lese hier schon längere Zeit mit und habe auch schon viele, nützliche Tipps aufschnappen können.
Kurz zu meiner Situation / Person:
- 27 Jahre jung, männlich
- alleinstehend
- Mietwohnung (KM: 500 €, WM: 670 €)
- unbefristetes Arbeitsverhältnis als kaufm. Angestellter in einem großen deutschen DAX-Konzern, aktuelles Nettoeinkommen ca. 2200 - 2300 € / Monat.
Da ich aktuell nebenbei noch studiere, wird sich das Einkommen nach erfolgreichem Abschluss des Studiums mit Sicherheit nach oben bewegen (geplantes Ende ist Januar 2016).
Habe aktuell zwei BSV, auf einen zahle ich monatlich 163 € ein, der andere (VL) wird mit monatlich 40 € eingezahlt. Zusammen sind auf beiden aktuell knapp 7.000 €. der "große" BSV ist jedoch erst 2029 zuteilungsreif; so lange möchte ich jedoch mit dem Hausbau nicht warten.
Ich hab mir den Hauskauf in etwa so (grob) vorgestellt:
- Kaufpreis inkl. Grundstück: 250.000 € (Schlüsselfertiger Neubau, komplett erschlossen)
- Baunebenkosten (ohne Makler, direkt vom Anbieter): ca. 15.000 €
- Innenausbau (Bodenbeläge, Malerarbeiten): ca. 20.000 €
= Zusammen ca. 285.000 €
Als EK sind aktuell ca. 20.000 € vorhanden, diese würde ich jedoch gern in den Innenausbau stecken.
Von der KfW gibt's auch nochmal 50.000 € Kredit; heißt der Restbetrag müsste über die Bausparkasse, wo ich meine BSV habe, finanziert werden. Ist das so realisierbar?
Das Haus würde frühestens im Spätherbst / Winter 2015 bezugsfertig sein.
Meine monatlichen Ausgaben würden dann so aussehen:
Je nach Einkommensentwicklung sind in einigen Jahren auch Sondertilgungen realisierbar.
Da der Bauträger jedoch - verständlicherweise - nach Baufortschritt bezahlt werden möchte, muss ich u.U. viele Monate bevor ich überhaupt in mein Haus einziehen kann, hohe Summen an den Bauträger überweisen. Macht meine Bank da mit? Weil ich zu diesem Zeitpunkt keine Doppelbelastung (Miete + Tilgung) tragen kann.
Ich weiß, Fragen über Fragen Aber wäre echt super wenn ihr mir da helfen könnt. Ich möchte nicht noch Jahre warten, denn was ich in der Zeit alles an Miete verballer, könnte ich doch auch in die Tilgung investieren.
Sie sprechen etwas wichtiges an was leider sehr oft vernachlässigt wird.
Die Bauzeitzinsen.
Diese sind quasi die Zinsen die Sie während der Bauzeit an den Bauträger zahlen und separat aber noch eine Mietbelastung haben.
Die Bauzeitzinsen kann man jedoch mittels Werkvertrag im Vorfeld ausrechen.
Bei einer langen Bauzeit kann hier eine ganz ordentliche Summe aufkommen die auch an "Geld" vorhanden sein muss.
Deswegen wäre der erste Schritt das Ganze zu überlegen wenn Sie schon sagen für Bauzeitzinsen kein Geld zu haben.
Andererseits ist es doch auch überlegenswert eine 100% Finanzierung zu besorgen inklusive Finanzierung gedachtes Eigenkapital für Innenausbau.
Dann können Sie das Eigenkapital für die Bauzeitzinsen und ähnliches verwenden.
Wo wohnen Sie denn?
Wir sind ungefähr ein Alter und ich hab mit 24 ein Haus gekauft und komplett saniert.
Allerdings nicht als Single, bei deiner Aufstellung bleibt null Luft für Rücklagen Reparaturen, Auto defekt, generell die Wegekosten zur Arbeit sind nur mit Sprit viel zu naiv angesetzt.
Kann man das Auto eventuell gut verkaufen und sich nen günstigen Kleinwagen holen? Hast du neben dem Studium, der Arbeit noch Zeit dich um Haus und Grundstück zu kümmern? Falls nein müssen hier auch noch Rücklagen für Dienstleister gebildet werden.
Zum Haus kommt noch die Grundsteuer, Kaminkehrer, evtl Anliegergebühren bei Straßensanierungen, etc
Du musst anders kalkulieren - so ist das viel zu riskant.
Ich finde auch, dass es zu sehr auf Kante genäht ist.
Du kannst schon mal mit größter Wahrscheinlichkeit die 230tsd, die Du als Kredit benötigst nicht über die BSVs laufen lassen, da dort die Tilgung meist relativ hoch liegt.
Dann fehlen in Deiner Aufstellung noch die Außenanlagen (10-20tsd EUR) und Du hast im Prinzip keinerlei Möglichkeiten Reserven zu bilden für Unvorhergesehenes. Alleine wenn der Bau sich verzögert, bzw. der Bauträger mit Zusatzkosten um die Ecke kommt, von denen DU heute noch gar nichts weist, ist schnell Schicht im Schacht.
Von Deinem Einkommen her würde ich eher zu einer Bestandsimmobilie tendieren.
Das Problem ist, dass Bestandsimmobilien bei uns in der Gegend kaum unter 200.000 Euro zu bekommen sind, und selbst dann muss man noch einen hohen Betrag in Sanierung etc. stecken. Daher die Idee mit dem Neubau, wo man ja i.d.R. die ersten 10-15 Jahre keine Sanierungen / Erneuerungen vor sich hat.
Wie bereits erwähnt, die Kalkulation beruht auf meinem derzeitigen Einkommen, nach Abschluss meines Studiums werde ich mit Sicherheit einen höher bezahlten Job bekommen, wenn nicht in meinem derzeitigen Unternehmen dann in einem anderen Unternehmen. Das Studium ist in gut einem Jahr beendet, dann ist auch "genügend" Zeit sich um das Haus etc. zu kümmern. Handwerker wären auch ausreichend im Familien / Freundeskreis vorhanden.
@fu86: Die von dir angesprochenen Kosten werden mit den kalkulierten Nebenkosten (ca. 2,50 € / qm) abgedeckt.
Nein werden sie nicht, da die einfach zu gering angesetzt sind. Du benötigst eine gewisse Reserve, die baut sich bei deiner Nebenkostenrechnung viel zu langsam auf. Beispielsweise bei mir wurde die Straße saniert - pro m² Grundstücksfläche 10€ Anliegergebühren machte 18000€, beim Kauf war das nicht absehbar. Natürlich kannst du das abstottern mit 7% Zinsen beim Straßenbauer.
Wenn du eine Immobilie für 200k erwerben kannst dann würde ich das machen, in der kann man ja sicher erstmal leben. Wenn du viele "Freunde" hast die talentiert sind dann kann man die an Wochenenden und im Urlaub mit Grillpartys kombiniert sanieren.
Und ein Freund von mir hat Schlüsselfertig gebaut - soviel wie der im Nachhinein noch reingesteckt hat habe ich kaum in mein Haus investiert... Allein schon in die Außenanlagen.
Wenn du deinen Job wechselst bist du mit einem Neubau ohnehin Ortsgebunden da du bei einem Verkauf drauflegen wirst.
Meine Meinung aus Erfahrung, ein BWLer oder Bankexperte wird das vielleicht anders berechnen.
Grundsätzlich dürfte eine Finanzierung machbar sein, allerdings wird die Finanzierung wirklich sehr eng.
Neben den € 285.000,-- sind noch die Erwerbsnebenkosten zu zahlen, die Bauzeitzinsen, eventeulle Zusatzkosten, die bisher noch nicht beachtet wurden (Umzug, Möbel usw.).
Bitte mal auf einer Zeitschiene die Kosten und Einkünfte auflisten, vorher eine genaue Aufstellung über alle Kosten erstellen. Die Baunebenkosten genau spezifizieren, da Verkäufer oft sehr postiv rechnen. Die Außenanlagen nicht vergessen.
Ggfs. wäre es besser, in absehbarer Zeit mit mehr Spielraum durch höheres Einkommen ein anderes Objekt zu kaufen.
Wie groß soll denn das Haus werden, mit oder ohne Keller ?
Wie groß ist das Grundstück ?
Wie liegen die Grundstückspreise bei Euch allgemein ?
Das Haus hat ca. 110 qm Wohnfläche, ohne Keller, Grundstück knapp 300 qm.
Bei uns in der Gegend kostet der qm so 200-250 Euro, je nach Lage.
Das Haus bzw die Straße existiert noch nichtmal, ist ein Neubaugebiet wo aktuell noch ein Feld ist. Nur die Häuser werden bereits jetzt vom Bauträger angeboten.
Das Haus hat ca. 110 qm Wohnfläche, ohne Keller, Grundstück knapp 300 qm.
Bei uns in der Gegend kostet der qm so 200-250 Euro, je nach Lage.
Das Haus bzw die Straße existiert noch nichtmal, ist ein Neubaugebiet wo aktuell noch ein Feld ist. Nur die Häuser werden bereits jetzt vom Bauträger angeboten.
Ok, dann ist der Hauspreis einigermaßen realistisch, aber da fehlen sicherlich noch die Anschlusskosten (also Strom/Wasser/Abwasser/Telefon usw) von der Grundstücksgrenze bis zum Haus.....
Weist Du, das Problem in solchen Fällen mit mehr oder weniger keinem Eigenkapital ist einfach, dass man es sich dann nicht leisten kann, z.B. einen Architekten zu beauftragen, der die Planung und Ausschreibung macht und ALLE (!) Kosten aufschlüsselt. Der Bauträger nennt Dir nur die Kosten vom Haus, alles drum herum erfährst Du erst, wenn es soweit ist und Du den Vertrag schon unterschrieben hast.....
Und den Auftrag bekommt meist der, der im Angebot das meiste weggelassen hat
Dann kommen ggfs. noch Erschließungskosten der Stadt hinzu.
Nein der Preis für das Haus wäre inkl. aller Erschließungskosten und Anschlussgebühren.
Aber nachdem ich die ganzen von euch genannten Faktoren nochmal genau betrachtet habe, denke ich ist es sinnvoll, noch zwei, drei Jahre zu warten bis ich das mit dem Hauskauf / Hausbau realisieren werde. :eek:
Ich glaube nicht, dass der Verkäufer heute schon die Erschließungskosten genau kalkuliern kann, da die Erschließung noch nicht abgeschlossen ist. Mal bei der Stadt nachfragen.