ich habe eine Frage zu meinem Bausparvertrag, den ich unter folgenden Bedingungen im September 2013 abgeschlossen habe:
Schwäbisch Hall (Tarifprogramm Fuchs 02)
Bausparsumme: 45.000€
Zinssatz 0,25%
Regelbesparung: 270€
Gebundener Sollzinssatz für das Bauspardarlehen bei taggenauer Sollzinsberechnung un 100% Auszahlung: 2,75%
Effektiver Jahreszins: 3,06%
Ich zahle monatlich 170€ bis 2024 ein.
Ich habe bei dem Bausparvertrag meine Bedenken, da zum einen der Zinssatz von 0,25% ein Witz ist, den man mit nahezu jedem ETF um ein vielfaches übersteigen kann und der effektive Jahreszins im Vergleich dazu immernoch recht hoch ist.
Dabei muss ich auch zugeben, dass ich vor 2 Jahren, als mir der Vertrag aufgeschnackt wurde, nicht so wirklich viel Ahnung von Bausparverträgen hatte (hat sich bis heute nicht grundlegend geändert). Ausschlaggebend war für mich eigentlich nur die Empfehlung meiner Familie, dass ein Bausparvertrag doch immer gut sei. Da meine Eltern und Geschwister allerdings ihr Gespartes ansonsten sowieso nur auf dem Sparbuch liegen lassen, kann man auf den nett gemeinten Rat nicht viel geben.
Für mich sieht es jetzt so aus, dass ich mein Geld zu sicheren 0,25% anlege, dazu 6,75€ vermögenswirksame Leistungen monatlich bekomme und dann 2024 einen Kredit zu einem Jahreszins von 3,06% aufnehmen kann.
Laut des Sparplans habe ich dann am Ende 450€ Gebühren bezahlt und nur 324,30€ Zinsen erwirtschaftet. Dazu kommt natürlich noch 861€ VL.
Man kann natürlich nicht in die Zukunft blicken, aber ein Jahreszins von 3,06% auf Bauzinsen ist laut einigen Vergleichsseiten nichtmal oberes Mittelfeld im Jahr 2015, weshalb ich mich Frage, ob es sich für mich überhaupt noch lohnt diesen Bausparvertrag weiterzuführen, oder ob ich meinen monatlichen Sparbetrag auf ein Minimum setzen soll, um zumindest noch die VL abzugreifen und abzuwarten, inwieweit sich die Bauzinsen im kommenden Jahrzehnt verändern.
Falls ich irgendwelche grundlegenden Dinge vergessen haben sollte führe ich diese später gerne hinzu.
MfG Frank
Edit: Auf die Wohnungsbauprämie habe ich keinen Anspruch, da mein zu versteuerndes Einkommen über 25.600€ liegt.
Zum einen weiß keiner wo die Zinsen 2024 stehen - und zusätzlich zum VL kann man evtl. noch Wohnungbauprämie bekommen.
Und auf der anderen Seite muß man den Kredit ja nicht in Anspruch nehmen.
Die 6,75€ VL sind der Zuschuß vom Staat oder vom Arbeitgeber?
Evtl. kann man noch zusätzlich damit Riestern???
Der Staat ist mein Arbeitgeber (Soldat).
Was meinst du mit dem zusätzlich Riestern? Sozusagen ein Zusammenspiel von Riestern und Bausparen? Wie muss ich mir sowas vorstellen?
Versteh ich es richtig, dass ihr den Bausparvertrag an sich auch kündigen und das Geld anders nutzen (Aktien, ETF's) würdet?
Die Wohnungsbauprämie steht mir bei einem Brutto von über 30.000€, soweit ich es richtig verstanden habe, nicht mehr zu.
Edit: Ach, die Frage mit dem riestern war darauf bezogen, dass ich auch dadurch die VL bekommen kann, richtig?
ich habe habe da noch Fragen. Bekommst du bei den BSV einen Bonuszins, wenn du auf das Darlehen verzichtest?
Das Thema Wohnungsbauprämie ist ebenfalls noch nicht klar zu bewerten. Bist du Single, verheiratet, Kinder? Erst dann ist eine eindeutige Aussage zur Wohnungspauprämie möglich.
Hast du bereits eine Immobilie? Da BSV auch zu Modernisierungszwecken verwendet werden.
VWL kannst du auch ins Investmentsparen fließen lassen oder in die Altervorsorge, sofern das dein AG unterstützt. Hier bewerten wir ersten, wenn die vorherigen Fragen beantwortet sind.
Guter Punkt mit dem Bonuszins: Bei mir entspricht die Treueprämie einer zusätzlichen Guthabenverzinsung von 0,75%, dann wäre ich also bei 1% Zinsen auf mein gespartes Kapital. Leider immernoch sehr wenig aber immerhin schonmal das 4-Fache.
Zur WBP, ich bin Single, keine Kinder, und hatte nur in einem Jahr ein zu versteuerndes Einkommen, das unterhalb der Grenze von 26500€ pro Jahr liegt.
Ich bin nicht im Besitz einer Immobilie und ich rechne auch nicht damit, dass es sich in den nächsten 10 Jahren ändert.
Den Bausparvertrag habe ich eigentlich mit dem grundlegenden Gedanken abgeschlossen eine Grundlage für eine Eigentumswohnung/ein Haus zu haben, sobald meine Bundeswehrzeit beendet ist, allerdings ist es für mich gerade sehr enttäuschend, dass ich nur so geringe Rendite bzw. staatliche Zulagen bekomme.
Das mit der Verzinsung muss man einfach relativ sehen. Du hast hier eine 100% sichere Geldanlage mit 1% Zins, was zur Zeit am Markt unter der Prämisse 100% Sicherheit nicht so schlecht ist. Die Zeit von 4% oder 5% für sichere Geldanlagen sind einfach vorbei, Geschichte und kommen auch nicht so schnell wieder...
Nach den Angaben von dir, fällt die WBP raus, da hast du völlig recht. Wenn du auch für das eine Jahr die Wohnungsbauprämie beantragt hast, dann würde bei einer vorzeitigen Auflösung die WBP hinfällig werden und auf jeden Fall nicht ausgezahlt werden. Ansonsten muss der BSV für eine wohnwirtschaftliche Verwendung in Anspruch genommen, sonst erhältst du ebenfalls keine WBP. (Ausnahme du hältst den Vertrag 7 Jahre und hast diesen vor dem 25 Lebensjahr abgeschlossen, dann ist die WBP nicht an die wohnwirtschaftliche Verwendung gebunden).
So mit dem letzten Satz verstehe ich das Problem nicht so ganz: Einerseits hast du den BSV abgeschlossen, da du mit dem Gedanken spielt irgendwann zu Kaufen/ Bauen, andererseits möchtest in den nächsten 10 Jahren aber nichts erwerben (siehe einen Satz weiter oben) und dann soll das Ganze aber gleichzeitig noch hoch verzinst sein...leider gibts die Eierlegende-Wollmilchsau nicht. Mein Empfehlung an dich, mach dir einmal ganz klare Gedanken über die Ziele und Wünsche und wenn du weißt, was du willst, dann macht es Sinn über den BSV zu sprechen. Es macht einfach einen Unterschied, ob du in den nächsten Jahren kaufen willst, nicht vor 10 Jahren oder doch das Thema Rendite forcieren willlst. Je nach dem, was du eigentlich machen willst, verändert sich auch die richtige Vorgehensweise.
Nach den Angaben von dir, fällt die WBP raus, da hast du völlig recht. Wenn du auch für das eine Jahr die Wohnungsbauprämie beantragt hast, dann würde bei einer vorzeitigen Auflösung die WBP hinfällig werden und auf jeden Fall nicht ausgezahlt werden.
Er bekommt keine WBP, das ist korrekt. Aber, die Gewährung / Auszahlung hat nichts mit einer vorzeitigen Auflösung zu tun. Solange eine wohnwirtschaftliche Verwendung nachgewiesen wird, ist die Laufzeit egal.
So mit dem letzten Satz verstehe ich das Problem nicht so ganz: Einerseits hast du den BSV abgeschlossen, da du mit dem Gedanken spielt irgendwann zu Kaufen/ Bauen, andererseits möchtest in den nächsten 10 Jahren aber nichts erwerben (siehe einen Satz weiter oben) und dann soll das Ganze aber gleichzeitig noch hoch verzinst sein...leider gibts die Eierlegende-Wollmilchsau nicht. Mein Empfehlung an dich, mach dir einmal ganz klare Gedanken über die Ziele und Wünsche und wenn du weißt, was du willst, dann macht es Sinn über den BSV zu sprechen. Es macht einfach einen Unterschied, ob du in den nächsten Jahren kaufen willst, nicht vor 10 Jahren oder doch das Thema Rendite forcieren willlst. Je nach dem, was du eigentlich machen willst, verändert sich auch die richtige Vorgehensweise.
Schonmal vielen Dank für eure Antworten!
Den Vertrag habe ich mit 21 Jahren abgeschlossen.
Gedanken gemacht habe ich mir die letzten Tage schon, sonst hätte ich nicht hier nachgefragt. Den Fehler, dass ich erst sehr spät darauf gekommen bin meinen BSV erneut zu überprüfen kann ich nun leider nichtmehr rückgängig machen, aber man lernt nie aus.
Anstelle von 10 Jahren hätte ich wohl 9 Jahre schreiben sollen, aber es spielt auch keine so große Rolle. Damit meinte ich nur, dass der BSV sowieso, bei derzeitiger Einzahlung, noch bis Oktober 2024 läuft. Meine Aussage diesbezüglich bezog sich auf die Frage, ob ich schon im Besitz von Immobilien bin.
Grundlegend besteht ja nunmal das Problem, dass ich eben nach meiner Zeit in der Bundeswehr eine Immobilie kaufen will, allerdings scheinen mir die Konditionen des BSV einfach nicht lohnenswert zu sein. Klar, Geld an der Börse anzulegen zieht ein größeres Risiko mit sich, aber bei der Wahl von Fonds/Bonds in einem diversifizierten Portfolio sehe ich eine deutlich bessere Anlage.
Sorry, manchmal muss ich etwas provokativ fragen, damit die passenden Antworten kommen.
Somit würde für dich die WBP auf jeden Fall als feste Verzinsung im Vertrag bleiben, egal was du ihn nachher wohnwirtschaftlich verwendest oder nicht. Ob sich das rechnet, hängt natürlich von der Größenordnung ab. Geförder werden max. 512 € p. a. mit 8,8%. Müssen aber von einem privaten Giro-Konto kommen.
Wenn du die Rendite in Fokus stellt, dann ist die BSV keine Alternative in diesem Bereich, das ist eindeutig. Was den Tarif angeht, geh doch mal auf deine Bausparkasse zu und versuche den Tarif in eine aktuelle Variante zu wechseln, hier sind dann die Darlehenszinsen deutlich geringer, wodurch das ganze wieder lukrativer wird, hier sind teilweise bis zu 1,1% Darlehenszins möglich in aktuellen Tarifen. In dem Fall muss du aber wirklich den Fokus auf ich möchte eine Immobilie erwerben legen. Denn du sicherst dir ja mit dem BSV ein Darlehen in doppelter Höhe der Ansparung ab. Zudem kann heute keiner genau sagen, wo die Zinsen in 10 Jahren wieder stehen werden. Von daher ist ein Vergleich deiner Kondition mit einem Baudarlehen eigentlich nur zulässig, wenn du wüsstest, wo der Zins in 10 Jarhen steht. Ansonsten ist es eine Momentaufnahme. Auf jeden Fall hättest du mit dem BSV und neuem Tarif mit Sicherheit eine sehr interessante Alternative. Wenn du aber die Rendite-Betrachtung fahren willst, dann hat hier ein BSV im Vergleich zu o. g. Themen immer das Nachsehen.
Und genau hier sind wir wieder beim Thema, was willst du haben? In 10 Jahren einen günstigen und sicheren Zins für 45 TEUR ohne Risiken, mit bereits bekannter monatlicher Tilgung oder eine gute Ansparrendite. Bei ersterem den Vertrag versuchen auf eine aktuelle Kondition umzustellen (kostet normalerweise ein kleine Gebühr, sollte sich aber durch die Zinsersparnis lohnen) bei letzterem macht der BSV wenig Sinn.
Vielen Dank für deine Zeit, ich werde mal Kontakt mit meiner Bausparkasse aufnehmen und sehen, was ich ändern kann. Eventuell können die mir ein Angebot machen, dass mein Interesse wieder wecken kann.
Die Kunst beim Bausparen ist es mit geringem eigenen monatlichem Aufwand (in der Gesamtheit ist das die Mindestansparung) so viel wie möglich Darlehen abgrenzen. Ein verhältnis von 30/70 wäre ideal. Wenn der Darlehenszins auf das gekaufte Bauspardarlehen dann bei Zuteilung 2 % und der Guthabenszins in der Ansparphase auf das Bausparguthaben bei 1 % liegt, dann hat man schon die richtige Wahl getroffen.
Naja, und wenn dann die Abschlussgebühr noch geringer als die üblichen 1% auf die Bausparsumme/Auszahlungssumme liegt, dann hat man dem das Sahnehäubchen noch aufgesetzt