Mein Lebensgefährte und ich würden gerne ein Haus kaufen und haben auch schon ein Objekt in Aussicht. Aber erstmal zu unseren Eckdaten: Wir (35/37 Jahre, 1 Kind von 6 Monaten) sind beide in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Mein Partner hat ein Nettoeinkommen von 1650 €. Ich befinde mich noch bis August 2016 in Elternzeit, dann gehe ich wieder in Teilzeit arbeiten und habe einen Nettoverdienst von 1200 €. Ab August 2017 wird dieser durch Erhöhung der wöchentlichen Arbeitsstunden auf 1500 € steigen. An Krediten haben wir zwei Autofinanzierungen mit Raten von 265 € und 170 €, welche beide noch bis 2018 laufen. Die Gesamtsumme beider Kredite beläuft sich auf 30.000 €.
Nun zu unserem Wunschobjekt: Bungalow auf Hinterliegergrundstück (Vorderlieger sind meine Eltern), erbaut Ende der 60er, 150 qm Wohnfläche. Kaufpreis 125.000 €. Nötige Renovierungsarbeiten: alle Räume tapezieren/streichen, 2 Teppichböden erneuern. Außerdem benötigen wir eine neue Küche, da unsere jetzige nicht mitgenommen werden kann.
In Summe benötigen wir also einen Kredit von ca. 135.000 €. Leider ist so gut wie kein Eigenkapital vorhanden. Es ist uns lediglich möglich die Nebenerwerbskosten aus eigener Tasche zu zahlen.
Wichtig wäre vielleicht noch zu erwähnen, dass unsere derzeitige Wohnung nicht auf Dauer ausreichend ist (kein Kinderzimmer, kein Garten) und wir spätestens Ende nächsten Jahres umziehen müssten. Es gäbe zwar die Möglichkeit eine Mietpartei meiner Eltern auf Eigenbedarf zu kündigen, allerdings befindet sich diese Wohnung in keinem guten Zustand und müsste quasi kernsaniert werden. Denke dafür müsste man sicher mindestens 30.000-40.000€ (u.a. komplettes Dachgeschoss isolieren + neues Bad) einrechnen. Daher der Gedanke den Bungalow zu kaufen und die Sanierungskosten lieber in den Hauskauf zu stecken. Zumal dann das gesamte Grundstück + Häuser in unserem Familienbesitz wäre.
Ist es mit dieser Konstellation überhaupt möglich/ratsam über eine Hausfinanzierung nachzudenken?
alles verständlich und nachvollziehbar, ebenso traurig, aber erstens geht eine Immobilie wegen 3-6 Monaten H4 nicht über den Jordan, zweitens weisst man auf diese Gefahren hin und vielen potentiellen Eigentümern sind diese Gefahren bewusst und drittens empfehlen wir den Kunden ja nicht auf Teufel komm raus etwas zu kaufen, bzw. reden denen ein das tun zu müssen. Denke die meisten setten sich mit der Materie schon ganz gut auseinander, auch über einen gewissen Zeitraum hinweg, so dass das keine Fluse im Kopp ist, die die sich da gesetzt haben. Man muss - wie so oft beschrieben - sich die Kunden individuell anschauen, hinterfragen warum wieso etwas so ist wie es ist.
Warum kein EK (Studium beendet-Bafög zurück gezahlt, plötzliches einmaliges Erlebnis korrigiert, jung und Wohnungseinrichtung bezahlt dazu Hochzeit usw.), wie lange bei welchem Arbeitgeber, Alter, Region, Familiensituation/Kinder/Eltern in der Hinterhand usw. Dazu naürlich das niedrige Zinsniveau mit verhältnismäßig hohen Mieten die noch höher werden, aber auch wie maßvoll oder maßlos wird eine Immobilie ausgesucht, wie die Situation im allgemeinen bewertet.
Und zu guter Letzt, wir werden hier im großen und ganzen niemanden von seinem Wunsch Wohneigentum zu erwerben durch Angst machen, Eventualitäten aufzählen, falscher Einschätzung der tatsächlichen persönlichen Situation und vor allem den Zeigefinger von dem Vorhaben nicht abbringen und ganz ehrlich, dann habe ich den Anspruch dann soll er von mir betreut werden, dann weiß ich jedenfalls dass er ein vernünftiges und faires Finanzierungsangebot bekommt, vor allem aber in schwierigen Situationen jemanden an seiner Seite hat, der dann Lösungen anbieten kann.
Naja und wenn was nicht zu finanzieren geht, dann geht es nicht, dann wird ja nichts passig gemacht, dann wird das dem Kunden so gesagt, mitgeteilt und begründet!
Und ich habe vom Bänker gehört, dass die Scheidung das größte Risiko bei der Finanzierung ist. Stichwort: "Scheidungshäuser" im Zusammenhang mit der Zwangsversteigerung.
Zitat von Bankkaufmann
Leider sind einige Finanzierungen immer auf Kante genäht. Das merke ich dann wenn es nur in den Bereich der Abwendung Zwangsversteigerung geht. Erruiert man dann die Vergangenheit ist oft der Wegfall eines Jobs der Auslöser für Zahlungsschwierigkeiten.
Jedoch wenn man nur deswegen Angst hat, dann sollte man es gleich lassen.
Denn wer will findet auch einen neuen geeigneten Job.
Und finanzieren sollte man nie bis Oberkante.
@Lugmann, ja es gibt sicherlich viele Gründe die oft auch zusammenhängen (Arbeitslosigkeit, Frust, Scheidung, etc...) Meine Erfahrung ist leider dass die Kunden oft viel zu spät reagieren.
Bitte meine Meinung nicht falsch verstehen, das Leben ist voller Überraschungen....
Die Frage ist halt, was passiert bei einer solchen Überraschung ?
Habe ich mein Eigenheim mit einer entspr. EK-Quote finanziert und die Rate ist gegenüber meinem Einkommen in einem gesunden Verhältnis, dann kann ich:
- 6-12 Monate ALG1 locker überbrücken
- bei einer Scheidung das Haus verkaufen ohne hinterher noch einen Schuldenberg zu haben
- Scheidung vieleicht sogar vermeiden, weill ich nicht jeden Monat ab Monatsmitte nur noch Nudeln und Kartoffeln mir leisten kann und der Streit ums liebe Geld die Beziehung zerstört ??