Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

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  1. Avatar von Supergrover
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    Standard Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Hallo zusammen,

    wir planen gerade die Finanzierung für den Bau eines EFH. Dazu hatten wir auch schon Gespräche mit Finanzierungsberatern und Banken.
    Nun ist es so, dass meine Frau im 8. Monat schwanger ist (1. Kind) und sie Mitte November in Muttschutz und dann ab. ca Anfang März in Elternzeit (also Bezug von Elterngeld) geht.

    D.h. mit der November-Gehaltsabrechnung wird erstmals Mutterschaftsgeld ausgewiesen werden und mit der Februar- oder März-Abrechnung Elterngeld.

    Kann man eine pauschale Aussage dazu treffen, in wie fern sich die Finanzierungskonditionen ändern, wenn man bei Banken angibt, dass man Mutterschaftsgeld bzw. Elterngeld erhält? In wie fern wird das Einkommen meiner Frau dann noch berücksichtigt und wirkt es sich wenn dann eher so aus, dass die Zinskonditionen schlechter werden oder das die Finanzierung ganz abgelehnt werden könnte?

    Viele Grüße
    Supergrover

  2. Avatar von Bankkaufmann
    Bankkaufmann ist offline

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    Standard AW: Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Die Finanzierungskonditonen ändern sich eigentlich gar nicht. Man wird genau so behandelt als ob man normaler Angestellter oder Arbeiterin ist.
    Jedoch erkennen nicht alle Banken Elterngeld als "nachhaltiges" Einkommen für die Bonitätsprüfung an.

  3. Avatar von Supergrover
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    Standard AW: Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Was heißt das denn konkret? Wir bekommen die gleichen Konditionen wie wenn meine Frau nicht schwanger wäre, wenn wir den Kredit denn überhaupt bekommen? Die Frage ist also nur, ob wir den Kredit überhaupt bekommen?

    Im konkreten Fall ist die Situation so:

    Nettogehalt M: 2870€
    Nettogehalt F: 1930€

    Rate für Annuitätendarlehen (inkl. KfW-Programme): 1400€

    Der Kreditgeber (hier Allianz) geht bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 4800€ davon aus, dass ca. 2000€ für Lebenshaltungskosten aufgebracht werden müssen. Bleiben also 2800€ für das Darlehen. Würde ich das Gehalt meiner Frau abziehen, blieben aber nur noch 870€, also deutlich weniger als 1400€. Heißt das, dass wir den Kredit dann nicht bekommen, wenn die Allianz das Elterngeld nicht als nachhaltiges Einkommen wertet?

    Weiß jemand wie die Allianz so etwas bewertet? In den Darlehensbedingungen steht, dass die Allianz für jedes während der Kreditlaufzeit geborene Kind einen Tilgungsbonus in Höhe von 500€ zahlt. Darf ich dann davon ausgehen, dass auch Elterngeld als nachhaltiges Einkommen anerkannt wird?

    Der Hintergrund der Frage ist die Überlegung, ob wir die Finanzierung lieber noch vor Beginn des Mutterschutz eintüten sollten, obwohl wir erst im Frühjahr 2016 bauen wollen.

  4. Avatar von noelmaxim
    noelmaxim ist offline

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    Standard AW: Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Hallo Supergrover,

    beantragen sie das Darlehen direkt bei der Allianz oder werden sie von einem Finanzierungsberater betreut? Ich frage dies, weil bei letzterem die Antwort ihnen ja leicht zu geben ist.

  5. Avatar von Supergrover
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    Standard AW: Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Das Allianz-Angebot erfolgte über einen Berater. Dort konnte die Frage zunächst aber nicht beantwortet werden. Sie meinen, dass der Berater aber anonym bei der Allianz nachfragen könnte?

  6. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Sorry, aber was ich das denn für ein Berater, die Herauslagekriterien der Banken sind doch bekannt und nachlesbar. Vor allem warum anonym? Ich verstehe soetwas immer nicht, wirklich. Was kommt da während der Bauphase noch so alles an Fragen auf, die nicht beantwortet werden können?

    Ein Berater sollte das Handling - insbesondere bei Neubau - der Bank die er anbietet schon kennen, sonst kann das schnell zu Problemen fürhren.

    In der Konstellation wie sie es schildern, wird die Anfrage im Dezmeber zu einer Absage führen, da Elterngeld in der Regel bei der Allianz nicht anerkannt wird. Wenn bei erster Auszahlung das Elterngeld schon bewilligt wurde und gezahlt wird, dann kann das Elterngeld angesetzt werden, wenn der Arbeitgeber eine Bestätigung abgibt, dass nach der Elternzeit ihre Frau ihre Tätigkeit wieder aufnimmt, auch die Bezüge die dann zu erwarten sind sollten bestätigt werden.

    Warum die Allianz??

  7. Avatar von Supergrover
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    Standard AW: Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Zitat Zitat von noelmaxim
    Sorry, aber was ich das denn für ein Berater, die Herauslagekriterien der Banken sind doch bekannt und nachlesbar.
    Also da muss ich den Berater mal in Schutz nehmen. Es war der erste Termin den wir hatten und es ging uns zunächst mal darum eine grobe Machbarkeitsabschätzung für unser Bauvorhaben zu treffen. So wurden unsere finanziellen Parameter (Einkommen, EK, Baukosten etc.) aufgenommen und daraus die günstigsten drei Angebote ermittelt und kurz durchgegangen.


    Zitat Zitat von noelmaxim
    Vor allem warum anonym? Ich verstehe soetwas immer nicht, wirklich.
    Das war jetzt nur meine Idee. Ich dachte, dass wenn man heute mit unseren echten Daten anfragt und dann gesagt bekommt, dass das Elterngeld nicht angerechnet wird, hätte man sich auch automatisch die Chance verspielt den Abschluss noch vor Bezug des Elterngelds zu tätigen, da die Allianz dann ja unsere Situation kennt und weiß, dass demnächst Elterngeld ins Haus steht.


    Zitat Zitat von noelmaxim
    In der Konstellation wie sie es schildern, wird die Anfrage im Dezmeber zu einer Absage führen, da Elterngeld in der Regel bei der Allianz nicht anerkannt wird. Wenn bei erster Auszahlung das Elterngeld schon bewilligt wurde und gezahlt wird, dann kann das Elterngeld angesetzt werden, wenn der Arbeitgeber eine Bestätigung abgibt, dass nach der Elternzeit ihre Frau ihre Tätigkeit wieder aufnimmt, auch die Bezüge die dann zu erwarten sind sollten bestätigt werden.
    Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Elterngeld anzusetzen ist also nur ein Problem, weil der Kreditgeber nicht weiß, ob es bewilligt wird? Ich dachte, das Problem ist eher, dass der Kreditgeber nicht weiß, ob nach einem Jahr wieder Einkommen in Form von Arbeitslohn besteht. Daran ändert sich doch aber nichts, wenn das Elterngeld schon bewilligt wurde. Die Bestätigung des Arbeitgebers macht da für mich dann natürlich Sinn.

    Aber zunächst mal wird ja auch kein Elterngeld sondern Mutterschaftsgeld (390€) plus Arbeitgeberzuschuss (1540€) gezahlt. Elterngeld wird dann erstmals im Februar gezahlt. In wie fern wird denn das Mutterschaftsgeld bzw. der Arbeitgeberzuschuss angerechnet?

    Zitat Zitat von noelmaxim
    Warum die Allianz??
    Wie oben erwähnt: die Allianz hatte auf den ersten Blick das günstigste Angebot. Der Mischzins lag bei ca. 1,9% bei einem Darlehen mit 20jähriger Zinsbindung und den beiden KfW-Programmen mit 10jähriger Zinsbindung.

  8. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Mit Konditionen die nicht in Frage kommen kann ich nicht arbeiten. Bevor ich Konditionen von Banken anbiete, anbieten kann, muss ich mir ja erstmal ein Bild von der Ausgangslage/Situation des Kunden machen. Diese ist bei ihnen ja etwas anders als in den durchschnittlichen Fällen. Auch wenn es nur um Machbarkeiten ihrer meiner nach ging, so ist insbesondere im Vorfeld zu prüfen, ob die Konditionen der Allianz für sie in Frage kommen und wenn ja unter welchen Bedingungen. Ist ja grundsätzlich auch egal, macht ja jeder anders und das soll ja auch jeder anders machen, aber ich weise darauf schon hin, insbesondere damit es keine Überrachungen und Enttäuschungen gibt.

    Insbesondere die Machbarkeit kann in ihrem Fall ja in Frage gestellt sein, ist sie ja auch, wenn der Arbeitgeber diese Bescheinigung nicht abgibt, denn dann zählt nur ihr Einkommen und das reicht - soweit ich das überblicken und verstehen - kann nicht aus. Naja und was man dann als Finanzierungsmakler mit best offer Konditionen anfangen kann bleibt mal dahin gestellt. Und wenn sie sich schon fundiert und professionell beraten lassen, dann gehört das alles im ersten Gespräch angesprochen, geklärt und aufgezeigt. Letzenendes betreut der Berater sie während der Bauphasse in punkto Auszahlungen, Kontakt zur Bank und bei allen Fragen um das Darlehen und ob er das gewährleisten kann zeigt sich ja schon in den ersten Gesprächen der Finanzierungssondierung. Klappt nicht immer, das sind dann ja die enttäuschten Kunden, die sich dann u.a. an Foren wenden, weil sie nicht weiter wissen, weil was nicht läuft wie abgesprochen oder einfach Komplikationen auftreten. Liest man hier ja immer wieder.

    Möchte ihnen damit nicht die Kompetenz absprechen das einschätzen zu können oder beurteilen zu können, wie professionell die Beratung ist, aber diese elementare Frage hier am Anfang ihrer Finanzierungsbemühungen, des Finanzierungsgesuchs werfen Fragen bezüglich einer ganzheitlichen Beratung für mich auf. Auch wenn sie noch ganz am Anfang ihrer Bemühungen stehen, aber das wird erfragt und in die weiteren Überlegungen - und wenn es nur ein Angebot ist - eingebracht. Macht ja auch für den Berater Sinn, denn warum soll er seine Zeit für Angebote investieren, die hinterher nicht darstellbar sind.

    Mutterschaftsgeld wird schon mal gar nicht angesetzt. Ja, das Elterngeld muss bewilligt sein, wenn es um die Auszahlungen geht. Für die Beantragung und Genehmigung reicht natürlich das Schreiben des AG, da das Elterngeld ja noch nicht beantragt sein kann/sein dürfte.

    Ansers stellt es sich da, wenn sie den Antrag so stellen, dass in der letzten Abrechnung die benötigt wird - das wäre zum jetzigen Zeitpunkt die Septemberabrechnung - ein Mutterschutzgeld nicht zu erkennen ist, bzw. der Lohn noch voll ausgezahlt wird. Ob man sich da aber so unter Druck setzen sollte bleibt eine andere Frage.
    Ihre schöne Situation bezüglich der Familienplanung und des Nachwuchses lässt sich wunderbar in den Einklang mit den Bedingungen der Banken setzen und wenn es eine Bank mal so nicht akzeptiert, dann gibt es 300 andere Banken die das entsprechend anders sehen/handhaben als diese eine Bank. Dafür beauftragen die Kunden ja einen Finanzierungsmakler, damit dieser den Markt bezogen auf das Vorhaben und der Ausgangslage des Kunden sondiert.

    Bei einem ist dieser Punkt, bei dem anderen ein anderer den es zu berückichtigen und zu beachten gibt und bei ihnen ist es die schöne Sache der Familienplanung

  9. Avatar von Supergrover
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    Standard AW: Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Also erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort.

    Vielleicht ist hier ein falscher Eindruck entstanden: wir haben uns bislang weder für einen Finanzierungsberater noch für ein Kreditinstitut entschieden. Folglich will ich auch weder den Makler noch die Allianz bzw. deren Angebot hier verteidigen.

    Uns geht es im Moment zunächst einmal nur um die Frage, ob wir die Finanzierung noch unter Dach und Fach bringen sollten, bevor meine Frau die erste Abrechnung bekommt, aus der ersichtlich sein wird, dass wir ein Kind erwarten. Da wir mit unseren Planungen bzgl. Grundstück und Haus noch nicht fertig sind und uns im Moment eben auch vorrangig um die Planung des Nachwuchs kümmern (wollen), tendieren wir dazu, die Finanzierung eher im nächsten Jahr anzugehen - in der Hoffnung, dass die Zinsen bis dahin nicht wieder gestiegen sind (die Entscheidung der Fed im Dezember wird spannend...).

    Wenn ich Sie richtig verstehe, gibt es eben einige Banken, die Mutterschaftsgeld bzw. Elterngeld nicht anerkennen und uns dehalb keine Finanzierung anbieten würden, aber eben auch sehr viele Banken, bei denen es keine Probleme geben würde, richtig? Eine Bescheinigung des AG, dass meine Frau nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten wird, könnte sie vermutlich bekommen. Das haben wir aber noch nicht erfragt.

    Sie würden also dazu raten, den Zeitpunkt für die Finanzierung nicht von dem Thema Elterngeld abhängig zu machen?

  10. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Auswirkung von Mutterschutz und Elternzeit auf Finanzierung

    Auf jeden Fall rate ich dazu jetzt keinen Schnellschuss zu starten, in erster Linie muss klar sein welches Haus und welcher Anbieter. Desweiteren rate ich dazu, dass sie sich dann an einen unabhägigen Finanzierungsmakler wenden, der ihnen individuell auf ihre Bedürfnisse bezogen das entsprechende Konzept/Angebot, die günstigste Bank unter den Banken generiert, die Mutterschutzgeld anerkennen.

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