in meinem Umfeld besteht aktuell folgendes Problem.
Meine beste Freundin hat sich ein Haus gebaut. Der Übergangskredit läuft Ende Februar aus. Danach folgt ein über 10 oder 15 Jahre angelegter Ratenkredit. Der Kreditrahmen würde momentan bei 140.000 EUR liegen. Jedoch besteht die Möglichkeit Goldmünzen zu verkaufen um den Kreditrahmen vorher ordentlich zu senken. Dabei geht es um Münzen im Wert von 50.000 bis 70.000 EUR. Mein Vorschlag an meine beste Freundin war die Münzen jetzt zu verkaufen. Eigentlich waren die Münzen dafür gedacht die jährlichen Sondertilgungen zu bedienen, falls dies aus sonstigen Einkommensmitteln nicht möglich ist. Nun ist aber der Goldpreis in den letzten Jahren historisch hoch und ich gehe persönlich davon aus, dass der Preis gewaltig in den Keller gehen könnte, sobald sich die Weltwirtschaft wieder erholt. Daher habe ich meiner Freundin empfohlen das Gold zu verkaufen und lieber den Kreditrahmen zu senken. Ein Bekannter hat ihr jedoch empfohlen das Gold zu behalten, weil die Zinsen aktuell sehr niedrig sind und man sein Geld nur profitabel in Gold oder am Aktienmarkt anlegen könne. Allerdings geht es in diesem Fall gar nicht darum den Erlös anzulegen.
Vielmehr geht es mir um praktische Fragen. Der Abzahlungsplan für den 140.000 EUR Kredit ist sehr eng bemessen. Da bleibt keine Möglichkeit großartig Geld zu sparen. Geht das Auto kaputt oder es fällt sonst etwas größeres an, ist kein Geld dafür da um es auszugleichen. Würde sie den Kredit jedoch um 50.000 EUR reduzieren, könnte man die monatlichen Raten beträchtlich senken. Auch die jährliche Sondertilgung würde viel niedriger ausfallen. Dies gebe einem die Möglichkeit auch ein paar Euros zur Seite zu legen. Klar, das Gold ist auch eine Anlage zum zur Seite legen. Aber wenn der historisch hohe Goldpreis die nächsten Jahre wieder fällt, dann bekommt sie mit etwas Pech nur noch die Hälfte oder weniger da raus. Dazu kommt noch, dass sie einen kranken Vater und eine nicht kranke aber alte Mutter hat. Ich empfinde es als falsch das Gold zu halten und zu riskieren, dass das Sozialamt da ran will, wenn das Thema Altersheim näher rückt. Der Vater ist schon im Heim. Momentan muss seine Frau das aber noch mit ihren Rücklagen zahlen. Danach wäre meine beste Freundin dran. Dieser Fall würde wohl in spätestens zwei Jahren eintreten.
Wie seht Ihr die Angelegenheit? würdet Ihr das Gold jetzt in den Kredit geben oder es halten?
Ich selbst bin kein Finanzfachmann. Daher habe ich natürlich bei solchen Tipps eine hohe Unsicherheit. Schließlich will ich ihr auch nicht schaden. Daher wäre es mir sehr lieb, wenn ein paar kompetentere Leute ihre Meinung dazu schreiben könnten.
Und was macht sie wenn sie das Geld in 4-5 Jahren braucht und der Goldpreis bis dato wieder im Keller ist?
Ich darf als Neuling leider noch keine Links posten. Aber schau Dir Mal die Goldpreise seit 1900 und die der letzten 10 Jahre an.
Ich meine, da sieht man sehr gut wie stark der aktuelle Goldpreis an der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise hängt. Ich mache mir Sorgen, dass das Gold massiv an Wert verliert, sobald diese Krise überwunden oder wenigstens abgemildert ist.
Wie gesagt, ich habe wenig Ahnung davon. Es wäre schön, wenn Du bzw. allgemein alle die hier antworten möchten, etwas erläutern wie Ihr auf Eure Tipps kommt.
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Der Fragesteller dankt für diese hilfreiche Antwort
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Matthew Pryor
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AW: Gold, Kredit und sonstige Wehwehchen
Möchte deine Freundin zocken?Nichts anderes ist eine Spekulation über die mögliche Wertentwicklung eines Assets,seien es Zinsanlagen,Sachwerte oder Rohstoffe.
Und wenn sie den Löwenanteil ihres Einkommens in die Tilgung eines Kredites stecken muss,ist es aus meiner Sicht das Vernünftigste,die Kreditschuld so schnell wie möglich zu tilgen.
Die Ersparnis gegenüber der derzeitigen Belastung kann dann in die Bildung von Rücklagen investiert werden.Falls dann doch einmal das Auto/die Waschmaschine/younameit den Geist aufgibt und eine Neuanschaffung nötig wird.
Ich darf als Neuling leider noch keine Links posten. Aber schau Dir mal die Goldpreise seit 1900 und die der letzten 10 Jahre an.
Ausgehend von den 1.900 $ kannst Du aber auch erkennen, dass der Goldpreis mehr oder weniger jetzt schon im Keller ist. In den letzten Wochen ist er nur wegen der Euroschwäche gestiegen. Und wie schätzt Du die Stärke des Euros für die nächsten Jahre?
Zitat von Christian84
Ich meine, da sieht man sehr gut wie stark der aktuelle Goldpreis an der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise hängt. Ich mache mir Sorgen, dass das Gold massiv an Wert verliert, sobald diese Krise überwunden oder wenigstens abgemildert ist.
Aus meiner Sicht habe wir momentan keine Weltwirtschaftskrise. Wenn die kommt, dann wird der Goldpreis massiv steigen und jeder, der ein paar Dukaten im Tresor hat, kann sich glücklich schätzen. Also ich persönlich meine, dass der augenblickliche Goldpreis nicht massiv abstürzen wird.
Und wenn sie den Löwenanteil ihres Einkommens in die Tilgung eines Kredites stecken muss,ist es aus meiner Sicht das Vernünftigste,die Kreditschuld so schnell wie möglich zu tilgen.
So seh ich das ja auch. Davon abgesehen hab ich noch Angst, dass das Sozialamt über ihre kleinen Schätze herfällt, wenn es um die Pflegekosten ihres Vaters geht. Und dann wäre das Gold so oder so weg.
Ausgehend von den 1.900 $ kannst Du aber auch erkennen, dass der Goldpreis mehr oder weniger jetzt schon im Keller ist. In den letzten Wochen ist er nur wegen der Euroschwäche gestiegen. Und wie schätzt Du die Stärke des Euros für die nächsten Jahre?
Aus meiner Sicht habe wir momentan keine Weltwirtschaftskrise. Wenn die kommt, dann wird der Goldpreis massiv steigen und jeder, der ein paar Dukaten im Tresor hat, kann sich glücklich schätzen. Also ich persönlich meine, dass der augenblickliche Goldpreis nicht massiv abstürzen wird.
Die 1900 war eine Jahreszahl. Ursprünglich hatte ich ein Bild mit reingebracht der den Goldkursverlauf von 1900 bis 2010 zeigt. Darauf sieht man wunderbar, dass er nur 2x so hoch war wie heute. Das erste Mal Anfang der 80er (ich glaub das war Ölkrise) und das zweite Mal während Finanzkrise der letzten Jahre. Das zeigt in meinen Augen schon, wie bös es wirtschaftlich laufen muss, damit der Goldpreis so hoch geht wie er aktuell ist. Der Wert des Euros muss sie ja nicht unbedingt kümmern. Die nächsten 10-15 Jahre ist sie dann eh mit Kreditzahlung beschäftigt. Ich seh das halt - ohne Fachkenntnisse - so, dass wenn der Goldpreis in 110 Jahren nur für 2 kurze Perioden so hoch war, ist es schon harte Zockerei darauf zu bauen, dass er die nächsten Jahre noch Mal viel höher steigt.
Ich habe leider kein Gold. Deshalb ist mir der Preis auch nicht so geläufig. Dennoch war er in den letzten 3 Jahren in der Nähe von 1.900 $.
Zitat von Christian84
Das erste Mal Anfang der 80er (ich glaub das war Ölkrise)
Daran kann ich mich noch gut erinnern. Damals bin ich auf den fahrenden Zug gesprungen und habe mir vier Krügerrand für je 935 DM gekauft, die ich kurze Zeit später für 1.230 DM verkaufen konnte.
Zitat von Christian84
Das zeigt in meinen Augen schon, wie bös es wirtschaftlich laufen muss, damit der Goldpreis so hoch geht wie er aktuell ist.
Zugegeben der Wert steht trotz Absturz von 1.800 auf 1.300 immer noch relativ gut da. Aber es war zu den beiden Zeitpunkten nie so schlimm wie es beispielsweise zur Zeit in Griechenland. Wir jammern auf höchsten Niveau, von daher ist noch sehr viel Spielraum nach unten.
Zitat von Christian84
Der Wert des Euros muss sie ja nicht unbedingt kümmern.
Ich meinte, dass damit auf Basis des Euros der Goldpreis eher steigen wird. Allerdings finde ich es auch schlecht, wenn man seine ganzen Reserven in Gold zu bunkert.
Bei Gold scheiden sich die Geister. Die einen schwören drauf, die anderen halten sich möglichst weit fern.
Der Wert der Münzen ist natürlich schon sehr enorm und eine solche Münzsammlung ist wahrscheinlich sogar über den reinen Materialwert.
Leidenschaftliche Sammler sind meist sehr akribisch
Hier kann man ja mal nachschauen und rechnen, was so eine Münzsammlung tatsächlich wert ist, der Goldpreis ist ja im ständigen auf und ab und aktuell ist der Stand ja nicht soooo schlecht.