind. Auch die Frage ob, und wenn ja, wie häufig, Sie eine professionelle Zahnreinigugn in Anspruch nehmen, spielt eine Rolle. Auch hier gilt es eventuelle Leistungen Ihrer KK zu berücksichtigen.
Jetzt kommt Ihr aktueller Gebißstatus ins Spiel. Fragen wie z.B. wie viele Zähne fehlen Ihnen, welche Art von Zahnersatz besteht bereits und wie viele Zähne sind betroffen, wie alt ist dieser Zahnersatz, waren Sie in den letzten jahren regelmäßig beim Zahnarzt, usw.. Außerdem die Frage ob Sie eine Aufbissschiene oder Knirscherschiene tragen, ob Zahnfleischprobleme (Parodontose) bestehen, ob kieferorthopädisch alles in Ordnung ist.
Natürlich sollten keine Behandlungen geplant sein (d.h. beim Zahnarzt aktenkundig), diese würden dann natürlich inkl. Folgen ausgeschlossen werden.
Die eben erwähnten Fragen dienen dazu, die Annahmerichtlinien der einzelnen Gesellschaften / Tarife abzuklopfen und diejenigen auszusortieren die nicht in Frage kommen.
Bei fehlenden Zähnen wäre noch die Frage zu klären ob diese eventuell mitversichert werden können bzw. sollen. Hierzu bedarf es der genauen Erklärung unter welchen Umständen das dann überhaupt nur möglich wäre.
Jetzt bleibt eine mehr oder weniger lange Liste von Tarifen in jeder Leistungs- und Preisklasse übrig. Hierbei muss jetzt noch zwischen Tarifen mit vollen Alterungsrückstellungen (AR), Tarifen mit stufenweiser Kalkulation und Tarifen völlig ohne AR unterschieden werden.
Dann geht es an den detaillierten Vergleich, auch unter Hinzuziehung der Beitragentwicklung der Tarife mit teilweisen oder gar keinen AR.
Das kann am besten ein entsprechend versierter Versicherungsmakler leisten, ich würde den Zeitaufwand mit 1-4 Std. ansetzen, je nachdem wie viel Sie vorher "wissen" und wie viel Erklärungen Sie bedürfen, und wie viel Sie sich Gedanken gemacht haben bzw. selbst rechercheirt haben.
Wenn Sie viele der angesprochenen Dinge schon mal vorab selbst angucken möchten, empfehle ich www.waizmanntabelle.de (Waizmann ist ein spezialisierter Großmakler)
Ich arbeite als Versicherungsmakler selbst bei bestimmten Aspekten auch mit dieser Tabelle / Webseite (zumindest als Informationsbasis) und kann Ihnen ggf. per PN mehr dazu erklären.
Vergessen Sie die allseits "beliebten" Vergleichsseiten im Internet, diese liefern nur oberflächliche Infos und sind i.d.R. in mehrerer Beziehung lückenhaft.
Wobei man genau nach den Motiven schauen sollte - ein Zahnarzt rät natürlich zu Versicherungen, da er dann u.U. mehr verkaufen kann (die Kasse zahlt ja ...) - und eine Versicherung will im Normalfall auch etwas verdienen und nicht mehr zahlen als nötig - evtl. schauen, ob es nicht günstiger ist die Versicherungsleistung selber zu sparen und damit später (einen Teil) der Kosten zu tragen.
Es gibt auch Unterschiede bei den Versicherungen - einige zahlen x% der gesamten Behandlungskosten - andere X% von den Kosten, die auch die gesetzliche Kasse zahlt. - Und wieviel ist enthalten, was man garnicht nutzt? (Brille alle 2 Jahre? - etc.)
Dann gibt es noch Behandlungsmöglichkeiten im Ausland oder verschiedene Modelle Zahnersatz zum Nulltarif - einfach mal googlen.
Um ehrlich zu sein: für mich klingt das nach wie vor ziemlich kompliziert. Ich werde wohl nicht darum herum, mich hier langfristig einzuarbeiten...
Nichtsdestotrotz würde ich jemand dafür bezahlen, wenn er oder sie mich bei der Suche nach einer optimalen Verischerung unterstützt. Da würden wir wahrscheinlich beide (der Berater und ich) profitieren. Falls es so einen "unabhängigen und integeren" Berater gibt, bitte bei mir melden :-)