Riester (AXA Twinstar) weiterlaufen lassen oder Geld für Immobilienerwerb nutzen

Grundsätzlich sind mir die Unterschiede natürlich bekannt.

Kündigung = Förderschädlich = "großer" Verlust und ich kann mit dem Geld machen was ich will. Es gibt auch kein Wohnförderkonto

Entnahme für Immo.Kauf = kein Verlust der Förderung =dennoch Verlust da ich in den ersten 5 Jahren die Abschlussgebühren etc. gezahlt habe = Wohnforderkonto und Versteuerung zum Renteneintritt.
(Laut AXA wird dann der Vertrag storniert)

Stimmt das nun so oder bin ich auf dem Holzweg.... ???

Hallo,

ich habe mal noch eine Nachfrage zu dem Wohnförderkonto.

kann dieses irgendwann (vor der Rente) ausgeglichen werden?
z.B. als Einmalzahlung in den Riestervertrag?

Beispiel:
ich entnehme jetzt 10.000,- Euro für die Immobilie.
Belasse mindestens 3000,- im Vertrag, damit dieser weiter läuft.
Die 10.000 Euro auf dem Wohnförderkonto werden mit 2% verzinst.
in 15 Jahren sind daraus etwa 13.500 Euro geworden.
Ich mache eine Einzahlung von 13.500 Euro um die "Schulden" Auf dem Wohnförderkonto zu tilgen.
Es entfällt die Versteuerung zur Rentenzeit.

Wäre dies möglich?

Viele Grüße
und Besten Dank!

Zitat von rupa

ich entnehme jetzt 10.000,- Euro für die Immobilie.
Belasse mindestens 3000,- im Vertrag, damit dieser weiter läuft.

Mir hat man gesagt, dass ich alles entnehmen und der Vertrag trotzdem fortführen könnte.

Zitat von rupa

Die 10.000 Euro auf dem Wohnförderkonto werden mit 2% verzinst.
in 15 Jahren sind daraus etwa 13.500 Euro geworden.
Ich mache eine Einzahlung von 13.500 Euro um die "Schulden" Auf dem Wohnförderkonto zu tilgen.
Es entfällt die Versteuerung zur Rentenzeit.

Auf das Wohnförderkonto kannst Du nichts einzahlen. Die Besteuerung wird in jedem Fall fällig.

Wenn Du die Immobilie förderschädlich verwendest (Verkauf, Vermietung ..), dann wird der gesamte Betrag des Förderkontos mit Deinen Einkünften versteuert. Um dies zu vermeiden, kannst Du den Betrag wieder in einen Riestervertrag einzahlen, eventuell sogar in den, aus dem Du zuvor das riestergeförderte Kapital entnommen hast. Dennoch bleibt er in der Auszahlungsphase steuerpflichtig.

Ich glaube, ich stehe die ganze Zeit auf dem Schlauch...

Angenommen ich würde die 10.000 wieder in den bestehenden Riester einbezahlen. Würde dieser Betrag ja bei der Auszahlung besteuert werden. Zahle ich nichts ein wird das fiktive Konto besteuert. Kommt also in etwa aufs gleiche raus - Korrekt?

Zitat von rupa

Angenommen ich würde die 10.000 wieder in den bestehenden Riester einbezahlen. Würde dieser Betrag ja bei der Auszahlung besteuert werden. Zahle ich nichts ein wird das fiktive Konto besteuert. Kommt also in etwa aufs gleiche raus - Korrekt?

Ich glaube, du vermischt da etwas. Das Förderkonto wird angelegt, damit der Saat die Tilgungszahlungen nicht vergisst. Weil der Bauherr mit diesem Kapital arbeiten kann (Zinsen spart), wird dafür eine fiktive Verzinsung von 2 % unterstellt. Der aufsummierte Betrag wird zum späteren Rentenbeginn, auf die voraussichtliche Jahre der Rentenlaufzeit aufgeteilt und pro Jahr der Versteuerung zugeführt. Die Einzahlung des Betrags in den bestehenden oder auch in einen neuen Vertrag, macht nur Sinn, wenn Du die vorzeitige Auflösung des Förderkontos durch förderschädliche Verwendung der Immobilie verhindern möchtest. Steht diese nicht zur Debatte, dann wird die erneute Einzahlung in den bestehenden oder in einen neuen Vertrag als ganz normale Einzahlng betrachtet. Da Du mit 10.000 € den max. geförderten Jahreshöchstbetrag (2.100 € incl. Zulagen) überschreiten würdest, würde man später die aus der überschreitenden Zahlung resultierenden Rentenzahlungen nicht voll sondern nur mit dem Ertragsanteil versteuern, weil dieses Kapital bei der Einzahlung nicht gefördert wurde..

Mit anderen Worten: Entnimmt man Riestervermögen zu wohnwirtschaftlichen Zwecken, dann wird zur Sicherstellung der späteren Steuerpflicht ein Wohnförderkonto mit dem fiktiven Wert des entnommenen Betrages angelegt. Dieses wird bis zur fiktiven Rentenzahlung mit zwei % hochgezinst. Die fiktive Rentenzahlung ist steuerpflichtig.

nochmal ne kurze Frage zu dem Wohnförderkonto.

ist folgendes Beispiel korrekt?
Ich entnehme jetzt 10.000 Euro aus meinem Riestervertrag
Es werden diese 10.000 Euro mit 2% verzinst.
Beim Renteneintritt sind dann aus den 10.000 Euro etwa 18.000 Euro geworden (in ca. 30 Jahren).
Ich bekomme fiktiv die 18.000 Euro und muss dafür Steuern nach meinem dann aktuellen Steuersatz zahlen.
Da ich die steuern auf einmal zahle bekomme ich einen "Rabatt" von 30%
Angenommen mein Steuersatz liegt dann bei 15% zahle ich 1.890,- Euro Steuern (18.000*15% = 2.700-30% = 1.890)

Zitat von rupa

Ich bekomme fiktiv die 18.000 Euro und muss dafür Steuern nach meinem dann aktuellen Steuersatz zahlen.
Da ich die steuern auf einmal zahle bekomme ich einen "Rabatt" von 30%

Dieser Betrag wird bei Einmalversteuerung zuvor um 30 % verringert, statt 18.000 € werden nur 12.600 € versteuert.

Zitat von rupa

Angenommen mein Steuersatz liegt dann bei 15% zahle ich 1.890,- Euro Steuern (18.000*15% = 2.700-30% = 1.890)

Man hat keinen festen Steuersatz, der ist immer von der Einkommenshöhe abhängig. Zur Verdeutlichung kann man mal sein zu versteuerndes Einkommen (zvE) aus der Einkommensteuerbescheid heranziehen und mit diesem und dem später um 12.600 € erhöhte zvE und dann einen Steuerrechner bemühen.

Vielen Dank für die Erklärung,
das mit dem Steuersatz ist mir klar. Ich hab einfach mal "15%" genannt um ein Beispiel zu nennen.

Jetzt müsste ich nur noch wissen wo es mir dem Riestern hingeht bzw. was mich die das Riestern eigentlich kostet.