Hallo Leute,
ich bin verheiratet und habe einen Sohn von 3 Monaten. Ich arbeite als Informatiker und habe ein Einkommen von rund 2400€ netto, in Steuerklasse IV. In Klasse III hätte ich wohl 3000€ netto. Meine Frau ist Altenpflegerin, aktuell in Elternzeit, verdient normalerweise rund 1300€ netto (IV) und hätte rund 1000€ in (V). Wir reden also von einem Nettoeinkommen von ~4000€.
Wir leben in einem Haus das mir gehört (bzw. das ich gerade abbezahle). Es handelt sich um ein Zweifamilien-Haus in dem außer meiner Familie noch meine Eltern wohnen (keine Miete, lebenslanges Wohnrecht auf's längste Leben). Wir hätten gerne noch ein zweites Kind in den nächsten 2-3 Jahren, dann reicht aber der Platz in unserer Wohnung nicht mehr aus (jdes Kind soll sein eigenes Zimmer haben). Daher spielen wir mit dem Gedanken, das Haus zu verkaufen, und neu zu bauen.
Meine Finanzierungen sehen ganz grob in etwa so aus:
Kredit 1: 90000€, davon noch 80000€ Restschuld, rund 4% Zins, monatliche Rate 400€
Kredit 2: 110000€, davon noch 110000€ Restschuld, rund 2,75% Zins, monatliche Rate 250€ (nur Zinsen). Der Kredit ist über einen BSV abgedeckt der 2023 den gesamten Kredit ablösen soll.
BSV1: 110000€, davon rund 10000€ angespart, monatlich 400€ Zuteilung bei 40%, abgetreten an die Bank zur Finanzierung von Kredit 2
BSV2: 40000€, davon 10000€ angespart, Zuteilung bei 50%, monatlich 250€. Der BSV war eigentlich geplant, um den ersten Kredit nach Ablauf der Zinsbindung zu reduzieren, so dass die Neufinanzierung deutlich geringer ausfällt.
Dass das nicht alles einfach eins ist liegt daran, dass ich das Haus in 2 Schritten gekauft und finanziert habe. Es war keine Erbschaft. Sonstige Verbindlichkeiten bestehen nicht.
Grob zusammengefasst habe ich also Darlehen iHv 200T€ und BSV auf denen rund 20T€ stehen. An Raten für Darlehen und BSV zahle ich monatlich rund 1500€.
Das Haus dürfte um die 300T€ wert sein, ohne das genau bewertet zu haben. Die Zahl wurde von mehreren unabhängigen Personen in meinem Umfeld so grob bestätigt. Es geht hier auch nicht um Details, wollte es nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben.
Milchmädchenhaft verrechnet hätte ich also rund 120T€ positive Bilanz, angenommen es würde einfach so gehen, das Haus zu verkaufen, die Kredite komplett abzulösen, und die BSV aufzulösen. Auch hier sollte das ganz grob stimmen, oder? Mir ist klar, dass die Bank da mitspielen müsste, dass ich Vorfälligkeitszinsen zahlen müsste, usw. Aber vom Prinzip her richtig, oder?
Angenommen ich würde nun bauen wollen. Für das Grundstück (vollständig erschlossen) würde ich 100T€ veranschlagen. Also wäre meine Bilanz grob auf Null, und ich müsste quasi den Hausbau mit einem neuen Baukredit finanzieren. Ein befreundeter Bauunternehmer hat mir als ganz groben Maßstab geraten, ich solle im gewünschten Rahmen mit ~2200€ pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen, wenn ich neu bauen will. Ohne ins Detail zu gehen würde ich als Wohnfläche etwa 220qm rechnen wollen, was mich auf einen Betrag von 450T€ bringen würde, der zu finanzieren wäre.
Angenommen der Zins liegt bei 1,5%, und ich kann 1500€ monatlich aufbringen (die ich schon heute zahle, siehe oben). Das wäre eine Tilgung von 2,5% im ersten Jahr, und eine Restschuld von rund 330T€ nach 10 Jahren. Klingt realisitisch, auch wenn da sicher noch einiges hin und her geschoben werden muss. Aber auch hier: Ganz grob sollte das passen, oder?
Was meint Ihr dazu? Was denkt Ihr, was die Bank dazu sagen wird?
Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, das "alte" Haus zu vermieten, und die Miete dann als Rate für den Neubau-Kredit zu verwenden. Klingt das realistisch? Mein Bauch sagt mir ja, aber nur wenn ich auch passende Mieter finde, und alles glatt geht. Wenn es da Mietausfälle geben würde, hätte ich ein Problem...
Ich habe nun demnächst einen Termin bei meiner Bank, weil das für mich der erste logische Schritt wäre vom Hirngespinst Neubau, hin zu tatsächlichen Planungen. Wenn die Bank sagt "Nein", kann ich wohl eh wenig machen. Macht es dann Sinn, bei anderen Banken nachzufragen? Stichwort Umschuldung? Geht das so einfach, dass ich quasi zu ner anderen Bank gehe, mir dort 200T€ zur Umschuldung nehme, 150T€ zum Neubau, 300T€ vom Hausverkauf, und das gleiche Prinzip verfolge wie oben?
Ist die Herangehensweise sinnvoll? Oder wäre es besser erst zur Bank zu gehen, wenn ich konkrete Zahlen auf dem Tisch habe?
Macht es mehr Sinn zuerst zu überlegen "Was will ich bauen und was kostet das?" und dann der Bank eine Zahl zu nennen? Oder wäre es geschickter zur Bank zu gehen ohne Zahlen im Kopf zu haben, und mir aufzeigen zu lassen, wieviel Geld ich überhaupt bekommen könnte?
Ich bin - wie Ihr sicher merkt - noch nicht sehr weit in der Materie drin und habe keine konkreten Vorstellungen. Aber meine o.g. Gedanken schonmal zu bewerten, damit wäre mir schon sehr viel geholfen.
Zustimmen wird mir denke ich jeder, dass es wohl selten einen besseren Zeitpunkt gegeben hat, über einen Hausbau nachzudenken, oder?
Vielen Dank und viele Grüße,
Der Xor