ich bin aktuell hin-und hergerissen und schwer am Verzweifeln.
Wir sind aktuell dabei ein Haus zu kaufen und da wir kein Eigenkapital haben, wird es eine Vollfinanzierung.
Wir haben jetzt ein paar Angebote für die Immobilienfinanzierung bekommen und schwanken zwischen zwei Angeboten.
Situation ist folgende:
Einkommen monatlich ca. 3.500 € netto
2 Kinder (1 und 7 Jahre alt)
Frau in Elternzeit (ab August 2015 wieder im Job für 580 € netto)
Wir haben beide Riester-Rentenverträge (ca. 6.000,- € aktueller Stand), einen kleinen Bausparer um VWL-Zuschuss beim Arbeitgeber mitzunehmen, BU-Versicherung, Lebensversicherung etc.
Immobilie 160.000,- € + NK 18.000 (Notar, Makler-Prov. etc.)
Die Sparkasse bietet uns KfW-Darlehen 25.000 € plus 2 Wohnriester für je 78.000 € an - allerdings sagt unser Versicherungsvetreter, dass wir das ja nicht machen sollen, zwecks nachträgliche Besteuerung im Alter etc. etc. ... und wir sollen es bei ihm mit einem KfW-Darlehen 50.000 €, plus Annuitätendarlehen und den aktuellen Riesterrenten-Vertrag noch höher besparen, um dann am Ende eine höhere Auszahlung vorzunehmen und damit den Kredit komplett tilgen.
Stimmt es, dass man beim Wohnriester an seine Immobilie gebunden ist? Auch wenn man in ein Altersheim kommt bzw. umzieht (könnte bei mir beruflich bedingt durchaus vorkommen)?
Wohnriester ist eine Krücke, die schwer zu durchrechnen ist.
Gerade, daß die Steuerschulden von Wohnriester noch vererbt werden, wenn Sie von dem 85. sterben sollten, ist sehr befremdlich.
Wenn Sie nicht gerade junge 4 Kinder haben, niemals aus Deutschland wegziehen wollen, niemals die Frau wechseln werden und immer im eigenen Heim leben können, kann(!) es sich rechnen, wahrscheinlich aber nicht.
Würde mich mit dem Sch... in so einer historischen Niedrigzinsphase wirklich nicht beschäftigen.
Mach eine 15 oder 20 jährige Zinsbindung und gut ist. Wenn die Bank das nicht "anbietet", geht zu einer anderen.
Der Zinssatz ist doch völlig ok, bedenken sie dass die Bank die Erwerbsnebenkosten mit finanzieren soll. Der hohe Auslauf muss in diese Kondition mit eingepreist werden. Auf KfW im Nachrang - wo die Bank voll im Obligo steht - kann die Bank das nicht.
In welcher Region soll das Vorhaben realisiert werden?
Mir geht es vor allem um die Wohnriesterproblematik.
Was wenn ich mich in 10 Jahren beruflich verändere und umziehen muss, dann muss ich doch die Förderungen zurückzahlen bzw. das 85. Lebensjahr nicht erleben... dann werden die Steuerschulden doch vererbt?!
Das wird hier in der Region Ruhrgebiet stattfinden.
Stimmt es, dass man beim Wohnriester an seine Immobilie gebunden ist? Auch wenn man in ein Altersheim kommt bzw. umzieht (könnte bei mir beruflich bedingt durchaus vorkommen)?
Danke im Voraus!
Ja, das stimmt.
Was einen beruflich bedingten Umzug angeht, so muss man unterscheiden ob Sie Ihre Immobilie verkaufen oder zwischenzeitlich vermieten.
Bei Ersterem gilt:
De facto können sie durchaus Ihre Immobilie verkaufen, ohne den Anspruch auf Förderung zu verlieren. Vorausgesetzt, sie kaufen innerhalb von fünf Jahren eine neue Immobilie. Es ist auch möglich, Geld innerhalb eines Jahres in einen "normalen" Riester-Vertrag einzuzahlen.
Beim zweiten Fall gilt:
Ist ein beruflich bedingter Umzug notwendig, kann man die riestergeförderte Immobilie für die Dauer des beruflich bedingten Umzugs vermieten oder unentgeltlich überlassen. Bedingung ist, dass der Wohn-Riester-Nutzer spätestens zum 67. Lebensjahr die Immobilie wieder selbst nutzt. Zudem muss das Nutzungsrecht auf die Zeit bis zur Wiederaufnahme der Selbstnutzung befristet sein. Die Nachweise für den beruflich bedingten Wegzug und der befristeten Überlassung sendet man an die Zulagenstelle.
Ich tendiere hier eher zu einer normalen Baufinanzierung mit direkter Tilgung. Bei den aktuell niedrigen Zinsen dürfte es auch bei längerer Zinsbindungsfrist genug Alternativen geben.