Berufswunsch Investementbanker - dual studieren?

Hallo,


bereits seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit dem Berufswunsch Investmentbanker. Auch wenn die nicht zur Zeit das beste Image genießen. Könnte mir aber auch gut andere Spezialisierung innerhalb des Finanzsektors vorstellen.
Um nicht nur davon zu lesen und zu hören habe ich bereits ein Praktikum bei der Sparkasse sowie bei dem Finanzverlag GoingPublic gemacht und werde noch eines bei der HypoVereinsbank machen.
Spätestens nach dem Praktikum im Verlag stand für mich fest, dass es in die Finanzwelt gehen soll.
Jetzt bin ich 16 und in der 10. Klasse Gymnasium, werde in 2 Jahren mein Abi haben (erster G8 Jahrgang in Bayern) Auch wenn ich noch Zeit habe, möchte ich mich bereits jetzt ganz konkret mit für mich ansprechenden Berufen auseinandersetzen.
Was meine Schulleistungen betrifft. Grundsätzlich habe ich in den letzten 6 Jahren konstant einen Durchschnitt um die 1,8 gehabt. Meine Stärken liegen in den Fächern Wirtschaft und Recht, den Naturwissenschaften sowie in der Mathematik. Außerdem interessiere ich mich in einem besonderem Maße für Geisteswissenschaften. Insbesondere Staatstheorien und Geschichte (wie man unschwer an meinem Benutzernamen erkennen kann ) haben es mir angetan. Naja wo ich nicht unbedingt meine Stärken sehe, ist in den musischen Fächern.
Was die Sprachen betrifft. Latein guter 2er (gefällt mir sehr gut, vor allem antike Geschichte, hilft mir bloß leider im Beruf nicht unbedingt direkt weiter) , Deutsch dieses Jahr zu meinem eigenen Erstaunen einen 1er (werde ich aber wohl nicht bis zum Abi halten können ), Englisch 2- (sehe ich als eine Sprache an, die zwar nichts besonderes hat, aber trotzdem „lebenswichtig“ ist), und dann habe ich noch Französisch eine solide 3 (nicht unbedingt mein Fall, allerdings trotzdem sehr schöne Sprache, kann mich in Alltagssituationen verständigen, werde ich für die Oberstufe abwählen).
Aber glaube ganz ehrlich, dass die Schulleistungen gar nicht entscheiden oder auch nur ansatzweise eine mitbestimmende Rolle spielen sollten. Entscheidend ist mein eigenes Interesse, meine Fähigkeiten sowie die Veranlagung.
Also mein Berufsziel ist Investmentbanker. Die Frage ist bloß, wie das erreichen.
Grundsätzlich studieren will ich auf jeden Fall. Am liebsten mit Masterstudiengang und ggf. anschließender Promotion. Auf der anderen möchte ich kein „Fachidiot“ werden, der nur auf seine eigenem eng begrenzten Arbeitsfeld Fähigkeiten vorweisen kann, allerdings mit keinem Praxisbezug und einer gewissen Umsichtigkeit.
Da kommt das duale Studium bei einer Bank ins Spiel. (wenn dann mit vertiefter Praxis, nicht mit gleichzeitiger Ausbildung)
Für mich gibt es einige schwergewichtige Argumente dafür als auch dagegen. Die entsprechenden Entkräftungen stehen in Klammern dahinter.
Da wären dafür

1.relativ leichte Studienfinanzierung durch das Gehalt der Firma (das Geld sollte kein Grund für oder gegen eine Ausbildung sein)
2.hohe Übernahmequoten nach dem Studium, Gefahr vor Arbeitslosigkeit (wer gut ist, findet immer einen für sich passenden Job)
3.gute Studienbedingungen an den Berufsakademien, relativ wenig Studenten pro Dozent (gute Studienbedingungen lasse sich auch an einer FH oder Uni finden)
4.gelerntes kann sofort angewendet werden und so verfestigt als auch vertieft werden (passiert nach dem Studium an der Uni auch)
5.Praxisbezug während des Studiums, Aufbauen eines Netzwerkes, Kennenlernen des Berufes in der Praxis und nicht nur in der Theorie, ggf. „Umschwenken“ während der Ausbildung
(in meiner 40-jährigen Berufszeit interessiert es nicht zwangsläufig, ob ich 3 Jahre länger oder kürzer gearbeitet habe)


Dagegen sprechen in meinen Augen

1.hohe Belastung durch Lernen und Beruf (wenn ich an einer Uni oder FH studiere muss ich auch arbeiten und dann nicht unbedingt in dem Berufsfeld, in dem ich später tätig sein will sondern irgendwas auf das ich ganz ehrlich keinen Bock habe z.Bsp.: Steine auf dem Bau schleppen)
2.kein typisches Studentenleben (gibt es eh nicht sowie es immer erzählt wird, das Stundtieren ist keine „High-lifer“ Veranstaltung, dafür sichere wirtschaftliche Situation)
3.Semesterferien fallen als Lernzeit weg (gelernt wird am Schreibtisch und vor allem in der Praxis)
4.Vergabe von Leitungspositionen und Topjobs nur an Personen mit Uniabschluss (auf dem Arbeitsmarkt sind später nicht zwingend Abschlüsse gefragt, sonder Leistungswille und Bereitschaft auch komplexe,verantwortungsvolle und schwierige Probleme zu bearbeiten)
5.Promotionsmöglichkeit (für ein erfülltes Leben – selbst wenn es von einem akademischen Beruf geprägt wird - ist es nicht notwendig ein Doktor vor seinem Namen zu haben)


Gut um es mal auf einen Punkt zu bringen. Wäre das Duale Studium mit meinem Berufsziel etwas.
Nebenbei bevor ich es vergesse. Das Studium wäre BWL mit entsprechenden Vertiefungen.
Kann jemand aus eigener Erfahrung mir bei meinem Problem, was jeder in seinem Leben hat und mal klären muss, helfen?



Was mich betrifft bzw. was mich an dem Beruf des Investmentbankers so interessiert.
Als aller erstes. Den Berufswunsch habe ich bereits seit längerer Zeit und auch nach diversen Praktika, Messebesuchen, Gesprächen mit Bankern (mein Nachbar ist einer) sowie ausführlicher Lektüre.
Darüber hinaus habe ich einen Teil der Wanderausstellung " Es war auch hier" der Salzstreuer selbstständig angefertigt. Ich habe mich dabei mit der Wirtschaftspolitik des NS-Reiches sowohl auf Reichsebene als auch auf lokaler (Kaufbeuren und Umgebung) intensiv beschäftigt. Dabei ging es insbesondere um den 4-Jahres Plan von Göring.
Hier der Link zu unserer Homepage.
Die Salzstreuer

Habe mir also nicht eine Gehaltsliste im Spiegel an geguckt und dann einfach von oben irgendwas passendes genommen.
Darüber hinaus führe ich bei der FAZ bereits seit 3 Jahren erfolgreich und immer noch mit viel Begeisterung ein fiktives Depot. Dabei konnte ich sowohl die Sonnenseite als auch negative Zeiten (insbesondere in dem letzten Jahr) miterleben. Meiner Meinung nach sind diese Erfahrungswerte goldwert und erheblich wichtiger als meine aktuellen Schulnoten.
Darüber hinaus bin ich politisch sehr aktiv.
Zum einen als Mitglied der CSU und der Jungen Union, zum anderen als Mitglied des Begleitausschusses für das Förderprogramm "Vielfalt tut gut" (größter Fördertopf für uns Salzstreuer). Und dann natürlich als "Salzstreuer". Außerdem werde ich unsere Stadt bzw. die Jugend auf dem Jugendkongress in Berlin vertreten und an einem politischen Austausch mit unserer tschechischen Partnerstadt teilnehmen.
Gut aber nochmal zurück zum IB.
Es reizt mich nicht nur die Tatsache, dass der Beruf zu mindestens in guten Börsenjahren sehr angesehen ist, sondern vielmehr die Möglichkeit mit verschiedenen Leuten zusammen zukommen. Und das meine ich nicht wie die Kassiererin bei Aldi, sondern mit interessanten Personen aus Kultur Wirtschaft und Politik zwangsläufig zu tun zu haben. Mir ist durchaus klar, dass ein Investmentbanker nicht täglich nach einem Gespräch mit dem Bundesminister George Clooney anruft um ihm zu erzählen, dass sein Depot für das laufende Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach ein Wachstum von mehr als 15 % vorweisen kann.
Dann wäre der mathematische Teil noch zu erwähnen. Es macht mir einfach Spaß mit Zahlen zu jonglieren, mit ihnen umzugehen. (Möchte aber ausdrücklich nicht Mathe und auch nicht Finanzmathematik studieren, ist mir zu trocken und zu eng gefasst) Der praxisbezogene Umgang mit Statistiken, Wahrscheinlichkeiten und Analysen für die wirtschaftliche Zukunft eines t Unternehmens (ohne Glaskugel, auch wenn man sich das manchmal wünscht, wenn man sich die ganzen Fehleinschätzungen von Ökonomen ansieht) bereitet mir Spaß. Ich sehe es zu mindestens zum bisherigen Punkt als meine Berufung an, anderen Leuten bei ihrem Vermögenserhalt bzw. Steigerung zu helfen.
Was meine politische Arbeit betrifft.
Ich kann es mir sehr gut vorstellen in 20 Jahren in die Politik einzusteigen. Damit meine ich nicht den Stadtrat (das will ich schon vorher), sondern Staatssekretär, Landtags oder Bundestagsabgeordneter, Minister oder eben auch ganz oben in Richtung Ministerpräsident oder gar Kanzler.
Es wäre vollkommener Schwachsinn zu sagen, „Ah mein Berufsziel ist Bundeskanzler.“. Solche Ämter bzw. Posten können kein realer Berufswunsch sein, sonder sind meiner Meinung nach Tätigkeiten, für die man vorher eine lange Bewährungszeit braucht. Glaubt irgendeiner Frau Merkel hat sich bei ihrem Physikstudium gedacht „Ich werde mal die erste Kanzlerin der BRD“. Vollkommener Schwachsinn. Als gute Naturwissenschaftler (unter anderem geschriebene Doktorarbeit) wurde sie Umweltministerin. Sie war der Schützling von dem damaligen Kanzler Kohl. Langsam arbeitete sie sich innerhalb der Partei hoch, um dann Vorsitzende der CDU zu werden. Erst dann hatte sie eine reale Chance auf eine Kanzlerschaft.
Man kann hier gut sehen, dass der mal eingeschlagene Berufsweg durch Schicksalsschläge oder andere unerwartete Veränderungen sich ganz schnell ändern kann. (bei Frau Dr. Merkel der Mauerfall und ein Gespräch mit Kohl über die Umweltpolitik der neuen BRD)

Warum sehe ich mich als geeignet als Investmentbanker zu arbeiten

1.meine persönliche Begeisterung für die weltweiten Kapitalmärkte, mit der entsprechendem Wille kann jeder in seinem gewählten Beruf erfolgreich sein
2.mein Einsatzwille, zeigt sich bei meinem ehrenamtlichen Engagement für das Image der Stadt Kaufbeuren, für die Schule (Mitglied der erweiterten SMV), Begleitausschuss für „Vielfalt tut gut“, Salzstreuer und für Amnesty-International
3.mein breit gefächertes Interesse (von Politik über Kultur hin zu Naturwissenschaften), sehr hilfreich bei Kundengesprächen
4.mein persönliche Lebenseinstellung bzw. Ideologie (Kant, Leistung muss bezahlt werden, kapitalistische Theorien rund um die soziale Marktwirtschaft, Ludwig Erhard)
5.und zu letzt meine Bodenständigkeit – auch wenn das jetzt hier vielleicht nicht so raus kommt, ist es mir sehr wohl bewusst, dass ich während des Studiums der „alten Oma“ erklären muss, warum ihre Kreditkarte nicht funktioniert und auch nach dem Studium wartete keiner darauf mir einen Platz als Fondsmanager bei Templeton anzubieten
6.meine Lebenseinstellung „Man lernt fürs Leben, nicht für die Schule“, das ist kein dahergeschriebenes Zitat, sondern meine Eigenschaft, die ich als IB brauchen werde, man lernt in diesem Beruf – wie in vielen andere auch - nie aus
7.dauerhafte Belastbarkeit

Ich will aber auch schreiben wo ich meine persönlichen Schwächen für den Beruf sehe. „Nur wer seine Schwächen kennt, kann wirklich stark sein“
Da wäre zum einen mein Umgang mit Niederlagen. Durch meinen hohen Ehrgeiz bin ich es nicht gewohnt auch mal eingestehen zu müssen. „Das war ein Fehler“
Das könnte dazu führen, dass ich beim Handeln von Wertpapieren sehe, dass ich meine Ziele nicht erreichen (Rendite oder Volatilitätziele zum Beispiel) und dadurch nicht mehr rational denke sonder mich von meiner Angst oder Wut leiten lasse. Eine Reaktion könnte Frust oder Wut, aber auch schlicht und ergreifend das Eingehen von neuen unnötigen Risiken in der Finanzwelt sein.
Gut aber daran lässt sich sicherlich arbeiten. Außerdem hat dieses Problem jeder ehrgeizige Mensch in seinem Leben.

Was man meiner Meinung nach über meine Fähigkeiten hinaus mitbringen sollte, ist eine gewisse Gelassenheit. Auch wenn das sicherlich nicht die meisten Investmentbanker haben.


Ist ein duales Studium für meine Berufsziele geeignet?
Auf die Karte Berufserfahrung und Praxis zu setzen ist sicherlich nicht verkehrt.
Welche Möglichkeiten bestehen nach dem Studium als Weiterbildungsmöglichkeiten neben dem CIIA noch?
Was kann ich jetzt schon machen um meine Berufsziele verwirkliche zu können?
Danke für eure Antworten!

Noch eine Frage. Was hält ihr von der Nordakademie? Zusammen mit der Berenberg Bank bieten die ein duales Studium an.
Die Berenberg Bank ist nur einer von vielen Partnern, aber meiner Meinung nach derjenige, der am besten zu mir passt. Nach den sieben Semestern hat man dann den ersten akademischen Grad erreicht und zwar den Bachelor of Science und nicht den Bachelor of Arts. Das ist ggf. später für ein Masterstudium besser.
Was hält ihr von der Berenberg Bank?
Ich will nochmal betonen, dass ich die Entscheidung nicht heute und morgen fällen muss, mich aber trotz allem einen fundierten und auf mehreren verschieden Erfahrungen basierenden Eindruck des Finanzwesens bekomme möchte.


Vielen Dank für eure Antworten!

Ciao
Caesar