ich stehe nun seit rund einem halben Jahr endlich fest im Berufsleben und daher stellen sich mir auch endlich die 'wichtigen' Fragen des Lebens: Was mache ich mit meinem Geld?
Kurz zu meinen Eckdaten:
- Mitte/Ende 20
- Akademiker
- Relativ gutes Gehalt
- Wohnung ist abbezahlt
Mit diesen Rahmendaten bekomme ich jeden Monat ca. 1000€ auf die Seite gelegt.
Jetzt habe ich nur das Problem, ich weiß nicht so Recht wohin mit dem Geld. Mittelfristiges Anlageziel sollte eine neue/größere Wohnung sein, mit einem Zeithorizont von ca. 10-15 Jahren.
Auto etc. ist vorhanden, hier ist aber auch kein Upgrade von Nöten bzw. bin viel mehr am überlegen das existierende komplett abzuschaffen.
Dh. größere Investitionen stehen in nächster Zeit nicht an.
Gegen die "normalen" Risiken, dh. Berufsunfähigkeit etc pp bin ich relativ gut abgesichert, dh. auch an dieser Front sind keine bösen Überraschungen zu erwarten.
Jetzt ist ein wenig die Frage: Was tun? Was wären hier vernünftige Anlagestrategien? - Ich habe jobbedingt leider nicht 'die Welt' Zeit um mich tagtäglich darum zu kümmern.
Anhand Dirk Müllers Cashkurs habe ich mich mal ein wenig eingelesen, das hat mir aber eher mehr als weniger Fragen ins Gesicht getrieben.
Einzig eine Maßnahme habe ich ob des Buches ergriffen: Eine Cashflow Reserve aufbauen, von der ich im Notfall ca. 6-8 Monate meine laufenden Kosten/Lebenshaltungskosten bestreiten/decken könnte.
Habt Ihr irgendwelche Ideen bzw. Anregungen mit welcher Anlageform ich mich ein wenig intensiver befassen sollte? - Bzw. wie finde ich den "optimalen" Kandidaten für mich?
"interessante" Ratschläge und Meinung!
Hast Du denn schonmal etwas über ETFs, Sondervermögen, Zusammenhang Kosten/Ertrag, Sachwertanlagen/Aktien usw. usf. gelesen, oder schreibst Du hier aus einer Laune heraus!?!? Ich würde auf zweiteres tippen... ja sogar wetten!
@domrepp:
Danke, dass Du es schaffst, Dich im Vergleich zu anderen Forenmitgliedern immerhin recht gewählt auszudrücken. Ja, es stimmt, wenn ich von diesem ETF Modezirkus lese, dann ändert sich meine Laune und insoweit habe ich es etwas übertrieben und mich ungenau ausgedrückt. Ist ja schön, dass das jemand merkt und mich darauf hinweist. Für die starke Vereinfachung will ich mich entschuldigen, insbesondere beim ratsuchenden und positiv denkenden MuenchenerKindl.
Fakt ist:
Pro Forma sind ETFs Sondervermögen. Aber eben nur pro Forma. Es kann trotzdem sein, dass in einem solchen "Sondervermögen" mehr als 50% Emittentenrisiko drinsteckt. Was mich wurmt, ist, dass das von außen keiner erkennen kann, genauso, wie Lebensversicherer etwas von Garantiezins erzählen, aber vergessen, zu erwähnen, dass von jedem Beitrag erstmal 20% Kosten abgezogen werden und dadurch die Rendite weit unter dem angegebenen Zins landet. Der nächste heftige Crash wird auch bei ETF Produkten für eine Bereinigung und neue Regulierung sorgen, da bin ich mir sicher. Aber zuvor werden es wieder die unbedarften Kleinanleger sein, die dafür bluten, dass sie wieder mal die Zertifikateemittenten gefüttert haben, nur diesmal eben indirekt.
In ETFS ist eben meist nicht drin, was draufsteht. Und trotzdem werden solche Produkte auch von investmentkompetenzlosen Verbraucherschützern empfohlen, weil man nur die Kostenseite im Blick hat. Daneben bieten sie zusätzlich
auch nur eine durchschnittliche Rendite.
Deutschland ist führend in der Welt im Qualitätsdenken - aber nur im Bereich Technik und kMaschinenbau. Bei Finanzanlage fixiert man sich auf Garantien, Kosten und Steuern oder kombinationen davon. Anbieter von Genussrechten reduzieren den Zins von 9% auf 7,5% p.a., weil die Kunden argwöhnisch sind und der Vertrieb bei 7,5% reibungsloser funktioniert. Steuer fixierte Leute machen lieber Totalverluste zum Abschreiben, als Steuern zu zahlen. Die Garantiesücjtigen reduzieren garantiert die Kaufkraft ihres Vermögens. Und die Kostenhörigen verzichten lieber auf stabile und hohe Erträge. Dieses Land ist verrückt.
Zurück zu ETFs: Natürlich muss man auch Artikel der WiWo hinterfragen. Dennoch will ich hier mal einen Auszug des Artikels vom 11.05.2011 zitieren:
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Fest steht: Viele der hochgelobten ETFs sind längst nicht so simpel und sicher, wie Anbieter suggerieren. Oft steckt nicht drin, was draufsteht. Statt deutscher Aktien kann ein Dax-ETF ohne Weiteres japanische Aktien und Derivate enthalten.
Derartige Konstrukte haben das Financial Stability Board (FSB) alarmiert. In dem Baseler Gremium sitzen hochrangige Vertreter der wichtigsten Zentralbanken, Aufsichtsbehörden und Finanzministerien. Sie sollen Bedrohungen für das Weltfinanzsystem früh identifizieren – und warnen vor dem Einsatz von strukturierten Finanzprodukten in ETFs. Das FSB zieht sogar Parallelen zum Markt für hypothekenbesicherte Anleihen (ABS). Die Schrottpapiere lösten die Finanzkrise aus.
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Wer der WiWo nicht glauben will, findet dazu auch andere Quellen.