ich bin mir bei einer Finanzierung für einen Neubau etwas unsicher, da mir fast jeder Finanzierer bis jetzt nach dem Motto "mit dem Einkommen ist das kein Problem" gekommen ist. Daher wollte ich nochmal andere (hoffentlich unabhängige*gg*) Meinungen hören:
Zu uns (jeweils Netto)
Er (32) - 2.600€
Sie (30) - aktuell in Elternzeit - ab Januar ~600€
1 Kind - ein zweites ist in ~2 Jahren geplant
Eigenkapital etwas über 60.000€ - einsetzten wollen wir davon 55.000€
Insgesamt Baukosten sind 342.000€ (Angebot eines Generalunternehmers).
Darlehnen:
Bank 187.000€ 20 Jahre 2,58% (Tilgung 1,5%)
KFW 124 50.000€ 10 Jahre 1,6%
KFW 153 50.000€ 10 Jahre 1,0%
Macht insgesamt eine Rate von ~1.000€. Viel mehr ist meiner Rechnung nach auch nicht drin ~300€ Nebenkosten, ~100€ Rücklagen, diverse Versicherungen, Strom, Internet ect. ~350€, Essen ~400€, Auto ~400€, Kleidung/Hygiene ~200€.
Macht insgesamt noch ~450€ für restliche Sachen wie Freizeit und weiteren Ausbau des Hauses (z.B. Außenanlage).
Wenn meine Frau dann wieder in Elternzeit geht, geht der Betrag quasi gegen Null und auch das zweite Kind wird "etwas" Geld benötigen.
Ich werde dann hoffentlich mehr Gehalt bekommen, aber das wird das wohl nur bedingt ausgleichen (sollte man das überhaupt in irgendeiner Weise einbeziehen, dass man nach 10 Jahren x% mehr verdient)?
Nach 10 Jahren sind ~70.000€ neu zu finanzieren und nach 20 Jahren 113.000€ übrig.
Insgesamt würden wir (ohne Sondertilgung, die ich ehrlich gesagt hier kaum sehe) ~38 Jahre abzahlen.
Da brauch der Zins nur wenig zu steigen und die Tilgung muss auf 1% runter (wenn es überhaupt reicht) und das Ganze wird nichts vor der Rente.
Wenn man dann noch annimmt, dass noch 10 oder 20.000 wegen unvorhergesehener Ausgaben während der Bauzeit fehlen, schaffen wir es wohl kaum vor der Rente das ganze abzubezahlen?
Je länger ich darüber nachdenke, desto negativer klingt das alles für mich oder sehe ich das Ganze zu schwarz?
Generell würde ich nicht mit den EUR 600 aus dem Job der Mutter nach der Elternzeit rechnen. Dies sollte nur als Puffer dienen. Denn wenn etwas unvorhergesehenes beim Kind/Baby passiert bleibt sicherlich die Mutter zuhause.
Ich würde EUR 2.600 und EUR 184 an KG ansetzen als jetzt "nachhaltig".
Bezüglich des Neubaues wäre auch noch wichtig wie lange der Bau dauert?
Denn es gibt ja Bauzeitzinsen und somit eine Doppelbelastung. Also Zinszahlung für bereits gezahlte Darlehen und Mietbelastung? Sind diese Belastungen in dem Rest EK EUR 5.000 berücksichtigt?
Wo steht denn Ihre Traumimmobilie?
Wäre auch nicht eine Gebrauchtimmobilie im Bereich von EUR 250.000 interessant?
Hier könnten Sie mit Ihrem Eigenkapital in den 80er% Bereich kommen und wirklich gute Zinsen erhalten
Sprich Darlehen dann EUR 200.000. Nur so als Idee.
Wenn man die 600€ nicht einplanen soll, sieht das Ganze ja noch unschöner aus.
Die Bauzeitgarantie ist 8 Monate. Das mit der Doppelbelastung ist mit 2500€ eingerechnet.
Die Immobilie soll in Rheinhessen (westlich von Worms) gebaut werden. Bei Gebrauchtimmobilien hatten wir in den letzten 18 Monaten nichts für uns gefunden gehabt bzw. waren die interessanten bereits nach ~2 Tagen verkauft und wir vorher noch mit einem Gutachter das Haus anschauen wollen, waren wir immer zu spät. Und die interessanten war auch oft über 250.000€ + Kaufnebenkosten (also nahe an den 300.000 oder leicht darüber).
In der Rechnung fehlt mir ein Grundstück.
Scheint vorhanden zu sein, schlägt also ebenfalls als EK zu Buche. Auf der Seite seid ihr gut aufgestellt.
Klar, bei den aktuell niedrigen Zinsen ist die angestrebte Tilgung schon ziemlich niedrig, da zahlt ihr schon richtig lange dran.
In 10 bzw. 20 Jahren kann und wird sowohl die Zins- als auch eure Einkommenssituation eine andere sein.
Es könnte z.B. sein, dass es bis dahin eine ordentliche Inflation gab und du das doppelte verdienst, die Restschuld wäre dann zügig zu tilgen.
Genausogut könnte es aber sein, dass lediglich die Zinsen auf 10% steigen und ihr euch damit die Rate für die Restschuld nicht mehr leisten könnt.
Die Frage ist, mit welcher Entwicklung man rechnet und was man am Ende zu verlieren hat.
Trotz allem gehe ich davon aus, dass eure Schulden doch immer mit dem Gegenwert der Immobilie gedeckt sind.
Im worst case verkauft ihr das Haus also in 20 Jahren und habt vielleicht das EK in den Sand gesetzt, hättet ihr aber ansonsten auch in Form von Mietzahlungen gemacht.
Zu den Baukosten kommt noch einiges an Nebenkosten die man erstmal nicht am Schirm hat (neue Einrichtung, Küche, Aussenanlage...), hier würde ich nochmal genauer rechnen.
Ich sehe das wie Bankkaufmann.
Bei Eurem Einkommen sind auch meiner Meinung nach 342.000 EUR eine Nummer zu groß. Dazu kommt das Risiko, dass da noch zusätzlich Kosten auftreten können während der Bauzeit und seien es "nur" die Verschiebung der Fertigstellung um ein "paar Monate".
Hätte auch eher den Rat nach einer Bestandsimmobilie um die 200-250tsd EUR zu suchen.
Das ändert nichts an meinem grundsätzlichen Ausführungen, lässt mich allerdings meinen letzten Punkt wiederholen.
Wie groß ist das Grundstück, was kostet es? Was sind die tatsächlichen Baukosten?
Uh... ein Einfamilienhaus für 220.000€. 120m², ohne Keller, idealer Baugrund?
Wenn nein würde ich nochmal alles mit nem gut gespitzten Bleistift rechnen.
Die Bauzeitgarantie ist sportlich und gilt sicherlich erst ab genehmigten Bauantrag, bis dahin gehen meist auch noch einige Monate ins Land.
Finde es auch gut das du es selbst hinterfragst alles und nicht auf Wolke 7 rumfliegst und später das böse Erwachen kommt.
ich würde euch persönlich mit dem Einkommen davon erstmal abraten. Es braucht ja nur was unvorhersehbares kommen und schon bricht alles zusammen. Alternativ wäre eine bestandsimmobilie oder eine große Wohnung mit Garten?
Die Finanzierung ist mir zu sehr auf Kante gemacht.
Vielleicht erstmal nur das Grundstückkaufen und den Rest abzahlen. Und wenn deine Frau wieder arbeiten geht, nach der Familienplanung, das Haus bauen lassen. Dann hättet ihr mehr Eigenkapital, da Grundstück abbezahlt sowie mehr Einkommen.
EIGENTLICH steht die Antwort doch shcon wieder in der Frage drin ....
Du bist 32 und möchtest arbeiten bist du 70 bist, nicht krank werden und niemals arbeitslos sein...
Du / Ihr habt jetzt schon ein schlechtes Gefühl, obwohl die Verkäufer (Bauträger, Grundstückbesitzer, Makler, Banken usw.) raten unbedingt eine Immobilie zu besitzen. Hört auf das Gefühl - in diesem Fall sicher nicht die falsche Entscheidung.
Eine Sache kann ich mit ziemlich 100%iger Sicherheit versprechen: die ersten Jahre werden wohl reparaturarm verlaufen, danach geht aberimmer mal wieder etwas kaputt. 1.200 Euro im Jahr = 12.000 in 10 Jahren angespart, dann geht die Heizung kaputt, dann muss hier und da etwas getan werden und nach weiteren 3 Jahren geht das nächste "große" kaputt und die Rücklagen sind aufgebraucht - oder es fehlt sogar Geld.
In einem Mietobjekt seid Ihr 1. unabhängig, könnt also hinziehen wohin ihr wollt (müsst), Instandsetzungen trägt der Vermieter und was auf jeden Fall das Wichtigste ist: Ihr habt Sicherheit: Ihr müsst am nächsten ersten genau den Mietzins bezahlen. Wohnt ihr bei "Privat", sind Mietsteigerungen auch eher selten, bei Immobilienunternehmen wird natürlich immer an der Preisschraube gedreht.
Was leider oben falsch geschrieben ist: das Haus in der Pampa verliert an Wert, ebenso wie ein Neuwagen. Hintergrund ist einfach der: der Bauherr kann / wird seine Wünsche umsetzen und das Haus nach seinen Spezifikationen bauen lassen, das geht mit einer Bestandsimmobilie natürlich nicht mehr. Dafür gibt es einen Abzug. Ob das Haus in 20 Jahren (in der Pampa gelegen) überhaupt verkäuflich ist? Frage doch einmal Hausbesitzer die ein Haus 25 km von Kassel entfernt besitzen. Diese sind praktisch unverkäuflich. Wenn Ihr Lust habt, schaut doch einmal von Gerald Hörhan seine Meinung zu eigengenutzten Immobilien an (z. B. Youtube).
Peter Zwegat und Mr. Dax Dirk Müller sind ebenso dort zu finden mit einer Meinung zu eigenen Wohnimmobilien. (irgendeine Talkshow war das)
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