ich habe eine betriebliche Altersvorsorge. Darüber zahle ich monatlich 238,00,– Euro ein (70,– Zuschuss durch meinen Arbeitgeber, 168,– zahle ich vom Bruttogehalt selber). Abgewickelt wird das ganze über eine "Allianz Direktversicherung Invest alpha-Balance", die wiederum das Geld in einem Aktienfond (in meinem Fall FlossbachvonStorch (aber das ist relativ unerheblich)) anlegt.
Ich habe die bAV Anfang 2014 im Alter von 35 Jahren begonnen. Laufzeit ist also 32 Jahre.
Mir persönlich kommen die Verwaltungskosten (also auch die Abschluss- und Vetriebskosten) sehr hoch vor. Vielleicht ist das aber auch branchenüblich. Mir wäre sehr geholfen, wenn jemand, der sich damit auskennt, das bewerten könnte. Ich liste daher hier mal die Kosten auf:
Abschluss- und Vetriebskosten:
Für jedes der ersten 5 Versicherungsjahre 756,72,– Euro (=0,8% der Beitragssumme) = 3783,60,– Euro
laufende Kosten in der Aufschubdauer:
für jedes Versicherungsjahr:
128,52,– Euro
+ 0,80,– Euro je 100,00,– Euro Fondswert
+ 0,50,– Euro je 100,00,– Euro Sicherungskapital
laufende Kosten im Rentenbezug:
1,75,– Euro je 100,00,– Euro gezahlte Rente
Zusätzlich kommen noch Fondkosten bei FlossbachvonStorch von 1,22% hinzu.
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#2
Matthew Pryor
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AW: Verwaltungskosten betriebliche Altersvorsorge
Hallo,
die Abschlusskosten bewegen sich am oberen Rand des für die Versicherungen gemäß Deckungsrückstellungsverordnung Machbaren.Ist üppig,aber kein Alleinstellungsmerkmal der Allianz.Zumal man bei lang laufenden Verträgen den Fokus auch eher auf die laufenden Kosten legen sollte.
Und hier langt die Allianz schon kräftig hin.Unabhängig davon,wie sich das Verhältnis von Fondsguthaben und Sicherungsvermögen entwickelt.
Da lässt sich wieder einmal konstatieren:Liebe Leute,lest euch die zur Verfügung gestellten Produktinformationen der Anbieter vor Vertragsabschluss genau durch.
War die Auswahl des Anbieters freigestellt oder durch den Anbieter vorgegeben?
Und ist dir eigentlich die Funktionsweise des Produktes zumindest im Ansatz bekannt?
Hallo,
die Abschlusskosten bewegen sich am oberen Rand des für die Versicherungen gemäß Deckungsrückstellungsverordnung Machbaren.Ist üppig,aber kein Alleinstellungsmerkmal der Allianz.Zumal man bei lang laufenden Verträgen den Fokus auch eher auf die laufenden Kosten legen sollte.
Und hier langt die Allianz schon kräftig hin.Unabhängig davon,wie sich das Verhältnis von Fondsguthaben und Sicherungsvermögen entwickelt.
Da lässt sich wieder einmal konstatieren:Liebe Leute,lest euch die zur Verfügung gestellten Produktinformationen der Anbieter vor Vertragsabschluss genau durch.
War die Auswahl des Anbieters freigestellt oder durch den Anbieter vorgegeben?
Und ist dir eigentlich die Funktionsweise des Produktes zumindest im Ansatz bekannt?
Zunächst mal vielen Dank für die Antwort.
Beratung erfolgte durch einen Berater von MLP, der ein Bekannter meines Chefs ist und uns angeblich wohlgesonnen. Grundsätzlich ist die Wahl des Anbieters (also Allianz, Standard Life, usw.) uns freigestellt. Auf die Kosten der Versicherung bin ich durch den MLP-Berater allerdings überhaupt nicht hingewiesen worden. Da war ich sicherlich etwas gutgläubig.
Über die generelle Funktionsweise einer bAV habe ich mich allerdings schon informiert und bei zusätzlichen 70,– Zuschuss durch den Arbeitgeber ist das grundsätzlich ja auch kein schlechtes Standbein der Altersvorsorge, denke ich.
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#4
Matthew Pryor
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AW: Verwaltungskosten betriebliche Altersvorsorge
Auf die Kosten der Versicherung bin ich durch den MLP-Berater allerdings überhaupt nicht hingewiesen worden. Da war ich sicherlich etwas gutgläubig.
Okay.Man (bzw. in dem Fall ich) vernachlässigt manchmal,dass nicht jeder auf die Idee kommt,sich über die Kosten eines Produktes zu informieren.Das ist nachvollziehbar,man hat das als Verbraucher vielleicht gar nicht so auf der Pfanne und eigentlich obliegt es dem Vermittler,diesen Punkt auch im Rahmen der Beratung anzusprechen.Nun ist es so,dass es um einen lang laufenden Vertrag geht und klar ist,dass jeder € auf der Kostenseite auf die Beitragsrendite drückt.Es hätte sicherlich kostengünstigere Alternativen gegeben.
Über die generelle Funktionsweise einer bAV habe ich mich allerdings schon informiert und bei zusätzlichen 70,– Zuschuss durch den Arbeitgeber ist das grundsätzlich ja auch kein schlechtes Standbein der Altersvorsorge, denke ich.
Zunächst einmal stimme ich bezüglich der Förderkonstellation zu.Das ist ein schöner Schluck,den der AG dazu gibt und steigert die Rentabilität natürlich erheblich.Bezüglich der Funktionsweise meinte ich aber das konkrete Produkt der Allianz,nicht das Konstrukt einer bAv.
Bezüglich der Funktionsweise meinte ich aber das konkrete Produkt der Allianz,nicht das Konstrukt einer bAv.
Falls du meinst, dass ich in meinem Fall keine oder nur eine geringe garantierte Rendite habe, da ich mich für einen Fond entschieden habe, dann weiß ich darüber Bescheid.
Ansonsten funktioniert das doch wie bei jeder anderen bAV auch, oder? Wäre sehr dankbar, falls du hier noch ein paar erklärende Worte hättest!
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AW: Verwaltungskosten betriebliche Altersvorsorge
Wobei der AG u.U. mehr als 70€ an Sozialversicherungsbeiträgen spart ... und durch verringerte Rentenbeitragszahlungen/Arbeitslosenversicherungsbeitragszahlungen evtl. geringere Ansprüche entstehen ...
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#7
Matthew Pryor
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AW: Verwaltungskosten betriebliche Altersvorsorge
Wobei der AG u.U. mehr als 70€ an Sozialversicherungsbeiträgen spart
Das kann sein,hängt vom Einkommen ab.Eine Beteiligung des AG in Höhe von knapp 30% des Gesamtbeitrages ist dennoch ungewöhnlich hoch.
und durch verringerte Rentenbeitragszahlungen/Arbeitslosenversicherungsbeitragszahlungen evtl. geringere Ansprüche entstehen
Auch das ist nicht zu vernachlässigen.Hängt auch wieder maßgeblich am Einkommen.Wobei man festhalten darf,dass eine Entgeltumwandlung weniger attraktiv ist,wenn bereits über den Bemessungsgrenzen verdient wird,auch und gerade für in dem Fall freiwillig gesetzlich Krankenversicherte.Lässt sich aber mangels Informationen nicht beurteilen.
Ansonsten funktioniert das doch wie bei jeder anderen bAV auch, oder? Wäre sehr dankbar, falls du hier noch ein paar erklärende Worte hättest!
Ja,dem ist so.Über die Funktionsweise der Direktversicherung bist du ja bereits informiert worden bzw. hast dir auf eigene Faust Informationen eingeholt.Das ist schon einmal löblich,das macht nicht jeder vor dem eigentlichen Vertragsabschluss.
Falls du meinst, dass ich in meinem Fall keine oder nur eine geringe garantierte Rendite habe, da ich mich für einen Fond entschieden habe, dann weiß ich darüber Bescheid.
Ich kann dazu nicht so viel sagen.Ich will es aus meiner Sicht einmal so formulieren:Aufgrund der hohen AG-Beteiligung erscheint mir die bAv eine gute Wahl,das gilt aber vorbehaltlich deiner Einkommenssituation.Die Förderquote dürfte aufgrund der Bezuschussung durch den AG deutlich über 50% betragen,bezogen auf deinen Nettoeigenanteil in Relation zu den 238 €,die in den Vertrag fließen.Schicht 2 würde ich persönlich auch über eine fondsgebundene Lösung machen,auch da gehe ich mit.Allerdings bleibt unklar,wie hoch der Anteil des Beitrages ist,der in die Fondsanlage fließt,da das Produkt ja eine Beitragsgarantie darstellen muß.Das Problem haben aber alle Produkte mit Beitragsgarantie,gerade im derzeitigen Niedrigzinsumfeld.
Erfreulich ist die im Vergleich umfangreiche Fondsauswahl.Ich würde auch an dieser Stelle mich über die Möglichkeiten informieren.Die Allianz bietet ein paar kostengünstige ETF an,unter anderem einen für den MSCI World.Eine hohe Aktienquote ist bei der langen Laufzeit eigentlich Pflicht,wenn sich das mit geringen Fondskosten realisieren lässt,um so besser.
Lange Rede kurzer Sinn:Positiv ist die hohe Förderquote und die guten Steuerungsmöglichkeiten durch umfangreiche Fondspalette.
Eher negativ sehe ich die laufenden Kosten und die nicht abschließend zu klärende Frage,wie hoch der Anteil des renditeärmeren Sicherungskapitals sein muss,um die Beitragsgarantie sicherzustellen.Zweiteres ist aber keine individuelle Schwäche der Allianz,sondern an der Beitragsgarantie.
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#8
Geldbaum
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AW: Verwaltungskosten betriebliche Altersvorsorge
Hallo Thorsten_CC,
die Abschlussprovisionen lagen vor knapp 15 Jahren bei durchschnittlich 5% der Versicherungssumme für Makler (für Vertreter etwa die Hälfte). Das bedeutet, bei der einen Gesellschaft hat man etwa 4,5% erhalten und bei einer anderen 5,5%... Im Übrigen verdient jeder Autoverkäufer mehr Provision...der Unterschied ist nur, dass der Autoverkäufer nicht für Vermögens- oder Gesundheitsschäden haftet und sein Einkommen nicht auf Darlehen basiert.
Als der erste Ausbruch des "Kostenbewusstseins" kam, haben sich die Gesellschaften geschlossen gemeinsam darauf geeinigt, dass die Abschlusskosten mit 4% ausgewiesen werden...die Provisionsauszahlungen hatten sich jedoch nicht geändert.
Nach dem heutigen Stand werden immer noch durchschnittlich 5% Provision ausbezahlt. Sie werden nur nicht alle als Abschlusskosten deklariert, bzw. werden aus anderen Töpfen umgelegt... Die Freiheit der Buchhaltung und der Bilanzregeln sind groß... die Kreativität ist unendlich...
Zu berücksichtigen ist auch noch, dass die Gesellschaft selbst auch Provision verdient und die Aktionäre auch... irgendwo kommen die Gewinne also her... :-)
Der Beratungsaufwand ist in der Finanzbranche in den letzten Jahren unheimlich gestiegen, die Provisionen sind jedoch nicht erhöht worden. Hier wird also keiner die Provisionen halbieren oder Dritteln, weder die Abschluss-, noch die Bestandsprovisionen.
warum hast Du nicht die Standard life genommen?
Ist im Preis/Leistungsverhältnis unschlagbar.
es klang an, dass du auch auf kostengünstigere ETFs wechseln kannst. Hier würde ich aber lieber die Flossbachgebühren zahlen, denn die Renditevorteile übersteigen den Kostennachteil erheblich.
Es gibt noch weitere Gründe, die dafür sprechen, die Finger von ETFs zu lassen.
Zitat aus einem Artikel der Wirtschaftswoche vom 30.05.2011:
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Fest steht: Viele der hochgelobten ETFs sind längst nicht so simpel und sicher, wie Anbieter suggerieren. Oft steckt nicht drin, was draufsteht. Statt deutscher Aktien kann ein Dax-ETF ohne Weiteres japanische Aktien und Derivate enthalten.
Derartige Konstrukte haben das Financial Stability Board (FSB) alarmiert. In dem Baseler Gremium sitzen hochrangige Vertreter der wichtigsten Zentralbanken, Aufsichtsbehörden und Finanzministerien. Sie sollen Bedrohungen für das Weltfinanzsystem früh identifizieren – und warnen vor dem Einsatz von strukturierten Finanzprodukten in ETFs. Das FSB zieht sogar Parallelen zum Markt für hypothekenbesicherte Anleihen (ABS). Die Schrottpapiere lösten die Finanzkrise aus.
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