Ich wollte mal fragen ob es möglich ist auch ohne Eigenkapital ein Haus zu finanzieren? Wie sähen da die Konditionen aus und wäre es überhaupt zu empfehlen das ohne Eigenkapital zu machen?
Eine Vollfinanzierung, also eine Hausfinanzierung ohne Eigenkapital, ist prinzipiell immer möglich. Man sollte aber unterscheiden zwischen Kauf Gebrauchter Immobilie und Neubau. Bei einem Neubau hat man insbesondere eine Doppelbelastung während der Bauzeit hinsichtlich Miete und Bauzeitzinsen.
Es kommt eben ganz auf das Detail darauf an.
Doch ganz wichtig ist, dass die Konditionen - ausser KfW - schlechter sind als bei einer 100% Finanzierung wo die Kaufnebenkosten mit Eigenkapital vorhanden sind.
Man sollte aber unterscheiden zwischen Kauf Gebrauchter Immobilie und Neubau.
Ich würde speziell beim Hausbau abraten, dies ohne Eigenkapital zu wagen. Man bewegt sich von Anfang an am Limit, hat eine 110% Finanzierung und wenn sich während des Hausbaus unerwartete Zusatzkosten einstellen steht man schnell mit dem Rücken zur Wand. Dies kann auch schon einfach eine Unstimmigkeit mit der Baufirma über zu behebende Mängel sein, die den Bau zeitlich um ein paar Monate verzögern.
Mit entsprechenden Eigenkapitaleinsatz hat man dann noch Spielraum.
Beim Hauskauf und entspr. Einkommensverhältnissen sieht das je nach Fall anders aus.
Da kann ich Herrmueller nur recht geben.
Auch wir haben mit dem Gedanken gespielt neu zu Bauen. Obwohl beide noch Jung 23 und 30 und über 5.000€ netto Einkommen plus EK vorhanden haben wir uns am Ende da gegen entschieden. Zu den ganzen Kosten sollte man 10% auf die Gesamtsumme draufrechnen als Puffer. Den es geht immer was schief oder wird teurer oder zieht sich in die Länge. Wir sind auf eine Summe von 400.000 gekommen ohne Einrichtung. Da wir aber noch Kinder in den nächsten 2-3 jahren wollen und dazu noch Elternzeit kommt war es uns etwas zu riskant fürs erste.
Da für uns nur Neubau in Frage kam, da man bei einer Bestandsimmobilie irgendwo immer ein Kompromis eingeht haben wir uns dagegen entschieden und uns erstmal eine Neubauwohnung gekauft mit 200qm eigenem Garten.
Das Thema Neubau wollen wir jedoch in 5 Jahren wieder angehen wenn die Familienplanung abgeschlossen sind und die Kinder richtung Grundschule gehen.
Ich denke wenn du ein paar Rahmendaten nennst kann dir hier schnell geholfen werden.
Grundsätzlich ist vorhandenes Eigenkapital positiv und vereinfacht die Baufinanzierung sowie die Konditionsgestaltung.
Allerdings ist es nunmal so, dass bei einigen Kunden aus welchen Gründen auch immer, kein Eigenkital vorhanden ist. Hier grundsätzlich von einer Baufinanzuerung abzhuraten, halte ich für falsch.
Wenn die Bonitätskriterien positiv sind und alle Risiken besprochen und bewertet werden, kann es trotzu fehlendem Eigenkapital sinnvoll sein, eine Immobilie zu erwerben. Es kommt halt auf den Einzelfall an.
Allerdings vergleichen viele Kunden die Hausbelastung mit der aktuellen Miete, ohne sich über den langfristigen Charaktger einer Baufinanzierung Gedanken zu machen. Hier ist eine saubere und seriöse Beratung nötig.
Investieren ohne zumindest eine Mindestsumme zu haben halte ich für riskant. Es kommen immer Kosten mit die keiner gerechnet hat und dann? Kredit aufstocken? Was wenn die Bank dann nicht mitspielt....
Schade dass es den Dankebutton nicht mehr gibt, sonst würde ich den drücken. Denn es kommen IMMER Kosten mit denen keiner gerechnet hat. Oder die der windige Neubauverkäufer versehentlich vergessen hat zu erwähnen.