ein Bekannter von mir wird nächsten Monat einen Nebenjob als studentische Aushilfe beginnen. Sprich 11,5 Stunden die Woche bei einer Entlohnung von 448€. Der Vertrag ist zunächst auf 12 Monate / 1 Jahr beschränkt.
Gerade sind wir am ausfüllen der Papiere und wir haben uns gefragt ob es sinnvoll ist, das Häkchen bei Beitragszahlung in die Rente zu setzen oder eben nicht.
Er ist schon 26 Jahre und bald mit dem Studium fertig. Auf der einen Seite sind die 17€ Abzug jetzt nicht die Welt und es wäre langsam mal Zeit in die "Zukunft" einzuzahlen (andere arbeiten bis 26 schon 8 Jahre oder so), auf der anderen Seite lohnt sich das überhaupt? Sprich würde dies überhaupt eine wesentliche Auswirkung auf die Rentenjahre haben.
- Wenn ich einen RV-pflichtigen Hauptjob habe, würde ich niemals freiwillig in die Rente einzahlen, weil die Rendite einfach bescheiden ist. Von den teuren Bestandsrentnern leben einfach noch zu viele und ein paar neue (besonders teure) wurden mit den Rente mit 63 generiert.
- Wenn ich derzeit keine Rente zahle, könnte es Sinn machen zu zahlen, weil diese Zeit für eine mögliche "Rente mit 63" (wie aktuell) zählen würde.
Ja, glaub mir, das lohnt sich die Rente einzuzahlen. Du musst 45 Jahre eingezahlt haben bevor du in Rente gehen darfst. Deshalb, auch wenn es nur ein sehr kleiner Betrag ist, zahlt die Rente ein.
Würde ich ablehnen, jetzt 17,50 € mehr in der Tasche zu haben als Student ist mehr wert als später in der Rentenphase 2 € - 3 € mehr Rente zu bekommen. Es wäre nur sinnvoll um irgendwelche Anwärterzeiten zu erfüllen oder halt Anspruch auf die Riesterförderung zu haben.
Wie schon angedeutet wurde, die Rendite der Rentenzahlungen ist sehr schlecht. Man zahlt ja für die aktuell alten Leute, eine wirkliche Rendite gibt es ja nicht.
Und das mit den 45 Jahren, um abschlagsfrei in die Rente gehen zu dürfen, müsstest du mit 18 bereits eingezahlt haben. Gehen wir mal davon aus, dass später das Renteneintrittsalter auf 67 angehoben wird. Dann hätte er mit 22 anfangen müssen, für Studenten quasi nicht schaffbar. Selbst für normale Berufsschüler wird das schwierig werden, verlangen doch viele Ausbildungsberufe weiterführende Qualifikationen.
Wie schon angedeutet wurde, die Rendite der Rentenzahlungen ist sehr schlecht. Man zahlt ja für die aktuell alten Leute, eine wirkliche Rendite gibt es ja nicht.
Macht doch die GRV nicht schlechter als sie wirklich ist. Wenn man auch über die Rendite streiten kann, so ist doch solidarisch und sicher. Hier im Forum beklagen sich doch genügend Leute über die mageren Renditen der privater RV. Die richtige private RV zu finden ist für einen Laien eher ein Glücksspiel.
Ich habe z. B in der eigenen Verwandtschaft einen Selbstständigen, der seinen GRV-Beitrag vor ca. 30 Jahren auf Mindestniveau heruntergefahren hat, weil er sich angeblich privat viel besser absichern kann. Nachdem er mit der Selbständigkeit an der Insolvenz vorbeigeschlittert ist und sein Ersparnisse aufbrauchen musste, ist er über seine durch die Beitragsreduktion nunmehr noch geringere gesetzliche Rente dennoch froh. Aber er selbst ist natürlich nicht schuld. Es war die rotgrüne Koalition die ihm das Geschäft versaute.
Für die junge Generation ist sicher eine Frühverrentung mit 80 Jahren geplant. Da sind 45 Versicherungsjahre schon viel, wenn man die Zeit des 3. Weltkriegs abzieht.
Ich wollte jetzt nicht die Rente schlechtreden, ich sehe nur keinen Grund darin sich als Student die letzten Cent abzusparen, wenn sich das Einkommen eh nach dem Studium spürbar verbessern wird.
Lieber jetzt die 17,50 € in der Tasche haben und nach dem Studium einfach ein klein wenig mehr zur Seite legen. Meiner Meinung nach hat Blüm völlig Recht. Die Rente wurde zu Zeiten der Trümmerfrauen bezahlt, die Rente wurde zu Krisenzeiten bezahlt und die Rente wird auch in Zukunft bezahlt werden. Die Politiker müssten nur mal ihre Hände aus dem Rententopf nehmen und aufhören ihre Wahlversprechen damit zu bezahlen.
Ich sage nur: Versicherungsfremde Leistungen ( z.B. Mütterrenten, Ostrenten und natürlich Riester ) Natürlich gönne ich den Leuten das Geld, aber eigentlich müsste der Staat die Rentenkasse für diese versicherungsfremden Leistungen entschädigen.
weil er sich angeblich privat viel besser absichern kann.
Wenn alle ausnahmslos in die Kasse einzahlen würden, dann wäre auch mehr zum Verteilen da. Wenn man als Selbständiger von der Rentenpflicht befreit wird, dann gehört es auch dazu sich darüber Gedanken zu machen wie man sein Auskommen im Alter sichert.
Gut gegen Insolvenz ist niemand geschützt, aber ich glaube schon, dass es ihm möglich gewesen wäre in den guten Jahren etwas insolvenzsicher für die Rente zu sparen.
Lieber jetzt die 17,50 € in der Tasche haben und nach dem Studium einfach ein klein wenig mehr zur Seite legen. wäre in den guten Jahren etwas insolvenzsicher für die Rente zu sparen.
Die 17,50 € machen den Kohl sicher nicht fett.
Aber:
- für die allgemeine Wartezeit von 60 Monaten könnten diese Zeiten fehlen
- bei Arbeitsunfällen usw. muss der Betroffene zur Zeit des Unfalls versicherungspflichtig sein, oder er benötigt in den letzten 24 Monaten vor Eintritt der Versicherungsfalles mindestens 12 Monate Pflichtbeiträge
- bei Freizeitunfällen oder Krankheit bis 6 Jahre nach Ausbildungsende benötigt man auch in den letzten 24 Monaten vor Eintritt der Versicherungsfalles mindestens 12 Monate Pflichtbeiträge
- möglicherweise freut er sich im Alter, wenn er einige Monate oder Jahre früher abschlagsfrei in Rente gehen kann
Ich stimme dir ja zu wenn es darum geht die Anwärterzeiten zu schaffen, dann wird es in Zukunft sicherlich nicht billiger. Die 5 Jahre wird er sicherlich auch so später schaffen.
Naja und wenn er BU werden sollte, dann werden die Leistungen vermutlich so niedrig liegen, dass eh er gleich Hartz 4 beantragen muss. Ich habe nur gesagt, dass ich es nicht tun würde. Damals habe ich bei meinem Minijob übrigends auch in die Rentenkasse eingezahlt, aber wann brauchst du das Geld eher? Als Student oder wenn du bereits ordentliches Geld verdienst?
Sollte er berufsunfähig sein,heißt das noch lange nicht,dass er Anspruch auf Leistungen aus der GRV hat.Die zahlt bei verminderter oder völliger Erwerbsminderung,komplett andere Baustelle.
vielen dank für eure Ratschläge, wir haben es jetzt doch einfach mal angekreuzt. Die 17 Euro machen ihn jetzt nicht wirklich viel aus und er bekommt auch noch fast die Bafög-Höchstgrenze, da seine Eltern schon beide in Rente sind und er nicht mehr daheim lebt.
Ich sage nur: Versicherungsfremde Leistungen ( z.B. Mütterrenten, Ostrenten und natürlich Riester ) Natürlich gönne ich den Leuten das Geld, aber eigentlich müsste der Staat die Rentenkasse für diese versicherungsfremden Leistungen entschädigen.
Macht er ja.
1/3 der aktuellen Rentenauszahlung ist nicht aus Beitragseinnahmen!
Die Beitragseinnahmen reichen schon lange nicht mehr, die aktuellen Renten zu bezahlen.
Und der demografische Wandel kommt erst noch, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen.
Zahle selbst schon lange nicht mehr in die gesetzliche Rente ein. Um mein eingezahltes Geld (und das des Arbeitgebers / des Arbeitsamtes) wiederzusehen, muß ich 83 werden. Dann habe ich mein Geld fast 60 Jahre zinslos(!) überlassen. Alles meiner Rentenmitteilung zu entnehmen. Das ist die aktuelle "Rentenformel".
Du magst Recht haben, trotzdem habe ich irgendwie im Kopf, dass die Versicherungsfremden Leistungen die Ausgleichszahlungen des Bundes übersteigen. Kann natürlich sein, dass ich mich irre.
Kommt auf die Definition an, aber ich würde dies einfach mal bestätigen, ja das wäre so eine Ausgabe. Man könnte einfach mal so tun als wäre die Rente aufgebaut wie die private Krankenversicherung.
Da zahlt jeder für sich persönlich in den Topf ein. Für seine Kinder muss man dann natürlich einen eigenen Vertrag abschließen. Sonderzahlungen wie die Mütterrente würde es dort nicht geben. Es wird schon einen Grund geben warum der Staat die Rente zwar bezuschusst, dann aber über Gesetze und Rentenpunkte die Verteilung der Gesamtsumme regelt.
Ich: Hier hast du 30 Euro.
Du: Super! Du bist aber großzügig!
Ich: Ok, jetzt gib mir die 100 Euro ich muss bestimmen wer die bekommt.
Man könnte einfach mal so tun als wäre die Rente aufgebaut wie die private Krankenversicherung.
Da zahlt jeder für sich persönlich in den Topf ein.
Tun wir doch einfach mal so.Und fragen uns,was passieren würde,wenn die PKV tatsächlich nach diesem Prinzip funktionieren würde.Eigener Topf meint dann auch individualvertragliche Alterungsrückstellungen.Verursacht Versicherter A also mehr Schäden als der gleichaltrige Versicherte B,steigt die Risikoprämie für A stärker an als für B oder bildet A dann sinngemäß weniger Rückstellungen als B?Und steigt die Prämie von A dann im Alter wesentlich stärker?
Irgendwie müssen die Berichte über individuelle Beitragsanpassungen in den letzten Jahren an mir vorbei gegangen sein.Könnte es daran liegen,dass die PKV so gar nicht funktioniert und der Vergleich demnach reichlich unsinnig ist?
Es lohnt sich im Normalfall immer die Rente einzuzahlen. Seien es auch kleinere Beträge. Aber desto früher mit der Renteneinzahlung beginnt, desto früher kann man dann auch in die Rente gehen.