ich binvöllig unerfahren, was die Finanzierung angeht, deshalb bitte ich, evtl. dumme Fragen von mir zu entschuldigen
Mein Mann (46) und ich (43) sind hin- und hergerissen wegen eines evtl. Hauskaufs.
Mein Mann ist erst seit zwei Jahren selbständig - er hat einen gut laufenden Betrieb, in dem er zuvor schon lange gearbeitet hat, übernommen. Da wir, aufgrund der Firmenübernahme kaum Eigenkapital (ca. 30.000,-) haben, wollten wir eigentlich noch ein bis zwei Jahre mit einem evtl. Hauskauf warten, um mehr Eigenkapital anzusparen.
Jetzt wurde uns aber durch Zufall ein Haus, welches uns gut gefällt, angeboten. Allerdings sind wir - auch weil wir uns bisher nie mit dem Thema Finanzierung befasst haben - sehr unsicher. Zudem ist das Haus schon recht alt (Baujahr 1900) zwar gut in Schuss (neue Fassade, neue Heizung, neues Dach) aber wir müssten trotzdem noch einiges an Sanierungskosten für neue Fenster, ein neues Bad, Raumaufteilung, Elektrik (wir rechnen mit mindestens 40.000 Euro) einsetzen, die wir mitfananzieren müssten.
Die Fenster müssten durch einen Fachbetrieb erneuert werden, das Bad können wir mit einem sehr guten Freund, der Gas-Wasserinstallateur ist, in Eigenarbeit erneuern. Bei der Veränderung der Raumaufteilung müssten wir zum Teil einen Fachbetrieb (tragende Wände, also vermutlich Stahlträgereinbau) die Arbeiten machen lassen, einen Teil kann mein Mann mit einem weiteren guten Freund selbst machen. Auch bei der Elektrik kann uns ein befreundeter Elektriker zur Hand gehen.
Das Haus ist ein Zweifamilienhaus und eine Wohnung (80m2) können wir für 600,- € Kaltmiete vermieten (einen zuverlässigen Mieter hätten wir schon)
Das Haus soll 240.000 € kosten, die Sanierung mindestens ca. 40.000,- €
Die Kaufnebenkosten könnten wir von unserem Eigenkapital bezahlen, der Rest müsste finanziert werden.
Das grosse Problem ist hier aber wohl die Selbständigkeit meines Mannes. Die Firma gehört ihm nächsten Monat zwei Jahre - wir können also gerade mal 1 1/2 Jahresabschlüsse vorweisen. Mein Mann hat zur Zeit ein Jahreseinkommen von ca. 54.000 € netto, ich habe ein Monatseinkommen von 450,- € (ab nächstes Jahr steige ich fest ein und werde dann wohl ein Netto- Einkommen von ca. 1.200,- €/Monat haben. Zusätzlich erhalten wir Kindergeld i.H. von 184,- € für unsere Tochter.
Wir zahlen aktuell 560,- Euro Kaltmiete und 400,- Nebenkosten (Nachtspeicherheizung )
Wäre eine Finanzierung überhaupt möglich?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar, da wir recht unsicher sind.
Wenn, dann wird nur Eure Hausbank finanzieren.
Bei einer 100% Kaufpreisfinanzierung muss man bankseitig die Einkommenssituation umfassend prüfen.
Hierzu zählen in der Regel mindestens 2 Einkommensteuerbescheide vom Finanzamt und eine BWA/G+V aus dem Folgejahr sodaß man den Roten Faden von 3 Jahren sieht.
Hier bei 1 1/2 Jahren Selbständigkeit ist das aus meiner Sicht noch nicht ausreichend.
Einfach mal zur Hausbank gehen wo das Geschäftsgiro und bestenfalls das private Konto geführt wird und eine Anfrage stellen. Pauschal kann dir hier niemand eine Zu- oder Absage erteilen.
Bei uns im Hause gelten Selbstständige bis 3 Jahre nach Aufnahme der Tätigkeit als Existenzgründer. Das macht eine Kreditvergabe zwar nicht unbedingt einfacher, aber auch nicht unmöglich. Zumal, wenn dein Mann den Betrieb übernommen hat, existieren ja auch Abschlüsse vor dieser Zeit, ggf. lässt sich so durch eine Fortschreibung der Zahlen auch etwas gestalten.
Hier bleibt wohjl aufgrund der kurzen Selbständigkeit die Hausbank, die die örtlichen Gegebenheiten kennt und die Geschäftsentwicklung einschätzen kann.
Sicherlich wird ein kleiner Risikoaufschlag eingerechnet.
In zwei Jahren würden Sie wesentlich flexibler sein.