wir sind im Moment immern och auf Haussuche und haben leider immer noch nicht das richtige gefunden. Nun planen wir, ein altes Haus aus von 1967 zu kaufen und dies in Stand zu setzen.
Folgende Werke wären m.E. zu erledigen:
- Austausch Fenster (Holzfenster, aber schon thermopen)
- Austausch Eingangstür (Holz, Einfachverglast)
- Erneuerung / Dämmung Dach (inkl. neuer zus. Dachfenster)
- Badezimmer oben erneuern
- Ggf. Elektrik erneuern
- Ggf. Rohre sanieren
Die Heizung ist von 1995 (Gas) und m.E. erstmal noch OK.
Nun stellt sich uns die Frage, wie man wg. Finanzierung hieran geht. Wir haben insgesamt 50.000 EUR EK, welches nach Möglichkeit aber nicht komplett drauf gehen soll - denn bei solch einem alten Gebäude kann ja noch viel passieren... :-/ Wir sind beide verheiratet, berufstätig und haben ein monatliches Nettoeinkommen i.H.v. 4100 EUR.
Nun haben wir gehört, dass es für die energetische Sanierung gute KFW Kredite gibt - allerdings steigen wir hier noch nicht ganz durch.
Die Beantragung der Kredite muss ja wohl bei der Hausbank erfolgen, die diesen dann an uns weiterreicht. Allerdings muss man ja dann vor dem Kauf Geld in die Hand nehmen, einen Sachverständigen bezahlen und ein energetisches Konzept erstellen, oder? Muss der ganze Betrag für die einzelnen Gewerke von der Kfw dann auf einmal abgerufen werden, oder wird das dann nach Rechnungen ausgezahlt?
Macht es Sinn von vorneherein alles zu machen, oder jetzt erstmal einziehen und der Reihe nach?
Wir sind gerade etwas neben der Spur, da uns recht viel an dem Haus gefällt!
Außerdem die Frage, wie es mit dem weiteren Vorgehen aussieht. Hier unsere Pläne:
1. Sachverständigen beauftragen und seine Einschätzung abwarten (ist komplettes No-Go vorhanden?)
2. Kreditberater (Interhyp) kontaktieren
3. Kreditangebote einholen
4. Kaufvertragsentwurf beim Notar in Auftrag geben
5. mit allen Unterlagen den Kreditantrag einreichen und auf Bewilligung warten
Helft uns doch bei diesen schweren Entscheidungen etwas und bringt etwas Licht ins Dunkle!
AW: Kauf alter Bestandsimmobilie (1967) und Sanieren
Ich denke, das vernünftigste ist es wirklich, einen Sachverständigen zu bezahlen, dass er Euch genau sagt, was getan werden kann, und was muss.
Kostet ein paar hundert Euros ist aber sicherlich gut investiert.
Elektrik sollte auf jeden Fall erneuert werden, wenn noch diese alten Schmelzsicherungen (die zum Rausdrehen) verbaut sind, dann am besten komplett neu alles verlegen. Das geht schneller als wenn man Stück für Stück rätselt, was wohin geht.
Rohre sollte man, sofern noch Gußrohre drin sind auf Kunststoff tauschen, geht eigentlich recht schnell, Wand aufklopfen, altes Rohr raus, neues rein, wieder zumachen.
Dach ??
Unser Haus ist von 1955 und hat noch das erste Dach mit Naturschiefer. Wenn das Dach noch ok ist, würde ich eher die Heizung erneuern, die ist ja nun 20 Jahre alt...... Da kann man im Verbrauch sicherlich einiges wieder reinholen an den Kosten.
Fenster/Tür würde ich vor Einzug machen, da hier richtig Dreck anfällt.
Wenn das obere Badezimmer einfach nur nicht mehr schön ist und nicht unbedingt gebraucht wird, würde ich das zurückstellen.
Für die Finanzierungsabläufe gibt es bessere Fachleute als mich.
Wir sind damals zur Bank und zum Landratsamt, haben die Unteralgen vorgelegt und gesagt Kaufpreis 90.000 EUR + NK + Renovierung = 120.000 EUR - Eigenkapital und fertig. Das ging dann alles durch.
AW: Kauf alter Bestandsimmobilie (1967) und Sanieren
Hallo Markus.Steindel,
der Sachverständige sollte IMMER eingeschaltet werden, sofern man nicht selber Fachmann für alle Gewerke ist. Sofern dieser unabhängig ist, d. h. also nicht nebenbei noch eine Baufirma betreibt / beteiligt ist, sollte man diesen auch hach SINNVOLLEN Energiesparmöglichkeiten befragen.
Ohne das Objekt genau zu kennen, der Fachmann (nicht der Verkäufer) wird erläutern, dass neue Fenster 5% der möglichen Einsparung ausmachen, meist jedoch relativ viel kosten. Hier kommt es darauf an, ob die Fenster evtl. defekt sind.
Das Bad sehe ich etwas anders als Herrmueller. Man kann in lindgrün baden und duschen, man möchte es aber nicht. Schlimmer ist dann noch das hübsche braun der 70er ... ;-) Man möchte sich auch wohl fühlen, das muss man sich aber wie alles andere leisten können. Dafür sollte, aus Gründen der Lebensqualität schon Geld reserviert werden, wenn es möglich ist.
Wenn das ganze Haus ohnehin saniert werden soll ist es sinnvoller gleich Kabel (und Rohre) zu ersetzen. Steckdosen hat man ohnehin nie genug und wenn man schon einmal die Chance hat eine komplette Sanierung durchzuführen, dann sollte man zukunftsgerichtet (also z. B. auch Leerrohre, HDMI Kabel, LAN-Kabel) mit verlegen. Die Ausgaben werden dadurch höher, jedoch ist der Aufwand auf Dauer gesehen weitaus geringer, da man eine Wand nicht mehrfach aufreißen muss.
Dann sind die Kosten im Blick zu behalten. Wenn man mittelfristig so viel dafür ausgibt, wie für ein neues, sollte man sich nicht das neue Haus überlegen. Wieso: dann bekommt man ien wirklich "modernes" Haus. Ein altes Haus ist praktisch nie in den Zustand eines neuen zu versetzen. Dämmungen, neue Fenster etc. bringen nicht die Ersparnis (zu einem vernünftigen Preis) wie ein neu gebautes Haus, wleches dann auch noch vom Schnitt her, eher auch einen möglichen Verkauf zulassen würde (sprich: Wert ist höher).
KfW-Finanzierung, Voraussetzungen etc. werden sicher von den "Spezis" hier beantwortet, die sich mit diesem Produkt besser auskennen.
AW: Kauf alter Bestandsimmobilie (1967) und Sanieren
Danke schön für Eure Antworten.
Also, die Fenster sind m.E. nicht defekt. Halt nur alt!
Zu den anderen Erneuerungspotenzialen habe ich folgende Fragen:
Elektro:
Die Elektro muss definitiv gemacht werden, hier sind in der Tat noch die alten Schmelzsicherungen verbaut. Außerdem besteht das Problem, dass der Sicherungskasten im oberen Stockwerk verbaut ist. Genau an dieser Stelle würden wir einen Durchbruch für eine Tür vorsehen, sodass die Elektroinstallation in den Keller verlegt werden soll. Die Frage hierbei natürlich, was hierbei zu tun ist. Sollte komplett alles ausgetauscht werden (also auch die Kabel zu den Steckdosen)? Wenn ja, so müssen dazu mit Sicherheit alle Wände aufgestemmt werden, oder? Würde es alternativ reichen, nur bis zu den Verteilerdosen in den Zimmern auszutauschen?
Heizung
Die Heizung ist wie gesagt von 1995. Ist diese denn alleine austauschbar, sodass der Rest wie Rohre und Heizkörper (sehen noch gut aus; sind flache) noch bestehen bleiben kann?
Dach
Hier habe ich vielleicht auch die Hoffnung, dass es erstmal noch hält. Allerdings haben wir vor, im Obergeschoss einiges zu machen. Hierzu zählt u.a., dass die Räume heller gemacht werden sollen. D.h. Wir brauchen mehrere Dachfenster. Insgesamt sind nur 2 Verbaut. Wir wollen nun im Flur und in einem zweiten Raum (hier sind noch gar keine Dachfenster) neue einbauen. Daher die Frage, ob das Sinn macht, wenn das Dach nicht erneuert wird?
Badezimmer
Das obere Badezimmer muss auf jeden Fall ernuert werden. Hier würde ich mir auch sehr viel Eigenleistung zutrauen (entkernen und auch fliesen, etc.) Primär bei den Leitungen würde ich dann auf professionelle Hilfe zurück kommen.
Die wichtige Frage für mich ist nun aber wirklich, wie das mit dem Kredit aussieht. Für energetische Sanierung würde ich natürlich gerne den KfW 152 Kredit in Anspruch nehmen. Hier werden aber Gutachten, etc. verlangt. Die kann ich ja erst sinnvoll ersteleln lassen, wenn ich auch in dem Haus wohne. Daher die Frage, ob man die später nach beantragen kann?
AW: Kauf alter Bestandsimmobilie (1967) und Sanieren
Zitat von guest
Das Bad sehe ich etwas anders als Herrmueller. Man kann in lindgrün baden und duschen, man möchte es aber nicht. Schlimmer ist dann noch das hübsche braun der 70er ... ;-)
Da steht ja "oberes Bad", somit gehe ich davon aus, dass es ein weiteres, neueres Bad bereits gibt.
Bei uns z.B. haben wir im EG ein großes Bad vorgefunden, rel. Neuwertig, ca. 15qm mit Doppelwaschbecken, Badewanne und separater Dusche. Im OG dann so ein typisches "Schlauchbad", blau gefliest, 2,5qm "groß", da haben wir die Fliesen überstrichen, das hat erst mal gereicht.
Elektro:
Die Elektro muss definitiv gemacht werden, hier sind in der Tat noch die alten Schmelzsicherungen verbaut. Außerdem besteht das Problem, dass der Sicherungskasten im oberen Stockwerk verbaut ist. Genau an dieser Stelle würden wir einen Durchbruch für eine Tür vorsehen, sodass die Elektroinstallation in den Keller verlegt werden soll. Die Frage hierbei natürlich, was hierbei zu tun ist. Sollte komplett alles ausgetauscht werden (also auch die Kabel zu den Steckdosen)? Wenn ja, so müssen dazu mit Sicherheit alle Wände aufgestemmt werden, oder? Würde es alternativ reichen, nur bis zu den Verteilerdosen in den Zimmern auszutauschen?
Wenn ich das heute nochmal machen müsste, dann ganz eindeutig ALLES neu verlegen. Dann weist DU nämlich ganz genau, wo welche Kabel hingehen und das ist später Gold wert...
Du kannst Dir nicht vorstellen, was manche Leute so zusammenschustern..... Du hast keine Ahnung, was von der Verteilerdose wohin geht oder auch nicht. Bis Du (oder ein Elektriker) das mit Try&Error rausgefunden hast, hast Du auch neue Schlitze geschlagen und die neuen Kabel verlegt..... (Eigene Erfahrung !!)
AW: Kauf alter Bestandsimmobilie (1967) und Sanieren
Beim Bad kommt es natürlich auch immer auf Geschmack und Vorlieben und Bedürfnisse der jeweiligen (zukünftigen) Eigentümer an. Wenn man das Bad per Überstreichen wieder aktivieren kann, kann das ausreichen. Es war natürlich nur eine allgemeine Einschätzung und kann (aufgrund dessen, dass ich weder dort wohne(n werden) noch näheres kenne) immer nur allgemein sein.
Die Elektroleitungen sollten einfach mitgemacht werden. Es kostete schon 2 Arbeitstage um ein Kabel der Antennenanlage wieder zu finden (sinnvollerweise ganz wo anders gekappt). Vorteil vor dem Einzug ist einfach, dass man "problemlos" Dreck machen kann. Wie oben bereits geschrieben: großzügig Leerrohre verwenden und großzügig alle möglichen Arten von Leitungen verlegen. Vor 20 Jahren dachte kein Mensch an LAN-Kabel in einem Wohnhaus, vor 40 keiner an Kabel-TV usw. Plane heute schon für morgen und übermorgen mit.
Fenster: lasse Dir von einem Nicht-Fensterverkäufer die tatsächlich mögliche Ersparnis von neuen Fenstern ausrechnen. Beachte, dass ab einer bestimmten Tauschanzahl das komplette Haus auf einmal mit neuen Fenstern versorgt werden muss.
Beim Dach hilft Dir a) Dein Dachdecker (der sagt Dir neues Dach) oder b) Dein Sachverständiger. Es muss ja nicht in dem Gutachten stehen, d. h. kostet Dich die Aussage (Zeit) 10/20 Euro. Es kommt natürlich auf Dachstuhl, vorgesehene Dämmung und vor allem Zustand der Ziegel an. Deine Ziegel sind 50 Jahre und können noch topfit sein.