Berührungsängste mit der Finanzwelt - Zu viel Geld auf Tagesgeldkonto: Was nun?
Guten Abend,
ich bin 34 Jahre alt und habe es die letzten 9 Jahre (sprich: nach Ende des Studiums) versäumt, die richtigen Weichen in meiner Finanzplanung zu stellen. Jetzt habe ich 100.000 EUR auf einem Tagesgeldkonto liegen und will zumindest einen nächsten Schritt machen.
Ich bin nicht auf die letzten Prozent Rendite aus. Nicht, weil ich sie grundsätzlich ablehnen würde. Sondern, weil mir das Thema - Stand heute - sehr wenig Spaß macht und ich deshalb möglichst wenig Zeit damit verbringen möchte. Hoch spekulative Anlageformen kann ich mir nicht vorstellen - kurzzeitige Einbrüche und Schwankungen machen mir weniger Angst.
Im Moment reden alle (schlechtes Zeichen?) von Indexfonds, und das Prinzip gefällt mir auch. Hätten wir "Back to the Future" würde ich meinem jüngeren Selbst zu einem Sparplan in der Richtung raten. Jetzt haben sich allerdings schon die 100.000 EUR auf dem Tagesgeldkonto aufgestaut. Gibt es aus eurer Sicht etwas zu beachten, wenn man mit einer größeren Summe in mehrere ETFs einsteigt? [Größte Herausforderung in meinem Kopf wird es sein, die Stimme zu unterdrücken, die sagt: "Genau jetzt ist der falsche Moment. Was ist, wenn morgen wegen Krieg/Flüchtlingen/Griechenland die Börse den Weg in ein 30-Jahres-Tal antritt?")
Der Vollständigkeit halber: Einen kleineren Teil des Geldes würde ich auf dem Tagesgeldkonto behalten. Einen anderen Teil vielleicht in etwas Physisches wie Goldmünzen stecken (wobei mich da der Gedanke ärgert, dass ich eine "Kommission" bezahlen muss).
Ich freue mich auf eure Meinungen und bin für alles dankbar (und Entschuldigung, falls ich teilweise wie ein blutiger Anfänger klinge. Ich bin einer.)
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ja so einiges, da sollte man nicht zu schnell handeln.
+ als erstes gilt Freibetrag dauerhaft ausgeschöpft ist.
+ dass du dich in die Materie richtig auseinander setzt
+ du Versicherungstechnisch so weit abgesichert bist dass du auch auf lange sicht nicht an das Geld müsstest... wenn ein hauskauf etc ansteht würde ich lieber die Finger von lassen bis das in trockenen Tüchern ist....
+ dann musst du nach den Fonds schauen die du besparen willst und wie genau du es aufteilen willst
+ vielleicht ein paar ausschütter damit du den Freibetrag aufbrauchst
+ dann suchst du dir ein Depot, welches dir die rausgesuchten Fonds auch anbieten kann die kosten für das depot sollten bei 0€/Jahr liegen. die Kaufkosten sollten deutlich unter <1% liegen
Beim Gold würde ich auch schauen dass es günstiger geht im internet findet man eigentlich genug angebote wichtig ist der (LBMA zertifiziert) ist, oder halt Goldmünzen.
und immer dran denken Geld (Tagesgeld, Festgeld etc.) wird in Krisenzeiten als erstes Wertlos....
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Hallo FinanzRookie,
ich kann Deine Zurückhaltung sehr gut verstehen, da es nicht einfach ist, sich zurechtzufinden.
Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich Dir empfehlen, das Vermögen zu streuen.
Persönlich sehr zufrieden bin ich mit einem Containerinvestmentprogramm. Das Geld ist für fünf Jahre angelegt, man bekommt quartalsweise Einnahmen, immer pünktlich und vollständig :-)
Du musst halt mit 5% vor Steuer zufrieden sein, aber für einen Teil des Geldes wäre das mit Sicherheit auch was für Dich
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Ich würde das Ged auf jeden Fall auch streuen. Spricht einem die Bank nicht an, wenn man soviel Geld auf dem Tagesgeldkonto liegen lässt? Mein Bankberater hat mich schon mal angerufen, nur weil mehrere Monate ein kleiner 5 stelliger Betrag auf dem Girokonto war.
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Von der Bank hat sich noch nie jemand gemeldet. Das Geld liegt aber auch hauptsächlich bei der DKB.
Ich habe mich die letzten Tage ein wenig mit dem Thema Gold/Edelmetalle beschäftigt. Das ist für mich etwas greifbarer. Für den Großteil der Summe wird das allerdings nichts sein. Containerinvestment ist ja interessant. Was es alles gibt.
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Das Geld unterschiedlich verteilen ist immer schlau.Da hast du ja wirklich fleißig gespart.wenn du es schlau anstellst kannst du sicher den Betrag gut vermehren ohne dich mit
all dem Finanzkram zu überlasten.Such dir eine gute Beratung/Foren sind natürlich auch ein Weg
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Investment in ETF generell möglich, doch die Börse ist keine Einbahnstrasse. Und wenn alles schief geht, wird es schwierig an das Geld aus dem ETF zu kommen. Immobilien, Edelmetalle, usw. wäre überlegenswert.
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Zitat von Bankkaufmann
Investment in ETF generell möglich, doch die Börse ist keine Einbahnstrasse. Und wenn alles schief geht, wird es schwierig an das Geld aus dem ETF zu kommen. Immobilien, Edelmetalle, usw. wäre überlegenswert.
Hallo Bankkaufmann,
Immobilienpreise & Edelmetallpreise schwanken doch auch ?!
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eigentlich sind aktuell alle Asset Klassen mit wenigen Ausnahmen wie Tagesgeld, Festgeld, Baussparvertrag (wo also keine Kursverluste möglich sind) sehr volatil. Bei Währungen , Gold und Co sind zweistellige Wertveränderungen in wenigen Wochen oder Monaten völlig normal. FinanzRookie es wäre toll, wenn Du schreiben würdest, was Du mit dem Geld gemacht hast und wie es gelaufen ist.
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Werde ich machen, orderianer. Kann aber noch einen Moment dauern. Es ist kopfmäßig doch eine größere Sache, als ich am Anfang gedacht habe. Es war die ganze Zeit zwar durchaus in meinem Hinterkopf, dass ich aus meinem Geld nicht das beste mache. Aber offenbar war dieser Modus doch komfortabler für mich als die Beschäftigung mit Finanzthemen. Jetzt aus dieser Komfortzone (die ehrlicherweise keine Komfortzone ist) raus zu kommen, ist nicht das leichteste.
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Hallo Finanzrookie,
Mit der Komfortzone haben Sie recht. Machen Sie jedoch nicht den gleichen Fehler, wie viele andere Anleger und lassen es schleifen. Es bedarf einiges an Energie, sich mit den eigenen Finanzen auseinander zu setzen. Und das nicht nur einmal im Leben. Gehen Sie nicht leichtfertig damit um und warten Sie auch nicht jahrelang, bis Sie soweit sind!
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Hallo Rookie,
ich habe laaange gesucht und wurde endlich fündig: ETF's, Exchange Trading Funds. Dazu die Anleitung aus dem in der 4. Auflage erschienen Buch SOUVERÄN INVESTIEREN MIT INDEXFONDS UD ETFs von Gerd Kommer, Campus-Verlag. So blieb nur noch die Festlegung der "Sicheren Anlage", also risikofreier Teil (sofern es sowas gibt), z. B. Kurzlaufende deutsche Staatsanleihen, Festgeld, Sparbuch, Geldmarktfonds mit Top-Rating von, u. a., iShares, db x-trackers. Als grobe Faustformel wird genannt: soviel % in "Sichere Anlagen" wie Alter, der Rest in "Risikobehafteter Portfolioanteil, Weltportfolio", also Fonds mit Aktien, Rohstoffe, Immobilien, die dann weiter gesplittet werden in "Entwickelte Länder" und "Schwellenländer". Das Ganze wird nach dem Anteil am Bruttoinlandsprodukt gewichtet.
So brauchst Du nur noch 1 x / anno das sog. Rebalancing durchzuführen, also die auseinandergelaufenen Prozentanteile wieder auf den Ursprungsprozentanteil zurückzuführen.
Ich habe es so, für unsere Altersrücklage, gemacht und bin zufrieden. Das Ganze kann, um Gebühren zu sparen, über einen sog. Online-Broker abgewickelt werden, von denen es einige bekannte und seriöse gibt, Google weiß welche, oder hier im Forum fragen. Wenn Du weitere Infos brauchst, schreib hier rein oder schick mir eine PN.
Gruß aus Südwest!
AW: Berührungsängste mit der Finanzwelt - Zu viel Geld auf Tagesgeldkonto: Was nun?
Zitat von Nettoberater
Beim Rebalancing fallen doch Steuern an. Kennt jemand einen Ausweg?
Bei ausschüttenden Fonds kann das Rebalancing über die Ausschüttungen erfolgen, d.h. das Geld wandert dann immer in die Anlage, die seit dem letzten Rebalancing am schlechtesten performt hat. Wer regelmäßig spart, kann das Rebalancing auch durch das frische Geld so gestalten.
Und wann ist bei ETF's der richtige Einstieg?
Das ist einfach: Wenn die Kurse am tiefsten stehen.