Ich bin 29, verheiratet, in einem Monat erwarten wir unser erstes Kind.
Wir wollen uns in ca. 3-5 Jahren ein Haus kaufen.
Da wir sehr ländlich wohnen liegen die Immobilienpreise hier nicht weit über 200000 € sodass wir uns eine maximale Kaufsumme von 185000 erhoffen.
Habe zur Zeit keinen Bausparvertrag. Möchte dies aber gerne ändern, um mir die günstigen Zinsen zu sichern.
Unser EK beträgt derzeit ca 15k €.
Ich bin mir nicht sicher welchen Bausparvertrag ich abschließen soll und wie lang ich die Laufzeit festlege.
Möglich sind ja auch Verträge mit 5 Jahren Laufzeit.
Könnt ihr mir dabei helfen, einen sinnvollen Bausparvertrag zu finden, der auf mich zu trifft-bzw auf mein Vorhaben in den nächsten Jahren?
Hoffe auf viele Tips!
Vielleicht gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten, lasse mich da gern belehren
Das ist so ein großes Thema. Am einfachsten ist wirklich sich auch einen persönlichen Berater vor Ort zu suchen.
Wichtig wäre, dass Sie nur eine Schiene fahren und diese konsequent umsetzen.
Bedeutet, Ihr Ziel ist es in 3-5 Jahren eine Immobilie zu erwerben.
Wenn Sie dann mit einem Bauspardarlehen und dem Bausparguthaben die Immobilie erwerben wollen prüfen Sie zuerst:
Mindestsparguthaben in etwa bei 30% der Bausparsumme.
Angenommen von EUR 200.000 Kaufpreis verwenden Sie in 5 Jahren EUR 50.000 durch das Programm KfW Wohneigentum verbleiben noch EUR 150.000 zur Finanzierung.
Bei 30% Mindestsparguthaben bedeutetet das, dass Sie in 3-5 Jahren dann EUR 50.000 besparen sollte.
Wären so mindestens EUR 10.000 pro Jahr Sparleistung.
Kriegen sie das hin?
Wie sieht es denn mit eurem Einkommen aus? Zahlt der Arbeitgeber VL, die man einfließen lassen kann?Seid ihr berechtigt, die Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie zu erhalten?
Du kannst dir ja mal die auf der Seite von LBS die derzeitigen Tarife deines Bundeslandes anschauen.
Habe letztens Werbung von der LBS im Briefkasten gehabt, wo ich 1,35% Sollzins angeboten bekommen habe. Allerdings müsste das Darlehen in 6 Jahren getilgt werden. Wenn man länger Zeit dafür haben möchte, liegt der Sollzins bei ca. 2,25%.
Ich weiß nicht, was die Experten dazu sagen, aber ich selbst habe mich mittlerweile gegen Verträge gegen hohe Bausparsummen entschieden. Denn auch wenn ein niedriger Zinssatz lockt, kann der effektive Zins recht hoch sein und auch die monatliche Rate aufgrund der schnellen Tilgung.
Falls die Zuteilung nicht rechtzeitig erfolgt und eine Zwischenfinanzierung nötig wird, kann es auch teurer werden.
Vielleicht bin ich da auch zu pessimistisch, aber ich werde wohl weiterhin erst mal nur einen kleinen BSV besparen, um dort die VL einfließen zu lassen.
Stattdessen setze ich auf hohes EK, um später mal bessere Kreditkonditionen zu erhalten und direkt liquide zu sein. Ich werde die nächsten Jahre erst mal die Zinssituation im Auge behalten. Falls die Zinsen nämlich so niedrig bleiben, zahlt man umsonst Abschlussgebühr und nimmt vergebens eine niedrige Guthabenverzinsung in Kauf, während man es als Tages- oder Festgeld zumindest für rund 1% Zinsen hätte anlegen können. Zudem bleibt man meiner Meinung nach zeitlich flexibler, falls einem früher als erwartet ein "guter Fang" in die Hände gerät.
Lasse mich da in meiner Ansicht aber gerne korrigieren.
Stattdessen setze ich auf hohes EK, um später mal bessere Kreditkonditionen zu erhalten und direkt liquide zu sein.
was spricht dagegen, außer ggf. die Abschlussgebühr, dieses Eigenkapital auf einem Bausparvertrag anzusammeln und im Zeitpunkt der Verwendung (Kauf/Neubau) zu entscheiden, ob das ggf. erwirtschaftete Bauspardarlehen mit in Anspruch genommen oder das vorhandene Guthaben entnommen und direkt in die Finanzierung eingesetzt wird? Die Zinsen auf Tagesgeld etc. sind im Augenblick nicht so prall, als dass hier riesige Überschüsse erzielt werden können.
Bausparguthaben ist übrigens ebenfalls Eigenkapital.
Die Zinsen auf Tagesgeld etc. sind im Augenblick nicht so prall, als dass hier riesige Überschüsse erzielt werden können.
Das war eher nur ein kleiner Punkt. Dass 0,5% Zinsunterschied den Bock nicht fett machen, ist mir bewusst. Wie gesagt, mir bereitet eher die Zuteilung bedenken. Falls z.B. in einem Jahr ein Haus an der Straße frei wird, braucht man das Geld vielleicht doch unerwartet schneller als gedacht. Ich bin da gerne flexibel. Falls absehbar ist, dass bald die Darlehenszinsen wieder steigen, würde ich auch eher über weitere BSV-Darlehen nachdenken. Halte den Zeitraum von 3-5 Jahren überschaubarer als wenn BigBike 10 Jahre geschrieben hätte. Und wie gesagt das Thema, dass man das Darlehen meistens recht schnell zurückzahlen muss und ich den BSV-Anteil deswegen nicht zu hoch wählen würde.
Aber bin da kein Hellseher und ist auch nur meine Meinung.
..., braucht man das Geld vielleicht doch unerwartet schneller als gedacht. Ich bin da gerne flexibel. ...
es gibt kaum ein flexibeleres Finanzierungsprodukt als einen Bausparvertrag.
Zur Not einfach kündigen und das Bausparguthaben als direktes Eigenkapital einsetzen (AG!). Häufig reicht es den vorhandenen Vertrag entsprechend zu ermäßigen um in ~drei Monaten an sein Geld zu kommen und ggf. - wenn es so sein soll - noch ein kleines Darlehen mitzunehmen. Die bezahlte AG kann dabei in den meisten Fällen anteilig auf einen neuen BSV übernommen werden.
Ermässigen oder Teilen.
Man kann einen Bausparvertrag auch unproportional teilen.
Dies macht häufig Sinn bei sogenannten VL Verträgen (Vermögenswirksame Leistungen)
a) BSV EUR 100.000 Bausparsumme bisherige BSV Nummer
Ziel ist es soviel wie möglich Bausparguthaben zu erlangen und Verluste zu minimieren.
Vorgehensweise:
- BSV EUR 100.000 wird geteilt in EUR 90.000 und EUR 10.000
- BSV mit EUR 90.000 Bausparsumme hat 0 Guthaben aber die alte Bausparnummer. Dieser bleibt bestehen. VL fließen wie bislang normal vom Arbeitgeber weiter.
- BSV mit EUR 10.000 Bausparsumme hat gesamtes Guthaben.Dieser wird dann auch aufgelöst.
bei diesem Einkommen ist das Haus doch schnell Abbezahlt. Bei 15.000 € monatlichen Einkommen würde ich noch nicht mal über eine Finanzierung nachdenken, sondern das Geld dann Bar auf den Tisch legen. Wenn das Haus eh erst in 3-5 Jahren gekauft werden soll dürftet ihr das Geld bis dahin doch locker zusammen haben.
Mangels gesunder Alternativen zum Sparen oder GEldanlegen, macht ein Bausparvertrag Sinn. Wichtig ist die Entscheidung, ob später das Bauspardarlehen genutzt werden soll oder nicht. Wenn ja, sollte ein Tarif gewählt werden, der auch günstige Bausparkredit-Zinsen beinhalet. Wenn der Rendite-Gedanke überwiegt, eine hochverzinslcihe Variante nehmen.
Ich denke das ein Bausparvertrag keinen Sinn macht.
1. Die Verzinsung ist extrem schlecht.
2. Die Zinsen für ein Darlehen sind nicht günstiger wie für ein normales
3. Die Zinsen werden langfristig weiter unten bleiben oder sogar noch sinken ( Japansyndrom )
Ich denke das ein Bausparvertrag keinen Sinn macht.
So allgemein formuliert stimmt das definitiv nicht. BSVs sind kein Allheilmittel, aber es gibt reichlich Fälle wo verschiedenste Tarife sehr viel Sinn machen.
Zitat von MC Muffin
1. Die Verzinsung ist extrem schlecht.
Ach ja, 3 % für einen 7-jährigen Sparplan ist nicht wirklich extrem schlecht.
Zitat von MC Muffin
2. Die Zinsen für ein Darlehen sind nicht günstiger wie für ein normales
Was immer ein "normales" Darlehen ist. Ich denke, sich jetzt einen möglichen Zins von z.B. 1,23 % eff. zu sichern, spricht nicht gerade für Ihre Behauptung.
Zitat von MC Muffin
3. Die Zinsen werden langfristig weiter unten bleiben oder sogar noch sinken ( Japansyndrom
Mit ein normales Darlehen, ist natürlich ein Hypothekendarlehen gemeint , schade das Sie den Zusammenhang mit BAUsparen nicht gesehen haben.
Sparplan oder Bausparen das ist schon ein Unterschied und ja 3% ist für mich bei einer Zielinflation von 2 % + Steuern nicht interessant.
Was die Glaskugel angeht, benötige ich diese nicht, da mir der Prozess von Geldschöpfung bekannt ist und ich deshalb verstehe warum Japan seit über 20 Jahren trotz Willen keine Inflation hinbekommt und die Zinsen bis auf 0 sinken müssen.
Ohne dieses Verständnis benötigt man natürlich eine Glaskugel.
Sparplan oder Bausparen das ist schon ein Unterschied und ja 3% ist für mich bei einer Zielinflation von 2 % + Steuern nicht interessant.
Es handelt sich in der Tat um einen BSV. Ihr Desinteresse sei Ihnen gelassen, aber dann sollten Sie nicht so pauschal irgendwelche generellen Aussagen über BSVs hier tätigen.
Und wenn Sie das Japan-Syndrom mit der Unfähigkeit, irgendeine Inflation hinzubekommen, gleichsetzen, dann passt doch ihre Zielinflation von 2 % nicht.
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Pauschalisieren ist absolut korrekt , denn entweder lohnt es sich oder nicht . Bei letzteren pauschal nein.
Schade das Sie immer versuchen zu interpretieren und nicht zu verstehen.
In der EU gab es in den letzten Jahren ( nicht in Deutschland ) eine Inflation von 2 %. Ziel Inflation der EZB 2 % also ok . Laut Japan Syndrom ist die Inflation nicht haltbar, was heißt die Zinsen sinken weiter. Zinsen sinken also für Guthaben = BSV Sinnlos und sie sinken für Kredite = BSV Sinnlos.
Die Pauschalisierung ist also angebracht. Die allgemeine ohne Fakten zu prüfene Rhetorik, das Pauschalisierung immer falsch ist, ist selbst falsch.
In einen Umfeld wo Zinsen langfristig unten bleiben ist ein BSV immer falsch darum Sinnlos.
Freunde die ich dazu schon vor Jahren beraten haben bereuen dieses nicht.
Die Lage ist heute identisch.
Zinsen sinken also für Guthaben = BSV Sinnlos ....
Na ja, Ihre Logik ist m.E. nicht logisch.
Beispiel: Wenn doch zuküntig die Zinsen für Guthaben sinken, dann macht es doch grundsätzlich Sinn (wenn Alles Andere auch passt), sich die momentanen noch höheren Zinsen zu sichern.
Es gibt immer eine Zeit für die eine Vermögensklasse oder für die andere, wenn die Zinsen sinken steigen unter bestimmten Voraussetzungen die zu prüfen sind andere. Zur Zeit sind es Aktien die nur getrieben werden auf Grund von alternativlosen Investments.
Zur Zeit würde ich aber mehr in Konstruktionen wie um nur ein Beispiel zu nennen Discountzertifikate gehen. Renditen von 6-10% sind gut zu erreichen.
Ab einer bestimmten Rendite sind Investments uninteressant, da spielt es auch keine Rolle, ob die schlechten Renditen weiter sinken.
[QUOTE=MC Muffin;96932
Ab einer bestimmten Rendite sind Investments uninteressant, da spielt es auch keine Rolle, ob die schlechten Renditen weiter sinken.[/QUOTE]
Richtig, deswegen werden auch Anleihen mit negativen Zinsen gekauft. Heißt der Pensionsfonds oder Versicherung weiß von Anfang an weniger Geld zurückzuerlangen. Doch das ist sicherer als bei einer bankrotten Bank aus diversen Ländern.