Riesterrente LV1871 RieStar Expertenpolice oder R+V RiesterRente IndexInvest
Hallo,
Ich bin Alleinverdiener (Angestellter) und habe zwei Kinder. Von meinem Finanzberater wurde mir das Produkt der LV1871, die LV1871 RieStar Expertenpolice empfohlen, von meinem Bankberater (Spada Bank) die R+V
RiesterRente IndexInvest.
Der Finanzberater hält vom Produkt der R+V garnichts. Er meinte wenn es was taugen würde, hätte er es mir (oder ein ähnliches Produkt) auch empfohlen.
Der Bankberater ist da natürlich anderer Meinung. Aber ich bin im Finanzsektor nicht besonders bewandert, somit bin ich im Moment etwas durcheinander.
Wenn man nach beiden Produkten google'ed, findet man über das Produkt der LV1871 ziemlich wenig Berichte, über das Produkt der R+V findet man da schon etwas mehr, aber nicht sonderlich positives.
Ich wäre daher echt dankbar, wenn hier jemand vielleicht mehr Licht ins Dunkeln bringen könnte.
AW: Riesterrente LV1871 RieStar Expertenpolice oder R+V RiesterRente IndexInvest
Von der LV1871 habr ich ein Angebot inkl. aller Kosten und der voraussichtlichen Rentenauszahlungshöhe. Von der R+V fehlt mir noch sowas. Das unverbindliche Angebot hatte nur fiktive Zahlen ohne wirkliche Auflistung von Gebühren & Kosten
AW: Riesterrente LV1871 RieStar Expertenpolice oder R+V RiesterRente IndexInvest
Ich (und sicher auch einige Andere hier) könnte jetzt seitenlang schreiben über diese beiden Produkte, aber ob das Sinn macht ?
Themen wären u.a. für R+V:
Klassische RV, optionale Indexpolice, Kosten, Garantieerzeugung, Verrentungsmodelle, Details der Indexpartizipation
Themen für die LV1871 wären u.a.:
dynamischer 3-Topf-Hybrid, Kosten (sehr hoch), Details der (m.E. viel zu defensiven) Fonds, Verrentungsmodelle
Das R+V Produkt bedarf etwas mehr Eigenbeteiligung weil Sie jedes jahr entscheiden müsen ob Sie am Index (EuroStoxx50) partizipieren oder aber im Deckungsstock der R+V anlegen wollen.
Beides sind fondsgebundene Rentenversicherungen die auf Grund der gesetzlich vorgeschriebene Beitrags- und Zulagengarantie bei riester aber die Vorteile einer Fondsanlage nicht voll ausspielen können, das gilt gerade für die ersten Jahre. Also, wenn Riester mit Fonds, dann ein Fondssparplan. dessen Kosten sind geringer (z.T. deutlich geringer, je nach Tarif) und die Art und Weise wie z.B. bei der DWS die Garantie erzeugt wird, ist m.E. sinnvoller und deutlich effizienter.
Die "Expertenpolice" der LV1871 ist m.E. ein reines PR-Ding um die überhaupt nicht überzeugenden Leistungen der RieStar-Rente besser verkaufen zu können. Dazu passt auch diese "Zusätze" wie Xtra-Rente usw. Das gehört nicht zur Altersvorsorge und ist oberflächliche Kosmetik.
Die R+V ist mit Ihrem Index-Produkt auf den Zug aufgesprungen auf dem sich schon alle anderen (als erstes und überzeugender als die R+V, die Allianz) Versicherer vorher befunden haben. Wenn Sie dieses Produkt näher interessiert, hier würde ich, neben den Kosten, das hauptaugenmerk auf die Details (wann,Stichtag, wie hoch, Maximum, usw.) der indecpartizipation legen.
Index-Policen sind vielleicht gar kein schlechter Ansatz, die Frage ist nur wie und zu welchen Kosten. Leider ist eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Produkte aller Anbieter kaum gegeben.
AW: Riesterrente LV1871 RieStar Expertenpolice oder R+V RiesterRente IndexInvest
Ergänzend zu den guten Ausführungen von Uwe Hänsch sei angemerkt,dass die Kosten eine entscheidende Rolle bei der Auswahl des passenden Produktes spielen sollten.Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Beitragsgarantie muss der Anbieter einen mehr oder weniger Teil Teil ihres Geldes in (vermeintlich) sichere,aber auch renditeschwache Zinsprodukte investieren.Je mehr Kosten für Abschluss und Verwaltung anfallen,desto weniger steht für die Anlage in Fonds zur Verfügung.Das ist das Dilemma,dem mehr oder weniger alle fondsgebundenen Riesterprodukte unterliegen.
Sind sie sich nun (noch) nicht sicher,welches Produkt (Banksparplan,Fondssparplan,Rentenversicherung) für sie am Ehesten passt,spricht aus meiner Sicht auch nichts dagegen,zunächst einmal einen Banksparplan abzuschließen,um die Förderung frühestmöglich mitzunehmen.Die Frage,ob Riester für sie überhaupt passt,sollte natürlich zuvordererst geklärt werden.Ein Wechsel in ein anderes Riesterprodukt ist ja in der Regel problemlos möglich.
Vielleicht haben sie ja auch die feste Absicht,in naher Zukunft Eigentum zu erwerben?Dann kommen wieder andere Möglichkeiten (→"Wohnriester") in Betracht.
Wenn es dennoch unbedingt eine fondsgebundene Lösung sein soll,kommen neben den von Uwe Hänsch genannten Fondssparplänen auch fondsgebundene Rentenversicherungen in Betracht,die a)kostengünstig und b)die Investition in eine möglichst breite Fondspalette ermöglichen,wünschenswert wären aus meiner Sicht auch ETFs.Blicken sie über den Tellerrand,informieren sie sich über die vielfältigen Möglichkeiten und auch über die Kostenstrukturen der jeweiligen Anbieter.
Dazu kommen dann noch die Feinheiten,wie bspw. die Modalitäten im Rentenbezug aber auch die anbieterseitig gegebene Möglichkeit,den vereinbarten Rentenbeginn nach hinten zu verschieben.Das kann z.B. dann wichtig sein,wenn sie sich zum Rentenbeginn für eine Teilauszahlung entscheiden,in diesem Jahr aber noch ein hohes Arbeitseinkommen erzielen.Dann wäre es wünschenswert,wenn die voll zu versteuernde Teilauszahlung nicht in einen Zeitraum fällt,in dem die Steuerlast aufgrund des Einkommens eh schon relativ hoch ist.
Wie gesagt,das sind Feinheiten,aber das soll auch ein Hinweis sein,dass es bei der Auswahl des richtigen Produktes mehr zu beachten gibt als nur eine vermeintliche Rente bei x % Wertentwicklung.Lassen sie sich Zeit,informieren sie sich ausführlich,schließlich ist es ihr Geld.Und der Markt ist leider immer noch voll mit schlechten Angeboten.Sie wollen nicht zu denen gehören,die so einen Vertrag bekommen.