Finanzierung Kaufnebenkosten aber trotzdem Eigenkapital einbringen
Hallo an Alle!
Ich möchte mir eine ETW kaufen und auf jeden Fall Eigenkapital einbringen.
Bei der KFW habe ich gesehen, dass dort steht, dass es möglich ist die Kaufnebenkosten mit zu finanzieren.
Auf Nachfrage auf diesen Punkt bei mehreren Banken habe ich nur Absagen bekommen.
Da kam mir die Idee, wenn man den Kaufpreis + Nebenkosten finanzieren kann und dort z.B. 20% Eigenkapital mit einbringt, hat die Bank doch eine viel höhere "Sicherheit" als bei einer kompletten Vollfinanzierung mit Finanzierung der Kaufnebenkosten.
Seh ich das falsch? Ist das überhaupt möglich die Kaufnebenkosten zu finanzieren und darauf bezogen Eigenkapital zu stellen?
Der Darlehensbetrag wäre höher, der prozentuale Anteil von Eigenkapital und somit auch der Zinssatz wäre niedriger.
AW: Finanzierung Kaufnebenkosten aber trotzdem Eigenkapital einbringen
Hallo, so ganz habe ich deine Frage nicht verstanden.
Es gibt einen Beleihungswert und einen Finanzierungsbedarf.
Der Beleihungswert ist z.B. 200.000 € (der Kaufpreis 150.000 € und bei den meisten Banken 50% der Sanierungskosten also 50.000 € von 100.000 €).
Der Finanzierungsbedarf ist nun bei 265.000 € (Kaufpreis 150.000 € plus Kaufnebenkosten ~15.000 € plus Sanierungskosten 100.000 €).
Somit müstest du allein 65.000 € Eigenkapital einbringen um eine Vollfinanzierung zu bekommen. Ob das nun der Kaufpreis, die Sanierungs- oder Kaufnebenkosten sind ist zweitrangig.
AW: Finanzierung Kaufnebenkosten aber trotzdem Eigenkapital einbringen
Richtig, bei eine Vollfinanzierung aller Kosten - ohne Eigenkapital - ist der Bankzins generell höher. Eine Vollfinanzierung ist jedoch bei Bonität/Einkommen immer möglich.
Je mehr Eigenkapital im Spiel desto einfacher.
Jedoch, nur wenige Banken finanzieren alles (Kaufpreis, Grunderwerbsteuer, Makler, Notar)
AW: Finanzierung Kaufnebenkosten aber trotzdem Eigenkapital einbringen
Danke für die Antworten!
Meine Frage vereinfacht:
Ist es möglich eine Immobilie mit z.B. 100.000€ + ca. 14.000€ Kaufnebenkosten komplett zu finanzieren?
Heißt ein Darlehen in diesem Beispiel über 114.000€ aufnehmen und darauf das Eigenkapital einsetzen. z.B. 5% Eigenkapital auf die 114.000€ einbringen. Das wären 5.700€.
Oder kann Eigenkapital lediglich auf den reinen Darlehensbetrag für die Immobilie genutzt werden?
AW: Finanzierung Kaufnebenkosten aber trotzdem Eigenkapital einbringen
Dein EK fließt in die Finanzierung und fertig, was damit gedeckt wird ist egal.
Der Kaufpreis der Immobilie, soweit er dem Wert entsprich, ist im Gegensatz zu den Kaufnebenkosten, allerdings Beleihungswerterhöhend.
Wenn du nun für deine Immobilie, die 100.000 € Wert ist einen Kredit für 110.000 € aufnehmen musst, wirst du wie Bankkaufmann sagt, die passende Bank finden, da das Risiko für die Bank deutlich erhöht ist.
Was passiert wenn du in Insolvenz gehst und die Bank die Immobilie nur zum Marktwert verkauft bekommt?
Die Bank bleibt auf den restlichen 10.000 € Nebenkosten und den Kosten des Verkaufs sitzen.
AW: Finanzierung Kaufnebenkosten aber trotzdem Eigenkapital einbringen
An sich würde ich dir ja Recht geben, aber mal angenommen ich bringe 20% Eigenkapital, also 22.000€, mit in die Finanzierung ein.
Dadurch ist das Risiko für die Bank deutlich gesenkt oder seh ich das falsch?
AW: Finanzierung Kaufnebenkosten aber trotzdem Eigenkapital einbringen
Nein, das ist richtig.
Umso mehr EK du in den Finanzierungsbedarf einbringst, umso weniger Risiko für die Bank, desto geringer die Zinsen.
Wenn du nun einen Finanzierungsauslauf von 80% haben wölltest, müsstest du allerdings 34.000 € einbringen (14.000 € Nebenkosten und und 20.000 € vom Kaufpreis)
AW: Finanzierung Kaufnebenkosten aber trotzdem Eigenkapital einbringen
Was hilft das den Threadersteller weiter??? Er hat das Prinzip nicht verstanden, leider aber nicht nur er!
Kaufpreis, die gesamten beabsichtigten Modernisierungen und Renovierungen - idealerweise vom Architekten aufgestellt und bestätigt - der Eigenleistungsanteil (wirkt beleihungssenkend, darum gehört dieser Posten erst mal aufaddiert) hinzugerechnet, das ergibt erst einmal den Beleihungswert/Vorabverkehrswert. Hinzugerechnet werden die Erwerbsnebenkosten wie Notar, Grundbuch und evtl. Makler, von mir aus auch nichtwertsteigernde Posten wie Möbel, Bauzeitzinsen usw. Dieses ergibt die Gesamtkosten. Von den Gesamtkosten werden nun die Eigenleistung und das Eigenkapital abgezogen, das ergibt den Finanzierungsbedarf. Diesen ermittelten Finanzierungsbedarf setze ich zu dem ersteinmal ermittelten Beleihungswert ins Verhältnis, das ergibt den Beleihungsauslauf. Dafür teile ich den Finanzierungsbedarf durch den Beleihunsgwert, das ergibt den Beleihungsauslauf und danach bemisst sich die Kondition, aber auch die Zusagewahrscheinlichkeit und diese wiederum wird beeinflusst durch die Auswahlmöglichkeiten der Banken. Vielleicht wird hier ersichtlich, warum es durchaus Sinn macht, einen unabhängigen Finanzierungsmakler als Partner auszuwählen, denn dieser hat alle Banken in der Auswahl, alle! Und wenn der noch gut ist, erstellt er ein individuelles Konzept, stellt dieses vernünftig da, belegt dieses bzw. macht es belegbar und stellt es fachmännisch der Bank für das Votum vor. Letzteres aber nur mal so nebenbei.
Es mag sein dass viele Banken nur 50 % der Modernisierung und Renovierung als wertsteigernd berücksichtigt, aber ist das so wichtig? Es gibt auch einige, die das zun 100 % tun und wenn ich einen hohen Renovierungsaufwand habe, dann muss ich das in der Auswahl der Banken berücksichtigen, denn hole ich mir nur 2 Angebote vor Ort und beide Banken ermitteln - da sie diese Maßnahmen im Wert geringer berücksichtigen - so einen hohen Auslauf und generieren schlechte Konditionen oder lehnen gar ab, dann gehöre ich zu den Verlierern. Bei der Vielzahl der Banken die Immobilienfinanzierungen anbieten gilt es immer zu berücksichtigen, welche Bank ist für mein Vorhaben die geeigneteste. Je nach Vorgabe kann die eine Bank mal die richtige sein, aber in einer anderen Ausgangslage die gleiche Bank die, die mir schlechtere Konditionen anbietet. Gerade wenn wenig EK vorhanden ist und viel modernisiert und renoviert werden muss, sollte der Markt bestens sondiert werden, die Ergebnisse können so gravierend abweichen, als dass man sich nur noch wundert und die Materie nicht mehr versteht, bzw. Konditionierungen nicht mehr nachvollziehen kann.
Alles eigentlich ganz einfach, Finanzierung sauber aufbereitet, Konzept individuell entwickelt, die richtige und entsprechende Bank, auber und schlüssig eingereicht und schon ist man am Ziel!
AW: Finanzierung Kaufnebenkosten aber trotzdem Eigenkapital einbringen
Das Prinzip habe ich verstanden.. Ich benutze ihre Fachbegriffe nun.
Meine Frage war lediglich, ob ich die Gesamtkosten (KAUFNEBENKOSTEN enthalten) finanzieren kann?
Bisher hab ich keine Infos von Banken gefunden, wo steht, dass die Gesamtkosten (MIT KAUFNEBENKOSTEN) finanziert werden können.. (Diese Finanzierung mit Eigenkapital auf die Gesamtkosten!!)
Wenn genau das gehen sollte, gibt es eine Übersicht der Banken, die das machen?